Hallo zusammen,
Ich muss mich heute mal objektiven Menschen zuwenden.
Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mir blutet mittlerweile das Herz wenn ich sehe, wie meine 8 jährige Tochter unter dem Lockdown leidet. Sie will jeden Tag nur noch weg von Zuhause. Dann frägt sie ihren Vater, ob er Zeit hat. Verneint er das, weint Sie, ihm wären andere Dinge immer wichtiger. Sie hat 1 Freundin im Nachbarhaus, die ihr jetzt auch schon 3 mal abgesagt hat. Der Freund aus ihrer Klasse hat jetzt auch keine Zeit und ich das Theater.
Nebenbei erwähnt, sie hat diese 2 festen Freunde mit denen sie draussen spielen darf. Völlige Isolierung kommt für mich nicht mehr in Frage und Nein, ich bin kein Querdenker oder derartiges.
Alleine kommt Sie überhaupt nicht mehr zurecht. Ich versuche so oft es geht etwas mit ihr zu spielen, aber Sie hat keinerlei Verständnis mehr dafür, dass ich auch noch Aufgaben zu erfüllen habe zu Hause. In letzter Zeit lasse ich schon vieles liegen und schleifen, aber das kanns ja auch nicht sein.
Ich bin einfach nur froh wenn das alles wieder einigermaßen normal laufen kann und sie endlich wieder ihre sozialen Kontakte pflegen kann!
Wie geht ihr damit um?
Meine Maus leidet nur noch...
Hi,
es ist ja echt nicht einfach gerade. Besteht die Möglichkeit das sie mit ihren Freunden zumindest telefoniert per Video zum Beispiel?
Meine ist schon 13 da klappt das ziemlich gut. Auch gemeinsames online spielen wie Animal Crossing hilft, darüber geht sogar verstecken.
Kommt den zumindest in der Schule etwas rüber? Gibt es da Konferenzen? Es bringt viel wenn die Kinder sich sehen können. Die Lage wurde hier entspannter seit jede Woche etwas stattfindet.
Der Wunsch zur Schule gehen zu können ist hier auch groß. Seit März war sie nur 2 mal für je eine Doppelstunde in der Schule.
Ich drücke euch die Daumen das die zwei Freunde bald wieder Zeit haben.
Alles gute
Anorie
Sohnemann ist frische 7 und auch er hat langsam wieder Lust auf richtige Schule, aber gelitten hat er noch nicht.
Er hat den Vorteil, dass er durch das Wechselmodell wöchentliche Tapetenwechsel hat, aber hier bei mir trifft er max. 2 Freunde, regelm. nur einen und der ist auch noch jünger als er...
Wir haben einen ziemlich klaren Tagesablauf: Aufstehen, Schule , dann freies Spiel, auch mal fernsehen.
Ich selbst arbeite von 7-15.30/16.00 Uhr und danach gehört aber ihm der restliche Tag. Wir gehen dann spazieren, dabei kommen wir auch an Spielplätzen vorbei.
Das ist ziemlich Routine geworden und so vergeht ein Tag nach dem anderen
Vielleicht braucht ihr eine andere Struktur: Wann hast du immer Zeit, wann der Vater und die sind dann einzuhalten und die Lücken müssen nur noch gefüllt werden...
"In letzter Zeit lasse ich schon vieles liegen und schleifen, aber das kanns ja auch nicht sein."
Doch, genau das muss es aber stellenweise gerade sein. Dann tragen wir eben ungebügelte T-Shirts und es gibt oft mal nur was Schnelles zu essen, ich koche gerade grundsätzlich alles für 2 Tage damit ich nur einen Abend in der Küche stehe, 2 mal die Woche gibts eben üppige Brotzeit mit Rohkost, und der Umbau vom Kinderzimmer ruht eben.
Außerdem machen wir -allerdings schon immer - Hausarbeit gemeinsam. Bettenmachen ist halt immer ne Kissenschlacht, beim Wäschefalten hören wir ein Hörspiel, wenn gesaugt wird stellt er eben die Sachen zur Seite oder saugt auch mal selber und scheucht mich rum zum Sachen wegstellen ... und zur Not wird eben doch mal Ferngesehen.
Es ist eine Ausnahmesituation das gilt eben für alle Bereiche. Ich denke dass nicht wirklich Corona das Problem ist sondern dass Corona nur die Probleme aufzeigt die viele haben. Was heißt hier "ich habe halt Aufgaben" welche sind es denn, und warum ist eine 8-jährige nicht eingebunden in diese Aufgaben? Es gibt sehr wenige Aufgaben im Haushalt die man nicht gemeinsam spielerisch tun kann. Dauert zwar länger aber alle sind zufriedener.
"Dann frägt sie ihren Vater, ob er Zeit hat. Verneint er das, weint Sie, ihm wären andere Dinge immer wichtiger. "
Sagt der Vater häufiger ab?
Auch mit diesen Worten?
Das haut natürlich in eine Kinderseele voll rein.
Lässt er mit sich reden?
Gibt es Zeiten in denen sie ihn sehen kann?
Könnt ihr Erwachsenen da eine verlässliche Regelung finden?
Bspw. an bestimmten Tagen hat er Zeit für sie und nimmt sich diese.
An den anderen Tagen kann er sich diese Zeit leider nicht nehmen.
Nicht: er will nicht.
Sondern da tut es ihm Leid, dass es nicht geht.
Dafür hält er sich an den anderen Tagen umso mehr dran.
Oder ist das eher nicht möglich?
Vermisst sie ihn sehr?
Wie reagiert er sonst so?
Uns hilft , dass wir abgesprochene Zeiten haben.
Ok, meine ist etwas älter. Allerdings machen wir das schon seit Jahren so.
Gemeinsame Zeit, diese plane ich aktiv ein, weil sie mir wichtig ist.
Zeit für anderes.
a) Haushalt und co. Da darf sie mir sehr gerne helfen. Müssen nicht. Wenn ihr langweilig ist, steht das Angebot durchaus.
b) Sachen, bei denen ich volle Konzentration brauche. Die plane ich dann so, dass sie nicht zu lange am Stück auf mich warten muss. Ist es absehbar, dass es länger dauert und/oder ich eben nicht unterbrechen kann, dann "erkaufe" ich mir auch mal Zeit mit Dingen, die sonst nicht so darf. Das hebe ich mir dann auch dafür auf, damit es dann noch spannend ist.
Wie läuft es denn mit den zwei festen Freunden?
Haben diese dann Zeit?
Haben diese fast nie Zeit?
Wie läuft es organisatorisch ab?
Zwei feste Kontakte können durchaus sinnvoll sein.
Die Frage ist eben: haben sie fast nie Zeit und sie hängt in der Warteschleife, dann frustet das. Zumal sie eben auch bei Papa in der Warteschleife hängt. "Ihm sind andere Dinge wichtiger" . Das tut dann doppelt weh.
Kommen die Kontakte einfacher zu Stande, so dass sie sich doch eher häufig trifft, dann kann langweilen durchaus mal gut tun. Sehr unangenehm sein als Kind, irgendwie auch gut tun für die Entwicklung.
Da ich die zeitliche Relation nicht einschätzen kann, frage ich nach.
Hallo,
Ich habe 2 Kinder der im Alter von 11 und 9 Jahren. Im ersten Lockdown haben wir auch überhaupt kein körperlichen Kontakt zu andren gehabt. Sie haben dann mal ein videoanruf unter Freunden gehabt, mehr war da nicht. Obwohl sie zu zweit waren habe ich Nach einer Zeit bei meiner Tochter massive Probleme bemerkt. Komischerweise als dann der Kontakt wieder möglich war. Sie hatte sich verändert. Sie weinte jeden Morgen wenn sie zur Schule musste. Hatte plötzlich keine Freunde mehr. Kam mit niemanden mehr klar.
Jetzt im zweiten Lockdown bin ich lockerer. Wir als Erwachsene halten alle Regeln ein, aber meinen Kindern verbiete ich es nicht mehr mit Freunden zu spielen. Beide haben jeweils 2 Kinder mit denen sie sich treffen. Für meine Tochter haben wir jetzt zum Glück eine Reitbeteiligung gefunden, da darf sie 2 mal die Woche in den Stall. Das ist so toll. Ihre Freundin darf jetzt auch immer mit. Da kümmern sie sich beide jeweils um ein Pony. Mein Sohn zockt in der Zeit ein bisschen. Da fahren die Jungs eh drauf ab. Man muss nur gucken das es nicht übertrieben wird.
Aber es gibt auch Tage da sind wir einfach unter uns. Sie machen vormittags ihre Schulsachen, dabei trödeln sie auch gerne, da wird es eh schon teilweise spät bis sie mit allen werden. Dann schnappen wir die Hunde und gehen Gassi. Wenn das Wetter passt fahren die Kinder mit dem Roller neben her. Wir spielen auch viel Karten oder Brettspiele. Meine Tochter findet aktuell Monopoli sehr interessant. Und gegen Abend schauen wir auch ein Film zusammen. Da liegen alle auf der Couch, da wird gekuschelt und schon ist der Tag auch wieder vorbei.
Natürlich habe ich auch meinen Haushalt und jeden Tag nehme ich mir sehr viel vor. Am Ende des Tages habe ich, wenn überhaupt, 20% erledigt. So what! Ist halt eben nun mal so.
Es ist eine Ausnahmesituation und man muss das beste, wirklich das beste draus machen.