Huhu
Sagt mal, wie seht ihr euch aktuell in eurer Rolle?
Ich habe mich schon vor Jahren intensiv mit "Homeschooling" befasst. Durch Auslandsaufenthalte und befreundete Familie, die das machten. Über die Jahre habe ich einiges davon aufgegriffen und meinen Kinder vor dem Kindergarten und dann auch während Kiga/Schule angeboten.
Die Schulen (privat,Gymnasium) meiner Kinder sind modern und gut vernetzt. Das System kennen alle Schüler und es wird auch in den normalen Unterricht eingebunden. Dazu sind die Lehrer alle so bemüht, dass man wirklich ganz tolles Unterrichtsmaterial (Erklärungsvideos mit Beispielen, Präsentationen, SEHR anschauliche Infoblätter) vorgesetzt bekommt. Mit E-Mail erhält man zeitnah eine Antwort. Anrufe sind auch möglich. Die bearbeiteten Aufgaben müssen meist eingesendet werden. Daraufhin wird dann auch die Lösung raus geschickt oder gar die korrigierte Aufgabe mit Kommentar.
Als Elternteil muss man so dennoch die ein oder andere Frage mehr beantworten als sonst oder mehr Hilfestellung geben, keine Frage.
Nun ist es aber so, dass sich gefühlt alle Eltern nun als Lehrer durch und durch sehen. In den Bezeichnungen die man dafür nutzt, will man sich wohl auch überbieten. Vom Elternbeirat kam heute eine E-Mail zum Thema "at-Home-School-learn".
Wir neuen Lehrer sollen uns auf die Schultern klopfen und die nächsten Tage des "home-learns" werden wir auch noch meistern. Mit KEINEM Wort wurden die Lehrer der Schule erwähnt. Die letzten Rundmails der Elternvertreter der Stufe meines Kindes waren ähnlich aufgebaut. Ich fühle mich keineswegs wie eine Lehrerin in dieser Situation.
Mir ist klar dass es nicht überall so gut läuft, andere Eltern allem voran erst einmal Material beschaffen müssen usw. usf. Trotzdem kann ich dieses Wort bald nicht mehr hören. Wie seht ihr das? GLG
"Homeschooling"
Sorry aber...was?? 😂 dein ganzes "Problem" kommt irgendwie sehr abgehoben rüber...warum sollten Eltern jetzt Lehrer sein,oder sich so sehen....oder sich so bezeichnen 😂 Das ergibt überhaupt keinen Sinn und würde mich auch nicht interessieren wenn sich irgendwelche Eltern Vertreter so nennen. Lass die sich doch gegenseitig auf die Schulter klopfen...so what
Naja, aber mal ehrlich... Wenn ich hier so manchen Jammer - post von irgendeiner gestressten Mutter lese, dann sehen und bezeichnen die sich selbst häufig als "Lehrerin" oder "Aushilfslehrer" ihrer Kinder.
Ob das jetzt aber nun ein Problem ist... 🤷♀️
Ich verstehe Dich voll und ganz Vor allem wenn es direkt aus dem Umfeld Eurer gut funktionierenden Schule kommt. Mist ist dass der Elternbeirat so tickt ... ich würde knallhart ne "Gegendarstellung" schreiben, nen offenen Brief mit Bild vom Kind oder so indem ich mich bei allen Lehrern herzlich für die tolle Arbeit bedanke und parallel dem Elternbeirat auf die Füsse treten dass man sich Gedanken machen soll wie man sich bei den Lehrern erkenntlich zeigen kann, ne kleine Aufmerksamkeit, muss nichtmal Geld seln, jeder schickt ein Foto und man macht ne Klassenkollage von den "Schulzimmern" daheim oder sonst was.
Ist Mist, setz ein Zeichen
Bei uns läuft es sehr gut. Ich habe einen 1. Klässler und eine 3. Klässlerin. Wir haben regelmäßig Kontakt zu den Lehrern. Bei uns ist die Schule aber auch sehr familiär. Die Schüler sind den Lehrern wichtig, jeder Einzelne. Sie vermissen sich. Ich habe mich per E-Mail auch schon bei den Lehrern bedankt.
Ich habe allerdings den Vorteil in Elternzeit zu sein und nicht zu arbeiten. Dafür habe ich hier einen 2jährigen, der seine Trotzphase sehr ausgeprägt auslebt 🙈.
Hi,
Ich verstehe nicht ganz, worauf es dir ankommt. Ob ich mich als Ersatzlehrer sehe. Ja, klar. Immer. Und vor allem vor Corona.
Home-Schooling hat bei meiner Tochter super funktioniert und ich musste viel weniger erklären als sonst. Warum? Einen großen Vorteil habe ich darin gesehen, dass alles schriftlich vorlag. Sonst ist es oft ein Rätselraten, was der Lehrer im Unterricht wohl gemeint haben könnte. Manche Lehrer erklären Dinge auf dreierlei Weise, was seinen Sinn hat, wenn verschiedene Kinder einen unterschiedlichen Zugang zu dem Stoff haben. Meine Tochter ist durch so was eher verwirrt. Das muss ich dann zu Hause ausbügeln. Aber so... sie konnte alles einfach nachlesen, das liegt ihr viel mehr als Unterricht. Sie ist der Typ Autodidakt.
Bei meinem Sohn war das schwieriger, weil er überhaupt keine Lust hat zu schreiben. D.h., so was wie: Hier, der Stapel Blätter sind die nächsten Stunden Tafelanschrieb, bitte alles sorgfältig abschreiben. Ja, da ist er im Unterricht etwas motivierter, wenn es gemeinsam gemacht wird. Er hatte jetzt mehr Abschrieb als wenn er regulär in die Schule geht (manches hab ich ihm erlassen). Und ich hatte den Vorteil, dass er alle Arbeitsblätter hat - sonst sind die nämlich schon mal zerknittert im Schulranzen des Banknachbarn 😀 Also ALLE Tafelabschriften UND ALLE Arbeitsblätter - das sehe ich sonst nie.
Viele Grüße
Bei uns kümmert sich die Lehrerin garnicht,sie sei ja nur die Vertretung ,der Vertretung bis Ostern und dafür nicht zuständig.
Wir haben kein/e Lehre/rin die man wirklich kondaktieren kann.
Wie bekAmmen per Mail die Aufgaben der ParallelKlasse und mussten feststellen wie sehr die Klasse hinterher ist.
Also hieß es erstmal für uns Eltern: Bücher schnappen,schauen was zu tun ist und den Kindern alles beibringen.
In Mathe ging das noch.
In Deutsch war es schon chaotischer,da lagen Welten dazwischen. Wie wussten gar nicht als Eltern was genau fehlt.
Andere Klassen haben einmal in Antolin was zu tun,während unsere Klasse nichts von der Lehrerin bekam.
Gut für die Kinder die freiwillig was machen, (mein Kind Gott sei Dank ,ist verrückt nach Antolin) schlecht für die die noch nie damit gearbeitet hatten.
Wenn man beinah alle 2-3 Woche eine Ersatzlehrerin hat oder 2 Stunden was ausmalt,weil eine Lehrerin aus der Vierten gleichzeitig 2 Klassen unterrichtet wundert es nicht.
Also ja....Ich bin derzeit die Lehrerin meiner Tochter und eigentlich ist es gut so wie es gekommen ist,den es wurde immer untern Tisch gekehrt wie schlecht die Klasse aufgestellt und hinterher ist. Alle Eltern sind aus den Wolken gefallen,als man durch Zufallen "Corona" darauf kam und den direkten Vergleich mit 3 Paralellklassen hatte.
Wir erarbeiten alles selbst.
Niemand kontrolliert irgendwas,nichts soll eingeschickt werden,weder per Mail noch Post. Die Kinder haben Null Rückmeldung von irgendwoher. Kein Lehrer den Sie anrufen können oder der anruft.
Nach dem Motto":Friss oder stirb"
Bin gespannt was der Elternbeirat jetzt unternimmt,den die Eltern haben sich jetzt allesamt beschwert.
Wir haben selbst Hefte gekauft,die schon Weihnachten von der Lehrerin hätten verteilt werden sollen bearbeitet.
Alle Klassen hatten im Februar schon eine Gedichtsinterpretation und Buchvorstellung gehabt.
Unsere Kinder wurden nicht einmal darauf vorbereitet.
Das machen wir Eltern jetzt in der Hoffnung das wir es den Kinder richtig vermitteln ,damit sie selbstständig Arbeiten können.
Und wir sind kein Brennpunktbezirk sondern in einer der besten und teuersten Wohngegenden.
Gleichzeitig müssen viele Eltern noch Arbeiten,egal ob Homeoffice oder auswärts. Einige lassen ihre Kinder alleine daheim und rufen in 30 Minuten Takt an. Andere schicken sie trotz allem zu den Grosseltern. Andere bezahlen ältere Geschwister,das sie aufpassen.
Und dann kommt man nach 8-10h nach Hause und macht Homeschooling.
Ich find's wunderbar und ja bin auch neidisch,wenn es woanders eins A läuft und es wäre schön,wenn es nur ein paar Fragen beantworten zu gäbe. Es wäre schon,wenn die Kinder ,Lehrer als Ansprechpartner hätten.
Mit tun die Kinder leid,wo man weiß das sie nicht den Rückhalt haben in den Familien,den Sie so dringend bräuchten.
Freut euch,wenn ihr super Lehrer habt. Leider ist das nicht überall so.
Hier geht es darum,das sich Eltern jetzt selbst beweihräuchern obwohl die Lehrer sehr gut arbeiten und Kondakt halten.
Eure Situation ist ähnlich ,die meiner Tochter. Sie ist aber erst 2 Klasse,da ist es noch nicht so tragisch.
Macht man halt das Beste daraus.
Der Vorteil ist,das das ganze Material daheim ist und man damit Arbeiten kann und Überblick hat.
Hallo,
so ganz verstehe ich Deine Kritik nicht.
Bei unserer Tochter (7. Klasse) waren die Lehrer nicht gut erreichbar. Da haben die Mädchen aus der Klasse sich immer untereinander geholfen, aber von den Lehrern kam häufig keine Antwort oder erst zwei Tage später oder so.
Bei unserem Sohn haben wir das gar nicht probiert, weil der keine Fragen hatte, die man in einem oder zwei Sätzen hätte beantworten können. Kompliziertere Sachverhalten lassen sich 5. Klässlern schlecht am Telefon oder per Email beibringen.
Wenn ich meinem Sohn beibringen muss, wie man einen naturwissenschaftlichen Versuch grundlegend schriftlich auswertet, bin ich seine Lehrerin.
Wenn ich meinen Kindern beibringen muss, was verschiedene Dateiformate sind und wie man damit umgeht oder umgehen kann, wie ich Dinge aus dem Internet hole, wo ich die am besten speichere, dass ich Quellen zitieren muss, welche Quellen vertrauenswürdig sind etc., dann bin ich auch eine Lehrerin.
Diese Liste lässt sich fortführen.
Bei Grundschulkindern ist das sicherlich noch mehr.
Also, ich finde, die Eltern sind schon stark gefordert, als Lehrperson tätig zu werden.
Es wird sicherlich Familien geben, wo die Eltern das nicht leisten können, weil ihnen Fachwissen oder Sprachkenntnisse fehlen.
Ich glaube nicht, dass das von den Lehrern aus der Ferne aufgefangen wird oder werden kann.
Das soll keine Kritik an den Lehrern sein. Die können nicht ändern, dass sie weit weg sind und die Schüler nur einzeln betreuen oder Texte oder Videos herum schicken können, anstatt Dinge vor der Klasse zu erklären.
Die Lehrer bekommen so ja auch wenig Rückmeldung, ob und wie gut, Themen verstanden wurden und können sich schlecht darauf einstellen.
Selbst, wenn Aufgaben eingereicht werden, wissen sie nicht, ob die von den Eltern gemacht wurden und ob die Kinder den Stoff tatsächlich verstanden haben.
LG
Heike
Bei uns klappt es ganz gut.
Allerdings hat die weiterführende Schule schon vorher auf Selbständigkeit der Schüler geachtet und unterstützt. Wissend, dass viele Eltern nicht unterstützen und Vollzeit-Schul-Beaufsichtiger sein können.
Die Kinder gehen in die Schule, die Eltern sind zwar auch ein Teil davon, sollen aber nicht alles an sich reißen, wohl aber unterstützen und ein Auge darauf haben.
Das bewährt sich jetzt.
Mit Home Schooling habe ich mich aus Neugier schon früher beschäftigt. Das kommt mir jetzt zu Gute.
Als Lehrerin sehe ich mich NICHT. Dazu ist die Schule einfach super organisiert, ähnlich wie bei euch.
Dass eine Freundin sich zu Grundschulzeiten als Hilfslehrerin sah, verstand ich allerdings schon. Da wurde in der Schule nur betreut: mehrere Klassen 1 Aufsichtsperson und die Themen sollten bitte die Eltern den Kindern erklären, da in der Schule keine Kapazitäten waren.
Inzwischen ist das Kind auch auf der weiterführenden Schule und es klappt gut.
Im Freundeskreis höre ich eher: Wachhund, kaputte Schallplatte, nicht-Ferien-Aufsicht.
Ein Schwanken zwischen Schule ist wichtig und man muss alles dafür tun / wir suchen noch unseren Rhythmus. Vor den Ferien haben wir gelernt, wie es nicht geht, jetzt probieren wir es etwas anders.
Wir haben genau das gegenteilige Problem. Von unserer Schule kommt einmal pro Woche eine Mail an die Eltern Sprecherin mit den Aufgaben (Mathebuch S. XY, a-c...) und die muss dann diese Mail an uns Eltern weiter leiten! Ich bin entsetzt, dass dies auch jetzt nach den Ferien das einzige Engagement der Lehrerin ist und hatte eigentlich von der Schule erwartet, dass wenigstens jetzt nach den Ferien irgendwelche Links, Erklärvideos oder Online Unterricht kommt, aber Pustekuchen. Ich wurde sogar heute massiv von einer anderen Mutter angepampt, warum ich nicht in der Lage wäre, mein Kind selbständig zu Hause zu unterrichten!?
Eure Lehrer investieren sich viel und sollten da auch mal kräftig gelobt werden, da gebe ich dir vollkommen recht!