Diagnose Rhesus-Inkompatibilität Teil 2

Die Uniklinik kam mir riesig vor, nicht schön und ich konnte mir im Leben nicht vorstellen dort zu entbinden. Es gab so viele Räume ohne Fenster, warum baut man sowas frag ich mich bis heute 😅
Mein Mann hat mich zum Glück zu diesem Termin begleitet. Wir müssten gar nicht was uns erwartet. Der Professor der Abteilung stellte sich vor, untersuchte und konnte etwas mehr zu der Diagnose erklären. Trotzdem wusste man nicht wie sich das ganze entwickelt, im schlimmsten Fall brauchte ich schon während der Schwangerschaft eine Bluttransfusion. Der Professor sagte uns erwartet jetzt eine Achterbahnfahrt - nicht nur der Gefühle, sondern auch der Werte. 2-3x die Woche sollte nun dort der Blutfluss gemessen werden, wenn dieser steigt kommen wir der Transfusion näher. Auch die Antikörper wurden alle 2 Wochen kontrolliert. Es war alles möglich, entweder bleiben die Antikörper so, sie steigen oder sie steigen um zwei oder mehr Stufen - letzteres wäre wieder gefährlich fürs Baby.
In meiner ganzen Zeit an der Uniklinik habe ich mir gewünscht das jemand sagt - es wird alles gut, wir kriegen das hin! Aber niemand hat durchblicken lassen wohin die Reise geht.
Nach regelmäßigen Untersuchungen sind die Werte gestiegen, mir wurde in der 27. ssw die Lungenreifegespritzt und noch in der selben Woche bekam ich die erste Bluttransfusion über die Nabelschnur. Ein absoluter Schocktag, ich kann mich heute kaum noch dran erinnern. Mein Körper zitterte nur noch. Es gab viele Aufklärungsgespräche - denn wenn was bei der Transfusion schief geht wird ein Notkaiserschnitt durchgeführt. So wurde ich dann auch vorbereitet. Es waren so viele Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen im Raum als die Transfusion durchgeführt wurde das man wirklich das Gefühl hatte es ist ernst.
Die Transfusion hat der Professor durchgeführt der uns auch regelmäßig untersucht hat. Ein wirklich sehr geduldiger Mensch. Anfangs wussten wir nicht ganz wie wir ihn nehmen sollten, aber mittlerweile vermisse ich ihn fast sogar schon 😅 einfach ein toller Mensch und ich verdanke ihm das Leben meines Babys!
Die Transfusion verlief zum Glück relativ problemlos, die beiden Transfusion die nach ca. 10 Tagen folgen ebenfalls.
Nervenaufreibend war nur das der Professor der einzige war der die Transfusionen durchführen konnte, ich musste also immer hoffen das er nicht Urlaub hatte oder nicht krank war. Ansonsten hätten wir zu einer anderen Klinik fahren müssen die nicht unbedingt in der Nähe war.
Bei der letzten Transfusion fing mein Körper an zu reagieren, es kamen leichte Wehen und auch mein Baby wurde größer und hat die Nadel 2x aus der Nabelschnur getreten - also war klar das es die letzte Transfusion war.

Weiter geht es in Teil 3…