Mein schöner Wunschkaiserschnitt

Ich hatte einen Wunschkaiserschnitt und möchte meine Erfahrungen gerne mit euch teilen.

In der 34. SSW platzte mitten in der Nacht meine Fruchtblase. Da meine Tochter erst in 6 Wochen zur Welt kommen sollte, reagierte ich panisch darauf. Meine Beine zitterten und ich konnte kaum noch klar denken. Meine Mutter hat meine Sachen zusammen gepackt und mich ins Krankenhaus gefahren. Es war mittlerweile 3 Uhr nachts und meine Mutter wollte mich im Krankenhaus begleiten. Aufgrund der Corona-Regelungen war dies aber nicht möglich und ich musste allein im Krankenhaus bleiben. Ich ging also zum Kreißsaal und traf dort eine Hebamme an. Sie beachtete mich für eine Weile gar nicht, auf meine Nachfrage was ich denn jetzt machen sollte da ich erst in der 34. SSW sei, behauptete sie dass das doch alles nicht so schlimm sei, sonst würde sie nicht so entspannt da sitzen. Das sagte sie in einem gehässigen Ton. Ich war komplett allein auf der Station, sollte mich in ein Zimmer setzen. Mir war extrem schwindelig und ich nahm ein Schluck Wasser. Die Hebamme bemerkte dies und motzte mich an, dass ich nichts trinken dürfte, da evtl. ein Kaiserschnitt gemacht werden müsste. Sie meinte, dass ich mich einfach hinlegen sollte. Dann wurde ein CTG gemacht, ich bemerkte dass meine Tochter kaum noch Herztöne hatte und sprach dies an, die Hebamme meinte dass sie ja nach Hause gehen könnte wenn ich doch alles besser weiß (ich habe einfach nur nachgefragt!) Im Endeffekt wäre mir sogar lieber gewesen, wenn die Alte sich aus dem Staub gemacht hätte. Ich habe ihr gesagt, dass ich große Angst davor habe, dass meine Tochter nicht richtig atmen kann, da manche Babys dies in der 34. SSW noch nicht können. Ich sagte ihr, dass ich Angst vor einer Sturzgeburt habe und dass sie nicht lebend zur Welt kommt. Die Hebamme machte sich über meine Ängste lustig und meinte, dass jede Geburt doch gleich ablaufen würde unabhängig von der SSW (so ein Schwachsinn!) Dann setzten schon die Wehen ein und ich war vollkommen fertig. Die Hebamme tröstete mich nicht, sondern gab mir das Gefühl, dass das noch lange nicht alles sei und mir noch der Horror meines Lebens bevorstehen würde. Ich empfand die Anfangswehen aber schon als qualvoll Während andere noch ruhig ein CTG machen konnten, war es mir nicht möglich liegen zu bleiben. Ich zitterte, lief planlos durch die Gegend, übergab mich mehrmals. Die Hebamme erteilte mir Anweisungen („Ausziehen!“) und ich kam mir vor wie ein Hund. Ich fühlte mich klein und hilflos, wollte nur noch raus aus dem Krankenhaus. Nach Ewigkeiten kam ein Arzt und gab mir Schmerzmittel, die absolut nicht wirkten. Ich wollte dieSchmerzen nicht mehr ertragen und die mit der Hebamme kein Kind gebähren, also fragte ich nach einem Wunschkaiserschnitt. Zum Glück wurde mein Wunsch erfüllt und die Hebamme fing an zu sticheln („Manche Frauen können gar nicht natürlich gebähren und du hast die Wahl“) Sie war aber auch froh darüber mich los zu sein. Die Ärzte schoben mich in den OP Saal und ich bekam eine PDA. Die Ärzte waren alle super freundlich und die PDA war einfach nur himmlisch. Meine Schmerzen waren sofort weg, ich war so erleichtert und freute mich nur noch auf meine Tochter. Die Ärzte waren so locker, scherzten während der OP und redeten lieb auf mich ein. Die PDA zu legen war absolut kein Problem. Ich spürte ein Rütteln, mehr aber nicht. Dann war meine Tochter nach 15 Minuten endlich da und ich durfte sie sofort sehen und in den Arm nehmen. Ich war so glücklich und erleichtert! Nach der OP konnte ich mich ausruhen und meine Tochter noch am selben Abend auf der Frühchenstation besuchen. Ich wurde mit einem Rollstuhl zu ihr gebracht, da ich die ersten 2 Tage nicht laufen konnte. Die Schmerzen waren zu ertragen, die Wehen waren viel schlimmer. Nach 5 Tagen konnte ich ohne Probleme laufen und hatte keine Schmerzen mehr. Nun sind 3 Wochen seit der OP vergangen und ich bin top fit. Habe keine Schmerzen oder Verletzungen. Die Wunde ist super verheilt und man sieht kaum noch etwas davon. Ich hatte auch kaum Blutungen im Wochenbett gehabt, keine Nachwehen.
Ich bereue den Wunschkaiserschnitt absolut nicht und empfehle ihn gerade in der Corona-Zeit. Ich kann über die blöde Hebamme heute nur noch lachen, auch über meine Panik damals, hätte ich eine natürliche Geburt versucht wäre dies traumatisch geendet. Meine Bettnachbarin im Krankenhaus hatte heftige Nachwehen und war komplett gerissen, sodass sie nach der Geburt schlimmere Schmerzen hatte als ich.
Jeder der zu große Angst vor einer natürlichen Geburt hat sollte einen WKS machen lassen und sich nicht von irgendwelchen Leuten reinreden lassen. Jeder hat ein anderes Schmerzempfinden! Ich wollte eigentlich auch natürlich gebähren, merkte aber im Kreissaal dass ich es nicht packen würde. Mit einer liebevollen Hebamme, meiner Mutter und dem Vater meiner Tochter an meiner Seite hätte ich eine natürliche Geburt geschafft. Aber nicht allein mit so einer Hexe! Möglicherweise hätte ich mich bei einer tollen Hebamme nicht für den WKS entschieden (da bin ich mir sogar ziemlich sicher!) Es war aber in der Situation die richtige Entscheidung und ich bin froh dass es katastrophal anfing aber ein schönes Ende genommen hatte. Meiner Tochter geht es prima!

1

Hallo 😊 da hast du ja einiges mitgemacht! Diese blöde Hebamme! Genau wegen sowas wollte ich im Geburtshaus entbinden. Leider hat das nicht geklappt und wir mussten nach 13 Stunden Wehen ins Krankenhaus wechseln. Ich hab gespürt dass da irgendwas nicht passt und hab gleich gesagt ich möchte einen Kaiserschnitt. Die Hebamme hat mich ausgelacht. Ich durfte noch 1,5 h auf eine PDA warten, weil sies zu 4 nicht auf die Reihe gebracht haben die zu legen. Konnte mich danach zwar entspannen, aber in weiteren 7 Stunden tat sich nix. Ich war verzweifelt und wollte wieder den Kaiserschnitt. Das gab die neue Hebamme weiter. Da kam dann der Arzt und hat mich gefragt was bitte los sei und dass das gar nicht in Frage kommt. Ich hätte ausrasten können! Nach gutem Zureden der Hebamme hab ich es dann nochmal so 3,4 Stunden probiert und oh Wunder es tat sich... nichts. Da kam dann die Oberärztin und endlich wurde ich "erlöst". Beim Kaiserschnitt stellte sich dann raus dass die Kleine sich so blöd verkeilt hatte dass das nie was geworden wäre. Ich habs ja gesagt aber natürlich wird da nicht drauf gehört. I h bin sehr froh über den Kaiserschnitt und hätte mir gewünscht, dass früher darauf eingegangen wäre. Finde es auch schrecklich dass das als Versagen angesehen wird.
Ich wünsche dir alles Gute! 😊 genieß die Zeit mit deinem Baby und pfeif auf die Hebamme.

2

Was für eine schreckliche Hebamme! Meine Vorsorge-Hebamme hat uns im Geburtsvorbereitungskurs eingebläut, dass wir während der Entbindung jederzeit um eine andere Hebamme bitten dürfen, wenn wir mit der aktuellen nicht klar kommen. Dem müssen die nach kommen, manchmal passt es menschlich einfach nicht und das ist ok so.

Ich hätte an deiner Stelle wohl ordentlich Terz auf der Station gemacht, wenn ich so behandelt worden wäre, aber ich weiß nach 2 Geburten auch, was ich will und verlangen darf. Du warst als Erstgebärende komplett unerfahren in der Hinsicht, was die Hebamme sicher auch ausgenutzt hat.

Nur, dass du es fürs nächste mal weißt: du hast das Recht auf gute Behandlung und darauf, dass deine Wünsche respektiert und ihnen nachgegangen wird. Niemand darf irgendwie über dich bestimmen und dich schon gar nicht rumkommandieren.

Alles Gute euch!

3

Hallo, herzlichen Glückwunsch zum Baby 😊
Es tut mir leid, dass Du sowas erleben musstest, also mit der Hebamme. Ich war in der 39. SSW auch im Kreißsaal abends zum CTG weil ich dachte ich hätte Fruchtwasser verloren (war es doch nicht). Und die Hebamme war so unmöglich und unfreundlich zu mir. Ich hoffte dann wirklich dass es kein Fruchtwasser war, mit so einer wollte ich nicht gebären. Also kann ich dich bisschen verstehen!
Ein Tag vor der 42. Ssw hatte ich einen Kaiserschnitt, medizinisch notwendig. Ich hätte auch eine Einleitung versuchen können aber der Arzt hat mich davon abgeraten.
Ich fand den Kaiserschnitt echt furchtbar ehrlich gesagt! Ich bin überrascht, dass Du keine Nachwehen gehabt hast? Ich hatte einige und die waren echt heftig! Wochenfluss auch nicht wenig.
Ich wünsche Dir eine schöne Wochenbettzeit :)

kilkenny mit kleinem Mann 5 Monate

4

Achso darf ich fragen wieso du in einem Post schreibst, 4 Wochen, und hier 3?
Ich bin verwirrt 😶

5

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt!
Ich kann mir vorstellen, dass du mit der richtigen Unterstützung auch die Vaginale Geburt gerockt hättest. Wie du selber ja auch sagst.
Du hast aus einer schlechten Situation etwas Gutes gemacht. Du hast es geschafft dich nicht von Situation und einer Person entmachten zu lassen sondern hast dir die Kontrolle wieder zurück geholt. Das find ich echt stark.💪🏻 Es ist nicht selbstverständlich und manchmal leider auch nicht möglich. 🍀

6

Dein Bericht bestärkt meinen Gedanken, dass ich nie wieder natürlich entbinden und wenn überhaupt einen Wunschkaiserschnitt haben möchte. Ich bin mit dem Wehen Schmerz null zurecht gekommen und habe gebrüllt wie hundert neugeborene. Mein Kind war mit 4100 g und 55 cm auch sehr groß und schwer und die Geburt war das schrecklichste, das ich je durchmachen musste. Ich wurde von einer hebamme übrigens auch scheiße behandelt und ich habe mich wie in einem falschen Film gefühlt. Ich glaube manche Menschen verfehlen einfach ihren Beruf. Alles Gute für euch.