Hallo ihr Lieben,
ich bin 32 und bald 2-fach-Mama. Habe mein (Familien-, Ehe-)Leben im Griff.
Dennoch stört mich etwas ganz gewaltig und ich hoffe, die ein oder andere Person hier kann mir vielleicht Tipps oder gute Bücher o. Ä. empfehlen, die helfen könnten.
Meine Mutter – ich liebe sie natürlich – war schon immer etwas bevormundend und hat ganz gern die Kontrolle und „das Sagen“. Aber ein gutes Herz.
Ich komme immer wieder in Situationen, in denen ich mich rechtfertigen muss (zumindest das Gefühl bekomme), sie mir Sachen erklärt, die logisch sind (als ob ich noch klein wäre, dabei erledige ich vieles für sie), oder sie möchte immer wissen, wo ich bin.
Ich hab mich schon oft mit dem Thema beschäftigt und weiß, wie ich das theoretisch unterbinden könnte. Aber habt ihr vielleicht ganz besondere Dinge, die euch geholfen haben, falls ihr Ähnliches kennt?
Liebe Grüße
Rechtfertigung und Gefühl, als wäre man noch Kind
Hallo ,das kenne auch ich gut. Bzw das ich immer herunter gestellt wurde das war bei mir das Thema U als meine Mama krank wurde merkte ich erst wie weit entfernt ich von ihr war. Und wie sie mir damit weh tat. Sie sagte auch dann nie etwas nettes zu mir ,kaum irgendetwas zu ihrer Krankheit .
Dann starb sie U mit ihr auch unsere ganze Familie .
Zum Glück hab ich eine eigene Familie und meine Schwiegermutter die mehr Mama ist für mich als meine jemals war
Aber ich würde nie mehr warten ich würde wenn ich die Chance hätte meine Gefühle mehr äußern,U sagen wieces osrv.
Was mir half war eine Kinesiologin.
Liebe Grüße
Danke für deine Nachricht. Wie schön, dass du so ein tolles Verhältnis zu deiner Schwiegermutter hast. 🫶🏼
Liebe Grüße zurück
Abgrenzung. Nichts Anderes hilft. Deutlich aber klar und freundlich deine Grenzen verbalisieren. Du bist erwachsen und kein kleines Kind mehr.
Und vielleicht hilft es dir wenn du diese Einstellung verinnerlichst. Denn wenn du dich klein fühlst, dann strahlst du das auch aus.
Denke daran: Menschen die sauer sind wenn du Grenzen aufzeigst, sind die Menschen die davon profitiert haben, dass du keine Grenzen hattest.
Achte auf dich
was für ein toller Satz! .... und so wahr.
Danke!!
Dein Merksatz hat es in sich. 👍
Ganz liebe Grüße!
Hi,
hmm hängt stark davon ab, in welche Richtung es geht. Also wenn sie "nur" Ratschläge gibt und dir ständig erklärt wie du was machen könntest, dann kann es sein, dass sie sich "nicht gebraucht" fühlt. Einige kommen damit nicht zu recht, weil sie gerne am Leben zb der Kinder teilnehmen würden. Dabei entsteht genau diese Situation.
Da könnte vielleicht helfen, wenn du sie einfach mal ab und zu fragen würdest, wie sie es damals gemacht hat oder was würde sie dir raten (auch wenn du es schon weißt). Dadurch kann es dazu kommen, dass sie sich miteinbezogen fühlt und dann sich zurück zieht, wenn sie nicht gefragt wird.
Du könntest natürlich mit ihr reden, aber viele fühlen sich auch direkt beleidigt und die Konversation wird mit "dann gut, ich sag dann halt gar nichts mehr" beendet. Eine Freundin von mir musste das erleben, dass ihre Mutter ihr gar nichts mehr gesagt hat, auch als die Freundin sich das gewünscht hat. Da kannst du am besten einschätzen wie deine Mutter ist.
Dann gibt es aber auch das negative bevormunden (man will das eigene Kind als Versager darstellen, um sich selbst besser zu fühlen). Hier müssen klare Grenzen gesetzt werden und Konsequenzen durchgezogen werden beim nicht einhalten der Grenzen (auch wenn es heißt, dass der Kontakt weniger wird).
Beim zweiten Punkt kenn ich mich leider zu gut aus und habe es endlich geschafft mein Mund aufzumachen und für mich einzustehen.
oh ... ich lese mit.
Ich bin die jüngere Tochter und bin den "die Kleine"-Status nie losgeworden. Ich konnte meine Mutter nicht hinziehen. Bei ihr war es weniger Bevormundung, sondern, sie hat mich oder meine Argumente nicht "für voll genommen". Meine Selbständigkeit (recht erfolgreich, hochqualifiziert, höhere Qualifikationen fortgebildet, Arbeitgeber, Ausbilder) ist ein "ich bin ja zuhause und mache nicht wirklich was". (wir haben ein 2-Fam. Haus gekauft und in der EG-Wohnung sind meine Geschäftsräume+ Büro eingerichtet. Ich mache technische Baubetreuung und Hausverwaltung.
Bei Unterhaltungen werden meine Argumente übergangen und die der älteren Schwester gehört usw....
Ich habe aufgegeben, an dieser Sichtweise zu rütteln.
Ohne Stress und Streit ist das nicht zu lösen. Meine Mutter ist aus dieser Sichtweise nie herausgekommen. Wir sehen uns inzwischen seltener bzw. zweckgebunden (wir gehen zusammen einkaufen, bin Ärztetaxi .... etc.... - da gibt es diese Situationen nicht mehr) und inzwischen ist meine Mutter so alt (80 und demenz fängt so langsam an) dass ich daran wohl nie wieder was rütteln werde. Raus gekommen bin ich aus dieser Spirale nie. Hab gelernt, das nicht krumm zu nehmen.
Tatsächlich habe ich das aller erste mal in meinem Leben so etwas wie lobende Worte und Respekt erfahren, als wir die vergangenen Wochen das ElternHaus an den Enkel teilweise verkauft, teilweise übertragen haben. Mein Vater ist vor 18 Jahren gestorben und da gab es Erbanteile auseinander zu setzen. Das war schwierig, Fachbegriffe, Steuerthematik, wie man das löst. Es gab eine Menge Gespräche und auf alle Fragen, Fachbegriffe, Varianten und Folgen hatte ich eine Antwort oder eben die INfo, dass man es so nicht machen kann, weil das dann Steuern kostet etc... sodass das für alle am Besten gelöst wurde (Schenkungssteuern vermeiden, Grunderwerbsteuer minimieren, Haus aufteilen, Rechte einräumen etc....)
Tatsächlich hat es mich hart getroffen (im positiven Sinne, aber auch in der Seele getroffen), das meine Mutter mich bewundern angeschaut hat und danach gesagt hat, wie toll ich das alles weiß und das alles so hilfreich war und das ich bei diesen Komplizierten Aufteilereien alles so weiter gedacht habe....
Eigentlich traurig. Im Bezug auf mein bisheriges Leben, denn genau das hat mir mal wieder vor Augen geführt, wie es "sonst" immer abläuft bei Familientreffen.
Tja: einen richtigen Rat habe ich Dir nicht. -- aber es geht wohl vielen "Kindern" so. -- Man sagt eben: "man bleibt immer Kind" für die Eltern.
Was ich mitnehme: meine Kids sind Teenies. -- ich hoffe SO, dass ich nicht so werde, wie meine Mum und meinen Kindern irgendwann auch zeigen kann, dass ich sie in ihrem Erwachsenwerden "für voll nehme". --- tatsächlich ist das irre schwer, wenn ich drüber nachdenke. Ich denke auch öfter so aber versuche das Kids nicht spüren zu lassen. Ich hoffe, es gelingt mir. Auch meine Kids werden meine Kinder bleiben und ich werde mich um sie sorgen und möchte "nur helfen". -- Ob man das wirklich gut ablegen kann?
Ich denke zur Zeit viel darüber nach, gerade weil es bei mir auch in beide Richtungen geht, da meine Kids gerade erwachsene werden....
Oh, wie sehr erkenne ich mich in deinen Zeilen wieder. Traurig das ganze. Also ich finds immer noch traurig, ich bin noch nicht so weit das ich damit meinen Frieden schließen konnte.
De Kontakt zu meiner Mutter musste den größten Teil meines Lebens deshalb pausiert werden.
Naja, da gehören wahrscheinlich wie so oft zwei dazu, dass die Mutter- Kind - Beziehung so eingefahren ist. Und in der Erbsituation bist du offensichtlich zum ersten Mal anders aufgetreten: als Erwachsene, die sich auskennt. So kennt sie Dich nicht. Überleg mal ob da was dran sein könnte. Und ob du genug Grenzen setzt.
Klingt, als bräuchtest du ein „Mütter-TÜV“-Siegel: Funktioniert einwandfrei, braucht aber gelegentlich Grenzen! 😄 Vielleicht hilft dir ein Buch wie „Wenn Mütter zu viel lieben“ oder der Klassiker „Das Grenzen-Buch“ von Cloud und Townsend. Kurz gesagt: Humor bewahren, klar bleiben und ab und zu ein freundliches „Danke, Mama, ich hab’s!“ einstreuen. Du rockst das! 💪
Danke dir! 😅👍
Oft ist es auch total harmlos, aber dann kommen Phasen, in denen sie sich verstoßen fühlt oder so Sachen sagt wie: „Ich komme nie wieder“, „Ich gehe jetzt sofort“, „Das hast du alles nicht von mir“… oder sie redet mir vor anderen rein, als wäre ich ein Teenie und müsste vorher sichergehen, dass ich sagen darf, was ich sagen will.
Liebe Grüße 😊
Das banalste Beispiel, das mir gerade einfällt, wenn meine Mutter bei uns übernachtet und ich morgens zur Arbeit fahre, "machst du deine Haare auch immer richtig trocken, bevor du rausgehst?".
Ich bin 40, zwei Kinder, fröhliches und gesundes Leben.
Ich höre mir das an, gucke blöd zurück, stoße eine. kleinen Kraftschrei aus oder rufe auch mal laut "Maaaamaa! Ist ja gut!" 😅
Was anderes fällt mir nicht ein.
Soe trägt der Familie auch genre Jacken und Decken nach "die muss doch frieren". 🙈
Genau. 😃
„Denkst du an dies, das, jenes?“
„Denk dran, beim Gehen einen Fuß vor den anderen zu setzen“ – als übertriebenes Beispiel. 😂
Humor ist wohl oft der Schlüssel…
Liebe Grüße 😊
Der Punkt ist: Man muss sich für vieles gar nicht rechtfertigen, man hat nur immer das Gefühl. Meine Mutter ist eine echt beeindruckende Persönlichkeit, kann man nicht anders sagen - wenn du dir "Bad Moms 2" reinziehst, ist meine die Mutter von Mila Kunis. Nur in freundlicher. Aber es ist echt anstrengend, und es fällt mir nach wie vor extrem schwer, mich davon zu emanzipieren. Von ihren Ansprüchen, ihrem Perfektionismus, ihrer Kritik. Sie ist ein wirklich lieber Mensch, sie will für uns alle nur das Beste, aber ist halt schwierig, wenn ich anderer Meinung bin, was das Beste ist... 😉
Mir hilft hauptsächlich die rigorose Art meines Mannes. Der kennt da nichts. Er kennt meine Eltern seit seiner Kindheit, ist also nahe dran und vertraut, aber trotzdem nicht so emotional involviert. Er kann generell besser Grenzen setzen, fällt da eher auf der anderen Seite vom Pferd als ich 😄. Wir helfen uns an der Stelle gegenseitig. Es ist letztlich auch eine Sache der Übung und der Gewohnheit. Ich habe früher gewisse Situationen einfach gemieden oder Sätze von ihr ignoriert, aber ich merke, wie gut es tut, wenn man dagegenhält und sein Ding macht. Irgendwann platzt man auch sonst, und in der Regel ist die Gefahr dann groß, was kaputtzumachen.
Danke für deine Antwort.
Das stimmt, ignorieren geht nur bis zu einem gewissen Punkt.
Eine Sache der Übung, dagegenzuhalten, ohne in diese „ich bin aber schon groß, du hast mir nix zu sagen“-Teenie-Art zu geraten.
Liebe Grüße! 😊
Deine Mutter hat dich geboren, (wahrscheinlich) gestillt, gewickelt, gewaschen, gefüttert, erzogen, groß gezogen, versorgt, getröstet - und kann nicht aus ihrer Haut. Nimm es ihr nicht übel, sie meint es nicht böse.
Ich wurde auch liebevoll bevormundet, eigentlich bis meine eigenen Töchter aus dem Haus waren, und ich habe zeitweise auch darunter gelitten und war kratzbürstig zu meiner Mutter. Ich habe mir viele psychologische Ratgeber zu dem Thema gekauft - und nie gelesen! Denn es hat sich alles relativiert, und wir haben während ihrer letzten Lebensjahre viel schöne Zeit miteinander verbracht, als gleichberechtigte Personen. Also vielleicht tröstet es dich, dass es mit der Zeit besser wird.
Oder du sagst ihr mal in einer ruhigen Minute, dass du denkst, dass sie alles, was eine Mutter an ihrer Tochter leisten kann, gut gemacht hat und dass sie sich nun entspannen und damit aufhören darf.
Alles Gute!
Das hast du schön geschrieben. Danke für deine Antwort.
Wenn man mittendrin steckt und das nicht seit gestern, ist es einfach manchmal super anstrengend.
Ganz liebe Grüße 😊