Ich resigniere

Hallo miteinander,

ich wohne hier nun seit fast 25 Jahren Seite an Seite mit meiner Schwiegermutter (zwei getrennte Häuser).

Seit jeher hat sie keinen Hehl daraus gemacht, daß ich ihr, bzw. für ihren Sohn oder ihre Familie nicht "gut genug" bin. Ich habe nicht die perfekte Figur (da hat sie sogar recht), die Haare haben die falsche Farbe oder nicht die richtige Länge, die Wimpern sind nicht richtig gezupft, meine Fenster werden nicht 14tägig geputzt, ich habe kein Mädchen geboren, in meinem Garten wächst zuviel Unkraut.... alles Dinge, die sie mir spitzfindig immer wieder unter die Nase rieb. Sie hat drei eigene Töchter, ich bin die einzige Schwiegertochter. Bei Meinungsverschiedenheiten holte sie sich immer die Meinung einer ihrer Töchter ein um mir dann ihre Antwort zu präsentieren...
Von Anfang an hat sie fast jedes Gespräch, das sie mit ihrem Sohn führte, beendet, sobald ich hinzukam (etwa "Ich muß nun wieder was tun")

Die Liste ließ sich fortsetzen.

All die Jahre habe ich mich damit arrangiert, bzw. dies einfach nicht so nahe an mich rangelassen oder einfach auch mal meine Meinung dazu gesagt. Schließlich ist sie die Oma meiner Kinder und die Mutter meines Mannes. Bestimmt war ich im Laufe der Jahre auch nicht immer nur nett zu ihr, sondern habe manchmal einfach nur barsche Antworten gegeben.
Nun ist jedoch so, daß die Situation für mich i-wie unerträglich wird. Ich leide irgendwie darunter. Unser Verhältnis hat sich in den letzten zwei/drei Jahren weiter verschlechtert, außer einem höflichen Gruß, wenn wir uns treffen, tauschen wir uns kaum mehr aus. Auch mein Mann hat mittlerweile nach einigen Vorkommnissen den Kontakt zu ihr stark eingeschränkt.

Muß an dieser STelle erwähnen, daß sie seit einigen Jahren einen Partner hat, der zwar nicht hier wohnt, sich aber deutlich einmischt. Kleines Beispiel: Sie hat seit über 50 Jahren im Keller einen Raum (Heizöl-Tank-Raum) in welchem keine Lampe montiert ist. Irgendwann wurde dort eine Lampe mit Kabel aufgehängt, dieses Kabel kann man dann beim Kellerabgang ein- oder ausstecken. Sie betritt diesen Tankraum extrem selten und so wurde wohl i-wann diese Lösung genommen. Nun will sie dort eine richtige Lampe montiert haben, mit Schalter. Mein Mann macht ihr alles soweit es ihm möglich ist, bzw. beauftragt dies eben dann, damit einfach Ruhe ist. Bei dieser Sache wird wieder einmal klar, da zieht ihr Partner die Fäden. Klar, da könnte man sich nun mir ihr auseinandersetzen, doch sowas gibts mittlerweile mehrmals die Woche, es grenzt mittlerweile an Schikane!
Ich will einfach nur Ruhe von ihr und mich hier endlich zuhause fühlen dürfen!

Mir ist klar, wenn sie i-wann Hilfe in alltäglichen Dingen benötigt, dann bin ich dafür zuständig - werde ich auch machen. Aber ich möchte einfach endlich nur Frieden und so akzeptiert werden, wie ich bin und mein Leben leben dürfen.
Danke fürs Aus#heul
LG

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Ich hätte nicht so leben können, wie Du, bin ganz bewußt mit meiner Frau einige Kilometer weggezogen. Glücklicherweise war meine Frau auch dafür. So viel Nähe, wie Du hast, ist manchmal schwer auszuhalten, vor allem auf Dauer. Aber das ist ja wohl bei Dir gelaufen.

Was ich aber garnicht verstehe, wieso bist Du, wenn es einmal so weit ist, für die Pflege der Schwiegermutter zuständig? Sie hat doch 1. drei Töchter und 2. ein schlechtes Verhältnis zu Dir.
Es ist also nicht notwendig, dass Du Dich kümmerst, im Gegenteil. Wenn ich Deine Schwiegermutter wäre, würde ich mir, bei Eurem schlechten Verhältnis, nicht von Dir helfen lassen wollen. Da keine Notwendigkeit besteht, dass Du das machst, würde ich mich auch rundweg weigern, das zu tun.
Das Dein Mann, ihr Sohn, Ihr in ihrem Haus hilft, halte ich allerdings für selbstverstäbdlich.

Gruß Bernd

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Meine Schwiegereltern hatten früher eine kleine Landwirtschaft. Die hat dann mein Mann übernommen und führte sie im Nebenerwerb weiter, die Tiere gab er auf.

Als wir gemeinsam hier her zogen (wir haben wir ein Haus gebaut) war der Schwiegervater bereits krank - diese Krankheit zog sich zwei, drei Jahre hin, dann verstarb er.

Danach hast du dann natürlich erst mal für alle Befindlichkeiten der Schwiegermutter Verständnis und drückst beide Augen zu. Wobei ich auch gestehen muß, anfangs war das Verhältnis noch einigermaßen gut.

In jungen Jahren hab ich auch immer einfach meine Meinung gesagt, ...wenn sie sich bsp.weise darüber echauffierte, daß die Fenster ja mal wieder putzen bräuchten.... da gab es eine klare Antwort von mir (z. B. daß sie mir so eben sauber genug seien) Das hab ich da oft auch mit einem zwinkernden Auge abgetan. Sicher bringt es auch das Alter ein Stück weit mit, daß es mir damit nun anders ergeht. Mit 28 hörst du dir wahrscheinlich eher mal von einem Erwachsenen einen Rat an als mit 48.

Und eben weil wir diese kleine Landwirtschaft übernommen haben sind wir natürlich für sie im Alter zuständig.

LG

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das ist dem nach schriftlich vereinbart, dass ihr euch um sie kümmern ....ähm müsst?

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Hast du denn schon jemals darüber nachgedacht, den Übergabevertrag aufzulösen, die Zelte abzubrechen und woanders hinzuziehen? #liebdrueck

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Ja - vor einigen Jahren sehr intensiv.

Ich/wir haben hier einiges geschaffen, aufgebaut, was mir schwer fallen würde, aufzugeben.

Wenn ich ehrlich bin: mittlerweile denke ich mir, wenn dann soll sie doch gehen. Was ich aber nicht laut ausspreche.

LG

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"Wenn ich ehrlich bin: mittlerweile denke ich mir, wenn dann soll sie doch gehen. Was ich aber nicht laut ausspreche."

Ich denke du weißt, dass du das nicht einfordern kannst. Dieser Fall wird somit nicht eintreten.

Ich verstehe es voll und ganz, wenn du sagst, dass du die Situation nicht mehr aushältst. Mir selbst geht es auch so, dass ich in jüngeren Jahren im zwischenmenschlichen Bereich mehr aushalten bzw. "ertragen" konnte. Jetzt, mit 40, sieht es auch bei mir anders aus. Das wird auch in meinem Leben eventuell noch Konsequenzen haben. Ich habe noch ein paar Jahre Zeit, um mich mit dem Gedanken eines Neuanfangs anzufreunden. :-)

Das mag sich sentimental und kitschig anhören, aber mir geht es so, dass man mit dem Älterwerden am eigenen Leib die Endlichkeit dieses Lebens spürt. Als junge Frau mit Anfang 20 sah ich mein Leben noch unendlich lang vor mir. Jetzt denk ich mir, die Hälfte ist schon vorbei. Und wenn man zu sich ehrlich ist, dann ist es (im besten aller Fälle!) sogar deutlich weniger als die Hälfte, denn es zählen doch nur die Jahre, in denen man kraftvoll genug ist, um sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Ich habe kein Interesse daran, diese Jahre "irgendwie" hinter mich zu bringen, sondern es sollen glückliche, erfüllte und vor allem selbstbestimmte Jahre sein.

Du hast wohl genau 3 Möglichkeiten: Entweder du schaffst es, dich emtional soweit abzugrenzen, dass du dich nicht mehr tagtäglich ärgern musst. Oder du ziehst weg. Ihr müsst ja euer Haus nicht verkaufen, ihr könnt es vermieten bzw. verpachten und später wieder hinziehen. Eine dritte Option wäre es, wenn dein Mann ein ernstes Wort mit seinen Schwestern und seiner Mutter sprechen würde. Er soll klipp und klar sagen, dass die Situation nicht mehr zumutbar ist und ihr euch mit dem Gedanken trägt wegzuziehen, wenn sich deine Schwiegermutter nicht mäßigt. Das wäre dann die allerletzte Chance.

Oder ist ein Wegzug für deinen Mann gar keine Option?

Grüße
Matea

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Hallo

ich kann mir vorstellen, das dich diese Situation permanent belastet.
Aber es gibt keine Lösung.
Nur du kannst dich ändern.
Haustür und Ohren immer absperren z.B.
Dinge wie die Lampe etc. konsequent ignorieren.Das ist nicht deine Baustelle, du kannst bei derartigen Ansinnen ( von wem auch immer sie kommen ) an deinen Mann verweisen.
Lampe, Äpfel alles Kleinkram.Wichtig ist, dass sie sich nicht einfach Zutritt bei euch verschaffen kann!!!!!
Kommunikation auf das Nötigste beschränken.
Klare Ansagen an die alte Dame.Nicht über die Schwägerinnen kommunizieren.

Natürlich wünscht man sich, bestimmte Leute aus seinem Leben entfernen zu können.
Leider ist das nicht immer möglich.

L.G.

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Danke...#blume

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Du hast es verpasst, klar deine Grenzen zu ziehen und hast ihr erlaubt, immer wieder in deine Lebensbereichen einzudringen, die sie aber nix angehen

Das geht aber nun mal nicht ohne Konflikte ab und auch nicht ohne den anderen zu verletzen.
Das wolltest du vermeiden, ein Fehler der meiner Meinung nach viel zu oft passiert aus falscher Rücksichtnahme.
Klar Stellung beziehen, Kritik aushalten, beleidigt sein oder Rumgeheule ebenfalls.

Das ist dann nicht dein Problem, wenn sie nicht damit klar kommt, dass du dir Einmischung verbittest.
KlareKante zeigen und nicht immer everyones darling sein wollen, macht das Leben einfacher.

Was du dann nicht mehr behaupten kannst, ist, dass du Schwiegermutters Liebling bist.
Auch innerhalb einer Familie kann man dazu stehen, dass man sich nur das Nötige sagt.
Und pflegen würde ich sie sicher nicht.
Das hättest du schon vor 25 Jahren klar stellen müssen.

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Hallo,

besorg Dir das Buch "Nächsten Sonntag bringe ich sie um". Es geht da um Schwiegermütter, aber es stehen gute Tipps drin, wie Du Dich verhalten kannst.

LG
Lana

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Oh, das hört sich aber "heftig" an ;-)....#stern

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<<<Ich will einfach nur Ruhe von ihr und mich hier endlich zuhause fühlen dürfen!
>>>

Du hast folgende Optionen:

a.) Du erschiesst Deine Schwiegermutter (NICHT zu empfehlen !)
b.) Du legst Dir ein wesentlich dickeres Fell zu (Vermutlich für Dich nicht machbar)
c.) Ihr zieht um, und Schwiegermutti kann Dir künftig den Buckel samt Gesäß und Oberschenkeln runter rutschen (Diese Lösung würde ich bevorzugen)
d.) Dein Mann legt sich endlich mal einen Arsch in der Hose zu, und sagt seiner Mutter das passende (Wohl eher nicht zu erwarten)

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ich arbeite an b)
#pro