Hallo zusammen
Ich bin grad etwas nachdenklich - und möchte gerne wissen was ihr zu folgendem Thema für Erfahrungen gemacht habt:
Meine 1. grosse Liebe traf ich mit 17, er war 19, total verknallt, alles super. Mit 23 hab ich ihn geheiratet Dann 1 Jahr später die grosse Katastrophe Trennung Es waren verschiedene Gründe, aber es waren die Umstände, die Gefühle waren beidseitig bis zum Schluss noch da (war alles sehr dramatisch...)
Nach der Scheidung war ich knapp 1 Jahr alleine und traf dann meinen jetzigen Freund, mit dem ich sehr glücklich seit 3 Jahren zusammen bin Wir leben zusammen, machen viel zusammen, sind auf der gleichen Wellenlänge, gemeinsame Interessen, er interessiert sich für das was ich tue und wir führen ne prima Beziehung
Wenn ich zurückdenke war mein Ex der totale Ego, hat sich NULL für mich interessiert und hat einfach sein Ding durchgezogen, entweder mit mir oder ohne mich, war ihm egal
Aber hin und wieder analysiere ich meine Gefühle und bin mir einfach nicht sicher, ob ich ihn genau liebe wie ich meinen Ex damals geliebt habe.
Damals gab es für mich NUR IHN, und sonst nix auf der Welt. Die Trennung war die Hölle für mich und ich wäre am liebsten gestorben
Und bei meinen jetzigen Freund muss ich sagen - Eine Trennung wäre zwar schlimm, aber ich würde es überleben, das Leben ginge weiter
Ich hab das Gefühl, dass er mir nicht sooo nahe ist wie es mein Ex damals war... Ich freue mich zwar, wenn er abends nach Hause kommt, ich vermisse ihn, wenn er nicht da ist, aber er entfacht in mir einfach nicht dieses starke Gefühl, das ich von früher kenne
Ist das normal, oder muss ich mir Sorgen machen?
Welche Gefühle habt ihr beim Ex gehabt und nun beim neuen Partner?
Oder sollte man alle Partner gleich stark lieben?
Ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen, wieder zu heiraten Die Angst vor ner Enttäuschung wäre einfach zu gross...
Alles sehr verwirrend, obwohl ich doch eigentlich sehr glücklich bin
und
Liebe Grüsse
**Sonnenblume**
Liebt man die erste grosse Liebe anders als die zweite?
Man wird meistens nicht nur älter und bekommt Falten, sondern man wird auch reifer und ein bisschen weiser....zumindest was die Lebenserfahrung angeht.
Mit 13 ist ein Pickel auf der Stirn bevor man auf die tolle Party geht der Weltuntergang....mit 14 will man sich dann tothängen und aufschiessen weil sich die Lieblingsband auflöst und nur noch Petersilie züchten will, und mit 20 lacht man da drüber.
Soll heissen: Du liebst Deinen neuen Partner nicht weniger intensiv als Deine erste große Liebe, nur weisst Du dass, egal was kommt und sei es noch so schmerzhaft, die Chance gut stehen alles zu meistern was das Schicksal Dir bestimmt hat, und es möglich ist auch eine verlorene Liebe zu überwinden.
Funktioniert auch umgekehrt in Bezug auf Dinge die Du Dir heute noch nicht vorstellen kannst/willst, und bei denen Du in ein paar Jahren sicher anders dazu denkst.
That´s life
LG
Das unterschreib ich sofort
Hi,
ich denke gerade der Umstand dieser Katastrophen-Trennung ist noch sehr präsent. Möglicherweise gibt es immer noch einen klitzekleinen Teil von Dir der meint, wenn damals dies oder jenes nicht geschehen wäre, wäre ......etc.pp.
Für meinen ersten festen Freund wäre ich gestorben....., heut bin ich mit ihm verheiratet. Ich liebe diesen Mann, aber ich würde nicht mehr für ihn sterben. Dieses Vorrecht habe ich meinen Kindern eingeräumt.
Reifeprozesse setzen ein - und wie Seelenspiegel schon sagt - geben Erfahrungen gewisse Unabhängigkeiten. Man weiß, daß man sich nicht mehr komplett in jemanden hineinstürzt. Das heißt nicht, daß man weniger liebt. Narben machen vorsichtig.
Deine erste große Liebe wird immer etwas Besonderes bleiben, wahrscheinlich gerade der unglücklichen Trennung wegen. Manchmal aber ist die Reise auf einem breiten ruhigen Fluß viel schöner als Wildwasser-Rafting (oder wie das Zeuchs heißt).
Gott zum Gruße
Irmi
Du hast bei der Trennung deiner ersten großen Liebe gedacht, dass du stirbst, dass du es nicht aushältst und siehe da - du lebst immer noch.
Diese Erfahrung (und wahrscheinlich einige andere auch) hast du mitgenommen in deine zweite Beziehung.
Jetzt weißt du - du wirst nicht sterben wenn es vorbei ist.
Das nennt man Erfahrungen machen und reifen.
Genieße es, es ist nämlich trotzdem Liebe.
Ich kann den anderen nur zustimmen, glaube aber auch, daß man sehr vorsichtig mit dem Wort Liebe umgehen sollte.
Sie gibt es in vielen Farben und Formen, sie kann ganz unterschiedlich aussehen.
Die gefühlsmäßige Achterbahnfahrt mit Deiner ersten Liebe ist natürlich aufregend, aber sie ist nicht unbedingt vergleichbar mit dem Vertrauen, der Ruhe, der Bodenständigkeit Deiner zweiten.
Es ist eine andere Form der Beziehung, wenn Du mich fragst, vielleicht sogar die Gesündere.
Aber beides kann Liebe sein.....
P.S. Du könntest Dich womöglich täuschen und auch bei einer etwaigen Trennung mit Deinem jetzigen Freund wie ein Hund leiden. Das schätzt man oft falsch ein und man merkt es erst wenn es soweit ist!
Wie heißt es so schön?
The first cut is the deepest.
Damals als ich noch sehr jung war und meine "große" Liebe (so dachte ich zumindest) sich von mir getrennt hat, war ich der festen Überzeugung, ich müsse sterben und nie nie nie wieder würde ich glücklich werden. Und diese Trennung war eine "gute" Trennung - ohne großen Groll - und auch auf der anderen Seite mit viel Traurigkeit und Wehmut verbunden.
Und wie Ms. Seelenspiegel schon schrieb, man wird älter, ein bißchen abgeklärter und weiß mittlerweile, daß Liebeskummer und/oder gescheiterte Beziehungen nicht mehr zwingend zum Tode führen , auch wenn der Kummer natürlich trotzdem weh tut.
Und aus der Retrospektive betrachtet meint man dann manchmal, auch die positiven Gefühle für den ersten, scheinbar so wichtigen Partner waren intensiver, besser, schöner.
Ich persönlich habe mittlerweile sowieso ein Problem mit der Bezeichnung "große" Liebe. Es gibt viele Lieben, die eine harmonischer, die andere dramatischer , die dritte ruhiger und sanft und die vierte vielleicht leidenschaftlicher, aber alle bringen uns - so hoffe ich zumindest - (nicht immer) ein Stückchen weiter.
Die grösste Liebe ist die, die sich niemals erfüllte. Egal ob sie an erster, dritter oder einhundertundachzigster Stelle erfolgt.
Das mag der ein oder andere so sehen.
Ich sehe es nicht so. Unerfüllte Lieben hatte ich auch schon, aber die habe ich nicht als "die größte" gesehen.
Und meiner Meinung nach, ist zu lieben, ob diese nun von der anderen Seite erwidert wird, immer positiv, zumindest mit ein bißchen Abstand gesehen.
"Und meiner Meinung nach, ist zu lieben, ob diese nun von der anderen Seite erwidert wird, immer positiv"
Positiv für wen?
Wenn ich einseitig jemanden geliebt habe, kann ich für mich nur wenig Positives erkennen. Ausser der Einsicht am Ende, daß es eine Illusion war & wenn man wieder bei einigermaßen klarem Verstand ist.
Jedenfalls ist das bei mir so.
Viel gibt es zu meinen Vorpostern nicht hinzuzufügen... ich finde Eure Beiträge hierzu sehr schön und passend.
Ich erlebe gerade den großen Schmerz nach der ersten großen Liebe, die auch der Umstände wegen nach vielen Jahren doch kaputt geht und kaum überwindbar scheint. Aber wenn ich das hier so lese, dann macht es mir Mut....
Danke werte Urbia-Kollegen *lächelt*
Hallo
Diesen gedanken hatte ich auch einmal wo ich ganz allein zuhause war.. aber ich weiss das ich meinen Mann über alles liebe!!!!
Meinem Ex damals hab ich über Monate lang hinterher geheult und glaubte NIE wieder jemanden so zu lieben... nach 1 1/2 jahren lernte ich meinen Mann kennen und es hat sofort gefunkt und bis jetzt angehalten und das wird sich sicher so schnell nicht ändern, aber ich würde ihm nicht mehr monate lange wie meinem ex hinterher heulen....ich bin älter geworden und weiss jetzt das ich auch ohne Mann ein schönes Leben haben könnte
Und ich kann dir sagen, ich liebe meinen Schatz mit sicher genauso sehr oder sogar mehr, denn bei ihm fühl ich mich wenigsten dazu noch verstanden und geborgen !!
Hallo zusammen
Vielen vielen Dank für eure vielen Antworten
Tut gut zu hören, dass andere genauso oder ähnlich empfinden und dass es scheinbar "normal ist
Ihr habt recht, man wird älter und sieht manches mit anderen Augen, denkt über vieles anders als früher.
Und ich denke das ist auch gut so, so kann man sich weiterentwickeln.
und Gruss
**Sonnenblume**
Hallo Sonnenblume,
deine Gefühle sind mir wohl bekannt.
Ich habe auch früh meinen ersten Mann kennengelernt.
Wir sind in einer für uns schwierigen Zeit zusammen gekommen und haben uns irgendwie sehr an uns geklammert. Nach ca. 8 Jahren haben wir geheiratet und ein Jahr später war es aus und vorbei.
Der Prozess bis es zur Trennung kam dauerte eine Weile, aber ich wollte es vorher nie wahrhaben.
Ich bin direkt nach der Trennung mit meinem jetzigen Ehemann zusammen gekommen. Habe aber trotzdem ein Jahr lang gebraucht um das alles zu verarbeiten.
Oft dachte ich auch, dass diese Beziehung/Ehe nicht so intensiv ist wie meine Vorherige. Aber ich bin mit meinem Mann jetzt 6 1/2 Jahre zusammen und merke, dass die Liebe von Jahr zu Jahr intensiver und mehr wird. Ich liebe ihn anders, aber nicht weniger. Mit meinem Ex war es eine Teenagerliebe, jetzt ist es eine Erwachsenenliebe.
Mittlerweile denke ich, dass ich sehr viel Zeit brauchte um wieder so viel Nähe zuzulassen. Und ich bin froh, dass ich uns die Zeit gegeben habe.
Meinem Ex-Mann trauere ich aber nicht hinterher und habe das auch nie! Wir haben immer noch Kontakt und wissen nun auch sehr sicher, dass unsere Wege sich früher oder später sowieso getrennt hätten, da wir während unserer Beziehung doch andere Lebensziele entwickelt haben.
Lg Jenny (mit einem fast perfekten Ehemann)