Durch Corona vernachlässigte Infektionen und Erkrankungen

Hallo,
Wer stellt das auch fest, insbesondere Mediziner?
Hier in der Kinderklinik sind so viele Kinder mit schweren Infektionen, hier ist die Versorgung nicht mehr gewährleistet.
Wir können selbst Notfälle nicht mehr aufnehmen.
Es gibt viele Atemwegsinfekte, aber auch sehr viele Rotavirus Infektionen, anscheinend wurden die Impfungen gegen Rotaviren vernachlässigt.
Etwas was ich nicht verstehe, ich habe hier Kinder mit schwersten Durchfälle, ein Kind mit einer Herzkrankheit hat es nicht geschafft, eins liegt im Koma.
Das ist eine Infektion die durch eine Impfung hätte zumindest in ihrer Schwere hätte verhindert werden können.
RSV, Adenoviren, Influenza, auch alles dabei, die Kinder sind meist jung also Vorschulalter, aber auch einige Ältere.
Auch Suizid Versuche werden seit Monaten vermehrt eingeliefert, die angeschlossene Jugendpsychiatrie kann auch niemand mehr aufnehmen.
Also müssen schwer psychisch kranke Kinder weg geschickt werden, die nur auf den Kinderarzt oder niedergelassene Psychiater verwiesen werden.
Wir haben kein einziges Kind hier mit Corona liegen, weder Akut noch Long Covid.
Mein Mann ist niedergelassener Kia und geht auf dem Zahnfleisch, aber Corona ist kein Thema in seiner Praxis.
Genau wie in der Klinik wird auch bei ihm immer sofort an Corona gedacht, wenn Kinder Fieber, Husten oder Durchfall haben.
Das ist es aber fast nie und wenn dann sind das nicht die Kinder die stationär aufgenommen werden müssen.
Ich finde es völlig unverständlich, was hier in Kauf genommen wurde, um Corona einzudämmen.

9

Hey :-),

mir ist es auch aufgefallen, dass es mehr Atemwegsinfekte, vorallem bei Kindern gibt. Seit der Kiga wieder auf hat, sind meine Kinder alle 2 Wochen krank. Magen Darm hatten wir auch, das war echt nicht spaßig.

Aber ich verstehe nicht so recht was du uns mit deinem Post sagen willst? Es ist doch eigentlich klar, dass wir jetzt alles mitnehmen was geht, die Kitas waren ja lange zu und dann die ganzen Hygienemaßnahmen....das Immunsystem muss doch jetzt erst wieder trainiert werden.

Was meinst du mit "vernachlässigen"? Ich bin zum Beispiel trotzdem zu allen U Untersuchungen gegangen, auch habe ich mein Kind (trotz Pandemie) gegen Rotaviren impfen lassen. Ich glaube, wenn sich Jemand gegen die Impfung von Rotaviren entscheidet, ist das unabhängig von der Pandemie. Und RSV nimmt zwar zu, aber hält sich noch in Grenzen.

Dass die Krankheiten jetzt so zunehmen, da müssen wir jetzt halt durch. Man kann nunmal nicht immer alles verhindern. Das sind jetzt eben die negativen Auswirkungen der Maßnahmen. Aber was wäre denn besser gewesen?

Die Pandemie ist nun mal da, so ist es, es kommt sicher die nächste. Damit müssen wir leben, der Mensch macht alles kaputt auf der Welt und "mault" dann noch rum, wenn es neue Viren gibt. Ich kann das alles nicht mehr hören, wirklich.
Ich bin froh, dass der Staat so eingegriffen hat, stell dir mal vor, man hätte dem Virus in unserer Bevölkerung einfach freien Lauf gelassen. Alle völlig ohne Immunität. Was wäre dann gewesen? Dann hätten auch wieder alle gemotzt. Abgesehen von der hohen Todesquote an jungen Menschen!

Bei uns im KH gibt es einige Covidfälle, alle ungeimpft und jung. Ein 32 jähriger Impfgegner war schön am Ballermann saufen und hat sich Delta geholt. Er hatte keine Vorerkrankungen und ist daran verstorben. Eine Schwangere, 34 Jahre, wurde beatmet und Kind vorher geholt. Corona ist nunmal gefährlich und deswegen sind die Maßnahmen einfach sinnvoll. Wer sich impfen lässt und wer nicht, ist mir übrigens völlig Wurst. Sollen sich die Ungeimpften infizieren, so kommen wir auch ans Ziel. Nur traurig für die, die sich nicht impfen lassen können.


Zu dem Thema psychische Erkrankungen kann ich nichts sagen. Ich kenne Niemanden, der eine Depression wegen der Pandemie bekommen hat. Vor der Pandemie hat man auch schon ewig auf einen Platz beim Psychologen gewartet.
Aber ich denke, dass viele Kinder schon ziemlich gelitten haben, auch häusliche Gewalt usw. Das ist schon ziemlich traurig
Deshalb hoffe ich umso mehr, dass die Kitas und Schulen auf bleiben.

Ich habe trotz Pandemie alle U Untersuchungen gemacht und mein Kind auch gegen Rotaviren impfen lassen. Ich denke wenn sich Jemand gegen die Impfung entscheidet, dann ist das unabhängig von der Pandemie.

Mir graut es sicher auch vor Influenza, zumal das für Kinder auch sehr gefährlich werden kann. Ich werde den ganzen Winter zusätzlich noch einen Säugling haben. Ich hoffe schon, dass der von den ganzen Infekten nichts abbekommt. Augen zu und durch, nach den ganzen lockdowns werden wir den Winter sicher auch noch überstehen.

LG

1

Finde ich auch. Unser Krankenhaus wappnet sich gegen eine schwere Influenzawelle diesen Winter. Ich bin sicher, dass die Zahlen aller möglichen, über Luft übertragbare Krankheiten eine heftige Welle auslösen. Auch bei uns sind die Kliniken mit RSV gefüllt. Herzkrankheiten und psychische Krankheiten haben zugenommen. Übrigens auch mehr Drogen- und Alkoholmissbrauch.
Dass alle anderen Krankheiten und Gefahren ignoriert werden ist sowohl menschlich, als auch einfach nur sehr dumm! Vielleicht kann man das evolutionstechnisch erklären?? ;)
Ich habe privatbedingt viel in Osteuropa zu tun. Dort ist Covid kaum ein Thema. Impfung auch nicht. Denn sie haben andere Probleme: Essen besorgen, Prostitution, jetzt im Winter: die elende Kälte und keine Heizung. Die haben gar keine Zeit für solche Gesundheitspolitik wie wir sie betreiben. Ausserdem ist das Risiko einer Tuberkulose praktisch genau gleich hoch.
Für mich ist es eine Frage der Priorisierung. Wir reiten hier gerne auf unwichtige Fakten rum, machen hier und da nochmals eine Pressekonferenz, stören uns an den Privatentscheidungen fremder Menschen, suchen im Internet nur nach Covidthemen, die Medien nehmen vielleicht gezielt das Thema "Pandemie", und so vergessen wir, dass es auch noch andere, dringlichere Themen und Krankheiten gibt. Die Angst vor Covid UND vor der Impfung lassen viele Menschen irrational denken und handeln.
Gefällt mir gar nicht, in welche Richtung unsere Gesundheitspolitik geht...

2

Worauf führst Du die beschriebenen Zustände denn konkret zurück und wie hätte man es anders machen sollen?

3

Bei uns in der Hausarztpraxis kann ich das nicht bestätigen. In den ersten Coronamonaten waren die Patienten sehr vorsichtig, wir haben dann Infobriefe geschrieben mit unserem Hygienekonzept und die Patienten beruhigt und zum Besuch der Praxis aufgefordert oder Hausbesuche angeboten, das hat gut geklappt. Ich habe nicht das Gefühl dass hier jemand schlechter versorgt wurde, gerade Impfungen wurden besonders oft aufgefrischt, 2020 alle Alten gegen Pneumokokken, jetzt schauen wir wenn wir gegen Corona impfen auch gleich den Impfpass durch den die Leute ja sonst nie mitbringen.

Aktuell fällt aber schon auf dass die Infekte die umgehen etwas schwerer sind als üblich.

4

Im Gegensatz zu euch hatten wir hier schon einige Corona Fälle, und ich habe auch überraschend viele Patienten mit Long-COVID in den verschiedensten Ausprägungen.
Der Ausbruch im Pflegeheim 2020 hat sicher ein Drittel der infizierten Bewohner das Leben gekostet, Jetzt haben wir noch mal einen kleinen Ausbruch, dank Impfung geht es aber allen gut.

5

Soll heißen: ich finde es vollkommen verständlich dass man versucht hat Corona einzudämmen und finde das auch gut. Über Einzelmaßnahmen lässt sich natürlich streiten und ich hätte meinen Kindern auch lustigere zwei Jahre gewünscht. Ich hoffe allerdings weiterhin dass sie Corona nicht bekommen

6

Kann ich nicht bestätigen, ist bei uns im KH nicht so. Wer mit seinen Kindern nicht regelmäßig raus gegangen ist in der Corona Zeit, hat meiner Meinung nach eher "was falsch" gemacht, als die Politik.

Aber, das passt dir eh nicht in dein Konzept, weiß ich. Wollt trotzdem mal meine Meinung und Erfahrung da lassen.

10

Man kann mit den Kindern noch so oft raus gehen. Wenn sie nicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen, dann ist ihr Immunsystem nicht genug trainiert und gewappnet für den Ernstfall. Und genau das war das Problem in den letzten 1.5 Jahren. Es gab massive Kontaktbeschränkungen. Es gibt Familien, deren Kinder dürfen immer noch nicht mit anderen spielen. Die Kinder haben wohl noch nie so oft Hände gewaschen und desinfiziert wie jetzt. Mundschutz hilft auch nicht beim Immunsystemaufbau... alles Faktoren, welche sich jetzt negativ auswirken.
Gilt übrigens auch für die Erwachsenen.
Aber das passt dir jetzt vielleicht auch nicht in dein Konzept? ;)

11

Meine Kinder waren unter anderen Kindern
Familien, die sich immer noch einigeln finde ich genauso seltsam, wie die ganzen Leerdenker. An keinen von beiden ist übrigens die "Politik" schuld.
Keine Sorge um mein Konzept, das scheint ja prima zu funktionieren.

Aber es geht ja nicht nur um den eigenen Dunstkreis, sondern auch um die Lage in der Kinderklinik.
Wie gesagt, bei uns nicht mehr Kinder mit RSV als die Jahre davor auch. Influenza dasselbe.

Mag vielleicht in deiner Gegend anders sein. Umso mehr freue ich mich, dass es hier nicht so ist.

weitere Kommentare laden
7

Inwiefern haben denn Coronamaßnahmen damit zu tun, wenn andere Impfungen vernachlässigt wurden?
Meine Kinder wurden seit Beginn der Pandemie nicht nur gegen Corona geimpft, sondern auch gegen HPV und FSME. Auch Termine bei der KJP, bei der sie wegen ADHS in Behandlung sind, haben sie zeitnah bekommen.
Und wenn Kliniken voll sind mit Patienten, die andere Erkrankungen haben, sehe ich nicht, was Corona damit zu tun hat.
Dass im Gesundheitssystem vieles besser laufen könnte, ist nicht erst seit Corona so.

8

Hallo, ja, das kann ich bestätigen! Ich arbeite in der Neurologie/Psychiatrie und hatte vor 4 Jahren in der Kinderheilkunde gearbeitet. Meine ehemalige Kollegin war letzten Winter noch tiefenentspannt, weil so wenige Kinder kamen. Ich sagte damals schon, dass es ein Tsunami wird, denn das ständige desinfizeiren, Kontakteinschränkungen, Mund-Nasen-Bedeckung haben dazu geführt, dass das Immunsystem der Kinder nicht mehr durch den natürlichen Kontakt mit der Umwelt trainiert wurde. Es verkümmert regelrecht wie ein Muskel, der nicht ständig trainiert wird! Und ich bin mir sicher, dass das erst der Anfang der Infektwelle ist. Jedenfalls ist die Praxis meines Ex-Chefs bereits jetzt schon überdurchschnittlich voll mit Infektionskrankeiten! Von der Lage in Psychiatrien möchte ich gar nicht erst sprechen...katastrophal wäre die passende Beschreibung! Nunja, wir werde abwarten und schauen, was noch alles passieren wird!

37

Das Immunsystem verkümmert nicht, bitte nicht so etwas verbreiten. Es gibt einen "Nachholeffekt" bei kleineren Kindern. That's it. Wer das mir nicht glaubt, glaubt es hoffentlich Prof. Falk, der Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (https://www.rnd.de/gesundheit/maskenpflicht-an-schulen-infektionen-muessen-nicht-zum-leben-dazugehoeren-interview-mit-immunologin-S4CLOWY2YREUVLRFOKNSUTLX5Y.html).

45

Und warum soll ich einer einzigen Meinung mehr Glauben schenken, als den inzwischen unzähligen Fachleuten, die genau das Gegenteil aussprechen?

weitere Kommentare laden
13

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

14

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

15

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

weitere Kommentare laden
20

Ich hatte mir vor etwas mehr als einem Monat die Hand verbrannt. Ich konnte nicht am gleichen Tag behandelt werden, weil Arztpraxen und Notfallarztpraxen voll waren mit Ferienrückkehrern, die sich die Lunge ausgehustet haben.

Was Kinder betrifft: Die Durchimpfung gegen gängige Kinderkranheiten ist bei uns seit Corona deutlich gesunken. Der allgemeine gesellschaftliche Konsens ist, dass man diese Entschiedung den Eltern überlässt und immer mehr entscheiden sich dagegen, unter anderem, weil Impfgegner ständig Propaganda gegen das Impfen machen. Die Konsequenzen zeigen sich dann bei euch. Hätten unsere Regierungen den Mut, könnte man diese Krise in kürzester Zeit beheben. Gewisse Impfungen vorschreiben und *zack* nach zwei Monaten wäre Ruhe im Karton. Die Krise dauert nicht so lange, weil unsere Regierungen viele Massnahmen beschliessen, sondern weil sie sich vor der relevanten Entscheidung drücken.

28

Nichts für ungut, aber deine Vorstellungen von der Pandemiebekämpfung ist doch sehr mit der rosaroten Brille gedacht. Es ist leider nicht so einfach.
Erstens: es gibt gute Gründe, weshalb die Politik nicht die Vollmacht über unsere Körper erhalten darf und soll. Eine Impfung ist und bleibt ein Eingriff in den individuellen Körper. Deshalb sollte auch individuell entschieden werden.
Zweitens: nehmen wir mal an, dass die Regierung (nehmen wir mal die deutsche Regierung), die Vollmacht über diese Entscheidung hat und eine nationale Impfpflicht einführt. Ja, dann ist tatsächlich nach 2-3 Monaten Schluss mit der Pandemie. Auf nationaler Ebene. Es gibt aber immer noch Länder, die haben fast keine oder gar keine Impfstoffe zur Verfügung. Oder es gibt Länder, die halten nichts von der Impfpflicht. Dann wäre zwar Deutschland akut gerade Covidfrei, aber der Rest der Welt nicht. Das wäre nur ein Tropfen auf einen heissen Stein. Ausserdem gäbe es immer noch Impfdurchbrüche und nach spätestens einem Jahr müsste man die gesamte Nation nochmals impfen. Und daneben wären Länder und gesamte Kontinente, die weder die Möglichkeit einer Durchimpfung besitzen, noch dasselbige überhaupt wollen. Um deine Vorstellungen der Pandemiebekämpfung wirkungsvoll umzusetzen, müsste man weltweit eine Impfpflicht einführen. Kann man das und will man das? Zu welchem Preis? Und wer übernimmt die Verantwortung??

Drittens: sars-Cov-2 ist immer noch ein Virus, der mutieren kann. Der wird nicht einfach so verschwinden. Das ist Wunschdenken. Als Beispiel nehme ich mal Japan und die Masern. Ich weiss das Jahr nicht mehr, aber Japan hat offiziell die Masern landesweit ausgerottet. Wenige Jahre später hatte Japan eine Masernwelle, wie sie scheinbar dort noch nicht gesehen wurde. Es gibt sicher noch bessere Beispiele und mehr Beispiele, aber das kam mir spontan gerade in den Sinn.

Viertens: wenn die Regierung tatsächlich eine nationale, für alle geltende, Impfpflicht einführt, kann sie die Impfpflicht für andere übertragbare Krankheiten auch einführen. Im worst case bedeutet es dann, dass man sich jährlich 1-2 Mal gegen Covid impft, plus Influenza, andere Impfungen kommen bestimmt noch hinzu, sonst darf man nicht in Restaurants, Schwimmbäder oder sogar Arbeiten gehen. Wo kommen wir denn da hin? Und das ist tatsächlich schon eine reale Vorstellung. In DE ist doch die MMR Impfung schon Pflicht.? Vor einem Jahr hätte auch niemand geglaubt, dass man ohne Zertifikat fast nirgends mehr hingehen kann, einigen wurden gekündigt, weil sie nicht impfen. Äusserst fragwürdig!


Was die Kinder betrifft: also bei uns sind es vorallem RSV Infektionen, die die Kinder ins Krankenhaus bringen. Die kann man nicht impfen. Diese Welle verdanken wir wirklich ausschliesslich den Massnahmen.
Dass sich die Eltern Gedanken machen, welche Impfungen sie den Kindern verabreichen wollen, erachte ich als eine sehr positive Entwicklung. Man kann die Menschheit auch krank impfen. Die ganze Impfpolitik ist doch nicht mehr normal!!

31

Von Poken hast du aber durchaus schon mal gehört?

weitere Kommentare laden