Weite Reise mit Kindern

Hallo,

ich brauche hier mal eure Einschätzung.
Wir (mein Mann, ich , zwei Jungs (3&4 Jahre)) hatten dieses Jahr einen 14 tägigen Urlaub in Angriff. Urlaubsplanung war noch nicht abgeschlossen aber die Zeiten vom Arbeitgeber meines Mannes bereits genehmigt.
Nun haben wir vor kurzen erfahren, dass der Bruder meines Mannes heiratet und zwar in Tadschikistan (Anfang August). Nach langem Überlegen hab ich meinen Mann gesagt dass ich so eine lange Reise mit zwei kleinen Kindern nicht antreten möchte. Der Flug mit Zwischenstopp dauert 7-8 Stunden nach Usbekistan und danach muss man noch mit dem Auto weiter nach Tadschikistan ca 3,5 Stunden und dazu kommt ja auch noch hier in Deutschland die Fahrt zum Flughafen etc.
Wir sind mit Kindern noch nie weit gereist, unter anderem weil ich es mir sehr anstrengend vorstelle. Ich habe meinem Mann zunächst angeboten ob wir die Kinder nicht für paar Tage bei den Großeltern lassen sodass wir gemeinsam zur Hochzeit können, aber der Aufenthalt wurde planerisch immer länger und mehr als 4&5 Tage möchte ich die Kids zum ersten Mal nicht alleine lassen.
Nun haben wir uns damit arrangiert dass mein Mann alleine fliegt. Er war nur halbherzig damit einverstanden, da er sich eigentlich sehr wünscht das wir gemeinsam dort sind. Das verstehe ich auch absolut. Aber die Reise wäre mir einfach zu viel. Nun haben wir trotzdem an unseren eigenen Urlaubsplänen festgehalten (Türkei 3h Flug) und bewusst in unmittelbarer Nähe des Flughafens, da ich es einfach halten wollte. Seine Familie wirft uns das nun massiv vor und es wird von allen auf meinen Mann eingeredet. Wir hätten doch unseren Urlaub in Tadschikistan verbringen können. Ich sehe das überhaupt nicht so. Tadschikistan wäre überhaupt nicht das Land meiner Wahl gewesen und es ist ein riesen Unterschied für mich ob man einen eigenen Familienurlaub als Kernfamilie macht zur Erholung vom Alltag oder ob man mit anderen Familienmitgliedern zu Feierlichkeiten zusammenkommt und wo ich der Familie verpflichtet bin. Ich finde es sind einfach zwei paar Schuhe die nun miteinander verglichen werden und es tut mir für meinen Mann nun leid dass ihm die Freude auf unsere gemeinsame Zeit genommen wird. Auf der anderen Seite weiß ich dass er mit der Entscheidung alleine zu fliegen nie 100% glücklich war und es auch ein leichtes ist ihm von außen ins Gewissen zu reden. Ich sehe mich gerade ein wenig als der Bumann in der Situation und spüre wie ich von seiner Familie an den Pranger gestellt werde, weil sie nicht nachvollziehen können dass mir so eine Reise mit Kindern große Angst macht.

Wie schätzt ihr das ein?

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"Seien Sie bei Reisen innerhalb Tadschikistan und insbesondere in den Grenzregionen besonders vorsichtig. Meiden Sie die Grenzregion zu Kirgisistan. Meiden Sie den Grenzbezirk Ischkaschim (Autonomes Gebiet Berg-Badachschan - GBAO) und alle weiteren Grenzbezirke zu Afghanistan." 24.03.2024 Auswärtiges Amt

Da würde ich mit kleinen Kindern bestimmt nicht hinfliegen. Abgesehen vom sonstigen Stress.

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Bearbeitet von Heidschnucke
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Ich bin ganz deiner Meinung. Zudem gehört Tadschikistan zu den ärmsten Ländern der Erde und ist total korrupt und unsicher. Da würde ich mit kleinen Kindern keinen Urlaub machen.

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Also sorry, aber da würde ich momentan niemals freiwillig hinfliegen - und schon gar nicht mit Kindern.
Flug, usw. Sehe ich nicht als Problem an. Haben wir schon mehrmals gemacht. Aber das Reiseziel? Ernsthaft?

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Das ist eine sehr persönliche Entscheidung!!

Aber ich verstehe jeden, der sagt das es nicht der Traum Urlaub ist, jeder hat ein anderes Sicherheitsbedürfnis, jeder hat eine andere Vorstellung von Urlaub.
Anderseits verstehe ich auch deinen Mann, der eure Kinder seiner Familie zeigen möchte und vermutlich auch sein Heimatland? Ich verstehe die Enttäuschung seiner Familie gut, aber auch deine Bedenken sehr gut.

Eine echte Zwickmühle also.

Gibt es irgendwie die Möglichkeit, dass ihr einen gemeinsamen Urlaub in "der Mitte" plant? Das jeder drei Stunden fliegt und man dann für nächstes Jahr zusammen Urlaub Macht? Dann sieht die Familie eure Kinder und euch?

Wie sicher ist Tadschikistan momentan? Politisch? Das ist ja auch ein Argument....

Bearbeitet von adelaide
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Die Familie meines Mannes lebt in Deutschland (er ist halb Pole halb Syrer) und hier geboren.
Die Familie der (noch) Verlobten seines Bruders kommt aus Tadschikistan, daher soll die Hochzeit dort stattfinden.

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Ach so, ok. Das ist wieder etwas anderes. Ich dachte vielleicht leben da die Eltern/ Großeltern/ es sind vielleicht seine Wurzeln.

Und die Familie der Frau macht euch so einen Stress?

Fährt die gesamte Rest Familie da hin?

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Naja, grundsätzlich sage ich mir: Wenn jemand in einem anderen Land heiratet, bei dessen Hochzeit ich unbedingt dabei sein will, wird das für mich in diesem Jahr eben das Urlaubsland - egal, ob ich das vorher so geplant hatte oder nicht. Da bin ich sehr schmerzfrei.

Für mich sind das zwei unterschiedliche Dinge: Die Reise an sich und die Lage vor Ort. Wir haben mehrere Fernreisen machen müssen (Hochzeiten), das war nicht annähernd so stressig, wie ich es beim ersten Mal befürchtet hatte. Kommt natürlich aber auch sehr auf die Kinder an. Das könnt nur ihr einschätzen.

Lage vor Ort: Ich bin kein großer Tadschikistan-Experte, aber spontan wäre mir die Gegend aktuell mit Kindern zu unsicher...es gibt doch nach wie vor Minenfelder und so, Erdbeben, Kriminalität, schlechte medizinische Versorgung... So ein Argument ist natürlich, wenn die Familie der Braut dort herkommt (oder warum ist die Hochzeit da?), immer schwierig, weil es beleidigend wirken kann. Wir wären auch alle gekränkt, wenn jemand sagt "Ich komme nicht nach Deutschland, hier sind lauter Nazis!" ;-) Alleine oder als Paar ist das eine ganz andere Nummer. Insofern würde ich an eurer Stelle mit der langen Reise argumentieren, das ist völlig legitim.

Bearbeitet von roseately
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Als ich vor wenigen Wochen die Einladung sah, war mir im ersten Moment gar nicht klar, dass es sich bereits um kommnden August handelt, ich ging vom Jahr 2025 aus. Ich fand es sehr spontan die Hochzeit so weit weg 5 Monate vorher anzukündigen, zumal mein Mann den Urlaub bereits bei der Arbeit eingereicht hat. Weiß nicht ob das üblicherweise so gehandhabt wird. Tatsächlich sehe ich dass die meisten mit der Unsicherheit des Landes argumentieren. Das war mir überhaupt nicht so bewusst. Mir ging es ab erstes Stelle um die lange Reise mit Kindern, da tu ich mich wirklich schwer.

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Wir sind schon deutlich länger mit drei Kindern gereist. Oft ist das entspannter als gedacht.
Die reine Reisezeit wäre das kleinere Problem, mit Zwischenübernachtung möglich

Mich würden solche Länder sehr reizen, Kirgisistan, Tadschikistan etc. Länder ohne Massentourismus und toller Natur .Aber mit kleinen Kindern wäre ich mir unsicher, ich kenne die Kultur nicht, Sicherheit, medizinische Versorgung, politische Sicherheit usw. Gerade bei einer ersten Reise mit Kindern.
Ich würde es wahrscheinlich nicht machen, auch nicht mit unseren reiseerfahrenen, älteren Kindern.

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Ein Urlaub in der Türkei (vermutlich an einem touristisch geprägten Urlaubsort?) ist doch nicht im Mindesten vergleichbar mit Tadschikistan.

Abgesehen davon, dass mir die Anreise mit Kindern in dem Alter auch viel zu anstrengend wäre, würde ich da echte Sorge bezüglich Sicherheit und medizinischer Versorgung haben.

Eure Lösung finde ich ganz gut, es ist schön, dass dein Mann bei der Hochzeit dabei ist. Ihr seid nicht auf der Welt um die Familie deines Mannes glücklich zu machen. Vor allem nicht auf Kosten eurer Kinder.

Ich finde den Anspruch an euch, da alle zusammen anzureisen, ziemlich absurd. Es ist halt Tadschikistan und nicht Frankreich oder so.

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Ich war schon mal dort. Man kann auch mit 1x umsteigen direkt nach Dushanbe fliegen (unsteigen in Istanbul, könnte man sogar mit eurem Urlaub verbinden). Allerdings mit kleinen Kindern? Nein, was soll man da machen? In niedrigen Regionen wie die Hauptstadt hat es 40° im Sommer. Richtung Wakan-Korridor/Afghanistan würde ich jetzt sowieso nicht reisen. Andere Regionen sind stabil, denke ich, allerdings ist das eher Abenteuer-Urlaub. Autofahrten allein ein Erlebnis für sich, die Strassen und der Fahrtstil absolut kinderungeeignet, ich bezweifle, dass sie dort Kindersitze kennen, die meisten Fahrer schnallen sich nicht mal an.

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Ich muss ehrlich sagen, dass ich zuerst schreiben wollte, dass man Pläne ändern kann. Die Hochzeit des eigenen Bruders wäre mir schon Grund genug, um die Urlaubspläne zu verwerfen und umzuplanen. Euer Türkeiurlaub läuft nicht weg und für die lange Reise mit Kindern hätte sich auch eine Lösung gefunden... Wenn man Zeit hat, kann man ja nach dem Prinzip "der Weg ist das Ziel" planen. Allerdings war ich davon ausgegangen, dass es ins Heimatland deines Mannes geht. Dann hätte die Reise einen "Mehrwert" gehabt.

Wenn ich jetzt aber lese, dass es ja 1. in ein nicht ganz sicheres Land gehen soll (wobei die Türkei - naja...) und 2. es gar keine Heimat ist, dann würde sich mein Engagement auch in Grenzen halten. Die Variante, dass nur dein Mann fliegt, halte ich daher für einen guten Kompromiss.