Auch geimpfte können Superspreader sein

Hallo,

immer wieder schreibe ich hier im Forum wie schwer es mir fällt, meinen Sohn (fast 14) impfen zu lassen. Die Restriktionen sind für mich leider kein zwingender Grund. Das würde ich tun, um ihn zu schützen oder einen ungeimpften Risikopatienten in der Familie (was wir aber nicht haben).
Deshalb verfolge ich auch sehr aufmerksam die Nachrichten. Und die Info, dass Geimpfte durchaus sich anstecken, Andere anstecken und sogar Superspreader sein können schreckt mich jetzt um so mehr ab. Denn ich würde doch meinen Sohn nur impfen lassen, um andere VOR ihm zu schützen und das ist ja dann auch nicht mehr gegeben.
Natürlich ist mir klar, dass auch Kinder sehr stark von der Erkrankung betroffen sein können und es tut mir auch um jedes sehr leid. Aber meine Kinder sind so gut wie nie krank und wenn dann auch nicht so heftig wie andere. Denke, das hat schon auch was mit dem Immunsystem zu tun, was bei uns eben gut funktioniert.

Mir stellt sich auch die Frage, ob die vielbeschworene "Herdenimmunität" so überhaupt jemals eintreten könnte, wenn doch Geimpfte den Schutz FÜR andere Menschen nicht bieten können?

Viele Grüße
Jenny

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"Weitere Daten belegen, dass selbst bei Menschen, die trotz Impfung PCR-positiv werden, die Viruslast signifikant reduziert wird (Ct Shift) und weniger lange anhält (verkürztes Shedding)."

Quelle:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Transmission.html

Signifikant reduziert bedeutet Geimpfte landen weniger oft auf der Intensivstation. Verkürzten Shedding bedeutet andere landen weniger oft auf der Intensivstation.

Sicherlich gibt es Ausreißer und klar spring die Presse auf sowas an und macht es groß. Schlagzeilen wie "Geimpfte Person hat sich nicht indiziert und niemanden angesteckt" ist ja auch denkbar langweilig und gibt weder Klicks noch Likes noch erhöht es die Auflage.

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Also mir reicht das schon voll und ganz, dass meine Wahrscheinlichkeit auf der Intensivstation beatmet zu werden rapide sinkt. Als Mutter hab ich einfach eine Pflicht gegenüber meinen Kind auch auf meine Gesundheit zu achten um möglichst lange für ihn da zu sein.

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Es tut mir leid, ich glaube meine Frage ist so formuliert, das ihr davon ausgeht ich sei Impfgegner. Wir Erwachsenen sind alle geimpft. Ich konnte für mich die Verantwortung gut tragen. Und ich bin sogar das erste mal mit Astra geimpft zwischen den beiden Impfstopps von Astrazeneca als die Verunsicherung wirklich sehr groß war.

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Dieser Threat ist reine Provokation und beinhaltet nicht einmal eine ernst gemeinte Frage.
Ich bitte um Löschung.

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Ja, das ist nur wieder "lasst euch nicht impfen" Propaganda. Ich verstehe nicht warum Leute da so scharf drauf sind.... wahrscheinlich weil sie am Ende nicht allein dastehen wollen.

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Bevor der Thread stillgelegt wird möchte ich hier noch Antworten:
Falls mich hier jemand kennt, weiß er, dass ich niemals provoziere. Wir Erwachsenen sind alle geimpft. Kann denn keiner verstehen, dass ich es mir sehr schwer mache als Verantwortliche für mein Kind diese Entscheidung zu treffen?
Mittlerweile kann man in dieses Forum kaum noch etwas schreiben. Jede Kleinigkeit wird als Provokation verstanden.
Ich bin KEIN Coronaleugner!!! Ich bin NICHT gegen die Regierung oder die Maßnahmen!!! Ich trage alles mit und versuche mich jederzeit freundlich und fair und umsichtig gegenüber allen Menschen zu verhalten.

ABER ganz ehrlich: Manchmal kann ich die Menschen verstehen, die sagen, sie dürften in Deutschland nicht mehr ihre Meinung sagen oder fragen stellen!!

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Herdenimmunität tritt dann ein, wenn ein so großer Teil der Bevölkerung geimpft und steril immun ist, dass auch die Ungeimpften kaum noch ein Risiko haben zu erkranken.
Bei vielen Krankheiten braucht es dafür eine Impfquote von >95%, wenn ich mich richtig erinnere.
Der kritische Faktor ist aber die sterile Immunität, also dass man als Geimpfte Person kein Überträger mehr sein kann. Das scheint nach aktuellem Stand bei COVID-19 nicht der Fall zu sein. Und damit kann im Grunde keine Herdenimmunität eintreten.

ABER
durch die Wirkung der Impfung (Reduziertes Risiko selbst schwer zu erkranken, reduzierte Viruslast, die weitergegeben werden kann …) ist der Effekt vermutlich trotzdem nicht zu unterschätzen.
Es lohnt also sich vor Augen zu führen, welche Wirkung eine gut durchgeimpfte Bevölkerung in diesem Fall haben kann, auch wenn das schöne Wort Herdenimmunität vielleicht nicht erreichbar ist.

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Ich habe den Eindruck, dass im Moment ein großer Druck auf den Eltern lastet, bei denen die Kinder keine eigene Meinung, keinen eigenen Wunsch zur Impfung haben. Die Verantwortung für mich konnte ich sehr gut tragen... Und der Druck wird auch aufgebaut, weil viele Erwachsenen sich nicht impfen lassen möchten, was ich wirklich nicht verstehe, denn da sehe ich eben den Nutzen und den Vorteil sehr wohl.

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Ich habe auch schon viel über das Thema Impfen der Kinder nachgedacht, obwohl sie mit 3,5 und 8 Monaten noch lange nicht dafür in Frage kommen.
Ich würde sie impfen lassen, wenn möglich.
Nicht wegen der Herdenimmmunität, das finde ich den völlig falschen Ansatz, wegen den, sorry, verblendeten Erwachsenen die Kinder in die Pflicht zu nehmen.
Auch nicht unbedingt wegen der Gefahr für meine Kinder, da bin ich relativ sicher, dass sie Corona gut wegstecken würden, auch wenn Long COVID eine Katastrophe wäre.

Nein, ich würde sie impfen lassen, um die Gefahr neuer Mutationen einzudämmen. Das wird von den Impfgegnern immer so ignoriert. Es geht eben NICHT nur um den eigenen Körper. Je länger und umfangreicher wir das Virus zirkulieren lassen, desto größer die Gefahr, dass es irgendwann resistent gegen die Impfung wird, tödlicher wird oder gefährlich für die Kinder. Daher sollte JEDER geimpft werden, der kann meiner Meinung nach…

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Ok, das ist ein Argument. Das Gegenargument kann ich dir aber auch nennen:
Dieses Virus ist global. Zu glauben, dass, wenn wir 100% geimpft haben, keine Mutation mehr nach Deutschland kommen kann ist Quatsch. Warum verwendet man in Deutschland den Impfstoff für Personen, deren Risiko minimal ist, während weltweit noch nicht genug Impfstoff vorhanden ist um die gefährdeten Gruppen zu schützen und damit AUCH Mutationen vorzubeugen?

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Natürlich werden da von außen Mutationen kommen. Aber das „die anderen machen’s ja auch nicht“ Argument hat mich noch nie überzeugt. Ich finde es auch verständlich, dass erst mal im eigenen Land möglichst viele geimpft werden sollen bevor man andere Länder unterstützt bzw. auf viele Länder hat man ja kaum einen Einfluss. Aber trotzdem oder gerade deswegen finde ich es wichtig, alle Wege, die wir dem Virus verschließen können auch zu nutzen. Was ist die Alternative? Eigentlich nur aufgeben und beten. Finde ich nicht besonders attraktiv…

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Was sagt denn dein Sohn dazu? Er ist 14 Jahre alt. Ich finde, dass er das selbst entscheiden sollte. Er ist doch in der Lage, sich selbst z.B. beim Kinderarzt zu informieren, und kann auch einschätzen, inwiefern ihn mögliche Quarantäne-maßnahmen belasten.
Diese Entscheidung zu treffen ist für die Jugendlichen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum mündigen Bürger. Einige müssen jetzt vielleicht zum ersten mal Verantwortung für sich selbst übernehmen und auch darüber nachdenken, inwieweit sie Verantwortung für ihr näheres Umfeld oder die Gesamtgesellschaft tragen wollen.

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Leider hat er dazu keine Meinung.
Wenn er eine hätte, würde ich sie mittragen, egal wie sie ausfällt.
Dann eben ggf. auch mit ihm zum Hausarzt gehen und nach Aufklärung impfen lassen.

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Versuche ihm klar zu machen, dass es seine Verantwortung ist, hier eine Entscheidung zu treffen.

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Hallo,

ich sehe es so:

1. Geimpfte haben in der Regel weniger Viren. Wenn sie also jemandem anstecken, bekommt derjenige auch weniger Viren ab und erkrankt hoffentlich nicht schwer.

2. Geimpfte sind auf jeden Fall kürzer ansteckend. Und es ist ja schon ein Unterschied, ob man "nur" seine Mitschüler oder zusätzlich noch die halbe Fußballmannschaft am nächsten Tag ansteckt.

3. Generell ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Geimpfte Person andere ansteckt, viel geringer.

4. Und wenn alle,die sich impfen lassen können, geimpft sind, treffen ständig Neue aufeinander, die beide geimpft sind. Dann ist die Wahrscheinlichkeit von zwei Seiten aus gering. Mehr Sicherheit kriegen wir nicht, also ist das die beste Lösung.

LG!

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Huhu :-D,
habe gerade eine interessante Auswertung gesehen, wonach in den ersten 6 Tagen nach Ansteckung die Virenlast bei Geimpften und Ungeimpften gleich hoch ist.
Danach nimmt sie bei Geimpften deutlich schneller ab, aber eben erst nach 1 Woche.
guckst du hier :-):
https://twitter.com/DrEricDing/status/1421874289398194187

#winke

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Aber das ist doch das, was ich sage:

Wenn ich 5 Tage ansteckend bin, stecke ich nur meine Klassenkameraden an. Bin ich 13 Tage lang ansteckend, auch noch alle privaten Kontakte am Wochenende.

Oder, je nachdem, sind es die Kontakte von zwei Wochenenden.

Klar, macht das einen Unterschied.

Übrigens sind das bisher die Untersuchungen von zwei größeren Ausbrüchen weltweit. Ob man das jetzt auf alle Geimpften mitt jedem Impfstoff und in jeder Altersgruppe übertragen kann, wird man sehen.
Aber bisher wirkt die Impfung jedenfalls offenbar gut. Genauso, wie eine Impfung gegen Masern oder Röteln kein 100%iger Schutz ist. (Meine wirkt z.b. fast gar nicht). Da erwarte ich auch, dass Kranke Zuhause bleiben und ihr Kind nicht mit Röteln in die Schule schicken. Obwohl sich fast jeder dagegen impfen kann.

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Natürlich schützt man mit einer Impfung trotzdem andere.
Auch Geimpfte *können* andere anstecken. Die Wahrscheinlichkeit ist aber um ein vielfaches Geringer.
Dummer Vergleich, aber auch bei einem Unfall mit Sicherheitsgurt und Airbag kann man sterben. Die Gefahr ist aber deutlich geringer, als wenn man sich nicht anschnallt und keinen Airbag hat.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist allein die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, bei BioNTech 95% geringer. Es gibt nur noch ein Risiko von 5%, dass er sich ansteckt und nur, wenn er sich ansteckt, kann er andere Leute anstecken. Das ist doch schon ein enormer Schutz für andere. Und ich meine, dass ich auch mal gelesen habe, dass Geimpfte durch die geringere Virenlast weniger ansteckend sind. Also noch mehr Schutz.

Du kannst das Argument auch herumdrehen. Auch Kinder und Jugendliche können schwere Verläufe haben.
Ich weiß nicht, ob es Zahlen gibt, was wahrscheinlicher ist: Ein schwerer Verlauf als Jugendlicher, oder geimpft zum Superspreader zu werden.
Und auch, wenn ein Kind nur einen milden Verlauf hat, kann es andere anstecken und zum Superspreader werden.

Die Herdenimmunität kann trotzdem erreicht werden, wenn genug Meschen geimpft sind. Weil dann genug Menschen ein erheblich geringeres Risiko haben, sich anzustecken und andere anzustecken.

Und auch auf das "meine Kinder sind fast nie krank" würde ich mich nicht verlassen. Ich weiß von mehreren (allerdings Erwachsenen), die auch nie krank waren, noch nicht einmal einen Schnupfen und dazu noch sportlich, und die dann die volle Ladung Corona und Long-Covid abbekommen haben, wirklich heftig. Die haben auch alle gedacht, wenn sie es bekommen, stecken sie es besser weg. War aber nicht.

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Was sagt Dein Vierzehnjähriger denn dazu?
Obwohl meine Tochter noch abwarten will, meine Enkelin impfen zu lassen (die Hausärztin macht es ohnehin nicht) will diese wirklich bald eine Impfung. Sie hat einfach die Nase voll von der Testerei. Kino - testen, Berufsberatung Arbeitsamt - testen, Schule - 2x die Woche Stäbchen in die Nase..... jetzt dann im Urlaub, testen testen.... sie mag nicht mehr - und wir verstehen sie auch.
Wir sind alle geimpft und sobald die HÄ grünes Licht gibt, wird meine Enkelin geimpft werden.
Woher Du Dein Superspreaderwissen von Geimpften hast, will ich nichtmal wissen, da ich schon oft genug Links hier eingestellt habe, dass das definitiv nicht so ist.
LG Moni

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Hallo Moni,
na wir beide kennen uns schon. Weiß nicht ob dir mein Nickname was sagt, aber ich finde deine Beiträge immer sehr klar und hilfreich! :-)

Mein Sohn hat keine Meinung, bzw. seine beiden Kumpels vom Fussball haben sich impfen lassen und er hat zu ihnen (in meinem beisein gesagt) er möchte das nicht. Zu mir sagt er, er macht was ich ihm sage #kratz

Manche Ärzte impfen, andere nicht, weil es noch keine generelle Stiko Empfehlung gibt. Auch das macht einen ja unsicher... Mit unserem Hausarzt habe ich noch nicht gesprochen, aber nach dem Urlaub muss ich sowieso mal in die Praxis wegen was anderem und dann hole ich das nach.

Viele Grüße
Jenny

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Hat Dein Sohn Angst vor der Impfung? Angst vor der Infektion? Angst andere anzustecken?

In meinen Augen gibt Stand heute keine falsche Entscheidung. Das Risiko der Impfung ist vorhanden und extrem gering, das ist gesichert. Wie gering das sehr geringe Risiko bei Infektion ist ist schwerer zu bestimmen, aber es ist gering.

Mir würde die Erkenntnis völlig ausreichen um ein 14 jähriges Kind für sich selber entscheiden zu lassen.

Geht er das Risiko der Infektion ein, dann ist eine zukünftige Impfung dennoch nicht ausgeschlossen und Dein Sohn hätte ggf. beides mitgenommen.

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Wenn Dein Sohn keine Meinung hat und Du auch nicht, dann machst Du sicher nichts falsch wenn einfach und entspannt der Empfehlung der Stiko folgst.