Ich habe den Eindruck, dass einige Menschen immer mehr zu Denunzianten, Hilfssheriffs und Petzern mutieren. Da wird ja geschaut, dass die kleinste Regel eingehalten werden, auf jeden Regelverstoß wird knallhart hingewiesen. Das menschliche Klima ist rauher geworden, das Miteinander fehlt immer mehr. Die Regeln sollen schützen, aber schaden uns auch auf menschlicher und seelischer Ebene.
Die Coronaregeln und das menschliche Miteinander
Da hast du absolut Recht!
Ich finde es auch echt schlimm was im Moment los ist.
Auf der einen Seite kann ich es verstehen, auf der anderen nervt es mich auch. Die Menschen werden immer aggressiver und egoistischer.
Der Frust muss halt irgendwann und irgendwo raus. Den Menschen wird/wurde alles genommen um Stress anzubauen und Fördern den Stress zusätzlich durch die ganzen Maßnahmenverlängerung.
Merke es an mir, mein Nervenkostüm liegt bei Minus.........
Verständnis für alle sollten wir haben. Ist leider nur nicht immer so einfach.
LG
Da stimme ich dir zu: die Aggressivität hat zugenommen.
Das habe ich schon mehrmals gelesen, muss aber sagen, dass ich es ganz anders erlebe.
In unserem Haus wohnt eine schwangere Frau, für die wir abwechselnd einkaufen.
Im Park weichen sich alle respektvoll aus.
Der Kassierer hat mir eben ein Stück Küchenrolle geschenkt, weil meine Brille beschlagen war.
Wenn ich jemanden auf der Straße treffe, bleibe ich stehen und wir unterhalten uns mit Abstand. Die meisten scheinen mehr Zeit zu haben und die möglichen sozialen Interaktionen zu genießen.
Wir wohnen in NRW, Kitas etc. haben geöffnet und dennoch bringen die meisten Eltern ihre Kinder aus Solidarität nicht in die Großtagespflege.
Ich bin ein einziges Mal darauf hingewiesen worden, dass ich vergessen habe, meine Maske anzuziehen. In höflichem Ton. Und es war mein Fehler.
Es schön, dass es anders geht.
Hier muss man sich auch besonders anstrengen, wenn man offen kritisiert werden möchte.
Ich persönlich habe es noch nicht erlebt, dass jemand angezeigt wurde, ich selbst habe auch noch niemanden angezeigt. Dennoch denke ich, dass man nicht noch Beifall erwarten muss, wenn man sich grob fahrlässig verhält. Und damit meine ich nicht eine Person mehr als erlaubt treffen u.ä.
Ich lese das so nur im Forum, was die Härte bei "Regelverstößen" betrifft (oh, nein, Mörder, deine Maske ist schmutzig.... äh, okay). Im echten Leben bemerke ich eher im Umfeld gesteigert depressive Züge, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit. Es gibt kaum Ausgleich und viele Maßnahmen erscheinen nicht mehr logisch. Das führt unter anderem dazu, dass die Unsicheren immer mehr ins Extreme wandern. Man müsste die Menschen endlich wieder auf allen Ebenen einholen. Es wirkt halt einwenig so, also muss man den "Seuchenzug" bis zum bitteren Ende durchziehen, auch wenn es komplett an Verhältnismäßigkeit mangelt, um das politische Gesicht zu wahren.
Im Forum ist Kritik an den Maßnahmen gleichzusetzen mit Todsünder ;)
Ich erlebe es ehrlich gesagt auch genau anders herum.
Hier halten sich alle an Regeln, wenn nicht, werden sie höflich darauf aufmerksam gemacht. Habe bis jetzt nicht mitbekommen, dass irgendjemand jemandem bei der Polizei oder sonst wo gemeldet hat.
Ich sehe ehrlich gesagt nur hier, dass nur und nur kritisiert wird oder offen zugegeben wird, dass man sich nicht mehr an Regeln halten will und eben doch x Personen treffen möchte oder was auch immer.
Oder dass Laien plötzlich zu Professor Doktor xy mutieren und sogar Fakten als falsch oder lächerlich hinstellen..
Ich beobachte beide Extreme.
Zum Beispiel unsere Nachbarn haben sich total zurückgezogen. Kein, absolut nie Besuch, mit Maske sogar auf dem Fahrrad, unsere Kinder dürfen nicht mehr mit ihren Kindern spielen. Und dieses Extrem erwarten sie ebenso von allen anderen. Sie ziehen sich noch mehr von uns zurück, weil wir eben doch ab und zu soziale Kontakte pflegen wollen, nur in grossen Menschenmengen, sprich Einkaufen, Bahnhof,etc. Maske tragen und sonst nicht. Das finde ich, vor allem für die Kinder sehr traurig. Ihre Kinder stehen oft am Gartenzaun und sehen uns beim Spielen zu. Nicht mal Ball über den Zaun werfen dürfen wir... vor Corona haben wir oft zusammen gespielt.
Auch gibt es, sage ich mal, Unikate in der Umgebung, die scheinbar Buch führen über jegliche Massnahmenmissachtungen der Bevölkerung.
Aggressivität und Missgunst haben sehr zugenommen.
Auf der anderen Seite gibt es immer wieder mal Besucher im Krankenhaus, die nach 1 Jahr immer noch über die Maskenpflicht und Besuchsrechte mit uns diskutieren und Regeln missachten. Das finde ich wiederum das andere Extrem, welches ich auch nicht verstehe.
Nun ja, durch diese Pandemie kommt nur das wahre Gesicht der Menschheit ans Licht. Und das ist so, wie vor 1000 Jahren auch: selbstbezogen.
Dem letzten Teil kann ich nur zustimmen.
Und als wir noch Besuch empfangen durften im KH gab es jeden Tag (!) Stress.
Wir würden regelrecht beschimpft etc.
Schön war das nicht!
Patienten, die sich beim Besuch infiziert haben und Personal, welches sich ebenfalls infiziert hat und das traurige daran ist, dass hier im Forum klipp und klar gesagt wurde von so manch Usern, dass das ja nahezu unmöglich ist.
Besucher bringen das Virus nicht rein, weil sie sich bestimmt alle an die Regeln halten, es kann ja nur vom Personal ausgehen, was sich anscheinend ja privat auch nicht an Regeln hält.
Ich sehe nur das eine Extrem, dass viele leider abolsut nicht daran glauben und wie bereits schon gesagt, plötzlich zu Fachwissen gekommen sind und bestehende Fakten als falsch hinstellen etc.
Menschen, die absolut keine Ahnung haben, was im KH zB alles so passiert und trotzdem mitreden und alles klein und lächerlich reden.
Ich kann das in meinem Umfeld auch nicht so wirklich bestätigen.
Bei uns hat so eine Art Cornamüdigkeit eingesetzt.
Eigentlich lebt hier jeder so wie immer, wenn man mal davon absieht, dass viele Hobbys flachfallen, es keine größeren Feiern gibt und das lässtige Bussi Bussi weggefallen ist..
Irgendwie habe ich das Gefühl, jeder macht sich so seine eigenen Regeln, völlig egal was die tollen Politiker so beschließen. Viele sind gar nicht mehr groß informiert, was gerade erlaubt oder verboten ist. Das ewige Hin und Her interessiert einfach nicht mehr.
Auch die Angst vor Denunzianten oder Hilfssheriffs war im letzten Lockdown größer. Da sind die Kinder ja sogar dumm angeredet worden, weil sie doch glatt zusammen Rad gefahren sind. Das passiert heute zum Glück nicht mehr.
Schlimm oder eher traurig finde ich aber, dass es immer wieder Leute gibt, die wirklich panische Angst haben. Wir haben Nachbarn, die sich seit einem Jahr so gut wie nicht mer aus dem Haus trauen, sie treffen seit einem Jahr absolut niemanden. Den beiden gehts wirklich nicht gut, man merkt wie sie von Monat zu Monat abbauen. Da bin ich echt gespannt, ob sie diese Grundangst je wieder ablegen können.
Schlimm finde ich auch, wenn Kinder wirklich Angst haben. Letztens im Supermarkt hat ein kleiner 5 jährriger Kerl seine Maske verloren. Der arme Junge hat vor lauter Panik laut geweint und geschrien, ich glaube, er hatte echt Angst um sein Leben.
Viele Menschen werden seelische Schäden zurückbehalten. Für welchen Preis kann man sich langsam schon fragen...
Bei uns bekomme ich da nicht viel von mit.
Eher kenne ich es von vor Corona.
Einzelne, die meinten immer und alles reglementieren zu wollen. Zumindest so lange bis Freunde aus deren Blickfeld weggezogen sind.