Wenn jetzt diese Schnelltest für Zu Hause etabliert werden und die Infizierten dann selbst raus finden dass sie positiv sind, wie bekommt das Gesundheitsministerium zwecks Kontaktnachverfolgung dann noch einen Überblick?
Die positiv Getesteten wissen es ja dann zwar, können es ja dann aber für sich behalten um die Quarantäne zu umgehen.
Selbst wenn sie Symptome haben und nicht arbeiten können, melden sie sich halt aus einem anderen Grund krank, telefonische Krankschreibung ist ja möglich, dann sagt man einfach, man hat sich den Rücken verknackst, oder was auch immer und wird 1 Woche krank geschrieben.
Was ich jetzt schon feststelle , ist dass die Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter niemals auch nur annähernd alle Kontakte aufdecken wird.
Erstens gibt es noch genug Infizierte die gar nicht getestet werden, da die Symptome zu mild oder gar nicht vorhanden sind.
Und wenn sie positiv getestet werden, ist man drauf angewiesen dass sie alle Kontakte auch angeben.
Manche bekommen das dann wahrscheinlich nicht mehr zusammen und andere verschweigen bewusst Kontakte um denen die Quarantäne mit allen negativen Auswirkungen zu ersparen.
Selbst schon öfter erlebt, mein Lebensgefährte war positiv getestet, hat mich aber nicht als Kontaktperson angegeben, wir leben nicht zusammen, von daher konnte auch das Amt nicht drauf kommen.
Auch seinen Sohn hat er nicht angegeben, der war dann halt bei seiner Mutter....
Von daher finde ich den Ansatz dass die Kontaktnachverfolgung der Schlüssel zum Erfolg bei der Pandemie Bekämpfung gar nicht funktioniert, dazu ist der Faktor Mensch zu Volatilität.
Wie seht ihr das?
Kontaktnachverfolgung
Zuerst muss man unterscheiden zwischen schnelltests und selbsttests. Vorerst werden ab März ja die schnelltests, durchgeführt von Fachleuten (Ärzten, Apothekern), geplant. Diese haben dann ziemlich sicher irgendeine Form von Meldepflicht.
Selbsttests für zu Hause sollen auch kommen, aber sind zum allergrößten Teil noch in der zulassungsphase.
Und dann hast du ja selbst erlebt, dass auch die aktuelle Situation auch nicht fehlerfrei ist und auch da Leute lügen können. Auch jetzt können positiv getestete sich schlichtweg nicht an die Quarantänepflicht halten.
Die Konsequenz daraus kann ja aber nicht sein, dass man jetzt nicht mehr testet, weil es Menschen gibt, die den Ernst der Lage nicht einschätzen.
Ich hoffe einfach mal inbrünstig, dass der allergrößte Teil der Menschen, die sich testen lassen (egal ob pcr, Schnelltest oder selbsttest) genügend Verantwortungsgefühl besitzen und ihre Mitmenschen durch eine angemessene Reaktion (Quarantäne, pcr Test, Kontakte ans GA melden) schützen.
Ich kann da nur von mir sprechen: wenn ich die Konsequenzen eines positives Testes nicht tragen will, dann mach ich keinen Selbsttest.
Alles andere wäre doch Unsinn.
Wer jetzt schon lügt, wird es auch weiterhin tun.
Allerdings werden Dunkelziffern aufgedeckt, die nicht lügen.
Die, die es ohne Schnelltest nicht gewusst hätten. Z.B. weil symptomlos.
Wenn ich Symptome habe, dann teile ich das meinen Kontakten mit. Noch bevor ich das Testergebnis habe.
Offiziell müssen sie dann nicht in Quarantäne. Wohl aber sind sie achtsamer. Reduzieren Kontakte noch mehr, vermeiden noch mehr was geht. Bis das Ergebnis da ist.
Umgekehrt genauso.
Zu deinem Beispiel: wäre ich Kontaktperson deines Lebensgefährten gewesen. Dieser sagt nicht bescheid, weil er keine Lust hat.
Dann könnte ich symptomlos Überträger sein. Ich wüsste es nicht. Und Test bekäme ich nur schwer, weil nicht offizieller K1.
So. Käme bei mir durch solch einen Test heraus, dass ich positiv wäre.....
Dann würde ich ihn informieren.
Mag sein, dass er sich nicht daran hält. ICH würde mich dann aber daran halten, mein Umfeld informieren (auch ohne Gesundheitsamt), darauf achten, dass ich auch ohne Quarantäne niemanden weiteren anstecke.
Damit wäre schon mal ein Zweig der Kette unterbrochen.
Ob das Gesundheitsamt das nachverfolgen kann oder nicht. Ich könnte schon darauf reagieren.