Alkohol - Chance auf eine Zukunft?

Hallo ihr Lieben,
mein Freund hat definitiv ein Problem mit Alkohol. Er sieht es ein, schafft es aber nicht aus der Spirale raus zu kommen. Es sind vielleicht zwei Wochen, in denen er wenig trinkt, dann kommt aber immer wieder der Tag, an dem er eben nicht mehr aufhören kann und das alleine im Keller.
Habe schon viel gelesen bezüglich des Themas und wollte einfach vielleicht mal ein paar Meinungen, Erfahrungsberichte.
Hat jemand dasselbe Problem gehabt? Habt ihr es gemeinsam geschafft? Oder ist das alles Wunschdenken und Alkoholiker ist Alkoholiker?
Liebe Grüße

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"Habt ihr es gemeinsam geschafft?"

Diese Problematik kann er nur alleine lösen, dafür braucht es unbedingten Willen. Du kannst ihm lediglich Unterstützung anbieten. Reden, jammern und betteln bringt da nur wenig.

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Genau so sieht es aus!

Viele Alkoholiker sehen es ein, aber tun nichts! Daher muss er von ganz allein sagen: Ich höre auf!!!
Der Partner kann dabei gut unterstützen!
Hat man den Willen das durchzuziehen, hat man schon so gut wie gewonnen!

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Wie kann die Unterstützung aussehen?

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Einsehen reicht nicht!!!! Man muss wollen!!!

Ich bin selbst dabei aufzuhören, bzw. stark zu reduzieren.

Das bedeutet nur zu Anlässen darf ich trinken.

Auch ich habe es so probiert wie dein Freund.
Anfangs habe ich weniger getrunken, was aber nicht lange klappte.

Und ich war wieder mitten drin.
Eigentlich braucht er er striktes Alkoholverbot.
Für mich war eine eine reine Kopfsache.

Ich zum Beispiel frage vorher ob ich trinken darf. Wenn mein Freund nein sagt, heißt es auch nein.Er hat mich besser unter Kontrolle als ich mich.
Somit lege ich ihm die Zügel in die Hand.
Seid dem er "bestimmt" klappt es!
Andere aber hingegen würde es nicht schaffen.
Vielleicht solltest du zu einer Beratungsstelle gehen.
Setz ihm ein Ultimatum! Wenn er nicht aufhört, gehst du! Und zieh das unbedingt durch! Diese Drohnung hat mir wunderbar geholfen.

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Hallo.

Verstehe ich es richtig, dass du ein Problem damit hast oder dein Partner. Wenn du das Problem hast, dann ist es auch nicht richtig, wenn du deinen Partner fragst, ob du was trinken darfst. Es ist einfach eine Kopfsache, wie du schon schreibst.

>>Eigentlich braucht er er striktes Alkoholverbot.<<

So was rätst du jemanden und machst es selbst anders.#kratz Dann belügst du dich ja selber.

LG

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Danke für deine Antwort. Er hat von sich aus schon gesagt, dass er bei einer Drogenberatungsstelle anrufen möchte und einen Termin machen. Hat er bis jetzt nicht gemacht. Ich würde das ja in die Hand nehmen und auch mit ihm hingehen. Ich bin echt bereit ihn zu unterstützen und das mit ihm durchzuziehen.

Hast du dich denn auch beraten lassen?
Klappt das bei dir mit nur Trinken bei Festen? Oder trinkst du auch heimlich?

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Hallo.

Wie schon geschrieben, SEIN Wille ist da an erster Stelle. Er muss es wollen, nur dann kann es klappen. Und als Co (in diesem Falle du) muss man sich da auf Geduld und gute Nerven einstellen.

Ich habe es nicht geschafft, ihm eine Hilfe zu sein, da er immer nur die ganze Konzentration auf sich ziehen wollte. Und mit drei Kindern ist es schlecht zu realisieren, also sind wir dann immer mehr angeeckt. Letztendlich habe ich mich getrennt, da ich daran auch kaputt gegangen wäre. Dachte erst, dass er sich dann gänzlich gehen lässt, aber nein, das muss wohl seinen Willen gestärkt haben. Er ist seit gute sieben Jahre trocken. Seine Kinder finden wieder guten Bezug zu ihm und haben ein weitestgehend normales Vater-Kind-Verhältnis. Ich bin raus, ich habe mit ihm nichts mehr zu tun.

Also du musst sehen, wieviel Kraft du hast dafür.

Viel Glück.

LG

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Bei Alkohol und der Bewertung des Konsums durch Dritte bin ich immer sehr vorsichtig. Für meine Ex-SM waren alle Menschen, die jedes We Alkohol getrunken haben, Alkoholiker, während sie ihren 40 jährigen Kippenkonsum als absolut harmlos bezeichnet hat.

Von daher wie wäre es mit nüchternen sachlichen Zahlen zu seinem Konsum? Vor allen Dingen finde ich die Frage, ob er harte Sachen trinkt, wichtig.

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Soweit ich das beurteilen kann (er sagt mir nicht alles):
jeden Tag 2-3 Bier auch mal ein Whiskey Cola aus der Dose, an Festen (ein Mal im Monat) wesentlich mehr bis er betrunken ist, dazu kommen eben etwa alle zwei Wochen diese Tage wo er dann nicht mehr aufhören kann und auch soviel trinkt, bis er betrunken ist (meist Bier, Wein, gestern dann zum ersten Mal auch Sekt, weil nix anderes da war).

Vor meiner Zeit, hat er wesentlich mehr und unkontrollierter getrunken. Er hat schon sehr stark reduziert, aber ich denke alleine schafft er es einfach nicht. Er wünscht sich sehr ein Kind, ich habe ihm gesagt, erst wenn er das mit dem Alkohol im Griff hat. Und er schaffts trotzdem nicht.

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Ich persönlich und auch die Leber, findet es wesentlich schlimmer jeden Tag Kontakt mit Alkohol zu haben, als sich Mal auf nem Fest abzuschießen.

Zwei bis drei Bier pro Abend halte ich für kritisch. Das ist mal ok aber nicht für eine Dauer von ein paar Jahren.

Kennst du die drei fs? Frau (Familie), Firma und Führerschein.

Wenn dir die drei Punkte oder einzelne nicht so wichtig sind wie der Alkohol, dann hast du ein Problem. Deinem Freund ist der Alk wichtiger als sein Kinderwunsch, also hat er ein Problem.

Und gemeinsam geht da gar nichts. Er muss aus eigenem Antrieb verstehen, dass es so nicht geht und eigenständig einen Lösungsweg entwickeln wollen. Dann kann man ihm helfen, vorher nicht.

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Er wird erst aufwachen wenn was gravierendes eintritt.

Ich hatte auch ein Alkoholproblem - lange Zeit.

Eines Tages hatte ich das Gefühl ich bekäme einen Herzinfarkt.

Ich hatte Angst um mein Leben. Mein Mann fuhr mich in die Notaufnahme. Wurde durchgechekct. EKG, etc...

Ich bekam ein großes Blutbild gemacht.
Sollte dein Freund sich auch mal machen lassen.

Ich glaube danach vergeht ihm der Alkohol!!!

So ging es mir.
14 Werte waren außer der Norm.

Von einem Tag auf den anderen rührte ich keinen Tropfen mehr an.

...weil ich Angst um mein Leben hatte.

Meine Druck- und Engegefühl am Herzen/Brustkorb, Atemnot, etc. war jedoch eine andere Ursache. Brustwirbelsyndrom.

Mein Leben ohne Alkohol hat mehr Lebensqualität.

Ich habe es noch rechtzeitig erkannt.

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Ein "Gemeinsam" gibt es in dem Fall nicht.

Entweder der / die Betroffene WILL es, weil irgendwann die Erkenntnis einsetzt dass es so nicht weiter gehen kann, oder er bescheisst sich selbst und alle im Umfeld indem er augenscheinlich nachgibt und einige Tage weniger trinkt damit "die Alte zu Hause nicht immer rummeckert", und gibt sich dann alle paar Tage heimlich die Kanne...dann aber bis zur maximalen Füllmenge.

Und ja....Alkoholiker ist und bleibt Alkoholiker...da gibt es nichts zu beschönigen, und dies bleibt er / sie auch ein Leben lang, selbst wenn die betreffende Person schon trocken ist.

Du kannst ihn unterstützen....ihn aufbauen wenn es ihm mal dreckig geht.....mit ihm zusammen seine gebunkerten Vorräte wegschütten, für ihn dasein wenn er jemanden braucht, und ihn in Ruhe lassen wenn die ganze Welt gegen ihn ist (zumindest wenn er das denkt)...aber WOLLEN muss er schon selbst....und da kann man als Partner rein gar nichts tun...ausser die Pistole auf die Brust setzen wenn man selbst nicht mehr kann.

Dann muss man aber leider auch damit rechnen, gegen die Droge zu verlieren.

Bis jemand wirklich WILL.....das kann dauern, und es braucht immer einen gewaltigen Tritt in den Arsch, bis die Betroffenen das erkennen.....leider meistens erst wenn es schon zu spät ist.

Alles Gute
TJ

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wie schon viele Vorschreiber hier bin ich auch der Meinung, dass ER es WOLLEN muss.

Bzw. muss er für sich erstmal begreifen, dass er ein Alkohol-Problem hat und dazu stehen. Denn das ist der 1. Schritt überhaupt. Ich befürchte, wenn er das Trinken

nur reduziert hat er das noch nicht begriffen und meint er hätte kein Problem und

bestimmt alles im Griff.

Sollte er doch zu der Einsicht kommen und es wollen, würde ich eine Beratungsstelle oder einen Arzt ansprechen. Einfach mal Kontakt mit den Anonymen Alkoholikern aufnehmen.

Dort gibt es auch extra Gruppen für Angehörige von Alkohlikern.

Vielleicht ist das ja eine Hilfe für dich.

Alles Gute für Euch

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hi. einsehen bringt nix! er MUSS schnellstmöglich hilfe annehmen! mein mann hatte schleichend den konsum gesteigert. irgendwann fand uch verstecke in der ganzen wohnung. überalk bierdosen und kurze... es war furchbar. ummerwieder sagte er das er es einsieht und aufhört... er ist beinah gestorben! ich war gsd spät dran und hörte einen knall...da lag er... bewusstlos...offene starre augen...atemstillstand! notarzt kam und nahm ihn mit. 1 woche kh dann ca 6 wochen daheim dann 6 wochen entzugskur und seither ambulante therapie.gruppentherapie,einzelgespräche und paartherapie. es war eine sehr schlimme zeit für much aber er ist seit dem zusammenbruch trocken (ca 8monate)

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Hallo Zimttee!

Mein Vater ist Alkoholiker gewesen. Ich glaube nicht an den ewig trockenen Alkoholiker. WEnn ich sage, mein Vater ist es gewesen, dann meine ich damit, dass er nicht mehr lebt. Dabei hat der Alkohol ein große Rolle gespielt.
Alkoholismus ist ein Lebensaufgabe die es immer und immer wieder zu bewältigen gibt. Der größten Liebe zum Trotz hätte ich dafür keine Kraft. Mein Mann ist depressiv. Dafür kann ich Kraft aufwenden, nicht aber für Alkoholismus.
Ein Alkoholiker wird immer einer bleiben, Konsum und Verzicht bleiben ein anstrengendes Thema, meiner Meinung nach.

Alles Gute
Sabrina