Trotzdem impfen lassen?

Hallo ihr Lieben,

Ich frage euch mal, wie ihr das in meiner Situation handhaben würdet.

Ginge es mir gut, hätte ich mich schon lange impfen lassen. Wegen eines pulssyhnchronen Ohrgeräuschs hatte ich zig Termine, da als Ursache eine Gefäßmissbildung im Hirn oder ein Aneurysma im Raum stand. Das MRT ist mittlerweile durch, und bis auf eine kleine Kaliberunregelmäßigkeit, die laut Hausarzt nicjt mal weiter abklärungsbedürftig ist, kam da nix raus. Weiter habe ich sehr mit dem Kreislauf zu kämpfen, habe immer niedrigem Blutdruck, einen hohen Puls, bin schnell kurzatmig und habe häufig Herzstolpern. Ein Herzenzym war bei einer Blutuntersuchung erhöht, da hat die Ärztin nur kurz drüber gesehen und gemeint, da sei nix (Referenzbereicj für den Wert sind max. 6 Prozent von einem anderen Wert, das sind bei mir aber ca 18 Prozent). EKG war unauffällig, habe mir über die Vertretung meines Hausarztes eine Überweisung zum Kardiologen geben lassen. Ich fühle mich bei meinem Hausarzt nicht gut aufgehoben, binnleider im Hausarztprogramm.

Ja, einen Termin bei einem Kardiologen zu kriegen ist mega schwer. Habe jetzt im Februar einen bekommen.

Ich bin mir wegen der Impfung einfach unsicher, was ist, wenn ich doch etwas habe, das gegen die Impfung spricht? Zudem kann ich ja kaum auf Anzeichen einer Herzmuskelentzündung achten, da ich die ja eh schon habe (Herzrasen, Schwindel, Herzstolpern etc...).

Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Viele Grüße
Sarah

1

Was sagen denn die Ärzte, haben Sie dir abgeraten? Ich lese da nichts kritisches raus, im Gegenteil, eine Infektion wäre doch eher ein Risiko.
Dieses Forum ist aber der falsche Platz für so eine Frage, vertrau deinen Ärzten, sie werden dich besser beraten als jeder Hobby-Mediziner hier.

2

Ohje, das ist schwer.
Das würde ich tatsächlich nur in Rücksprache mit einem Arzt entscheiden.

Kann dir mal von mir berichten. Hatte im Januar 20 einen Infekt und daraufhin die gleichen Symptome, wie du beschreibst. Herzrasen, Bluthochdruck, Schwindel, Herzstolpern, bei mir kamen noch Konzentrationsprobleme dazu. Aufgrund des Infekts habe ich gleich drei Monate später durch Druck meines Hausarztes einen Kontrolltermin bei einem Kardiologen erhalten. Die haben einen Belastungstest gemacht und nichts festgestellt.
Anfang dieses Jahr war ich nochmal bei einer anderen Kardiologin, die mit Langzeit-EKG und genauer Prüfung festgestellt hat, dass ich eine sehr leichte Herzinsuffizienz habe, die nicht behandelt werden muss.
Beide Ergebnisse sind bei meinem Hausarzt zusammengelaufen und ich habe mich zwar im Impfzentrum impfen lassen (weil mein Hausarzt mich in der Zeit in meinem Alter noch nicht hätte impfen dürfen), vorher aber von ihm das Ok geholt.
In meinem Fall hat die Impfung weder verschlechtert noch verbessert. Bluthochdruck und Herzrasen habe ich heute noch ab und zu. Aber es wurde immer besser / bzw. seltener. Konzentration und mentale Stimmung sind mittlerweile wieder wie vor dem Infekt.

Vielleicht kannst du einmalig bei einem anderen Arzt eine Zweitmeinung einholen? Oder beim Kardiologen dein Problem schildern und die haben eventuell kurzfristig einen Termin frei (manchmal muss man leider auch dramatisieren, damit man schneller dran kommt). Ansonsten gibt es vielleicht Infoveranstaltungen von Impfärzten in deiner Nähe, wo du dich einfach mal beraten lassen kannst? Damals im Impfzentrum hatte ich mit sehr kompetenten Ärzten zu tun, die sich gut in die Fragen verschiedenster Patienten und deren Probleme eingearbeitet hatten.

Zum Schluss gebe ich noch zu bedenken, dass das Impfen ggf. ein Risiko bildet, dass du vorher durchaus abklären solltest. Die Infektion mit Corona jedoch mit Sicherheit ebenfalls ein Risiko birg, das bei manchen "Vorerkrankungen" um ein vielfaches höher ist.

Alles gute für dich!

3

Vorneweg, ich bin kein Mediziner. Da Du nach den Schilderungen in der Kategorie Corona Risikopatient sein könntest, würde ich schleunigst beim Hausarzt / Facharzt einen Beratungstermin machen. Denn dann zählt jeder Tag damit Du Dich nicht noch ansteckst. Lass Dich am Telefon nicht abwimmeln, beharre darauf den Termin schnellstmöglich zu bekommen. Alles Gute

4

Hallo,
ich persönlich würde an Deiner Stelle den ersten Kontakt mit dem Virus lieber mit einem vorbereiteten Immunsystem haben wollen, mich also schleunigst impfen lassen.
Bedenke, daß im besten Fall noch 8 Wochen vergehen, bis Du den vollen Schutz hast, das ist eine lange Zeit in diesem Winter.

5

Guten Morgen!

Ich kann deine Bedenken voll und ganz verstehen, mir ging/geht es ähnlich.

Ich würde dir auch raten, ein ausführliches Gespräch mit deinem Arzt zu suchen. Kardiologen oder kardiologische ambulanzen an spezialisierten Kliniken bieten oft auch telefon/ onlinesprechstunden an, vielleicht gibt's sowas bei euch auch und vielleicht reicht es dir, wenn dein Hausarzt deine Befunde übermittelt und nochmal jemand drüber schaut und mit dir bespricht?

Ansonsten kann ich dir sagen, wie es bei mir war und wie ich mich entschieden habe:

Mir ging es schon seit dem Frühjahr nicht wirklich gut, habs aber auf Stress, Überarbeitung usw geschoben. Ende Juni habe ich meine erste Impfung bekommen, 10 Tage später hatte ich nachts plötzlich Herzrasen und ein "komisches Gefühl" in der brust, dadurch hatte ich eine heftige panikattacke und landete schließlich mit rtw in der Klinik.

Dort wurde mein Herz gründlich unter die Lupe genommen und festgestellt, dass strukturell alles gesund ist, genauso wie es sein soll.

Seit dem hatte und habe ich immer wieder Beschwerden, teilweise echt massiv und die Angst und psychische Anspannung haben das natürlich nicht besser gemacht. Ich war unzählige Male bei meinem Hausarzt, um ein ekg zu schreiben, ein zweites Mal zwei Tage stationär im kh, mehrmals in der Notaufnahme und beim niedergelassen kardiologen. Keiner konnte wirklich was finden, wo mein Problem herkommt. Auch konnte mir keiner sagen, ob es etwas mit der Impfung zu tun haben könnte. Das einzige was gefunden wurde, waren mal mehr, mal weniger extrasystolen, das ist eine für Ansonsten gesunde Menschen harmlose herzrythmusstörung und in geringem Maße völlig normal, dass man sowas ab und zu hat.

Mittlerweile wurde durch Zufall bei einem ekg beim Hausarzt dokumentiert, dass ich wohl phasenweise sehr viele solche Extrasystolen habe und diese Phasen verursachen dann meine Beschwerden (schwindel, sehr langsamer puls oder Herzrasen, das Gefühl mein Herz setzt aus, Übelkeit, Erschöpfung, angstgefühle bis hin zu Todesangst und panikattacken). Was mir dann tatsächlich in der Situation auch gegenwärtig geworden ist, ist dass ich die Beschwerden in diesen akuten Phasen so auch schon vor der Impfung hatte, da wusste ich nur nicht, was das war und habe mich gewundert, warum ich mich so schlecht fühle und so erschöpft bin.

Jedenfalls habe ich mich die Tage lang mit meiner Hausärztin unterhalten, wir sind überein gekommen, dass die Impfung maximal einen kurzfristig verstärkenden Einfluss auf die rytmusstörung hatte, diesen Effekt hätte aber jeder banale infekt genauso.

Aufgrund der aktuellen Situation habe ich mich daher entschlossen, mich ein zweites Mal impfen zu lassen, neu starten muss ich die unterbrochen Impfserie nicht, der Impfschutz dürfte dann auch dem einer regelrechten zweitimpfung entsprechen.

Mir persönlich ist die ganze Geschichte einfach zu heikel in der aktuellen Situation. Natürlich gibt es auch schwerwiegende impfnebenwirkungen bzw -Komplikationen, aber das Risiko, gerade wenn man vorerkrankt ist, einen schweren corona Verlauf zu haben, dürfte deutlich höher sein.

Ich wünsche dir alles Gute.

LG waldfee

9

Hallo Waldfee,
mir geht es so wie dir. Auslöser war bei mir vermutlich ein Infekt im Januar 2021. Da es am 7.01.20 noch kein Corona bei uns in der Gegend gab, muss es ein anderes Virus gewesen sein.
Bei mir kommt dazu, dass ich sehr starke Verspannungen in Rücken und Nacken habe. Wenn ich das Herz so extrem spüre, kann ich nicht genau sagen, ob es vom Rücken her kommt oder tatsächlich vom Herz. Beruhigen kann ich mich damit, dass ein Herzinfarkt in Belastungssituationen auftritt und es bei mir ausschließlich in Ruhe oder beim Autofahren dazu kommt. Habe mir Atemübungen angeeignet, die ein Kopfkino verhindern und diese Attacken nach einigen Minuten wieder verschwinden lassen. Auch wird es mit der Zeit besser. Jetzt, eindreiviertel Jahre nach dem Infekt spüre ich es noch ca. 4-5 mal im Monat und hauptsächlich in der zweiten Zyklushälfte, was mich vermuten lässt, dass es auch hormonelle Ursachen haben könnte. Aber eine richtige Diagnose habe ich auch nicht.

Viele Grüße
Jenny

11

Könnte es vielleicht auch in Richtung Herzneurose Panikattacke gehen? Wurde das schon abgeklärt?

weitere Kommentare laden
6

Ich persönlich würde nochmal ein ausführliches Gespräch mit dem Hausarzt, nicht mit einem Impfarzt, führen und mich danach entscheiden. Ich persönlich würde eher zu nichtimpfen tendieren da ich gesehen habe was durch die Impfung ausgelöst werden kann ( auch wenn das Risiko dafür niedrig ist)

7

Hallo, sei mir nicht böse, aber du kannst in einem Forum von 99,9 % Laien doch nicht ernsthaft eine medizinisch wertvolle Antwort für dein Problem erwarten?
Mach schleunigst einen Termin mit deinem Hausarzt und lass dich beraten.
Alles Gute!

8

Du verkomplizierst das Ganze viel zu sehr.

Lass Dich impfen!

10

Hallo, bis auf das Ohrgeräusch hatte ich alle Symptome, die du schilderst, ein paar Monate nach der Geburt meines Jüngsten. Es wurde dann eine Überfunktion der Schilddrüse festgestellt. Sind die Werte bei dir i. O.?. Herzstolpern habe ich schon seit meiner Jugend, zeitweise waren es mehrere Tausend ES am Tag. Das war schon sehr beängstigend. Lt. Kardiologen bin ich aber herzgesund! Magnesium und Kalium helfen da ganz gut, außerdem bekomme ich einen niedrig dosierten Betablocker. LG