Hallo Herr Dr. Jahn,
wir haben Drillinge, die in der SSW 30+3 geboren wurden. Sie sind jetzt genau 7 Wochen alt und seit zwei Wochen zu hause.
Sie wurden 5 Wochen ausschließlich gestillt. Wir musste nun jedoch die Stillmahlzeiten nach und nach durch 0HA ersetzen. Diese wurde auch im Krankenhaus gefüttert und empfohlen. Jetzt haben wir jedoch 2 Probleme:
1. Die Menge, die wir pro Mahlzeit füttern, wir haben 6 feste Mahlzeiten, ist nicht ausreichend. Die Menge haben wir, nach Rücksprache mit unserer Hebamme erhöht. Die drei melden sich bereits wieder vor der Zeit und suchen auch nach der Mahlzeit weiter. Die beiden Jungen erhalten jeweils 95 ml, bei einem Gewicht von 2700g, das Mädchen bekommt 80 ml bei einem Gewicht von 2.400g. Laut Hersteller füttern wir bereits zu viel. Können wir die Menge dennoch erhöhen?
2. Bei den beiden Abendmahlzeiten kommt es bei allen drei zu starken Bauchkrämpfen. Wir haben dies bereits mit unserem Kinderarzt besprochen und Zäpfchen und BiGaia Tropfen verschrieben bekommen. Zusätzlich geben wir pro Mahlzeit noch Sab Simplex, bzw. Lefax. Leider bisher alles ohne Erfolg. Gibt es eventuell eine Alternative zur 0HA Nahrung?
Herzlichen Dank und viele Grüße
Essensmenge und Koliken
Liebe knuthilde,
Drillinge! Da wird Ihnen bestimmt nicht langweilig
Ihrem Bericht entnehme ich, dass es Ihren Dreien gut geht. Sehr schön!!
Zu Frage 1:
Als Daumenregel für ein reif geborenen jungen Säugling gilt etwa 1/6 des Körpergewichts. Wären bei 2.400g etwa 70ml/Mahlzeit, bei 2.700g etwa 75ml/Mahlzeit wenn man 6 Mahlzeiten füttert. Diese Mengen decken sich höchstwahrscheinlich mit den Angaben des Herstellers.
Wichtig zu klären ist, ob Ihre Kleinen regelmäßig an Gewicht zunehmen. Bei einem reifen Neugeborenen würde man etwa 200g/Woche anstreben.
Grundsätzlich kann man die Trinkmenge erhöhen. Zu bedenken gebe ich aber, dass die 0HA-Nahrung mehr Energie enthält als eine "normale" Nahrung. Wenn es um die Trinkmenge geht, können Sie mit Ihrem Kinderarzt und/oder Ihrer Hebamme erörtern, ob eventuell eine Nahrung mit weniger Energie verwendet werden soll (z.B. eine PRE-Nahrung). Ich muss dazu sagen, dass wir die Nahrung, die sie verwenden, normalerweise bis zu einem höheren Gewicht einsetzen.
Zu Frage 2:
Alles was Sie machen sind Dinge, die man versuchen kann. Leider führen sie nicht immer zum Erfolg. Auch wenn es derzeit nicht viel hilft: meist hören diese Koliken mit 4 Monaten auf. Das Bäuchlein zu massieren, Wärme anzuwenden o.ä. können Linderung schaffen. Die Eisengabe würde ich nicht reduzieren sondern bei der empfohlenen Menge (Wir empfehlen 5-7mg/KG für das gesamte erste Lebensjahr) bleiben. Zur Nahrung habe ich ja schon etwas gesagt.
Alles erdenklich Gute.
Lieben Gruß
Kinderarzt.jahn