Patchwork-Familie - jetzt ein Kind K1

Ihr Lieben,

ich bin ein bisschen ratlos und auch traurig. Vielleicht hab ich aber auch einfach überreagiert, ich weiß es nicht.
Vielleicht könnt ihr mir mit eurer Meinung ein wenig weiterhelfen, bzw. auf den Boden zurück holen.

Zu unserer Situation:
Wir sind eine klassische Patchwork-Familie. Wir haben beide einen Sohn von jeweils 8 Jahren mit in unsere Beziehung gebracht. Uns beiden ist die Beziehung der Kindern zu ihren anderen Eltern sehr wichtig. Demnach verbringen beide Kinder 50:50 bei uns und ihren anderen Elternteilen. Auch zu Corona-Zeiten. Was aber mit allen beteiligten Personen abgesprochen ist. Nun bekommen wir Mitte März unser erstes gemeinsames Kind. Ich bin also mittlerweile hochschwanger.

Soweit - so gut!
Nun zur Akut-Situation.... 🥵

Heute Früh, ich saß mit meinem Sohn beim Homeschooling, bekam mein Mann eine Nachricht von der Mutter seines Sohnes. Ihr neuer Lebensgefährte ist heute Covid-positiv getestet worden und der Haushalt würde jetzt unter Quarantäne stehen. Sie warten jetzt auf Nachricht vom Gesundheitsamt. Der Junge war von Freitag auf Samstag bei uns. Davor und danach jeweils bei seiner Mutter und dem neuen (jetzt positiven) Lebensgefährten. Er hat keinerlei Symptome, sondern musste sich beruflich als Krankenpfleger testen lassen.

Mein Mann hat die Nachricht gelesen und wollte (gefühlt) sofort losfahren und seinen Sohn da raus holen. „Noch besteht kein Kontakt zum Gesundheitsamt und die müssen ja nicht wissen, dass das Kind gestern nicht bei uns war.“ 😱
Im ersten Moment wusst ich gar nicht, was ich sagen sollte - ich war richtig geschockt! Dazu muss man sagen, dass wir bezüglich Corona eigentlich gar nicht sooo ängstlich sind. Meinem Mann geht es lediglich darum, dass er nicht will, dass das Kind 10-14 Tage in Quarantäne (70m2 ohne Garten) muss.

Dagegen steht aber meine Schwangerschaft (33. SSW) und ich muss ehrlich sagen, dass ich so partout überhaupt gar keinen Bock habe, mich jetzt auf den letzten Metern der SS noch mit Corona zu infizieren.... 😣 Ich kann so nachts schon kaum schlafen, hab Wasser in den Füßen und fast dauerhaft Rückenweh. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, aufgrund von Corona jetzt noch eine Woche flach zu liegen. 😵🤒 Das wäre wirklich furchtbar für mich! 🤯

Jetzt bin ich natürlich der „Buhh-Mann“, der ihm vermiest hat, sein Kind von dort weg zu holen. Er hat es mir zwar bis jetzt nicht direkt ins Gesicht gesagt, aber mehrfach zu verstehen gegeben. Normalerweise ist er meiner Schwangerschaft gegenüber sehr verständnisvoll!! Aber heute so absolut gar nicht!!
Richtig fies..... 😔

Ich muss jetzt ständig daran denken, dass es ihm wichtiger ist, dass sein Kind nicht 10 Tage in Quarantäne muss, als dass ich hochschwanger Corona bekomme.
Das macht mich echt traurig!!

Reagiere ich etwa über?
Bin ich zu pingelig?
Ist es okay, dass ich „egoistisch“ entschieden habe?
(Wobei ich noch nicht mal entschieden habe. Ich habe ihm gesagt: „Entscheide du, ob du das Kind holst oder nicht, aber alles absolut unter deiner Verantwortung!“ 😠)

Bei uns hängt gerade so‘n bisschen der Haussegen schief....

Sorry, für den langen Text.... 😏😅

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SOrry aber das ist unverantwortlich von deinem Mann!!!
Es kann gut sein, das sein Sohn und ihr schon ebenfalls positiv seid. Auf keinen Fall würde ich das zulassen.
Auch wird die Mutter es hoffentlich nicht zulassen.

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Hallo,

Es kann aber auch genau so wahrscheinlich sein, dass der Sohn negativ ist und jetzt einen erhöhtem Infektionsrisiko ausgesetzt ist.

Ich kann beide Seiten verstehen. Aber im Endeffekt macht man dich strafbar, wenn man Behörden (Gesundheitsamt) belügt. Darüber würde ich mir sorgen machen.

LG Morgain

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Selbst wenn er negativ ist, darf er nicht zum Vater. Er ist K1 und ist in Quarantäne!!!

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Hat er Angst, dass sein Sohn sich ansteckt?
Das könnte ich ja verstehen. Auch wenn das u.U. schon passiert ist oder auch nicht.

Da rausholen, damit der Junge nicht in Quarntäne muss?
Ok, Quarantäne ist blöd. Aber sinnvoll. Gut überstehbar!

Was soll ihm in Quarantäne so schlimmes passieren, dass er ihn da rausholen muss?

Bei Gewalttendenzen oder anderem, würde ich nicht bis Quarantäne warten, sondern wäre schon viel früher beim Anwalt gewesen.

Hat er Sorge, ihn zwei Wochen nicht sehen zu können? Das kann man u.U. nachholen. Bzw. das könnte umgekehrt ja auch passieren.

Wie würde er reagieren, wenn sein Sohn bei euch unter Quarantäne müsste?
Würde ihn da auch rausholen, in dem ihn sofort zur Mutter bringt (und diese mit ansteckt?)

Was treibt ihn zu der Panik- oder Kurzschlussreaktion?
Ist er öfter so "spontan"?
Ist sein Sohn stark gefährdet, dass dieser u.U. ins Krankenhaus müsste? Will er ihn rausholen, damit er ihn leichter ins KH bringen kann, falls was wäre?

Wenn er ihn nur aus der Quarantäne rausholen will, ohne sonstigen Gefährdungen; wohl aber mit der Gefährdung, dass er es bereits hat und euch auch ansteckt (angesteckt haben könnte)....


Andere logische Frage:
der Sohn ist K1 und war vorher bei euch.

Angenommen ihr würdet Symptome bekommen, getestet werden. Er hätte ihn zu euch geholt , um ihn aus der Quarantäne zu befreien.
Was macht er DANN? Dann wäre er bei euch in Quarantäne.

Umgekehrt genauso. Er holt ihn raus. Sohn bekommt bei euch Symptome. Positiv. Dann müsste Sohn, Vater und ihr auch in Quarantäne. Wie befreit er ihn dann?

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Meinem Mann geht es leider lediglich darum, dass das Kind nicht 10-14 Tage am Stück bei seiner Mutter in einer 70 m2 Wohnung „nur“ mit Balkon verbringen muss. Er sagt zwar, dass wenn das Kind jetzt noch kein Corona hat, es nach der Quarantäne aber ganz sicher gehabt hat. Aber ich kenne ihn ja und weiß, dass er das ganze Thema nur allzu locker sieht! Er hat kaum Verständnis für die ganzen Quarantäne-Maßnahmen.... Das was manche Menschen definitiv zu viel haben, hat er zu wenig!! In diesem Fall leider vor allem Verständnis für mich als Schwangere..... 😔😢

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Das stimmt nicht. Mein Schwager hatte Corona auch in 70qm und meine Schwester hat sich nicht angesteckt. Sie hatten getrennte Zimmer und getrennte Bäder, das war’s.

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Ich sehe das wie Tannenbaum. Sehr unverantwortlich von deinem Mann. Nur weil es noch keine Anordnung zur Quarantäne vom Gesundheitsamt gab, heißt es ja nicht, das sein Sohn nicht in Quarantäne muss. Das Risiko würde ich so nicht eingehen an deiner Stelle. Sein Sohn hatte ja nun über mehrere Tage Kontakt und nicht nur ein paar Minuten. Da ist die Wahrscheinlichkeit schon viel größer das er es bekommen hat. Vg

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Ich denke das auch so....
Dass sich der Junge angesteckt hat ist doch wahrscheinlicher (er hat dort mehr Zeit verbracht, als bei uns), als dass er sich nicht angesteckt hat.....

Womöglich ist es jetzt sowieso schon zu spät - er war ja von Freitag auf Samstag bei uns.... 😖😫

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Es kommt ja auch noch auf das Bundesland darauf an: bei uns in MV ist man mittlerweile automatisch ab positivem Test in Quarantäne, ob sich das Gesundheitsamt meldet, oder nicht. Dann würde dein Partner sich strafbar machen und gegen die Quarantäneregelung verstoßen.

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Also ganz ehrlich: THEORETISCH könnte das Kind bereits positiv zu euch gekommen sein!
Aktuell ist es bei uns auch so, das Nr. 1 in Quarantäne bei mir ist und das jetzt in 3. Woche. Der Vater muss leider so lange auf ihn verzichten, denn nur weil er zum Testzeitpunkt negativ ist, kann er sich bei allen positiven um ihn herum bereits angesteckt haben und schleppt es dann in den nächsten Haushalt. Für mich nicht akzeptabel!
Dein Mann sollte auch dran denken, dass das Kind es nicht bekommen MUSS, aber ihr euch trotzdem anstecken könnt und dann einer den anderen ansteckt und das ggfls über Wochen. Ist ihm das Wert?

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Sollte es diesbezüglich noch zu einer Diskussion zwischen uns kommen, werde ich ihn das fragen. Vor allem da es ja wirklich eine sehr berechtigte Frage ist....
Man erlebt es so oft - man ist positiv getestet und bleibt es über Wochen.... Und (der Teufel ist ein Eichhörnchen) ich bringe dann in 5-7 Wochen unsere Tocher zur Welt!
Das muss doch nicht sein....
😣😫🤨

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Wenn der Lg der Mutter positiv ist, muss das Kind sowieso in Quarantäne.

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Nein, du reagierst nicht Uber. Es wäre für die Entbindung und Wochenbett echt blöd, wenn du Corona positiv wärest oder gar in Quarantäne. Ich würde da streng bleiben.

Bei einen Stiefvater als Krankenpfleger ist ehrlich gesagt das Risiko auch sehr hoch, sich anzustecken. Da hättet ihr auch vorher überlegen müssen, aber nun ist es schon so weit. Ich würde nichts mehr machen. Da musst das Kind in den 70qm durch.

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Was hättest du denn da vorher überlegen wollen? Das der Stiefvater nicht in Kontakt mit dem Kind kommen darf, sprich es hätte nicht zur Mutter gedurft oder andersrum nicht mehr zum Vater? Da kann man nichts vorher überlegen.

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Eben das. Das man eine Quarantäne in Kauf nimmt in der 70qm Wohnung. Denn das nimmt man in Kauf, wenn man sich eben sieht. Ich würde sagen, wenn man weiter sich sieht, dann nimmt man das eben in Kauf. Ist blöd, klar, aber es bringt nix jetzt „austricksen“ zu wollen und „armes Kind in der kleinen Wohnung“ zu sagen weil man im Grunde das darauf ankommen lies. Ich sage nicht, man hätte sich nicht mehr sehen sollen, aber man hätte sich durchaus intern darauf vorbereiten müssen und auch mit dem Kind das „Fall der Fälle“ besprechen. Zumindestens bei uns im Freundeskreis bei sehr viele Ärzte Familien war das Thema Quarantäne durchaus präsent.

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Ich finde es schwierig zu beurteilen. Wahrscheinlich hätte ich an der Stelle deines Mannes mein Kind dort abgeholt. ABER ihn natürlich als Kontaktperson angegeben. Dann hätte er bei euch in Quarantäne gemusst. Wenn er aber negativ ist und es ihm gut geht, kann er die natürlich in einem Haus mit Garten besser "wegstecken". Wenn er positiv ist, müsst ihr so oder so mit in Quarantäne. Klar verstehe ich deine Angst so kurz vor der Geburt. Schwierige Situation.

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Auch wenn er negativ ist, ist er in Quarantäne und darf seine Wohnung nicht verlassen!

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Es ging um das Abholen vor offizieller Quarantänemitteilung bzw Ermittlung von Kontaktpersonen. Dass er in Quarantäne muss unabhängig vom Testergebnis sehe ich genauso. Bei einem Haus mit Garten darf man aber sehr wohl in den eigenen Garten!

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Vielen lieben Dank für eure Beiträge!

Ich bin seitdem etwas beruhigter und vor allem froh, weitestgehend richtig gehandelt zu haben. Hatte schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Habe aber jetzt durch euch nicht mehr das Gefühl dass ich das haben muss.

JEDER muss zu dieser Zeit Abstriche und Eingeständnisse machen. Davon bleiben leider nun auch wir nicht verschont. Ich denke mir nun, wir können froh und dankbar sein, dass wir bisher noch so glimpflich (toi toi toi) davon gekommen sind!!!

Vielen Dank und bleibt alle gesund!!
🙋🏻‍♀️🤩👍🏼😘

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Die Gedanken sind schon richtig.
Kind holen, Quarantäne in Eigenregie durchführen und das Gesundheitsamt aussen vor lassen.
Aber: Antigentests organisieren (dazu benötigt man einen Kontakt zu jemandem mit einem Gesundheitsberuf) und alle testen.
Dann kann man das tatsächlich so durchziehen.

Formal darf der Sohn die Quarantäne auch beim Vater absitzen, das wäre nicht einmal falsch.

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"Formal darf der Sohn die Quarantäne auch beim Vater absitzen, das wäre nicht einmal falsch."

Danke 🙏.
Das habe ich auch schon versucht einer sehr renitenten Dame hier klar zu machen 🙄😏. Manche scheinen sich einfach null zu informieren oder mal über das Geschwurbel anderer weiter hinaus zu schauen.

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Tja, da muss dein Mann jetzt aber leider durch. Der Sohn muss da bleiben für die quarantäne. Verstehe, dass es ihm leid tut. Aber wenn ihr dadurch weiter corona verteilt, ist keinem geholfen. Selbst unschwanger hätte ich dazu dieselbe Meinung. Wir hatten einen ähnlichen Fall, die Kinder meines Mannes waren k1 und die Mutter wollte sie zur quarantäne hierher bringen. Geht nicht, sagte uns auch das Gesundheitsamt. Wären sie bei uns gewesen und unter quarantäne gestellt worden, hätten sie auch hierbleiben müssen.

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"Geht nicht, sagte uns auch das Gesundheitsamt."

Dann scheint das von Kreis zu Kreis unterschiedlich zu sein. Hier verhängt, ordnet, kontrolliert, noch entscheidet das GESUNDHEITSamt das, sondern das ORDNUNGSamt. Es war gar kein Problem dem Ordnungsamt mitzuteilen, dass unser 4 Jähriger die Quarantäne 5 Gehminuten von zu Hause bei den Großeltern vollzieht. Völlig unproblematisch und nicht verboten. Betreuungspflichtig ja, vorgeschrieben durch wen? Nein.

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Interessant, was Ämter alles behaupten. Aber vollkommen irrelevant für die rechtliche Bewertung. Da zählt einzig der Verordnungstext. In BW ist nirgends vorgegeben, dass die Quarantäne am Meldeort oder am Ort der Information über selbige zu erfolgen hat. Es heisst nur, man habe sich unmittelbar in Quarantäne zu begeben. Wo diese stattfindet, bleibt einem selbst überlassen (natürlich unter Wahrung der Abstände zu anderen, aber das ist praktisch nicht kontrollierbar).
Man sollte daher den Weg gehen, der im Rahmen der Regeln für die Betroffenen am geeignetsten erscheint.