Hallo ihr Lieben,
ich möchte mich gerne mit euch austauschen, welche konkrete Situation wg. Maßnahmen eure Pandemie-Erlebnisse geprägt haben. Also der bekannte "Jetzt reicht es mir!"-Anlass.
Falls ihr so einen hattet. Dieser kann sowohl negativ (z. B. etwas mit Arbeit/Homeoffice/Betreuung) als auch positiv für euch (z. B. weniger Druck, mehr Zeit, Bonus) gewesen sein.
Ich fange mal an:
Es war zu der Zeit als strenge Ausgangssperren (bei uns: gemeldete Wohnadresse + 15km Radius; für Arbeit oder med. Behandlungen gab es eine Bescheinigung dieser Stellen) galten.
Mein Schwager lebte damals 80km davon entfernt. Er lebte in einm anderen Bundesland, also auch weniger bzw. andere Maßnahmen.
Als Ausnahme bei uns galt: Keine Aussgangsperre, um nahe Familienangehörige zu unterstützen.
Das zur groben Einordnung.
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An dem Tag an dem der Schwager als Kontaktperson (Arbeit) in Isolation gekommen ist für 14 Tage, ergab sich in seiner Küche einen Wasserschaden.
Die Küche war samt Geräte nicht benutzbar. Er hatte auch kaum Vorrat. Er wollte und musste noch einkaufen, aber dann kam der Anruf und Zuhause das große Schrecken.
Jetzt ein kleiner Sprung zur Lösung:
Wir waren die einzigen, die helfen konnten. In kurzer Zeit habe ich ein Transportauto (meines wäres zu klein gewesen), einen Kühlschrank, eine Mikrowelle und ein elektrischen Plattenherd besorgt. Dazu noch einen 14tägigen Qurantäne Vorratseinkauf inkl. Getränkekisten und eine Menge an Kanistern voller Wasser.
Die Ereignisse des Schwagers waren an einem Freitag. Am Montag darauf waren wir unterwegs zu ihm. Ein bisschen konnte er sich vor die Tür stellen lassen für das Wochenende, aber das wäre niemals über die komplette Zeit möglich gewesen.
Daher kamen auch wir zum Einsatz. Übrigens alles geliehen oder geschenkt, es leben Sharing is Caring Gruppen.
Wirklich zitternd trat ich diese Fahrt an, denn bei den 80km Strecke, waren 15km frei, 20km Autobahn verboten, danach alles wieder frei, weil anderes Bundesland.
Es kam wie es kommen: Kontrolle.
Ich erklärte alles genau wie hier, ich zeigte Chatverläufe, einen halben Meter Scrollen um zu zeigen, wie oft ich die Corona Hotine versuchte zu erreichen und einmal Gesprächsdauer, eine Email mit der Frage, ob ich fahren dürfte im Beisein meines Mannes (kein Führerschein, Bruder vom Betroffenen). Telefonisch hatte ich die Antwort (montag morgen), dass das vielleicht geht, weil mein Mann ja keinen Führerschein besitzt, sein Bruder aber in Not ist, die nur ich durch diese Fahrt abwenden könnte. Vielleicht aber auch nicht.
Es kam wie es noch weiter kommen musste: paar Wochen später der Bußgeldbescheid. In diesem stand, was mir vorgeworfen worde und das war gleichzeitig auch die Beschreibung, weshalb ich mich nicht schuldig gemacht habe. Ein richtige Begründung. Das habe ich so stehen lassen und noch untermauert mit Auszug aus Chat, Bestätitung Wasserschaden bei Schwager, dadurch keine Küchennutzung und zeitweise kein Wasser und der schriftlichen Quarantäne Anordnung des Schwagers. Wurde keine 5 Tage später genauso akzeptiert, keine Ordnungswidrigkeit, kein Bußgeld.
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Das war es! Es lief so viel durcheinander, dass ich abends fix und alle und gleichzeitig auch genervt und fertig und dann auch noch irgendwie froh und stolz war, dass wir zusammen uns so helfen konnten.
Dieser Thread sollte nicht dazu dienen, den Blick nur durch das Schlechteste zu wühlen, sondern auch gesehen werden, was wir bisher alles bewältigt haben. Familien mit Kindern, Menschen auf der Gesundheitspflege, ganz ganz besonders. Ich danke euch.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich so etwas nicht nochmal wiederholt. Diese Ausgangssperren fand ich so furchtbar. Am Mittwoch danach wurden unsere übrigens aufgehoben.
Eure Regeln-Schock-Momente aus 2021
Hier gab es nur ganz kurz, für ca.2 Wochen eine Ausgangssperre, die mich aber null tangiert hat, da ich nachts gearbeitet habe zu dem Zeitpunkt.
Ansonsten habe ich mir abgewöhnt überhaupt die Nachrichrem zu dem Thema zu verfolgen, da diese Regelungen ja die Halbwertszeit eines Radio Isotops haben.
Ich gehe weder in Restaurants, noch ins Schwimmbad, noch ins Kino, hab ich nie gemacht.
Ich habe als Hobby das Laufen, allein, das ging immer.
Ich bin nicht sehr gesellig, Weihnachten hab ich wie immer nur mit meinem Partner gefeiert.
Urlaub mache ich in meinem Häuschen an einem See, direkt in der Nähe.
Ich fahre Rad oder gehe zu Fuß, Bus uns Bahn brauch ich nicht, weiß gar nicht was da zur Zeit gilt
Lebensmittel lasse ich liefern, schon lange vor Corona.
Ich gehe gerne wandern wo niemand ist, in der Stadt war ich schon 20 Jahre nicht mehr.
Das Thema Corona hab ich von Anfang an aus meinem Leben raus gelassen.
Ich rede da mit niemandem drüber auch nicht über Impfung und wer geimpft ist oder nicht, völlig absurd.
Ich arbeite nur noch hier und da freiberuflich und daher ist es mir auch egal welche Maßnahmen im Job gelten.
Mein Sohn hat sich entschieden, nach Schweden zu gehen.
Also auch für ihn egal was hier abgeht.
In Schweden wird ja eh anders mit der Pandemie umgegangen.
Ich werde wahrscheinlich auch bald auswandern und ihm folgen.
Wow ich beneide dich 👍👍.
In einer bekannten Tageszeitung schrieb eine Schwedin 2020, dass die Schweden vor allem deshalb gut durch die Pandemie kommen würden, weil sie es gewohnt sind, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Harte Regel seien in Schweden nicht nötig, da die Menschen von sich aus mitdenken und vernünftig handeln.
Ob das nun stimmt - keine Ahnung. Wenn dem so ist, freuen sich die Schweden bestimmt über ein paar Deutsche, die meinen, dass man in Schweden v.a. die Befürfnisse ausleben kann, die einem in Deutschland verwehrt bleiben.
Hinzu kommt, dass die Schwedenträumer nicht selten eine bräunliche Färbung erkennen lassen. Solche Menschen werden dann im "sozialistischen" Schweden ihre Freude haben. Aber träumen darf man ja 😉
Schock Momente hatte ich ehr nicht, nur immer wieder absolutes Unverständnis für einige Regeln und den Sinn dahinter. Z. B. Die Kontaktverbote wo man nur einzelne Familienmitglieder treffen durfte. Ich verstehe auch bis heute nicht warum kleine Einzelhandelsgeschäfte, wo kaum einer hingeht viel strengere Auflagen erfüllen müssen wie die grossen Geschäfte die wesentlich besser besucht sind.
Was ich überhaupt nicht verstehen konnte war letzte Woche ein Fall auf Arbeit. Wir haben eine Seminargruppe mit 40 Teilnehmern diese sind für knapp 2 Wochen bei uns eingebucht und halten irgendeine Schulung ab, die Teilnehmer kommen aus Asien, England, den USA und Holland. Es kam wie es kommen musste, der erste positive Fall kam nach 2 Tagen. Da die Tage davor alle Teilnehmer Kontakte zueinander ohne Maske hatten bestand das Hotel darauf das sofort alle in Quarantäne gehen, alle mussten zum Test und noch 2 waren positiv, der Rest musste lt. Anweisung vom Gesundheitsamt sofort aus der Quarantäne entlassen werden da das Hotel kein Recht hat das zu verlangen, alle liefen wieder munter hin und her, nutzen Restaurant, Fitness und Spa und täglich traten bei der Gruppe mehr positive Fälle auf, trotzdem sieht das Gesundheitsamt keinen Grund die Gruppe zu isolieren da ja alle 3 bzw manche schon 4 Fach geimpft sind. Tut mir leid sowas kann ich persönlich nicht verstehen. Die Gruppe ist immer noch da und die die noch negativ sind treffen sich weiterhin, teilweise ohne Masken ( obwohl wir immer wieder ausdrücklich darauf hinweisen) um ihr Seminar fortzuführen. Für mich absolut unverständlich aber scheinbar kein Problem da alle ja mindestens einmal geboostert sind und es nur Delta und nicht Omikron ist.
Und dann wird sich gewundert, woher die hohen Zahlen kommen und die Schuld auf die bösen ungeimpften geschoben... 🤦♀️
Ein unberechtigter Rücktritt von einem Kaufvertrag, der aber anwaltlich untermauert wurde, da ich an diesem Tag gar nicht hätte geöffnet haben dürfen............
Hallo,
ich fand die Ausgangssperre eigentlich sehr gut. Die Kinder mussten um 22 Uhr zu Hause sein, dadurch hatte ich viel mehr Ruhe und Schlaf (im Vergleich zu den Sorgen die man sich immer macht wenn sie nachts unterwegs sind).
Und sie haben sich dran gehalten!
LG
Ich hatte von Anfang an ein gewisses Unverständnis bei den Quarantäne-Regeln. Ich war nicht dagegen, nur die Anwendung fand ich teilweise, naja, seltsam.
Zum Vergleich:
Ich habe in einem Pflegeheim gearbeitet und in der schlimmsten Zeit vor einem Jahr praktisch täglich Kontakt zu Personen, die Stunden oder teilweise auch Minuten später positiv getestet worden sind. Einem unserer Bewohner ging es beispielsweise nicht gut, er hat beim Aufstehen das Gleichgewicht verloren und da frag und warte ich nicht lange. Bin natürlich hin, ohne Handschuhe, ohne Kontrolle, ob die Maske sitzt, und habe ihm geholfen. Er hat mir von oben schön in die Maske gehustet, ich habe ihm ins Bett geholfen, Händchen getätschelt, was man halt so macht. Fünf Minuten später haben wir ihn getestet, positiv.
Wir haben ja getrennt gefrühstückt, maximal drei Personen im Raum mit Abstand (reden wir nicht drüber, wie viel Abstand wir bei der Arbeit halten konnten). Aber ohne Maske, schon klar. Geschlossener Raum, halbe Stunde. Kollegin hatte einen Tag später einen positiven Test.
In keinem Fall hat das Gesundheitsamt sich für den Kontakt interessiert. Niemand ist auf die Idee gekommen, uns in Quarantäne zu schicken. Weil es da 'Sonderregeln' gäbe. Alles gut, kein Problem, war mir sehr recht. Hab halt zu Hause von allen Abstand gehalten, so etwa zwölf Wochen, weil ich einfach Angst hatte, dieses Virus nach Hause zu tragen.
Aber: Einmal bin ich mit dem Bus nach Hause gefahren, habe eine alte Bekannte getroffen. Wir haben hintereinander gesessen, uns - mit Maske - ein bisschen unterhalten. Gemeinsame Fahrdauer, etwa fünf Minuten. Eine Woche später ruft mich das Gesundheitsamt an und will mich als Kontaktperson I in Quarantäne schicken. Ich dacht ich träume. Nach einigem Hin und Her und dem Hinweis, dass wir ohnehin zweimal die Woche PCR-getestet werden und der Test von gestern erst negativ war, hatte sich das erledigt.
Beispiel zwei: Mein Mann musste letztes Jahr zur Beerdigung seines Vaters fliegen und nach Rückkehr in Quarantäne. Ist okay, wussten wir, alles gut. Er hat sich natürlich trotzdem regelmäßig getestet, einfach nur, um für uns auch halbwegs Sicherheit zu haben, alles negativ. Drei Tage vor Ablauf seiner Quarantäne musste mein Sohn sich anschließen, weil es in seiner Klasse einen positiven Fall gab. Wir haben einen Termin für einen PCR-Test im Testzentrum per SMS geschickt bekommen. Ich konnte ihn nicht fahren, ich musste arbeiten. Also habe ich angerufen und gefragt, ob nicht mein Mann ihn fahren könne, er kann ja im Auto bleiben. Antwort des Gesundheitsamtes: Auf keinen Fall, Ihr Mann darf das Grundstück nicht verlassen. Ich habe dann nachgefragt, ob es wirklich Sinn macht, dass mein Sohn zur besten Senioren-Zeit morgens um zehn in einem vermutlich vollen Bus fährt, genau genommen mit zwei, weil er umsteigen muss und somit als möglicherweise Positiver Kontakt zu vielen Menschen hat. Wo sein Vater ihn in zehn Minuten im eigenen Auto als Mitglieder desselben Haushaltes fahren könnte. Antwort: Ja, ihr Mann darf das Grundstück nicht verlassen.
Hab ich nicht auf die Kette bekommen, mein Mann ebenso wenig, er hat ihn gefahren. Im Auto gewartet und gut. Am Ende war unser Sohn dann glücklicherweise negativ.
Ist jetzt alles nicht tragisch, aber das waren so Gelegenheiten, wo ich mich schon gefragt habe, ob es in Sachen Quarantäne nicht auch sehr darauf ankommt wen man beim Gesundheitsamt als Verantwortlichen erwischt.
Ich bin auch bei der 15 km Regelung weiter gefahren, weil ich jemanden aus der Familie helfen musste. Dies gab ich als Grund bei einer Kontrolle an. Weder zeigte ich irgendwelche Verläufe noch persönliche Sachen...habe ich alles meinem Anwalt dann übergeben. Die Sache war dann erledigt.
Ich fand es unmöglich als wir Ausgangssperre und co hatten, das bei uns auf der Arbeit im Wohnheim alles drunter und drüber lief.
Eige Mitarbeiter waren positiv getestet mit starken Symptomen und somit in Quarantäne. Der Arbeitgeber hat auf biegen und brechen versucht, die Leute zur Arbeit zu ordern. Mit dem Gesundheitsamt war abgeklärt, das es eine arbeitsquarantäne gibt.
Heißt man durfte nirgends hin, außer zur Arbeit.
Weiß nicht ob das überall so war oder nur bei uns. Aber da dachte ich, ich Fall vom glauben ab.
Vorallem, da die meisten Bewohner „noch“ negativ waren.
Oh ja, meine Tochter und ihr Mann mussten auch was unterschreiben wegen "Arbeitsquarantäne"....die Beiden haben kein Auto und wären somit fröhlich mit dem Bus zur Arbeit gefahren🙈 die Tochter zum Altenheim......
Der Fall trat dann zwar bei denen nicht ein aber von anderen weiß ich es.
Was sich manche bei diesen Anordnungen wohl so dachten......
LG Moni
Für diesen Fall, hat man uns tatsächlich angeboten, auf der Arbeit in Quarantäne zu gehen. Das war was total verrückt 😂
Ich hätte ganz genauso gehandelt wie Du und hätte es auch auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lassen.
Zu der Zeit saßen Freunde von mir mit 2 kleinen Kindern krank in Quarantäne fest (auch weiter weg) und es war selbstverständlich für mich, ihnen den einen oder anderen Großeinkauf anzubieten. Deren Eltern sind alle chronisch schwer krank und die Nachbarn hatten Schiss ohne Ende und suchten 1000 Ausreden.
Dabei konnte man mit dem Auto problemlos rückwärts bis direkt an die Haustüre fahren, Kofferaum auf, selber ausladen, fertig.
Ich hätte mich dafür auch mit jedem Richter gefetzt. Die Freunde sind immer für mich dagewesen und ich hätte sie in der Lage nie mit Ausreden abspeisen können.
LG Moni
Man kann heutzutage alles bestellen auch Lebensmittel.
So haben es Bekannte gemacht wo keiner kommen konnte ohne die Regel zu brechen.
Ja das haben wir auch versucht mit der Lebensmittel-Lieferung. Frühester Lieferslot: in einer Woche! Joa, bringt dann viel wenn der Kühlschrank leer ist😅