Hätte, hätte Fahrradkette.
Diese Frage stelle ich mir in der letzten Zeit so oft.
Ich selbst habe beruflich mit Menschen zu tun. Die Kinder haben Hobbies...
Die Oma wird regelmässig besucht... Hier und da möchte und muss man sein Leben mit den gegebenen Kontakten leben ....
tja: und dann kommt schon wieder so ein Tag:
letzte Mittwoch bin ich anscheinend beim Elternabend im selben Raum gesessen, wie eine am Montag positiv getestete Mutter. (offenes Fenster, alle Masken an, so über Eck knapp unter 1,5m Abstand rundrum zu jedem - keine Ahnung, wie weit die weg saß, da es der erste Elternabend war und man sich noch nicht kennt).
und nu? Betrifft mich das jetzt? Ändere ich mein Verhalten? Ich bin fit.
Ich finde es sowas von schwer zu entscheiden, wann man übervorsichtig ist und wann man einfach sagt, das ist jetzt nicht risikorelevant gewesen .... Ähnliche Begebenheiten sind mir schon paarmal passiert und nie hat mich ein Gesundheitsamt als Kontaktperson angerufen.
Klar: vermeidbares vermeidet man. -- aber schließlich arbeite ich und habe Termine einzuhalten oder bringe meine Kinder zum Training oder so ...
Wisst ihr was ich mein?
Man will ja schon nicht leichtsinnig sein, - aber wenn ich wegen jedem entfernteren "über-Eck"-Kontakt zuhause bleiben würde, käme ich gar nicht mehr raus.
Ich find das voll schwer .... okay: die Oma gehe ich diese Woche nicht mehr besuchen. - Klar. -- Freiwillige Verabredungen sag ich auch besser ab. ...
-- nichts desto trotz stellt sich mir die Sinnfrage.
Gehts Euch ähnlich?
Wann Quarantäne? Panik ./. Vorsicht ./. Vernunft
Meine Devise: wenn mich das Gesundheitsamt nicht kontaktiert, dann muss ich mich nicht besonders verhalten. Ich würde zwar wohl auch meine Oma/Eltern 2 Wochen nach Kenntnis nicht besuchen, aber mehr auch nicht.
Bisher kam ich Gott sei Dank noch nicht in die Verlegenheit das entscheiden zu müssen.
Genauso meine Devise, wenn ich mich jetzt erkälten würde. Ich würde nicht zum nächsten Test rennen, würde aber wieder zu Hause arbeiten und nur noch zu Randzeiten und mit Extraabstand einkaufen gehen. Einfach aus Vorsicht.
Ansonsten halt die allgemeinen Regeln einhalten...
Man will ja schon nicht leichtsinnig sein, - aber wenn ich wegen jedem entfernteren "über-Eck"-Kontakt zuhause bleiben würde, käme ich gar nicht mehr raus.
So mache ich es schon seit März - und offenbar nicht falsch, da ich absolut gesund bin.
Vorsicht ja, Panik nein - hab ich schon zig mal geschrieben und bei Freunden und Familie auch gesagt. In der Firma des Mannes meiner Putzfee sind jetzt auch ein paar Infizierungsfälle aufgetreten, per Zufall entdeckt. Na und? Ich knuddel meine Putzfee nicht, alle Fenster waren offen, weil sie geputzt wurden, sie trug sogar ihre Maske - und gut. Sie gehen nun alle zum Test - aber bekommen gerade rundum keinen Termin, im Umkreis von 30 km nicht, das Gesundheitsamt meldet sich........ Tolle Organisation.
Meine Tochter arbeitet im Altenheim - auch Risikobereich - soll sie mich deswegen nicht mehr besuchen? Bestimmt nicht, wir treffen uns trotzdem, immerhin hilft sie mir ja auch bei einigem.
LG Moni
Es ist schwierig, auch, weil es sehr unterschiedliche Situationen gibt.
In deinem Fall musst du ja auch selbst entscheiden, es sei denn, das Gesundheitsamt meldet sich bei dir, weil sie es kritisch einschätzen.
Manchmal wird einem die Entscheidung auch abgenommen.
Aus dem Seniorenheim, in dem meine Mutter lebt, wurde gestern ein Bewohner ins KH gebracht, ist positiv.
Heute wurden dort noch 11 weitere positiv getestet, Bewohner und Mitarbeiter.
Einer ist schon gestorben.
Tja, nun sind dort allesamt abgeschottet, alles dichtgemacht.
Und wenn in der Firma jemand positiv getestet würde, nur der Verdacht besteht (das hatten wir schon), Kontakte ermittelt und sofort nach Hause geschickt.
In deinem Fall würde ich Kontakte auch erstmal vermeiden, wenn es geht.
Ich bin Apothekerin und wir beliefern mehrere Altenheime.
Ich fahre fast täglich in irgendeines.
Im Frühjahr wurden mehrere Mitarbeiter denen ich auch Kontakt hatte, positiv getestet, jetzt ist wieder ein Altenheim betroffen, wo ich letzte Woche auch noch war.
Mein Partner ist Intensivpfleger auf einer Covid Station, er hatte zwischenzeitlich auch mal wochenlang keinen Corona Fall, aber seit einer Woche wieder mehrere.
Sollen wir uns jetzt komplett isolieren, wir haben Kinder, die gehen zur Schule, meine Eltern sehe ich auch regelmäßig da sie meine Hilfe brauchen.
Mein Partner meidet private Treffen mit größeren Gruppen, aber er geht natürlich auch mal zu einem Kumpel oder Leute kommen auch zu uns.
Das Leben geht weiter, und es besteht aus mehr als Corona.
Hallo
Ich finde das teilweise auch schwierig. Ehrlich gesagt ärgert es mich auch etwas, wie locker flockig ich nun schon mehrfach von „freiwilliger Quarantäne“ gehört habe. Zuletzt heute im Radio. O Ton „Am besten bleiben einfach alle daheim“ (bei dem Beispiel Kind hatte Kontakt in der Schule und ist nun negativ getestet daheim), als ob das für jeden ohne weiteres möglich wäre. Es gibt ja nicht nur Eltern, die schlicht nicht zuhause arbeiten können. Auch in der Schule kann man Geschwisterkinder wohl nicht einfach zuhause behalten.
Im Zweifelsfall wäre ich einfach noch vorsichtiger als sonst.
LG
Wir sind gerade in der Situation der freiwilligen Quarantäne. Wir hatten alle samt letzten Sonntag Kontakt zu einer am Mo positiv getesteten Person. Wir waren 2 Stunden im selben Raum. Der einzige soziale Kontakt den wir seit März pflegen.
Bis heute hat sich das Gesundheitsamt nicht bei uns gemeldet und als wir uns dort meldeten wurden wir angepampt, dass man uns schon informieren würde und wir abwarten sollen bis dahin wären wir freie Menschen könnten aber in freiwillige Quarantäne.
Das Problem dabei ist dass mein Mann selbstständig ist und nicht einfach 14 Tage nicht arbeiten kann. Von zu Hause aus kann er als Handwerker nicht arbeiten. Wenn er nicht arbeitet verdient er kein Geld. Eine Entschädigung für den Verdienstausfall bekommt er nur bei einer offiziellen Quarantäneanordnung. Anstecken möchte er im Zweifel aber auch keinen.
Wir haben unseren Sohn ab Mittwoch sofort zuhause gelassen.
Testen lassen können wir uns auch nur auf eigene Kosten solange wir nichts vom Gesundheitsamt haben.
Das System funktioniert überhaupt nicht und mich wundert es nicht, dass die Zahlen bei der Umgangsart sich rasant verbreitet.
kann dir nur zustimmen.
Ich war beim Elternabend am Mittwoch im selben Raum mit einer am Montag darauf postiv getesteten. -- kein Anruf und nix vom Gesundheitsamt. -- am Freitag kam dann Post mit einem Kontakttagebuch, das ich die folgenden Tage führen soll.
aber NULL wort von freiwilliger Quarantäne oder Kontakte einschränken oder sonstwas.
Abseits von den vielen Tagen Verzögerung wundert mich es auch nicht, wenn in solchen Briefen vom Gesundheitsamt nicht mal ANGERATEN wird, FREIWILLIG Kontakte zu reduzieren oder so was ähnliches.... kein Wort davon ...
Kein wunder, dass hier Ansteckungsketten nicht erfolgreich durchbrochen werden.
Ich verstehe dich.
Mein Mann hat z.B. vor kurzem eine Warnung bei der Corona App bekommen. Er ließ sich testen und blieb bis zum Ergebnis im Homeoffice.
Aber ich und unsere Kinder mussten ja trotzdem in Schule /Arbeit.
Allerdings hat in dem Moment auch unsere kleine Schnupfen gehabt und da war dann die Überlegung ob sie in den KIGA geht....
Weil was wäre wenn sie auch schon angesteckt ist und im Kiga Corona verbreitet?!?
Aber muss die Kleine daheim bleiben nur weil der Vater einen Risikokontakt hatte (vermutlich mit Maske im öffentlichen Verkehr)??
Es ist total schwierig:-/.
Wenn man sich sehr streng verhält und auf Nummer Sicher geht, hat man ein gutes Gewissen aber sehr viele Einschränkungen und Umstände/Einbußen.
Lach, du sprichst mir gerade heute wieder mal voll aus der Seele.
Irgendwo habe ich gelesen
"Unser Weg durch die Pandemie: Der schmale Grad zwischen 50 mal am Tag Happy Birthday singend die Hände waschen und dem Entwickeln einer Zwangsneurose".
Ich dachte immer ich bin da extrem weil ich schonmal eine leichte Angststörung "Keimphobie" entwickelt habe und daher erst recht immer wieder rumüberlege "ist das jetzt übertrieben, fall ich wieder in alte Muster?".
Aus meiner Erfahrung damals kann ich sagen ja, wir sind teilweise schon auf dem Weg in eine Hysterie. Aber wo genau der Punkt ist liegt glaube ich bei jedem selber.
Die Sinnfrage ist ja nicht nur "ist es ok die Oma zu gefährden wenn sie selber sagt es ist ok für sie" sondern eben auch die sozialen Auswirkungen. Wir sind wegen Urlaubsrückkehrern die Covid19 aus dem Urlaub mitbrachten in Quarantäne gekommen. Was hab ich gekotzt. Also Kindergartenkind in Quarantäne, Eltern nicht freigestellt von der Arbeit. Ich hatte 2 Wochen Megastress, mein Kind 14 Tage Hausarrest weil sich andere ihren Kroatienurlaub nicht nehmen lassen wollten und sich danach auch nicht einschränken wollten.
Jetzt steht aber bei uns eine Einladung zu einem sehr hohen Geburtstag an. Unter Einhaltung aller Auflagen, von Händeschütteln und Umarmungen wird gebeten Anbstand zu halten, gediegenes Essen in riesigem Gastraum an separaten Tischen... Ist das jetzt ok? Ist das besser als der Kroatienurlaub? "Erlaubt" war der ja auch? Ist es ok einer so alten Dame eine Einladung abzuschlagen die schon unter dem Motto "wer weiß ob wir das jemals nochmal tun können" erfolgt? Wenn wir uns infizieren steigern wir höchstpersönlich die Zahlen und sind mit schuld am lokalen Lockdown?
Ich habs für heute sein lassen, also wenn Dein Thread nicht gekommen wäre, hab mir nen Tee gekocht und nen Krimi aus dem Bücherregal geholt
Übrigens bin ich echt mal gespannt ob Serien das mal aufnehmen? Tragen sie bei NCIS in der nächsten Staffel auch MundNasenSchutz? Hängt im Tatort der Desinfektionsmittelspender am Eingang der Wache?
Hallo,
ja, ich hatte kürzlich eine ähnliche Situation im beruflichen Kontext. War direkte Kontaktperson ohne Mindestabstand (für mehr als zwei Stunden) eines Kindes, dessen Mutter dann positiv auf das Corona- Virus getestet wurde.
Da es vom Gesundheitsamt keine Instruktionen gab, habe ich mich nach Rücksprache mit meiner Geschäftsführung für die Woche (Info kam dienstags) vorsichtshalber ins Homeoffice begeben. Mein Mann und unsere Kinder sind weiterhin zur Arbeit und in die Schule gegangen, bei meinem Mann ist Homeoffice ohnehin nur sehr bedingt möglich (System-Relevanz).
Mit sozialen Kontakten habe ich mich in der Woche auch soweit wie möglich zurück gehalten, unsere Kinder hatten jedoch Verabredungen am Nachmittag. Mit den Kindern/Jugendlichen sitzen sie ja vormittags ohnehin in der Schule zusammen. Wir haben die Situation offen kommuniziert, so dass Jeder die Möglichkeit hatte zu äußern, wenn er für die folgenden Tage z.B. keinen Kontakt der Kinder untereinander gewollt hätte.
Die anderen Eltern sehen das jedoch ebenso wie wir: Vorsicht ja, vor allem Offenheit (= falls erforderlich eine entsprechende Info), jedoch keine Hysterie. Vor allem für jüngere Kinder ist es so wichtig, dass sie so viel normalen Alltag wie möglich erleben können. Die mit dem Lockdown verbundenen Erfahrungen (so sehr viele Familien auch die gemeinsame Zeit und Ruhe genießen konnten) grenzen für einige von ihnen (gerade im Grundschul-Alter) an ein "Mini" - Trauma. Also: Umsicht und nötige Zurückhaltung auf jeden Fall. "Abtauchen" im kleinsten Risiko-Fall jedoch nicht- da wäre man absehbar nämlich dauerhaft in selbst verordneter Isolation- und das oft grundlos.
Eine Bekannte war kürzlich als Kontakt-Person in Quarantäne, musste diese trotz des negativen Test-Ergebnisses für zwei Wochen einhalten. Mann und Kinder haben sich trotzdem "frei bewegt" und die Kinder waren auch bei uns zu Besuch. Mein Mann und ich haben das Risiko, dass die Bekannte sich infiziert haben könnte, aufgrund der Rahmenbedingungen als sehr gering eingeschätzt. Und das ihrer Kinder entsprechend "gleich null". Neben einem gewissen Maß an Rationalität sollte man dabei auch ein Stück weit auf das eigene Bauchgefühl hören.
Viele Grüße & bleib(t) gesund 🍀!
Kathrin
Schön reflektiert und toll geschrieben, 😊
Vielen Dank ☺️!