Notbetreuung in der Schule, was machen eure Kinder dort?

Meine Frage richtet sich an diejenigen unter euch, die Schulkinder in der Notbetreuung haben:

Was machen eure Kinder in der Schule?
Bearbeiten sie Aufgaben, wie sie es in den letzten Wochen zu Hause gemacht haben?
Oder haben Sie in der Hauptsache Freizeit?
Bringen sie nach Ende der Notbetreuung noch zu erledigende Aufgaben mit nach Hause?

Ich bin selbst Lehrerin an einem SBBZ, das aber nach normalem Lehrplan unterrichtet. Wir haben sehr viele Sozialpädagogen, die die Notbetreuung machen. Die Sozialpädagogen sagen nun, dass sie maximal 60 Minuten mit den Schülern arbeiten werden. Die übrige Zeit machen sie Freizeitangebote und zumindest meine Schüler haben dann nach der Notbetreuung noch massig Aufgaben übrig. Die Notbetreuung geht bei uns ca von 8 bis 12 Uhr.

Wie würdet ihr das als Eltern finden?
Läuft es bei euch ähnlich?

Ich freue mich über Erfahrungsberichte und Meinungen 👋🏼

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Hallo,

Meine Tochter ist in der ersten Klasse und geht seit letzter Woche in die Notbetreuung.

Bei uns ist es so dass die Kinder von 8-12 "Unterricht " haben, zu der Zeit sind sie im Klassenzimmer, ein Lehrer ist im Wechsel anwesend, die Kinder machen in der Zeit die Aufgaben die sie von den jeweiligen Klassenlehrern bekommen haben. Manchmal wird auch was gebastelt. Die Kinder sind selbst verantwortlich was und wie viel sie bearbeiten, also müssen die Eltern schon auch mitschauen und manchmal muss auch Nachmittags dann hier noch was gemacht werden.

Die Zeit vor 8 und nach 12 sind die Kinder dann im Hort und haben Spielzeit.

LG
Sunny

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An der Grundschule meiner Tochter geht die Notbetreuung von 8-13 Uhr. Sie geht seit letzter Woche Montag hin. Am Anfang hieß es noch es werden gar keine Schulaufgaben erledigt, mittlerweile dürfen die Kinder an ihren Aufgaben arbeiten die sie gestellt bekommen. Da macht jedes Kind was es möchte von. Ansonsten malen und basteln sie. Sie hatten auch ein Bewegungsprojekt. Morgen sollen die Dosen mitbringen. Da soll ein Insektenhotel entstehen. Also im Prinzip von allem etwas. Für den Moment passt es so, da die Kinder ihre Aufgaben machen dürfen.

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Ehrlich wieder ein schönes Beispiel dafür dass es allen ja nur um das (psychische) Wohlergehen der Kinder geht ...

Überall wird gewarnt dass Kinder psychische Probleme bekommen wenn man sie zu lange isoliert und dann sehen sie nach wochenlanger Pause endlich Altersgenossen, und dann wird schon wieder daran gezweifelt warum sie nicht genug Schulstoff vermittelt bekommen? Sondern ihnen die Berufsgruppe die genau auf die Art von Problemen und Gefahren vor denen gewarnt wird spezialisiert ist viel Zeitraum zum Spielen gewährt?
Man wird sich eh Gedanken machen müssen wie Schüler wieder den Anschluss bekommen, ein verlorenes Schuljahr kann man wiederholen, eine kaputte Kinderseele behält Narben fürs ganze Leben! Aber Hauptsache die Eltern sind wieder glücklich und müssen nicht mehr viel tun.

Die Kinder werden nicht gut lernen wenn sie endlich wieder Altersgenossen treffen und man sie dann zwingt 4 h brav in 1,5 m Abstand zu sitzen und zu büffeln. In manchen Gegenden gehört es noch zum Elternsein dazu dass man Aufgaben mit den Kindern macht, ganze Generationen haben täglich Aufgaben mit den Kindern gemacht. Das können Eltern zumindest in der Theorie machen, Spaß und Spiel mit Gleichaltrigen ersetzen eher nicht.

Ich fände es auch sozial jetzt bedenklich wenn Kinder aus Familien in systemrelevanten Berufen wieder normal beschult werden würden und die anderen können weiter schauen wo sie bleiben.

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Genau darum geht es, unsere Sozialpädagogen argumentieren genauso:

"Ich fände es auch sozial jetzt bedenklich wenn Kinder aus Familien in systemrelevanten Berufen wieder normal beschult werden würden und die anderen können weiter schauen wo sie bleiben."

Die Kinder werden ja nicht beschult. Bei uns sind nichtmal die Lehrer anwesend in der Schule. Die Schüler machen ihre mitgebrachten Aufgaben, die von uns Lehrer so vorbereitet sind, dass sie das alleine können sollen, die Sozialpädagogen helfen nur bei Fragen, so wie die Eltern das denke ich auch zu Hause machen. 🤷🏼‍♀️
Meine Kollegin und ich denken eher, dass die Kinder in der Notbetreuung einen Nachteil haben, wenn sie nun nur 60 Minuten arbeiten dürfen und den Rest dann Nachmittags machen müssen. Und natürlich sollen aus unserer Sicht die Schüler nicht nur arbeiten in der Schule sondern auch Freizeit haben. Wie finden aber nur eine Stunde absolut zu wenig.

Ich muss aber dazu sagen:
Wir als SBBZ dürfen auch Kinder aus nicht systemrelevanten Berufen in die Schule zurückholen (Im Fall von drohender Kindeswohlgefährdung oder wenn die Eltern die Betreuung daheim nicht adäquat schaffen). Systemrelevante Eltern hat bei uns genau nur ein Kind, alle andern sind überfordert zu Hause und da eben vor allem mit den Schulsachen.

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Hallo,

ach so, ich hatte Dich im ersten Beitrag in der oberen Hälfte so verstanden als hättet Ihr Unterricht nach Plan.

Ok, ich denke Ihr zeigt ganz klar dass man das so pauschal nicht beantworten kann. Eure Kinder sind ja in der Regel schwerer zu beschulen als ein Regelkind, das heißt auch Eltern die sich kümmern und sich viel mit ihnen abgeben können überfordert sein? Ich denke je einfacher ein Kind zu unterrichten ist umso wahrscheinlicher ist es dass bei "Überforderung" des Elternhauses alle Aspekte betroffen sind und somit auch das Spiel-und Spaß Faktor wichtiger wird.

Aber ja, zumindest ein 50:50 fände ich angebracht wenn es nicht wirklich Zeichen dafür gibt dass Eure Kinder eben auch anders unter Überforderung leiden. Die Frage ist ja auch gerade speziell was bekommen die Kinder in welchen Alter überhaupt mit, wie sehr machen sie unsere Sorgen auch zu ihren Sorgen, wieviel Lachen brauchen sie gerade. Ich meine ja schulische Förderung ist ein wichtiger Aspekt, aber es gibt ja auch andere.

Die richtige Gewichtung zwischen Spaß und Förderung ist eh ne schwierige Kiste, ich habe da, da unser Kind als Extremfrühchen auch mehr Förderbedarf hat, im Bekanntenkreis auch alle Arten von Diskussionen, von "stampft die blöden Therapien ein der macht sich von selbst und soll Kind sein" bis" "also wir würden wenn möglich auch den 5. Nachmittag in der Woche noch zupflastern damit das Kind nen guten Abschluss hinbekommt".

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Betreut wird von 7.40 bis 16 Uhr, es werden keine Schulaufgaben gemacht die Kinder dürfen sie aber mitbringen. Es ist eigendlich kein Unterschied zur normalen Betreuung, auch da müssen keine Hausaufgaben gemacht werden, von daher stört sich auch niemand drann bzw. die Kinder sind es gewohnt dort selbständig zumindest einen Teil abzuarbeiten.

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Hallo,

bei uns läuft das so, dass die SuS natürlich die erhaltenen Aufgaben erst mal erledigen. Eine Beschulung in dem Sinne findet nicht statt. Ihr Vorteil ist aber nun mal, dass oft Lehrer anwesend sind oder auch die pädagogischen Mitarbeiter unterstützend tätig werden. Das ist dann eben so. Danach finden Freizeitaktivitäten statt.

Ich bin selber Lehrerin und meine Tochter ist bisher im KiGa. Aber wenn sie in die Notbetreuung der Schule gehen müsste, wäre es für mich undenkbar, dass einfach die Aufgaben nicht zuende gemacht werden müssten. Warum sollen die Kinder die Aufgaben dann noch am Nachmittag machen müssen? Das wird einfach zu viel.

An eurer Stelle sollte die Schulleitung eingreifen und ein Gespräch mit den Sozialpädagogen führen...

VG

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"Warum sollen die Kinder die Aufgaben dann noch am Nachmittag machen müssen? Das wird einfach zu viel."
Genau so denken meine Kollegin und ich auch.

Leider sind diese 60 Minuten mit der Schulleitung abgesprochen und wir Lehrer wurden nicht einmal um unsere Meinung vorher gebeten. 🤨 Wir hatten seit der Schließung auch noch nicht eine GLK 😯
Wir haben bereits eine Mail an die Schulleitung geschrieben und unsere Bedenken geäußert, mal schauen, was daraus wird. 🤷🏼‍♀️

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Von welcher Klassenstufe sprichst du? Und für wie viel Zeit konzipierst du die
Aufgaben. Mein Kind ist zu Hause. Aber das was auf seinem wochenplan steht dauert selten länger als 60 Minuten. Er ist wenn er wirklich arbeitet relativ flott. Aber die Lehrerin sagt sie will dass die Schüler in 60-90 Minuten konzentriertem arbeiten da durch kommen. Er geht in die zweite Klasse.

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Hallo,
Bei uns ist so: (Grundschule kl 1-4)
Ankommen und Frühstücken 7:00-7:45
Erzählkreis bis 8:00
Lesen 8:00-8:15
Schulaufgaben 8:15-9:00
9:00-10:00 Hofpause
10:00-11:30 Schulaufgaben
11:30-12:00 Essen
Danach Hort.

Die Kinder, die nix mehr haben, bekommen weiter Arbeitsblätter oder lesen ein Buch.

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Hallo,

hier ist es so, dass die Kinder von 8 Uhr bis 12 Uhr ihre Schulaufgaben erledigen und anschließend in der Hortbetreuung freie Zeit zum Spielen haben - mit Sicherheitsabstand.

Natürlich sitzen sie nicht 4 Stunden still an ihrem Platz. Die Lehrer bauen Pausen ein und gehen auch mal mit den Kindern raus, aber grundsätzlich ist der Vormittag für die Schulaufgaben vorgesehen - so wie es ohne Platz in der Notbetreung auch wäre.

Anders würde es in meinen Augen keinen Sinn machen. Es sind keine Ferien, die Kinder müssen Schulaufgaben erledigen. Sollen sie die am Abend oder Wochenende nacharbeiten? Zumal immer mehr Kinder einen Platz in der Notbetreuung bekommen, weil die Eltern zu Hause überfordert sind. Diese Eltern schaffen es nicht die Schulaufgaben mit ihren Kindern zu erledigen.

LG

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Hallo.

Meine Kinder sind zwar schon größer und nicht in der Notbetreuung. Ich weiß aber von anderen, dass die Kinder dort lediglich - wie der Name schon sagt - "BETREUT" werden.

Sie können gerne ihre Schulsachen mitbringen und eigenständig die Aufgaben bearbeiten. Aber von den Betreuerinnen setzt sich keine mit dazu und arbeitet mit ihnen.

Ist auch verständlich meiner Meinung nach. #gruebel

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Unser Schule hat dazu mehrere Fragen beantwortet in einen online Elternabend. Mein Kind ist nicht in der Notbetreuung.

Die Kinder werden in den Schulaufgaben betreut. Es gibt auch die Möglichkeiten, live Unterricht zu verfolgen usw, genauso wie von zu Hause. Wenn das erledigt ist, dürfe sie mit mitgebrachtes Spielzeug spielen oder mit Zeug aus der Schule, je nach Lust und Laune und unter Einhaltung der abstabdsregeln. Auf draußen spielen ist möglich. Mittagessen wird angeboten. Es werden derzeit 10 Kinder von zwei Lehrkräfte in der ganzen schule betreut, sie rechnen mit mehr in den kommenden Tagen und wochen.

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Ah, die betreuungszeiten sind individuell.... Höchstens natürlich die schulöffnungszeiten. Manche Kinder kommen nur 2 mal die Woche (schichtidienst ZB), manche täglich (Arzt mit Praxis), manche nur für 2-3 Std, bis die Eltern wieder aus der Schicht raus sind. So würde das kommuniziert. Man muss nicht die ganzen Öffnungszeiten in Anspruch nehmen. Sie sind flexibel.