Kaiserschnitt allein?

Mal angelehnt an den Thread weiter unten... Ich möchte den Papa nicht mit zur Geburt nehmen. Ich würde mich dabei sehr unwohl fühlen, er wäre wahrscheinlich ziemlich überfordert und würde mich nur nervös machen.

Meine erste Tochter kam spontan zur Welt, damals konnte er nicht dabei sein, was er schade fand, ich war eher erleichtert. Stattdessen ist eine Bekannte mitgekommen, die als Krankenschwester arbeitet. Das fand ich ganz gut, weil ich wusste, dass sie von der ganzen Krankenhausathmosphäre, dem Blut und allem nicht überfordert sein würde und ich auch keine zu enge Bindung zu ihr hatte. Das hat mich total entspannt.
Nun kann sie diesmal nicht dabei sein und ich kann mir gut vorstellen, das Kind diesmal ganz "allein" (also nur mit dem anwesenden Personal im KH) zu bekommen. Ich möchte diesmal gerne einen Kaiserschnitt und nicht wieder spontan entbinden, was auch mit den Erfahrungen bei der 1. Geburt zu tun hat. Jetzt endlich die Frage...😅

Hat jemand Erfahrungen mit einem Kaiserschnitt ohne Begleitperson? Wie gesagt, zur emotionalen Unterstützung benötige ich keine Begleitperson. Wird das Baby von den Schwestern versorgt, während ich genäht werde? Ist die Versorgung danach alleine machbar? Das es schmerzhaft wird, ist mir klar, aber wie schnell "darf" man (ungeachtet der Schmerzen) nach dem KS wieder aufstehen und sich und das Baby versorgen? Ich wäre sehr dankbar für Erfahrungsberichte!

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Hey,
vor 3 Jahren endete meine 1. Geburt in einer sekundären Sectio und ich war auch alleine im KH, weil mein Mann ein paar Tage zuvor eine Herz-OP hatte und ich niemanden sonst dabei haben wollte.
Ich fand das nicht schlimm (bis auf dass er halt nicht in den ersten Momenten dabei sein konnte mit Baby).
Jedenfalls wurde mir unser Baby kurz gezeigt und während genäht wurde haben sie das Baby untersucht, gewogen, gemessen und gewaschen (viel grünes Fruchtwasser).
Dann wurde es mir gegeben und ich konnte es anlegen und ausgiebig kuscheln. 3 Stunden war ich da noch im KS ehe es auf die Station ging.
Der KS war gegen 12.00 Uhr mittags und ich bin abends das erste Mal aufgestanden.
Nimm alle Schmerzmittel, die dir angeboten werden und beiß die Zähne zusammen. Je eher man wieder flott wird umso weniger Schmerzen im Anschluss...
Der Blasenkatheter wurde am nächsten Morgen gezogen, davon habe ich aber fast nichts gespürt.
Was mir nur schwer fiel war, das Baby zum Stillen passend anzulegen wegen der Schmerzen und es ins Bett zu legen (also Bewegungen nach vorn beugend).
Alles in allem ist alles gut verlaufen.
Die 2. Geburt war dann aber eine natürliche 🙂

LG

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Vielen Dank, das macht mir wirklich Mut! Ich bin nicht besonders wehleidig. Mit Schmerzmitteln sollte ein Aufstehen also machbar sein, zumindest hört es sich so an, als wenn man es aus medizinischer Sicht auch darf und sogar soll, oder?

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Ja, mal soll schnell wieder mobil werden. Das Pflegepersonal kommt da sicherlich auf dich zu. Ich glaube die haben mir mittags schon gesagt, dass wir es abends einmal versuchen...

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Ich habe keine Erfahrung mit alleiniger Geburt, jedoch mit Kaiserschnitten.
Zum einen finde ich, dass man bei einem Kaiserschnitt tatsächlich nicht unbedingt jemanden mit dabei haben muss. Man braucht nicht unbedingt emotionale Unterstützung, weil es eine ganz kurze Routine-Op ist, mit klarem Anfang und Ende und einem wirklich tollen Op Team, die jedes Mal für gute und lockere Stimmung gesorgt haben.
Es ist absolut nicht sichtbar blutig und dein Mann bekäme ja mit dir hinter dem Tuch absolut nichts mit. Das kann er sicher verkraften ;)
Also DU brauchst nicht unbedingt jemanden dabei. Die Frage ist, ob dein Mann auf den ersten Schrei und den tollen ersten Anblick verzichten möchte. Ich würde es nicht übers Herz bringen, ihm das vorzuenthalten.
Müsst ihr wissen.
Dein Baby kommt normalerweise, nach einem kurzen kuscheln mit dir, zum Wiegen, Messen und Anziehen, während du genäht wirst. Das übernimmt natürlich eine Krankenschwester. Auch hier könnte der Vater mit dabei sein...
Danach kommt das Baby wieder zu dir.
Ich empfehle dir, es gleich an dir zu behalten, denn das Baby aus dem Kinderbett zu heben, tut wirklich weh, geht schon, aber tut weh und wenn es gleich schon auf oder an dir liegt, brauchst du auch niemanden. Ansonsten kannst du auch der Schwester klingeln, aber nur fürs Rein- und Rausheben war das mir persönlich unangenehm. Zumal ja meistens keiner sofort kommt und dein Baby und du des Öfteren warten müsstet. Also lieber gleich behalten.
Nach dem Katheter ziehen verbunden mit dem 1. Aufstehen, am besten spätestens nach 7/8 Stunden (je früher, umso weniger stark sackt dein Kreislauf ab, umso schneller wirst du schmerzfrei und umso schneller wieder mobil) kannst du theoretisch dein Baby alleine versorgen, auch wenn du dich wirklich nur zeitlupenartig mit Schmerzen (jedoch betäubt, da Schmerzmittel) bewegen kannst. Bis dahin, kann die Krankenschwester Windeln wechseln und das tut sie auch.
Wichtig ist, das du nach dem 1. Aufstehen (bei dem du meinst, nie wieder vernünftig gehen zu können) immer wieder, am besten alle ein bis zwei Stunden aufstehst (was am längsten dauert) und gehst. Am 1. Tag im Zimmer umher, am 2. Tag im Krankenhaus umher... dann kannst du auch, am dritten Tag, wenn alles gut gelaufen ist, heim gehen.
Außerdem würde ich alle Schmerztabletten nehmen, die ich bekomme, weil man sich dann früher und öfters bewegen traut und keine Schonhaltung einnimmt. Somit ist man dann auch schneller wieder fit.

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Dir auch vielen Dank für deine Antwort. Ja, ich bin Schmerzmitteln gegenüber aufgeschlossen😬 Ich habe sicherlich nicht den Anspruch, es ohne zu schaffen. Was du schreibst, hat mir nochmal Mut gemacht und ich denke, ich werde es alleine angehen. Der Papa darf gerne direkt nach dem Kaiserschnitt dazu kommen, aber währenddessen möchte ich ihn wirklich nicht dabei haben. Ich denke, das wäre für uns beide kein Gewinn.

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Hallo
Ich hatte dieses Jahr ein KS und war im OP auch allein.
Mein Mann hat mich in den Kreissaal begleitet und ich bin dann allein in den OP. Besser gesagt es war immer eine Hebamme an meiner Seite! Also ich fand es überhaupt nicht schlimm und das OP Team war super!
Als mein Kind geboren wurde, wurde es mir kurz gezeigt und dann ging’s zum Kinderarzt ( das ist Standard ) in der Zeit wurde ich genäht. Dann wurde mir mein Kind auf die Brust gelegt und bin dann zurück in den Kreissaal wo mein Mann auf mich gewartet hat!
Aufstehen musste ich auch am Abend schon, aber nur mit Schwester! Schmerzen sind schon sehr heftig, daher unbedingt alle Tabletten nehmen die dir geben werden!
Also mein Kind wurde die ersten 2 Tage von der Schwester versorgt ( wickeln ) danach hab ich es gemacht.
Ich würde es genauso immer wieder machen... mein Mann fand’s übrigens ok da er nicht so gerne mit in den OP gehen wollte wegen den Geräuschen und so ... 😅