Wie Thema Corona und Impfung unsere Familie kaputt gemacht hat

Ich habe aus Angst vor dem Thema keinen Kontakt mehr zu meiner Familie.
Es ging nicht mehr, nur noch das Thema, und wenn man nichts dazu sagen wollte wurde man als Querdenker beschimpft.
Ich erkenne die Leute nicht wieder.
Gab es bei Euch auch Brüche?
Meint ihr das wird wieder?
Ich hatte Corona letztes Jahr im November, das hab ich bis heute niemand gesagt da es ja dann heißt, dann hast du was falsch gemacht, dich nicht richtig verhalten.
Mein Beruf wird auch als viel zu riskant gesehen, viele Kontakte zu Menschen, alle haben anscheinend nur noch Homeoffice außer ich.
Ich würde am liebsten gar keinen Menschen mehr sehen, es gibt überall nur noch das Thema.
Ich war immer kontaktfreudig und bin viel weg gegangen, unter Menschen, davon ist nichts mehr da.
Mein Kind ist mir auch nur noch eine Last, meine Familie will sie auch nicht mehr sehen weil Schulkinder ja zu viele Kontakte haben.
Ich darf Weihnachten kommen, aber nur kurz draußen treffen, mein Kind muss zu Hause bleiben.
Was hat ich nur für Eltern?
Wie gesagt, ich finde das alles nur noch furchtbar
Kann mir jemand Mut machen?

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Naja, was du jetzt nicht sagst, ob du geimpft oder nicht geimpft bist. Das ist ja relevant in der Geschichte.

Bei uns sind alle geimpft, trotzdem besteht meine Mutter auf 2G+ wenn jemand kommt, auch wir. Finde das okay. Solch eine Lösung könntet ihr doch auch finden.

Wenn du allerdings ungeimpft bist, dann ist das Problem womöglich etwas tiefgreifender, denn es zeigt ja eine fundamentale Einstellung im Leben, die vielen gegen den Strich geht. Ist bei mir ähnlich wie bei anderen politischen Themen, wie z.B. Fremdenfeindlichkeit, geht gar nicht und da gibt es nichts zu debatieren bei mir.

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Oh wow, du vergleichst ungeimpft sein mit Fremdenfeindlichkeit - unglaublich!
Ungeimpft sein, ist nicht immer nur eine Lebenseinstellung. Mal ein bisschen über den Tellerrand schaun

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Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass es ähnlich wie andere politische oder gesellschaftlichen Einstellungen (z.B. Homophobie, Fremdenfeindlichkeit) für mich einfach ein No-Go ist, je nach Argument natürlich. Wenn jemand nicht verstehet, dass es um Solidarität geht, dann ist das sicher ein schlechteres Argument für mich als Wissenschaftsskepsis, was ich auch problematisch finde. Ich finde eben Wissenschaftsskepsis genauso fragwürdig wie andere politische Einstellungen. Also nein, das ist kein direkter Vergleich nur eine Erklärung wieso es politischen Menschen nicht egal ist ob ihre Freunde geimpft sind oder eben nicht. Ist mir ja auch nicht egal ob mein Freund Steuern hinterzieht. Für manche wäre das ein Kavaliersdelikt, für mich ist das Betrug. Manche sehen soeas locker, ich nicht.

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Es gibt halt leider viele Extreme in beide Richtungen.

Ich finde deine Eltern echt extrem, gehen sie denn nicht mehr arbeiten und verschanzen sich komplett Zuhause?
Ich frage mich auch immer ob sich dieses extreme Verhalten irgendwann legt oder sich dann in einer anderen Form zeigt?

Natürlich hat Corona Auswirkungen auf die Gestaltung meines Lebens, aber ich stelle auch nicht alle Kontakte ein.
Unsere Tochter geht in den Kindergarten, mein Mann und ich arbeiten. Wir treffen Freunde und besuchen Kurse, aber alles unter der Einhaltung der Hygieneregeln.
Alle in unserem Umfeld sind geimpft.
Ich stelle halt mein Leben nicht komplett ein, das ging mir beim ersten Lockdown extrem auf die Psyche.
Deshalb finde ich sollte man einen gesunden Mittelweg finden.

Ich persönlich habe hier im Umfeld eigentlich keine böse Überraschung erlebt. Die, die eh schon schräg drauf waren bleiben ihrer Linie in Sachen Corona treu.

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Ich habe während und durch Corona sehr kräftig durch meine Sozialkontakte geräumt. Personen, deren Denkweise mir nicht gut tut, deren Einstellung mir nicht gut tut, habe ich konsequent die Tür gewiesen.

Und ich merke eines: es war eine sehr, sehr gute Sache.
Viele der Personen, die rund um das Thema Corona Denkweisen zeigen, mit denen ich nichts zu tun haben möchte, hatten diese schon vorher.

Corona hat da nur den Fokus geschärft. Wo man früher dachte: „Ja, die Bärbel ist da ein bisschen schräg“, denke ich jetzt: „meine Güte… nein. Sowas kannst du nicht akzeptieren.“

Ergebnis ist: der gestraffte Freundes/ und Familienkreis tut mir unglaublich gut. Trotz des Katastrophalen letzten halben Jahres: Mir ging es schon lange nicht mehr so gut.

Ich werde die Personen, von denen ich mich distanziert habe, mit Sicherheit nicht mehr im Leben lassen.

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Also bei mir in der Familie gibt es kein Problem. Es gibt keine Querdenker und alleine geimpft. Essind auch alle im home office, aber das liegt ja eher an der Art der Arbeit und nicht daran wie sehr man sich an Maßnahmen hält.

Wie sehr man sich einschränkt, hängt für mich auch immer an der persönlichen Lage ab. Mein Schwiegervater zum Beispiel ist 85 Jahre alt und hat Leukämie. Dadurch ist er mehr gefährdet. Hätte ich viele Kontakte, dann würde ich ihn eher nicht besuchen.

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Hallo,
leider bei uns ähnlich...
Die einen Großeltern haben die Kinder seit fast zwei Jahren nicht mehr gesehen. Erzählen bei jedem Telefonat, wie sehr sie die Kinder vermissen und blablabla. Das Angebot, sie sollen mal wieder kommen - wir würden sie auch abholen und heimbringen, sind nicht mehr so gut zu Fuß - ne, das wollen sie auch nicht. Der Witz ist, dass zwei meiner drei Kinder schon vor den Großeltern voll geimpft waren. Mein Jüngster ist 11, wird in der Schule dreimal wöchentlich getestet, würden ihn (und ggf. uns alle) auch vor einem Treffen testen, kein Ding. Aber nein, das ist ja alles zu gefährlich. Im ersten Lockdown sind wir für sie einkaufen gegangen. Die Sonderwünsche - Joghurt bitte vom Aldi, Kartoffeln vom Lidl und das Brot essen wir nur vom Bäcker in XY - habe ich nicht erfüllt. Selbst für unsere Familie haben wir versucht, möglichst wenig Kontakte zu haben etc. Am Ende sind sie dann selbst zum Lieblingsbäcker gefahren und zu x anderen Geschäften...
Für Weihnachten haben sie schon abgesagt, bevor wir überhaupt gefragt haben. Und dann immer dieser Spruch "Das musst du verstehen" oder "versteh das bitte". Das nervt echt kolossal. Fußpflege, Frisör und Kaffee trinken gerne, aber die Enkel sind Virenschleudern :-[
Mit meinem Vater gab es letztes Weihnachten einen Eklat. Wir hatten ihn, seine Frau und meinen Schwager (Bruder meines Mannes) für Heiligabend eingeladen. Das haben sie kurzfristig abgesagt. Angst vor Ansteckung, sie wollen Kontakte vermeiden. Kinder zu dem Zeitpunkt schon eine Woche im Homeschooling, ich seit ewig im Homeoffice und nur mein Mann täglich aushäusig mit wenig Kontakten. Wir haben das natürlich akzeptiert. An Heiligabend haben sie die Geschenke gebracht und sind wieder gefahren. Mein Mann hat ihnen dann am nächsten Tag unser Geschenk gebracht (hatten wir vergessen zu übergeben). Als er bei meinem Vater ankam, hat mein Vater schön mit dem Sohn inkl. Freundin aus erster Ehe seiner Frau bei Kaffee und Kuchen gesessen. Ich war (und bin) ziemlich sauer, denn die beiden hatten sich sicher nicht vorher in Selbstquarantäne begeben. Mein Vater hat nicht verstanden, warum ich sauer bin.
Lange Rede kurzer Sinn - auch bei uns hat Corona zumindest einen tiefen Riss verursacht.
Alles Gute

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Das ist wirklich traurig! Ich kann total verstehen, dass du sauer bist.

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Das ist ja übel. In Deinem Fall finde ich aber nicht, dass Corona einen Riss verursacht hat sondern lediglich aufgezeigt hat, wo die Prioritäten Eurer Eltern liegen…nämlich scheinbar nicht bei Euch. Das finde ich sehr traurig.

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Ja, ich bin Risikopatient und habe Angst vor corona (es geht seit ich geimpft bin) aber ich würcde zB keine grossveranstaltungen besuchen ubd mir machen enge Kontakte bei steigenden Zahlen sorgen

Bei uns kame zum bruch mit schwager ubd schwägerin.. die glauben corona ist ein plan uns zu unterdrücken und für geplante inflationen - obwohl es schon erkrankte in der Familie glaub glauben die nicht an corona …böse Diktatur usw

Mit sowas kann ich nicht umgehen

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Hallo,

ich habe auch das Gefühl, dass da die andere Seite der Geschichte fehlt.

Warum wolltest du denn nichts zu dem Thema Corona sagen? Es ist ja nunmal das vorherrschende Thema, gesellschaftlich, politisch, auch privat.
Im Ahrtal wird vermutlich auch ständig über die Flutkatastrophe gesprochen und im Seniorenheim über Altersgebrechen. So what?

Ich bin auch sehr skeptisch, wenn Menschen mir partout nicht sagen wollen, ob sie geimpft sind. Dabei frage ich das normalerweise gar nicht. Aber immer wieder kommt das Gespräch ja doch darauf. Oder man möchte eine gemeinsame Unternehmung planen.
Wenn dann einer nur herumdruckst oder sagt, er möchte darüber nicht sprechen - was soll ich davon halten? Zumindest gehe ich davon aus, dass dieser Mensch mir auch nicht erzählt, was er sonst für Kontakte hat. Ob er erzählen würde, wenn er einen Corona-Kontakt hatte?
Wenn ich mich darauf nicht verlassen kann, verzichte ich auch auf diese spezielle Person und treffe Menschen, auf die ich mich verlassen kann.

LG!
PS
Meine beste Freundin ist übrigens ungeimpft, sie hat aber Gründe, die ich persönlich gut verstehen kann und ich weiß, dass sie freiwillig Menschenansammlungen meidet etc. Ich treffe sie gerne und teste mich selbstverständlich vorher.
Ein riesiger Unterschied zu Menschen, die mir als erstes erzählen, dieser Impfstoff käme ihnen nicht in den Körper und die dann von allen Unternehmungen der letzten 14 Tage schwärmen.
Das ist eben ein weites Feld. Und wer nicht mit mir spricht, muß mich auch nicht treffen. Das hat nichts mit dem Familienstand zu tun, ich bin lediglich froh, dass in unserer Familie alle ähnlich ticken.

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Sind Deine Eltern schwerkrank oder "nur" panisch? Schwerkranke kann ich verstehen, Panische schön langsam nicht mehr, weil sie auch mir das Leben selbst als Geimpfte gründlich versauen (wollen).
"Wie kannst du nur" als Hauptfrage ist für mich ein Kriterium, denjenigen feierlich von meiner Kontaktliste zu löschen. Ich bin kein dummes Kind mehr und stehe zu meinen Entscheidungen- gehe weder in Fußballstadien noch sonstwohin, wo es viele Leute gibt. Zudem gibt es ja eh kaum mehr was.
Wieso ist Dir Dein Kind eine Last? Das ist ja furchtbar und daran würde ich ganz schnell arbeiten, um etwas mehr Gelassenheit wieder zu bekommen. Meine Tochter arbeitet im Altenheim - auch Hochrisiko - aber uns allen ist das wurscht. Sie wird in den Arm genommen und geknuddelt bei der Begrüßung und fertig.
Bitte bitte lass Dich nicht derart verrückt machen. Wenn Deine Corona-Erkrankung bereits solange her ist, lass Dich bitte impfen, dann fühlst Du Dich vielleicht auch sicherer und kannst gelassener mit allem umgehen.
Selbst wenn Du Dich psychisch noch mehr runterziehen lässt, wirst Du leider keinen Therapeuten finden, der Dich da rauszieht, die sind alle auf viele Monate ausgebucht.
Könnte Dir nur mal empfehlen, wenn es Dir echt sehr schlecht geht, bei der Telefonseelsorge anzurufen. Dort sitzen geschulte und sehr verständnisvolle Menschen, vielleicht kann Dir so ein Gespräch weiterhelfen - was übrigens nichts mit Religion zu tun hat. Sie reden mit jedem.
Irgendwann ist der Irrsinn sicher vorbei, meine Kontaktliste kürzer - und es scheint auch wieder eine warme Sonne vom Himmel und ich darf mich im Freibad in die Fluten stürzen ohne Anmeldung und ohne halbe Burka im Gesicht. Ich glaub daran.
LG Moni

Telefonseelsorge: Per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123
per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de

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Hey!
Das klingt nicht schön, tut mir Leid dass Ihr solch einen Konflikt habt. Würde Dir gerne Mut machen und Dir sagen, dass es wieder wird, aber natürlich weiß ich das nicht…

Bei mir ist eine Freundschaft durch Corona in die Brüche gegangen, es war eine meiner ältesten und engsten Freundinnen. Wobei Corona wahrscheinlich nur hervorgebracht habt, inwieweit sie sich verändert hat und dass wir einfach nicht mehr zusammenpassen. Sie vertritt Positionen und hat mir gegenüber Vergleiche gebracht, die ich nicht akzeptieren kann und will und ich frage mich wirklich, wo sie ihren klaren Verstand gelassen hat. Leider war es auch nicht möglich, das Thema auszuklammern, sie sagte, sie würde dazu nicht schweigen wollen…tja, das wars dann leider.

Ich kann Dir nur raten, mal mit Deinen Eltern in Ruhe zu reden. Sei ganz ehrlich, dass es Dich verletzt, wie sie Euch abspeisen. Sag, dass Du gerne eine Lösung haben möchtest. Ich habe auch Leute in der Familie, die mehr Angst haben als ich und die ich momentan selten sehe. Das akzeptiere ich natürlich weil ich weiß, dass es nach der Pandemie wieder anders sein wird.
Zeige Verständnis, wenn sie zur Zeit ihre Kontakte einschränken wollen. Aber es sollte Euch allen ein Anliegen sein, wieder zusammen zu wachsen wenn der ganze Mist vorbei ist.

Mich nervt es auch, dass es überall nur noch ein Thema gibt, ich denke, das geht jedem so. Aber lass Dir davon nicht die Freude an Deinen sozialen Kontakten nehmen. Wechsel das Thema wenn es Dir zu viel wird oder sag einfach geradeaus:“Mensch Leute, wenn wir jetzt mal ne halbe Stunde nicht über C. reden, schmeiß ich ne Runde!“

Ich wünsche Dir alles Gute!

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“Mensch Leute, wenn wir jetzt mal ne halbe Stunde nicht über C. reden, schmeiß ich ne Runde!“

Wir waren bei der kleinen Weihnachtsfeier unseres Vereins drastischer. Nachdem ca 15 min sich alle ausgekotzt hatten, was sie wieder Irres erlebt hatten, sagte der Vorstand nach der Begrüßungsrede "und nun will ich den Rest des Abends nichts mehr von dem Sch***Corona hören - oder derjenige fliegt raus"
#freu Tja, wir sind ja alle vom "Bund" = Befehl und Gehorsam = breit grinsend haben alle zugestimmt und es hat tatsächlich funktioniert. (Wir kennen uns ja alle zig Jahre bestens) War sooo suuuper.
LG