Wenn eine Liebe nicht wachsen kann, stirbt sie

Ihr Lieben,

heute möchte ich meinen Kummer zum Ausruck bringen.
Ich verstehe die Welt nicht mehr und fühle mich betäubt.

Kann es wirklich sein, daß man sich liebt und sich dennoch gegenseitig loslassen muß, nur weil der Eine so viel Angst vor einer gemeinsamen Zukunft hat?

Warum sagen manche Männer nur diesen schrecklichen Satz "Ich bin nicht der Richtige für Dich", anstatt sich mutig auf das Abenteuer Zukunft einzulassen?

Meiner hat mich sehr geliebt. Wir waren sehr eng miteinander, haben viele Hürden und Schwierigkeiten gemeistert und immer wieder zueinander gefunden. Weil wir beide daran geglaubt haben, daß es richtig ist.

Er hat nach einer heftigen Krise wie ein Wahnsinniger um mich gekämpft, hat gemacht und getan, uns eine Paartherapie organisiert undundund. Schon damals wußte er um meinen Kinderwunsch. Und natürlich um meine biologische Uhr, die mittlerweile hochgradig in den Endzügen tickt. Trotzdem hat er diesen Aufwand betrieben, um mich zurückzuholen. Und wir hatten wieder wunderschöne Zeiten, begleitet von dem Gefühl der Verbundenheit und Liebe.

In der Therapie haben wir eine Menge gelernt - wie man noch besser miteinander kommuniziert, wie man etwas zivilisierter streitet ;-) und vielerlei mehr. Wir lernten eine Menge über Depressionen, unter denen er z.T. sehr massiv leidet. Ich habe ihn in diesen Phasen sehr unterstützt, ihm den Rücken gestärkt und ihn peu à peu immer wieder aufgebaut.

Und natürlich sprachen wir über seine Angst in Verbindung mit meinem Kinderwunsch. Die Angst vor einem erneuten Scheitern (er war schonmal verheiratet und hat ein Kind), vor dem finanziellen Ruin im Falle eines Scheiterns und natürlich auch über unsere wirtschaftliche Lage, die zur Zeit - wie überall - nicht rosig aussieht. Zwischendurch klang immer wieder heraus, daß er Kinder toll findet und sich das mit mir auch schön vorstellen könnte. Eigentlich ist er ein Familienmensch. Wenn es nur seine Angst nicht gäbe.

Und nun hat uns diese dauerhafte Stagnation eindeutig entzweit. Er hat mir unmißverständlich ausgedrückt, daß er keine Familie möchte und deshalb diese Beziehung beendet. Wir würden nicht zueinander passen, er sei eben nicht der Richtige, könne mir nicht das geben, was ich mir wünsche und ich solle mir einen Mann suchen, bei dem ich das finden kann, was mein Herz möchte.

Fair von ihm. Irgendwie. Auf der einen Seite. Auf der anderen eine sehr späte Erkenntnis, läuft mir tatsächlich die Zeit weg. Ganz abgesehen von der emotionalen Kiste, dem Herzschmerz, diesem Verlustgefühl, daß einem so prima die Kehle zuschnüren kann. Dumm gelaufen.

Kann mir jemand erklären, warum das so ist? Warum lässt man seine Liebe einfach so gehen?

Ich fürchte fast, daß er mich dann doch nicht geliebt haben kann. meine Versuche, ihn "zurückzuholen" perlen an ihm ab. Er scheint abgeschlossen zu haben. Nun ist er weg und kommt nicht mehr zurück.

Und ja: er fehlt mir, wie Sau. Das tut verdammt doll weh.

Ich habe mich hinsichtlich meines Kinderwunsches wirklich intensiv geprüft. Und bin zu dem Schluß gekommen, daß ich noch unglücklicher würde, wennn ich ihn ad acta legen würde - ihm zuliebe.

Wie heisst es doch so schrecklich schön?
"Wenn eine Liebe nicht wachsen kann, stirbt sie."

Aua - hat jemand etwas Aufmunterndes parat?
Herzlichen Dank!
#klee

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"hat jemand etwas Aufmunterndes parat"

Ja ich!

Kommt ein Mann zum Bäcker und sagt: "Ich hätt' gern 99 Brötchen!"
Sagt der Bäcker: " Nehm'n Se doch gleich 100!"
Darauf der Mann: " Wer soll die denn alle essen?"















Ha ha ha!

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#schock

Der war ja grottenschlecht! Eher zum heulen #heul

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Nee, wat fies:-p
LG! Mili

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Hallo,

ich denke er liebt Dich wirklich und hat gemerkt daß Du ohne Kinder nicht glücklich wirst.
Daraufhin hat er den einzig logischen Schritt getan und Dich verlassen, damit Du frei bist für einen anderen, der eine Familie mit Dir gründen will.
Und um es Dir nicht noch schwerer zu machen, zeigt er Dir jetzt die kalte Schulter.

Ich glaube nicht, daß ihm das leicht gefallen ist. Wahrscheinlich leidet er jetzt mehr als Du, aber er hat es für Dich getan.

Darf man fragen wie alt Du bist?

Grüße

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Hallo,

vielen Dank für Deine Worte, ich würde so gern glauben, daß es so ist...:-(

Ich bin 39. Das Absurde ist: er ist der erste Mann, der in mir dieses Bedürfnis nach einer eigenen Familie geweckt hat.

Durch ihn (er ist ein toller Papa) habe ich gesehen, wie schön und erfüllend es ist, Kinder zu haben. Sein Kind und ich haben uns ziemlich schnell gegenseitig ins Herz geschlossen, da ist ganz viel Vertrauen und Liebe. Er hat mir sein Vertrauen geschenkt und ich war eine echte Bezugsperson für ihn. Wenn wir abends gekuschelt haben, ist er in meinem Arm eingeschlafen, das war einfach...ach...#heul.

Da kommt so viel zurück, daß ich gern immer wieder in Kauf nehmen würde, abends total groggy bei der Tagesschau einzuschlafen...:-)



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Das ist bitter und traurig für dich.
Aus Erfahrung kann ich dir nur die Plattitüde schreiben:
Es geht immer irgendwie weiter und oft viel besser ( in deinem Fall müheloser) als zuvor.
L.G.#klee

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wie lange wart ihr denn zusammen?

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Kompliment....

Das hast Du sehr schön geschrieben....

LG
Nina

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Es ist sehr schwer, jemanden zu finden, mit dem man eine so innige Beziehung führt, wie Du mit ihm. Du kannst Dich (vielleicht) darauf verlassen, daß Du noch ein Kind bekommen wirst, aber mit wem?
Egal, wieviel Jahre vergehen, Du wirst Dich an ihn erinnern und Du wirst andere mit ihm messen.

Warum versuchst Du ihn zurück zu holen?
Du hast Dich für Kind(er) und damit automatisch gegen ihn entschieden.
Geh Deinen Weg, schau geradeaus, ich wünsche Dir alles Gute!

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Du hast mein Dilemma sehr schön auf den Punkt gebracht.

Und Deine Worte machen mir Angst! Es ist genauso zwiespältig und bedrohlich, wie Du geschrieben hast. Ich sitze hier und weine um meine Liebe. Mein Herz ist nicht frei und wird lange, sehr lange, vielleicht immer mit ihm besetzt bleiben.
Wann wird es bereit für eine neue Liebe sein? Liebe tauscht man nicht einfach so aus. Und Du hast Recht: so etwas Besonderes fällt nicht täglich vom Himmel.
Natürlich werde ich ihn mit möglichen "Kandidaten" vergleichen, wahrscheinlich werden sie alle den Kürzeren ziehen. Und ich bleibe allein. Und bin dann irgendwann zu alt für Kinder. Und dann?

Ach mensch, es sagt sich alles so leicht. So viele Gedanken, Fragen, Aussagen, Meinungen.

"Wenn er kein Kind will, dann nicht. Punkt. Dann geh oder bleib. Es ist Dein Leben. Was machst Du, wenn Du ihm zuliebe auf diesen Wunsch verzichtest? Wirst Du ihn dafür eines Tages unter Umständen hassen? Hast Du ihn aufgegeben, für nichts und wieder nichts? Hast Du Deine kleine Adoptiv-Familie unbedacht weggeworfen? Wie wird es dem Kleinen gehen?"

Ich weiß nicht, ob ich einen großen Fehler gemacht habe. Aber wie man es dreht und wendet, ich werde es nie wissen.

Fakt ist, er wird bestimmt noch round about 1,5 - 2 Jahre brauchen, um einiges Vergangene aufzuarbeiten und mit sich ins Reine zu kommen. Er nimmt seit einiger Zeit entsprechende Unterstützung von außen in Anspruch. So viel Zeit habe ich nicht mehr. Und mittlerweile macht er - wie man es von manchen (nein, nein, nicht von allen...) Männern eben kennt - schon komplett dicht.

Was hätte(s)t Du/Ihr in dieser Situation gemacht?

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Hallo liebeblume,

das ist wirklich eine schwierige Situation, zumal Dein Partner die Trennung scheinbar jetzt strikt vollzogen hat. Es ist ganz schwer zu sagen, was für Dich der richtige Weg ist, denn natürlich kannst Du das im Grunde nur selber entscheiden, was für Dich das Wichtigste ist. Daher folgt jetzt meine eigene, ganz individuelle Meinung:

Du bist 39 Jahre alt, und Du meinst, dass Dein Partner noch 1,5 - 2 Jahre brauchen wird, um mit sich ins Reine zu kommen. Siehst Du eine realistische Chance, dass er dann evtl. doch noch zu einem Kind bereit sein wird?
Ich weiss nicht, wie Du es Dir vorstellst, aber wenn Du Dich jetzt "auf die Suche machst" (was schwer genug ist unter Zeitdruck, finde ich), dann dauert es doch gewiss ebenso lange, bis Du und Dein ggfs. neuer Partner an Familiengründung denken könnt, oder? Oder willst Du Dich nur auf die Suche nach einem Erzeuger machen (das meine ich ganz wertfrei)?

Hast Du Dich schon mal beim FA untersuchen lassen auf Hormone etc.? Ich meine, was ist, wenn Du gar keine Kinder bekommen kannst, und dann ist diese grosse Liebesbeziehung beendet für einen Wunsch, der eh nicht zu realisieren ist?

Ich persönlich würde mich für meinen Partner entscheiden, da für mich der Kinderwunsch im direkten Bezug zu meinem Mann steht. Ohne ihn wäre auch der Wunsch nicht da, von ihm / mit ihm möchte ich ein Kind. Nun soll es leider nicht sein (es liegt an beiden), und so machen wir uns unser Leben ohne Kind schön. Für mich ist es unvorstellbar, meine Beziehung dem Wunsch nach einem Kind zu opfern. Andererseits besteht bei uns eben auch nicht das Problem der Ablehnung, sondern "nur" das Problem der ungewollten Kinderlosigkeit.

Es ist wirklich schwer zu sagen, ob Du Deine Entscheidung - wie auch immer sie ausfallen mag - irgendwann bereust, das kann niemand vorhersagen.

Ich wünsche Dir alles Gute, welchen Weg auch immer Ihr gehen werdet.

LG Ally#klee