Hallo,
in der Vergangenheit hatte mein 14-jähriger Sohn vor wenigen Tagen viel zu viel am Computer und Handy gespielt (täglich min. 5 h, meist 7, Regel war nicht mehr als 3) und war auch nicht zu einer Reduktion zu bewegen, sodass ich die fraglichen Geräte einkassiert habe. Sein 10-jähriger Bruder spielt jetzt ca 50 Minuten pro Tag unter Aufsicht. Leider ist er aber nicht zu einer Reduktion der Zeiten zu bewegen.und eine Arbeit an den Schulaufgaben wegen Corona erfolgt nur oberflächlich. Gibt es da Ideen, wie man ihn zum Lernen bringen kann. Ich will nicht zusehen, wie er sich sein Leben versaut. Gibt es professionelle Berater, die man evtl auch später aufsuchen könnte, wenn reden alleine nichts hilft?
Wie Sohn zum Lernen bringen.
Wie soll reagiert werden
Du hast also die Geräte einkassiert und Söhnchen macht trotzdem nix für die Schule?
Ich denke mal, dann liegt das Problem eher in mangelnder Selbstmotivation / -diziplin als in der Ablenkung durch's Daddeln. Und ich denke auch, damit ist er - als 14jähriger - in guter Gesellschaft.
Der momentane Tagesablauf meiner Söhne sieht so:
K1 (16) steht morgens auf, schaut welche Aufgaben 'reingekommen sind, erledigt sie.
K2 (14) steht morgens auf, schaut welche Aufgaben 'reingekommen sind, flucht über die Lehrer die es wagten welche zu schicken, zitiert das Kultusministerium, daß Aufgaben zwar gerne gestellt, aber nicht abgeprüft werden dürfen und macht nur das, was eine baldige (< 6 Stunden) Deadline beinhaltet.
Jetzt rate mal, wer in unserem Umfeld die grosse Ausnahme ist: K1.
K2 würde auch dann noch nur das Allernotwendigste tun, wenn sämtliche Elektronik durch einen Blitzschlag in Flammen aufgehen würde. Wieso sollte ich ihm also das Daddeln verbieten? Er wird halt kurz vor Schulbeginn sehr viel zu tun haben, während K1 entspannt grinsend auf dem Sofa chillt. Vielleicht wird das K2 eine Lehre sein, vermutlich nicht.
Ausserdem ist das Internet momentan die einzige Möglichkeit mit den Kumpels was zu machen: Chatten, Spielen. Ich werde das ganz bestimmt nicht einschränken. K2 leidet schon genug, weil er sich nicht mehr täglich mit seinen Freunden treffen kann.
Und: Wie kannst Du beurteilen, daß die Arbeit an den Schulaufgaben zu oberflächlich ist? Dieses Urteil steht den Lehrern zu. Die werden schon eine entsprechende Rückmeldung geben.
>> Ich will nicht zusehen, wie er sich sein Leben versaut. <<
Ernsthaft? Man versaut sich nicht das Leben, weil man X Wochen nur das Allernotwendigste für die Schule macht. Man versaut es sich nicht mal, wenn man sitzenbleibt oder kein Abitur macht.
Grüsse
BiDi
Ich bin mir relativ sicher, dass er nur sehr oberflächich arbeitet, da ich sehe, dass er Aufgaben nicht lösen kann, die im Text vorgekaut werden. Das nicht zu übetragen ist ungünstig, erst recht wenn er es normalerweise kann.
Schwierig.
Die bisherige Hauptbeschäftigung fällt weg. Jetzt muss er sich neu orientieren.
Das kann er u.U. noch nicht, weil er erst mal seine Gewohnheit umstellen muss.
Das fällt auch Erwachsenen oft schwer.
Jeden Tag, Tätigkeit x. Man muss nichts denken, man macht es einfach.
Dann fällt es weg... und nun?
Muss das Hirn erst mal wieder hochgefahren und angeschaltet werden.
Manche schaffen das von selbst. Einige brauchen einige Zeit dafür. Sprichwort: aus Langeweile entsteht die Kreativität.
Bei manchen klappt es schnell, bei anderen dauert es länger.
Manche überfordern sich auch erst mal mit zu vielen Ideen. Dazu neige dann eher ich.
Vor lauter Ideen, weiß ich nicht wo anfangen und mache erst nichts.
Schwierig kann es werden, wenn Langeweile nicht mehr ausreicht zu neuer Kreativität.
Oder auch, wenn andere Zeitfressende Aktivitäten gefunden werden.
Ich neige auch dazu: Hauptzeitfresser A fällt weg.
Das was ich tun sollte, B, mag ich nicht sooooo gerne.
Mein ADHS Hirn schaltet ab, blendet B aus ....
damit ich gar nicht erst auf die Idee komme endlich B anzufangen,
mache ich dann C, D, Efg, H .... Viele Kleinigkeiten, bis ich einen anderen Hauptzeitfresser gefunden habe, der mich von B ablenkt und mir Gründe liefert, warum ich das jetzt nicht tun kann. Keine Zeit.
Keine Zeit und Ablenkung sind einfacher, als "ich bin nicht dazu in der Lage das zu tun, was ich tun müsste".
Die Frage ist, was steckt bei ihm dahinter.
- Bereits im Suchtbereich: dann kann professionelle Unterstützung hilfreich sein.
Wie fährt man das Gehirn wieder hoch, nachdem es längere Zeit im "offline-Spiele" Modus war.
Geräte weg packen ist der erste Schritt.
- Aufgaben so aufteilen, dass sie überschaubar sind.
Auch wenn man selbst im Hinterkopf hat, was alles gemacht werden müsste und selbt weit denkt....
Aufgaben so aufteilen, dass Erfolgserlebnisse sichtbar sind.
Statt du schaffst es ja schon wieder nicht....
Hey super, du hast diese eine Aufgabe geschafft.
Am nächsten Tag gibt es dann zwei, dann drei.
So lange bis der Rhythmus wieder hergestellt ist.
Es fällt schwer, weil im Hinterkopf immer ist, was noch fehlt, was dann trotzdem übrig bleibt.
Für mich ist die Denkweise wichtig: lieber das bisschen, das mich weiterbringt, als wenn ich zu viel und gar nichts mache.
Wenn ich die kleinen Mengen automatisiert habe, mache ich automatisch weiter. Dann kann ich auch die Menge steigern und dann (erst dann) auch mehr machen. Mit 1,5x an Menge schaffe ich es dann aufzuholen. Erst mal muss ich mich langsam auf die 1x Menge heransteigern.
- was braucht er denn, um es zu machen?
Welcher Lerntyp ist er?
Was bei mir funktioniert, klappt bei meinem Kind so gar nicht. Umgekehrt auch.
Setz dich hin und mach! klappt bei uns beiden nicht.
Zu viel eideidei und Ablenkung aber noch weniger.
- Wie hat er in der Schule gelernt? Hat es da geklappt?
- Hattet ihr mal ein längeres Gespräch. Seine Wünsche, seine Ziele, wie es ihm gerade geht, seine Ängste?
Ernst genommen werden
und manchmal ist da auch ein Hinweis versteckt. Z.B. er will selbst eigentlich, kann aber nicht
er will nicht, weil er schon länger nicht mehr kann und das zocken lenkt ihn ab
für Abschluss x reicht es ja so, wie es ist
usw.
Mit meiner Antwort beziehe ich mich auch auf einen früheren Thread,
als Schulen noch offen waren (soweit ich mich zu erinnern glaube) und da schon die Medien ein großes zentrales Problem waren.
Und dies nun sozusagen Schritt 2 ist, wie geht es weiter.
Ja, wir hatten uns schon länger hingesetzt, aber es hat leider nicht viel gebracht. Er hat offenbar den Eindruck, als seinen gerade Ferien, also kann man es ja locker angehen lassen. Ich kann es ja auch verstehen, aber er schaltet da relativ schnell auf egal. Solange die Schule noch offen war, konnte er mit relativ wenig Aufwand gut Resultate erzielt, sich auch deswegen auch öfter mal Übersichtsstrukturen, wobei das mit dem Anstieg der PC-Nutzung abgenommen hat. Allerdings hat es auch sehr oft gereicht, das meiste zu verstehen, wenn er in der Schule gut aufgepasst und mitgeschrieben hat, da hat er viel drauf gehabt. Eigentlich hat er das Potential, das sehr gut zu machen, aber er scheint es nicht zu wollen/können. Ich habe immer wieder gesagt, dass ich jede Form der Lösung zunächst akzeptieren würde und kritisch prüfen würde. Solange es Aussicht auf Erfolg gibt, gebe ich allen Dingen eine Chance. Leider kommen dann Dinge, die nicht annähernd Aussicht auf Erfolg haben. ich habe auch gesagt, dass das Minimum für mich 2-3 x 30 Minuten pro Wochentag sind, allerdings kein perfektes Lernen vorausgesetzt wird, sondern nur ein durschnittlicher Kenntnisstand. Ich habe den Eindruck, dass es heute etwas konzentrierter war. Wenn sich das fortsetzt, dann ist er auf einem guten Weg.
Lernort wechseln?
--- Kind(er) sitzen in Deiner Nähe (machst du homeoffice?) mit den Aufgaben und nicht im eigenen Zimmer und zwar DIREKT nach dem Frühstück: feste Regel. -- diese Regelmässigkeit hilft bei uns sehr.
Wenn die HA fertig sind, dann gibt es die Freigabe für diverse Geräte - und NUR DANN. -- also bei uns reicht das, um täglich das Pensum zu erledigen ...
Homeoffice geht bei mir leider nicht, das wäre zu viel Fachliteratur, die sowohl ich, als auch die Kollegen immer wieder kurz brauchen. Allerdings haben wir den Tagesrythmus ein wenig umgestellt, damit ich eine Chance habe, Hilfestellung zu geben. Das bedeutet, dass ich spätestens halb acht die Arbeit beginne und dann gegen 14 Uhr wieder zu Hause bin, ich rechne aber damit, dass es in den nächsten Tagen noch weniger wird. Die Kinder stehen deutlich später auf und der jüngere arbeitet konzentriert und wir besprechen das ganze am Abend, der größere Hat Probleme. Das Ding ist, dass nur das Danebensitzen nicht viel bringt, da ich ihm natürlich nicht "die Hand führen" kann. Deswegen bin ich etwas ratlos.
Hallo,
setz dich zu deinen Jungs und erarbeitet den neuen Schulstoff zusammen. Wenn du im Homeoffice bist, dann setzt euch alle ins Büro oder an den Esstisch und arbeitet. Sei Vorbild. Und wenn dein Kind nichts machen will, dann sitzt er halt 3 Stunden mit euch am Tisch und schaut in die Luft. Irgendwann wird das Kind schon anfangen.
Zu den Medienzeiten: Natürlich darf es auch mal mehr sein. Aber du bist der Boss und stellst die Regeln auf. Greife durch, wenn gegen deinen Willen gespielt wird. Da brauchst du keinen Berater. Sei konsequent. Erst Schulstoff, dann Medien.
Übrigens kann nicht jeder so ohne Training Lernstoff für sich ganz allein erarbeiten und auch konsequent Lernzeiten einteilen. Das können nicht mal alle Erwachsenen, viele haben auch jetzt Probleme im Homeoffice. Zuhause gibt es viel mehr Ablenkungen als im Büro oder der Schule.
Viele Grüße
lilavogel
Ja, das ist eine gute Idee, allerdings ist tatsächlich die Situation, dass er stoisch rum sitzt, statt zu Arbeiten
Hallo Leopold,
man darf nicht vergessen, dass wir eine außergewöhnliche Situation haben. Ich würde mich nicht wundern, wenn in dieser Situation viele Kinder Probleme mit der Motivation hätten.
Zuerst -hast Du mit Deinem jüngeren Kind ein Gespräch geführt, wie ihr euch die Situation gemeinsam vorstellt - Wünsche des Kindes.
Dann sind Kinder unterschiedlich. Meine To hter arbeitet absolut selbständig, mein Sohn bedarf absolute Kontrolle. Wenn ich annehmen würde, dass es sich um meinen Sohn handelt, dann sage ich ganz klar, dass es Spiel geben wird erst, wenn x,y fertig sind. Aber in der Regel bin ich mitanwesend,wenn er lernt, so wie die Lshrerin im Raum gewesen wäre.
Ich finde die Rolle des Sportes wichtig. Ich sehe bei den Kindern große Gefahr einer Art Lsthargie. Ist Dein Kind regelmäßig draußen ?
Du, wegen der X Wochen verbaut sich keiner Zukunft. Das Peoblem ist nur, dass keine Schule nach den Ferien aufmachen wird.
Alles Gute
Hast Du Struktur im Alltag
Gespräche gab es mehrfach, aber es war relativ ergebnislos. Ich habe ihm gesagt, er solle mir sinnvolle Vorschläge machen, was er bis jetzt noch nicht getan hat.
Draußen war er ab und an, aber nicht wahnsinnig oft.
Hallo,
ich habe von einer Freundin den Tip bekommen, den Schulstoff nach Stundenplan zu erledigen.
Die Kinder sollten morgens einigermaßen zeitig davor sitzen. (Nicht um 8, aber zumindest um 8.30 Uhr oder um 9).
Dann stellt sie eine Uhr auf 1, 5 Stunden (die Kinder haben Doppelstunden) und dann wird in der Zeit an dem entsprechenden Fach gearbeitet.
Pausen gibt es auch, wie in der Schule.
Wir probieren das jetzt mit dem 10-jährigen aus.
(Die Große (12) ist macht das, wie sie will. Sie ist aber in schulischen Dingen immer sehr diszipliniert und organisiert.)
LG
Heike
So läuft es hier auch ab
Im Prinzip wie bereits in Vorthreads emfpohlen: Such Dir dringend ne Erziehungs- oder gar Suchtberatung. Wie kommt ein Schulkind bitte auf "meist" 7 h Rechnerzeit? Sei mir nicht böse aber wenn ich mich richtig erinnere besteht das Probelm bei Euch ja nicht erst seit Corona sondern baut sich seit Jahren schleichend auf. Kindern muss man Lernen und Disziplin und Maßhaltung beibringen, aber das ab Grundschulalter und nicht erst mit 14, da sollten sie es eigentlich können. Ihr hättet ihn viel früher begleiten und führen müssen, ihr habt ihn im Prinzip in eine Sucht und nix anderes sind 7 h Spielen am Tag in meinen Augen sehenden Auges rutschen lassen. Ich würde wirklich Kontakt mit einem Kinder und Jugendarzt aufnehmen und mir ne Empfehlung geben lassen für eine Beratungsstelle, welche gut sind ist von Ort zu Ort verschieden, wobei ich nicht weiß ob man da mit 14 wirklich noch viel reißen kann wenn die Pubertät auf vollen Touren läuft.
Hallo
bei uns zuhause gelten während der normalen Schulzeit die Regeln die auch in der Schule gelten.
Keine Handys keine TV, Internet nur für lernzwecke.
Es sind keine Ferien sondern der Unterricht läuft zuhause
Ich habe bei deinen Antworten die erste angeklickt.
Weil ich meine, es ist jetzt erst der Beginn der Maßnahme, d.h. er hat doch noch einige Wochen bis die Schule nach den Osterferien frühestens wieder beginnt. Und erst dann braucht er die erledigten Aufgaben.
Ich würde mich aber trotzdem mit ihm zusammen setzen und nen Plan erstellen. Er soll dir zuerst sagen, wann er seine Aufgaben für die Schule erledigen will. Und dann kannst du ja deine Vorschläge machen. Meine Idee wäre, ihn diese Woche noch "frei" laufen zu lassen und danach macht er jeden tag 1 oder 2 Stunden was für die Schule. Vielleicht klappt es ja auch mit nem Freund zusammen besser.
Und lass ihn einen Plan aufstellen, welchen Tag er welche Aufgabe/n erledigt. dann habt ihr beide etwas , worauf ihr euch berufen könnt, du ihn also auch an eure Abmachung erinnern kannst.
Mach ihm aber auch klar, dass wenn er jetzt zuhause gar NICHTS macht, er evtl. seine Versetzung gefährdet. Weil er dann den Anschluß nicht hin bekommt, weil er das aus der schulfreien Zeit nicht weiß/kann.
ICh weiß, das ist eine nicht so übliche Einstellung, ich hab das bei meinem Sohn gemacht, als er ein Schuljahr mal versetzungsgefährdet war. Ihn hat es aufgeweckt udn er hat das Schuljahr geschafft. Mit 14 ist dein Sohn auch alt genug, das selber zu verstehen. Und meine Einstellung war (Kinder sind beide fertig mit Schule): sitzenbleiben ist blöd, aber zerstört dem Kind nichts ein Leben.
Und ihn jetzt mal ne Zeit zocken lassen, finde ich ok. Meine bedien durften z.B. in den Ferien immer länger als die sonst vorgegebene Zeit an die Medien. Und ich verrate dir was: irgendwann wurde es ihnen langweilig, immer nur am PC oder Wii oder anderem zu sitzen.