Viruslast / Ansteckungsgefahr durch geimpfte?

Guten Abend,

würde mich mal interessieren, wie ihr das seht.. wenn ich mich trotz vielen beruflichen Kontakten, aber mit EinHaltung der hygieneregeln (dauerhaft Maske Ffp2, Hände desinfizieren, mehrmals wöchentlich testen usw) bisher nicht impfen ließ, bin ich dann in euren Augen ‚unsolidarisch’? Oder geht es nur um mein eigenes Risiko?
Nehme auch Bezug auf eine Studie von Leipziger Medizinern, die kürzlich zu diesem Ergebnis kam:

"Das sogenannte Schleimhaut-Immunsystem wird durch die Impfung wahrscheinlich nicht so aktiviert, wie man sich das wünschen würde", erklärt Stephan Borte im Gespräch mit MDR AKTUELL. Das Virus könnte sich also im Rachen von Geimpften weiterhin vermehren und so auch übertragen werden.

Über freundliche Antworten würde ich mich freuen.

Liebe Grüße

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Ja, ich finde das unsolidarisch.
Denn auch wenn die Impfung nicht 100% vor Infektionen schützt, gilt es mittlerweile als erwiesen, dass die Virenlast, selbst wenn ein Geimpfter infiziert ist, beim Geimpften ganz deutlich reduziert ist. Und das hat - neben dem Effekt, dass der Geimpfte selber nicht schwer erkrankt - auch noch den Effekt, dass die Wahrscheinlichkeit andere anzustecken reduziert ist und dass der eigene Körper nicht im gleichen Maße als Mutationenbrutgebiet fungieren kann wie bei Ungeimpften.

Und selbst das vermeintliche höchstpersönliche Risiko der schweren Erkrankung hat Auswirkungen auf die Gesellschaft. Je weniger Covid-Patienten in Krankenhäusern landen, desto mehr Kapazität haben diese, sich um andere Erkrankungen zu kümmern.

Es ist ein bißchen so wie mit Tempolimits: Augenscheinlich ist es doch mein eigenes Risiko ob ich mich mit 200 Sachen um einen Baum wickeln will. Das ist aber nur unter der Annahme korrekt, dass ich mich alleine auf der Strasse befinden. Sind da auch andere Verkehrsteilnehmer, steigere ich mit meiner Fahrweise deren Risiko in meinen höchstpersönlichen Unfall verwickelt zu werden.

Ich kann auch die persönliche Gründe der Impfverweigerer nicht nach nachvollziehen. Wir wissen, dass die Nebenwirkung 'Gehirnvenenthromose' nach der Impfung mit Astrazeneca in 0.0004 % aller Fälle auftritt. Wir wissen ebenfalls, dass das Risiko eines schweren Verlaufs einer Covid-Infektion bei jungen Menschen (< 50 Jahre) bei ca. 1% liegt. Wir wissen überhaupt nicht, ob Corona-Impfungen irgendwelche späteren Folgen nach sich ziehen, können aber aufgrund jahrzehntelanger Impferfahrung gegen andere Krankheiten und nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen davon ausgehen, dass das nicht oder nur in sehr geringem Maße passieren wird. Wir wissen aber, dass eine echte Corona-Infektion in 10 - 20% zu echten Langzeitfolgen führt.
Und trotzdem lässt man sich lieber nicht impfen?
Warum?

Grüsse
BiDi

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Vielleicht weil einem das Risiko der Gehirnvenenthrombose, und sei es noch so klein, trotzdem zu gross ist und man einfach Angst hat? Lasst doch diese Leute in Ruhe.

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"Lasst doch diese Leute in Ruhe."
... Wer nach der Meinung anderer Menschen fragt, wird sich nicht wundern dürfen, wenn sie diese äußern. Jemanden nicht "in Ruhe" zu lassen, würde bedeuten, Personen ungefragt zu belästigen. Das ist hier nicht passiert.

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Hallo

erstens... Die Impfung soll als aller erstes den Geimpften schützen. Der Virus soll dadurch nicht eingedämmt werden, sondern dich vor ein Härtefall schützen.

Keine Impfung schützt zu 100% und auch du kannst Überträger sein... die Viruslast soll aber nicht so hoch sein als wenn ein ungeimpfter den Virus überträgt.

Jeder muß für sich selbst entscheiden wenn er sich nicht impfen lassen will.

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Also irgendwie verstehe ich nicht, wie man nach x Nachrichten über Wochen (!) immer noch nicht verstanden hat, dass sie Impfung nicht zu 100% schützt und auch die Übertragung verhindert, sondern im Idealfall dir die Beatmung auf einer Intensiv erspart.

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Wie kannst du beurteilen, was ich verstanden habe und was nicht!? Du kennst doch meine Beweggründe, weshalb ich mich bisher nicht impfen ließ, gar nicht.
Liebe Grüße

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Du hast meine Antwort nicht verstanden.

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Nein, wieso solltest du unsolidarisch sein?

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Hallo,

ja, ich finde das ein bisschen unsolidarisch.
Gerade wenn man davon ausgeht, dass auch Geimpfte noch ein bisschen ansteckend sein könnten, ist die Impfung eben nicht nur zum Schutz des Einzelnen da.

Man könnte argumentieren, dass es doch reicht, wenn sich die Risikogruppen impfen lassen. Und dann halt die paar Leute, die keine Risikogruppe sind, aber lieber nicht drei Wochen flach liegen wollen mit unklaren Folgeschäden.

Aber gerade unter den Risikogruppen sind eben auch viele, die sich nicht impfen lassen können.
Auch unter den Geimpften wird es Menschen geben, die sich trotzdem infizieren (sogar ca jeder 10, der auf das Virus trifft, die Impfung soll ja zu 90% wirken).
Und wenn sich in Deutschland erst 60% aller Kinder mit Covid-19 infizieren müssen, bis diese Altersgruppe eine Herdenimmunität hat, kann man ausrechnen, wieviele mit Pins auf der Intensivstation landen.

Es geht hier leider um ein Virus, dass mehr als jeden zweiten von uns irgendwann erreicht, wenn man es nicht bremst.
Und da wir im Abstand halten nicht so super sind, scheint mir die Impfung eine echte Alternative zu sein, um das Virus zu bremsen.

LG!

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Ja, finde ich schon
A) würde ich mich eh selbst schützen wollen - hoffe auch das die impfung gegen long covid hilft falls man sich infiziert

B) Gilt man ja als geimpfter der sich dennoch infiziert als weniger ansteckend wegen geringerer VL

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Nein, du bist nicht unsolidarisch. Ich lasse mich auch nicht impfen. Jedem seine eigene Entscheidung. Die anderen Maßnahmen reichen aus. Es herrscht Meinungsfreiheit

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#pro

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Scheinbar reichen die anderen Maßnahmen nicht aus...

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Nein, du bist ganz sicher nicht unsolidarisch. Jeder hat das Recht, selber über seinen Körper zu entscheiden. Furchtbar, wie weit wir inzwischen sind. Wenn das so weiter geht ist Organspende auch bald Pflicht#zitter

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Das sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe. Du sprichst von einer (gesetzlichen) Verpflichtung. Die TE fragte jedoch, ob die Entscheidung gegen eine Impfung als solidarisch/unsolidarisch bewertet werden kann. Letzteres ist eine normative Bewertung, keine Vorschrift. Normative Bewertungen sind und bleiben subjektiv.

Und auch wenn es off-topic ist: Es wäre ja schon einmal ein Fortschritt, wenn man erwachsene Menschen dazu bewegen könnte, zumindest eine eigenverantwortliche Entscheidung zum Thema Organspende zu treffen, anstatt diese an andere Menschen abzutreten.

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Ich lasse mich an dem Tag impfen, an dem (danke Impfung) die Maskenpflicht fällt. Das wäre das Zünglein an der Waage, mich impfen zu lassen.