Hallo,
ich bin aktuell im Krankenhaus und der vET ist 30.11.20.
Nun stellte sich nach einem Nierenstau heraus, dass das Kind zu klein ist. Geschätztes Gewicht am 11.9. 1050
Geschätztes Gewicht am 17.9. 1145
Die Ärzte besprachen heute mit uns, dass sie davon ausgehen, dass meine Plazenta das Kind nicht gut versorgt und dass sie mich engmaschig mit CTG und US beobachten wollen. Sie wollen den richtigen Moment nicht verpassen um dass Kind zu holen.
Mir ist klar, dass jeder Tag in meinem Bauch grundsätzlich gut ist (sofern die Plazenta ihren Dienst absolviert). Mir stellt sich allerdings die Frage, ab welchem Gewicht/Alter ich beruhigter sein kann dass unser Kind keine Folgeschäden davon trägt oder überhaupt eine Überlebenschance hat.
Auch stelle ich mir die Frage wie gut oder schlecht die Lungenreifespritze ist. Denn die Stationsärztin wollte sie schon geben und der Chefarzt meinte, wir hätten noch Zeit solange das Kind wächst.
Danke für die Rückmeldung
Lungenreife und Risikoeinschätzung 30. SSW
Liebe feuerwehrfrau83,
Eine sichere Aussage, ob und welche Komplikationen eintreten, kann man leider nicht machen.
Die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen steigt bei Frühgeborenen mit sinkendem Geburtsalter. Somit hat ein Kind, das in der 25. SSW geboren wird ein höheres Risiko, Komplikationen zu erleiden als ein Kind das später geboren wird.
Sie sind heute in der 29+3SSW. Die Frage nach dem Überleben ist zu diesem Zeitpunkt nicht die vorrangigste sondern stellt sich eher für Kinder, die näher an der Grenze der Überlebensfähigkeit (24+0SSW) geboren werden.
Blickt man auf das derzeitige Gewicht von 1.145g, so läge Ihr Kind, würde es heute zur Welt kommen, mit seinem Geburtsgewicht als Mädchen auf der 35., als Junge auf der 26. Perzentile und somit in einem Bereich, der nicht zu leicht für das Geburtsalter ist.
Aus Ihren Schilderungen entnehme ich, dass derzeit keine Geburtsbestrebungen bestehen und Ihr Kind an Gewicht zunimmt. Die Frage nach einer Geburt zum jetzigen Zeitpunkt stellt sich also eigentlich gar nicht. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, die den Chefarzt der Geburtshilfe dazu bewegt, mit der Lungenreife zum jetzigen Zeitpunkt noch zu warten. Sollte sich die Situation ändern und müsste man erwägen, die Schwangerschaft vorzeitig zu beenden, wird man Ihnen das Medikament zur Lungenreifung geben. Die Wirksamkeit ist innerhalb von drei Wochen nach der Verabreichung am höchsten und daher möchte man dafür den günstigsten Zeitpunkt wählen.
Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute für den weiteren Verlauf Ihrer Schwangerschaft.
Liebe Grüße
Kinderarzt.jahn
Lieber Kinderarzt.jahn,
Danke für die Antwort, ich bin mittlerweile in der 34. SSW (33+1).
Das letzte Ultraschall war bei 32+2. Das Kind wurde zum damaligen Zeitpunkt auf ca. 1.600 g geschätzt. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich noch so weit komme.
Wenn ich richtig bin, dann brauche ich mir nun über das Thema Lungenreife keine Gedanken mehr mache, oder?
Wissen Sie, ab wann man darüber nachdenken kann dass Kind „normal „ zu entbinden und wovon das abhängig ist?
Danke für die Rückmeldung
Liebe feuerwehrfrau83,
Das klingt doch super.
Jenseits der 34+0SSW würde man keine Lungenreifespritze mehr geben. Da Sie inzwischen bereits die 33+1SSW erreichte haben und es derzeit nicht so aussieht, als dass Ihr Kind in den nächsten 6 Tagen zur Welt kommt, ist es wahrscheinlich tatsächlich kein Thema mehr.
Die Frage nach Möglichkeit einer spontanen Geburt sollten Sie einmal mit ihren behandelnden FrauenärztInnen besprechen, da ich nicht alle Einzelheiten Ihres „Falles“ kenne.
Liebe Grüße
Kinderarzt.jahn