Latein-Nachhilfestunde?! Bin mit meinem Vokabular am Ende

Moin zusammen,

irgendwie habe ich das Gefühl bald durchzudrehen. Ich bin richtig durch den Wind und gereizt. Blöder Anfang für mein Posting, aber das schwebt mir gerade im Kopf herum.
Mein Mann und ich verloren wegen Neuverpachtung im September unsere Jobs. Da unser Chef auch unser Vermieter und unsere Wohnung an den Beruf gebunden war, zogen wir im Oktober um. Es war wegen beruflicher Chancen, (aus Sicht meines Mannes) der dritte Umzug innerhalb eines Jahres. Meinem Mann fiel es nicht schwer. Er hat eine bescheidene Kindheit und Jugend hinter sich, in der er auch oft umziehen musste. Nirgends fühlt er sich so richtig zu Hause.
Anfangs schien alles prima. Mein Mann schaffte es sich etwas zu öffnen, was bei ihm ein hartes Stück Vorarbeitet für mich bedeutete. Das Arbeitsamt arbeitete schnell und ich bekam einen KiGa-Platz für meinen Nachwuchs. Zwar nur drei Stunden am Nachmittag, aber in meinen Augen besser als nichts.
Na ja, die gute Phase bei meinem Mann wurde schnell unterbrochen-wovon auch immer-aber er gibt mir Rätsel auf. Einen Job habe ich auch nicht gefunden, trotz aller Bemühung. Ich habe sogar Bewerbungen in Betrieben abgegeben, wo ich von dem Arbeitsumfeld kaum bis keine Erfahrungen habe-immer mit dem Satz, dass es zu meinen Stärken gehört mich in neue Tätigkeiten schnell einfinden zu können. Kein Betrieb kann etwas mit meiner kinderlosen Zeit anfangen. Vor zwei Monaten wurde ich auch vom Amt in eine ein-Euro-Maßnahme gesteckt, in einem Bereich, der nicht jedermans Sache ist. Mein Ding ist es überhaupt nicht und zu allem Übel kam gestern die letzte offene Bewerbung mit einer Absage ins Haus geflattert.
Ich habe vor ein paar Wochen mal mit meinem Mann, der übrigens seit Dezember wieder feste Arbeit hat, über meine beruflichen Chancen und meine Zukunft gesprochen. Ich habe gesagt, dass ich noch ein paar Monate abwarte. Sollte sich nichts tun, möchte ich in meine Geburtsstadt ziehen-zur Not auch ohne ihn. Mein Mann zeigte sich einsichtig.
Heute war mein Papa zu Besuch. Er merkte sofort, dass etwas nicht stimmt. Ich schilderte die Situation und ohne das ich weiteres erwähnen musste, frage er uns, ob wir hier wohnen bleiben wollen. Ich verneinte, mein Mann jedoch sagte, wir würden hier bleiben. In dem Moment musste ich ziemlich schlucken, stellte meinen Mann aber erst zur Rede, nachdem mein Papa weg war. In seinen Augen wäre nichts entschieden, alles nur angeschnitten und fragwürdig. *schock* Ich hatte meinen Standpunkt schon deutlich vermittelt und muss ehrlich sagen, mein Mann ist sehr egoistisch. Ich habe, im Gegensatz zu ihm, keinen Führerschein. Einen zu machen, steht schon lange auf meiner Wunschliste. Nur sind die "Ersparnisse" die diesen ermöglicht hätten, leider den Umzügen und dem Wagen meines Mannes zugeflosssen. Und ich denke, ich muss keinem erzählen, wie wichtig heute ein Auto ist. Gerade, weil wir in einer kleinen Ortschaft, ca. 30 km entfernt, von der richtigen Arbeitswelt wohnen. Selbst wenn wir umziehen, wäre mein Mann genau so schnell an seinen Einsatzorten, wie auch von unserem jetzigen Wohnort. Auch die Verkehrslage wäre ebenso gut gelegen.
Nur, ohne Einkommen kann ich keinen Führerschein machen! Das Geld von meinem Mann reicht gerade so zum Leben.

Ich bin hier wirklich richtig unglücklich, bin schnell gereizt und habe das Gefühl von meinen eigenen vier Wänden erschlagen zu werden. Ich verstehe meinen Mann nicht, ich bin ihm zu Liebe hergezogen und hier klappt es nun mal leider nicht. Da er sich in letzter Zeit auch seltsam benimmt, habe ich fast Sorge, er möchte mich loswerden.
Ich bin so confused, dass ich nicht weiß, was jetzt richtig und was falsch ist.

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ui, langer Text. Bei dir und deinem Mann scheint es nicht ganz glatt zu laufen. Wie schwerwiegend ist es? Lohnt es sich nach einer Wohnung zu dritt zu suchen?

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Tja um ehrlich zu sein...ich weiß es nicht!
Wie gesagt, hat mein Mann eine schlechte Vergangenheit. Dies trägt er unbewusst mit in die Gegenwart. Ich muss schon sagen, dass ich es leid bin, immer um etwas Aufmerksamkeit, Respekt und ähnliches kämpfen zu müssen.

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Da sagst du etwas. Eine Trauma (ich nenne es jetzt mal so) aus der Kindheit hat enorme Auswirkungen auf das spätere Leben. Aber wie du schon sagst: unbewusst.
Hmmmm, habt ihr mal an eine Therapie gedacht? Ich frage jetzt mal so gezielt und oute mich dabei, da mein Mann u.a. im Kinderheim und in einer Pflegefamilie aufgewachsen ist. Dieser Mann war und ist beziehungstechnisch manchmal ein ganz schön harter Brocken. Ohne Hilfe von aussen, hätte ich bestimmt schon das Handtuch geworfen. ;-)

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die Frage stellt sich doch, ob es in deiner Geburtsstadt Arbeit gäbe?
Es ist zur Zeit wirklich schlimm auf dem Arbeitsmarkt. Festverträge/Zeitverträge gibt es so gut wie keine mehr und von einem 400 Euro Job kannst du nicht leben, geschweige denn dich versichern.

Hast du viell. mal über eine WEiterbildung/Berufsausbildung/Studium nachgedacht?
Warum seit ihr in so ein kl. Nest gezogen? Näher an einer STadt mit opt. Verkehrsanbindung wäre das Optimum für dich und notfalls musst du das alleine durchstehen.

Es heisst nicht umsont die "Armut ist weiblich".

mfg

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Ich habe in meinem Geburtsort mehr als 20 Jahre gelebt. Ich bekam auch hier, in der Ortschaft das Angebot, eine Ausbildung zu machen, in einem Gewerbe, in dem ich nach Abschluss eine Arbeit hätte finden können. Die Ausbildung hätte vom Amt mitfinanziert werden sollen. Zuerst bekam ich eine Zusage, weil aber die Betreuungszeit meines Kindes nicht abdeckend mit der Arbeitszeit war, wurde mir die Leistung wieder versagt.
Ich könnte mit 80%iger Sicherheit in meinem Geburtstort in dem Betrieb weiterarbeiten, in dem ich schon mal zwei Jahre gearbeitet hatte. Aber auch sonst, ist der Arbeitsmarkt in meinem Geburtstort , oder eher Stadt, viel umfangreicher.
Ist gerade sehr schwer und einen richtigen Gedanken kann ich auch nicht fassen. Ich hätte von meinem Mann etwas mehr Rückenstärkung erwartet. Verlass dich auf andere und bist verlassen, oder wie war das noch?
Ich kenne es auch nicht, nix zu tun.

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Nun 80% hat noch nichts zu bedeuten, vorallem nicht bei der wirtschaftl. Lage.

Wenn du AE bist, versuche es nochmal mit einer Ganztagsbetreuung. Da springt u.U. sogar eine Tagesmutter raus und du kannst eine Weiterbildung machen.

mfg

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Guten Morgen....

da erscheinen mir die bisherigen Antworten doch als echt krass.

Wegen eines nicht geklärten Ortswechsels gleich den die Trennung einzuläuten scheint mir deutlich übertrieben.

Dein Mann hat gesagt, für ihn sei nichts entschieden. D. h. nicht, das er einen Ortswwechsel komplett ausschliesst.

Versuche doch, mit dem ehemaligen AG Kontakt aufzunehmen, respektive Deine weiteren beruflichen Chancen in Deiner "Traum"-Stadt abzuklären. Sollten sich greifbare Perspektiven eröffnen, hast Du ein deutliches, statt eines vagen Argumentes.

So wie "Deine Schreibe" ist, scheinst Du ja nicht grottendämlich zu sein. Manchmal muss man natürlich auch unter seinen Möglichkeiten bleiben, um den Wieder-Einstieg zu schaffen.

Immer unter der Voraussetzung, dass Du den Gatterich noch liebst und nicht ohnehin schon mental am Schanzentisch stehst.

GzG
Irmi

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Hallo,

ich habe mit keiner Antwort mehr gerechnet. Danke.
Ich liebe meinen Mann. Sehr sogar. Deutliche Argumente habe ich. In dem alten Betrieb kann ich auf jeden Fall wieder etwas werden.
Ich hoffe nun noch, dass es bei meinem Mann und mir wieder besser wird.