warum keine Glukoselösung für Neugeborene?

Man liets heute öfters, dass, entgegen zu früher, die Verabreichung von Zuckerwasser nach der Geburt eher nicht empfehlenswert ist. Ausser im Notfall. Warum wäre das so?
Und: kann es passieren, dass man keinen Kolostrum für die erste Stillversuche hat?

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Ich wurde nach meiner 1. Geburt eines Besseren belehrt. Mein gesundes, kräftiges Baby litt nach 2 Tagen an Durstfieber und war ganz apathisch. Mir wollte niemand glauben, als ich bereits am 1. Tag feststellte, dass mein Baby nichts oder zu wenig bekommt. Es hat Tag und Nacht geschrien. Es hieße, ich müsse einfach mehr anlegen. Meine Brustwarzen waren vor lauter Saugen blutig, mein Baby immer nur am Schreien und suchen. Nie wieder würde mir das passieren. Ab da habe ich bis zum Milcheinschuss Pre zugefüttert. Ganze 2 Tage. Danach wurde meine Tochter über ein halbes Jahr voll gestillt. Keine Saugverwirrung. Was für ein Quatsch! Beim 2. Baby habe ich mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein, nämlich in mich als Mutter, bis zum Milcheinschuss alle 4 Stunden Pre zugefüttert und davor natürlich immer zuerst an der Brust saugen lassen. Dadurch hatte ich ein tiefenentspanntes Baby, das die ersten 5 Tage gar nicht geweint hat, weil es einfach nicht hungern musste, sondern satt war. Kann ich nur jedem wärmstens ans Herz legen, wenn das Baby nach dem Anlegen die ersten Tage immer noch weint und sucht. Bitte gebt euren Babys was zu Trinken wenn sie Hunger haben, lasst sie nicht hungern und sch.... auf die Saugverwirrung. Vertraut auf euren Mutterinstinkt und nicht auf das Geschwätz der Hebamme. Ein Baby das nach dem Stillen schreit und sucht braucht etwas Zusätzliches!! Auch Baby Nummer 2 wurde nach Milcheinschuss fast ein halbes Jahr voll gestillt. Keine Saugverwirrung. Übrigens bekamen beide auch von Anfang an einen Schnuller.

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Zu Saugverwirrung oder andere Probleme kann es kommen, muss aber nicht, das habe ich in meinem Umfeld auch mitgekriegt. In Osteuropa bekommt man das Kind oft erst nach einem Tag oder sogar zwei (bei Kaiserschnitt) an der Brust, trotzdem werden viele lange gestillt.

Ok, also die Glukose an sich sei nicht so das Problem.

Zu meiner Frage nach Kolostrum: ja, produziert man während der Schwangerschaft schon, aber kann es passieren, dass man es nicht produziert? Bin jetzt in der 28. Ssw und habe noch gar keine "komische" Ausflüsse aus den Brustwarzen bis jetzt.

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"Bin jetzt in der 28. Ssw und habe noch gar keine "komische" Ausflüsse aus den Brustwarzen bis jetzt."

Das sagt überhaupt nichts darüber aus, ob du dein Baby stillen kannst.

Versuch dich zu entspannen.

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Das Kolostrum produziert Frau schon während der SS.
Das reicht bei gesunden Neugeborenen locker sa es ja auch durchs saugen nachproduziert wird.

Zuckerlösung aus der Flasche kann zu Saugverwirrung führen.Dann nimmt das Baby nachher nur noch die Flasche und will nicht an der Brust trinken.

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OK, aber oft wird diese mit der Pipette verabreicht. Also mit dem Zucker an sich kein Problem?

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Hallo,

im Normalfall ist Glukoselösung einfach nicht notwendig - warum also etwas geben, dass keinen Sinn ergibt? Das ist das eine.

Zudem verändert sich die Darmflora je nach dem, was ein Neugeborenes zu sich nimmt. Das gesündeste und natürlichste ist es einfach, wenn ein Baby nur Muttermilch bekommt. Das heißt nicht, dass nicht auch Kinder gesund sein können, die Glukoselösung oder Flaschenmilch bekommen.

Ein wirklich wichtiger Punkt betrifft das Stillen und damit meine ich nicht die Saugverwirrung. Die kann man mit bestimmten Fütterungmehtoden ja verhindern. Je mehr einem Baby gefüttert wird, desto weniger trinkt es an der Brust! Am Anfang trinkt so ein Baby ja sehr wenig, es ist schon nach wenigen Tropfen satt. Die Milchbildung kommt am schnellsten in Schwung, wenn man sein Baby häufig anlegt. Je weniger man anlegt, desto größer die Gefahr Probleme beim Stillen zu entwickeln. Hier ist einfach jedes Zufüttern zu viel und wenn es nur ein paar Tropfen Glukoselösung sind.

LG

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Ich weiss halt nicht, was im Krankenhaus meiner Wahl so Routine ist (ein Vorgespräch gibt es nicht). Und wenn ich es verweigere, würde ich gern wissen, warum.

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Ich glaube, dass man das vor allem früher gegeben hat und dass das heute nicht mehr gemacht wird.

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Der natürliche Ablauf, sofern es keine Komplikationen gibt uns Baby und Mutter gesund sind, ist so, dass das Baby die Brust sucht, saugt, Kolostrum trinkt und dadurch die Milchbildung anregt. Das Kolostrum versorgt es mit Nährstoffen und Abwehrkräften und sorgt für einen optimalen Aufbau der Darmflora.

Jeder Eingriff kann diesen Ablauf stören. Das Baby hat den Bauch voll Zuckerwasser, ist satt und zufrieden und will nicht mehr an die Brust. Die wird dadurch nicht stimuliert und der Milcheinschuss kann sich verzögern. Dadurch nimmt das Baby eventuell zu viel ab und muss zugefüttert werden. Ausserdem stört die Glukose den Aufbau der Darmflora.

Das sind alles Risiken, die man nur eingehen sollte, wenn es wirklich notwendig ist. Also bei gesundem Baby erst Hautkontakt und versuchen anzulegen. Erst wenn das wirklich auch nach einer Weile nicht klappt und das Kind niedrige Zuckerwerte aufweist, würde ich der Glukosegabe zustimmen.