Kleiner machen, als man ist?

Guten Morgen,

mir schwirrt die ganze Zeit im Kopf herum, warum sich Frauen oft so klein machen lassen, bzw. warum die Männer meinen dies machen zu können.
Mein Mann und ich hatten kürzlich eine Auseinandersetzung, in der er mir klar machte, was er von mir hält. Ich bin völlig uninteressant, da ich keine Interessen verfolge. Da ich über Tag Zuhause bin, könnte ich mich ja jeder Zeit auf`s Sofa lümmeln und das Haus sieht auch nicht so aus, als wenn ich hier den ganzen Tag schaffe.
Zu unsere Situation: zwei Kinder (acht Jahre, 2,8 Jahre), mein Mann arbeitet von 8-16.30 Uhr, ich von 17Uhr an, Haus mit Garten, Kitaplatz für das jüngste Kind ab Mitte August.

Interessen verfolge ich momentan tatsächlich keine (mehr). Ist etwas schwierig diese am Vormittag mit Kleinkind an der Seite zu verfolgen. Versucht und gesucht habe ich, allerdings ohne Erfolg. Ich hoffe das ändert sich dann ab spätestens September.
Das dies auch daran liegt, weil ich nachmittags arbeite und ich mir den Job gesucht habe, damit er seinen Beruf verfolgen und ausüben kann, gerät in Vergessenheit.

Die Auseinandersetzung ist jetzt zwei Wochen her. Der Drops ist gelutscht und ich habe meine Chance vertan ihm wegen seiner Aussagen den Marsch zu blasen...aber dennoch frage ich mich: Ist es eine Sache der Erziehung?

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Hallo,

hast du den Eindruck, dass sich Frauen oft kleinmachen lassen?

Also ich persönlich weiß, was ich leiste, und würde mich definitiv nicht klein machen lassen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man mit zwei kleineren Kindern schlecht dazu kommt, noch großartig Hobbys etc. zu pflegen. Dazu kommt, dass du ja am Nachmittag arbeiten bist.

Mmhh, irgendwie kommt es mir so vor, also ob dein Mann wenig Respekt vor dem hat, was du leistest und dich - sorry - als dummes Hühnchen sieht. Und das hat er dir auch glasklar so mitgeteilt - uninteressante Mutti ohne jegliche Interessen außer Haushaltund Kinder - so sieht er dich wahrscheinlich.
Ganz ehrlich, für mich wäre das wie ein Schlag in den Magen, wenn mein Partner so etwas abwertendes zu mir sagen würde.
Er hätte es auch anders formulieren können: "Schatz, damit du wieder mehr Zeit für dich hast und vielleicht wieder eigene Interessen (wie früher??) pflegen kannst, nehme ich dir die Kinder XXXXX ab und in dieser Zeit hast du Freizeit."

LG

Nici#winke

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das kenne ich auch aus früheren beziehungen.

wenn es wie eine faust im magen sitzt, nochmal drüber reden und den respekt einfordern.

heute würde ich mir sowas nie wieder gefallen lassen. da kämpfe ich schon eher damit, noch respekt vor männern zu haben.

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Eine Sache der Erziehung?

Zuhauf begegnen mir Familien, in denen das Modell Vater Vollzeit, Mutter Teilzeit ( vllcht sogar nur geringfügig, oder momentan ganz beliebt Tagesmutter ) 2-3 Kinder unter 6 vorherrscht. Da frage ich mich echt, wieso das so ist!
Ich glaube nicht an eine Erziehungsmethode, bei dem geschlechtsspezifisch bereits festgelegt wird, wer die Hosen trägt, und wer die Kinder!

Eine Frau, die eine Familie ( samt Ehemann ) ernährt, mag stark und dominant sein ( weil von Berufs wegen das erforderlich ist ), aber fühlt sie sich auch fraulich? Fühlt sie sich mütterlich? Hat das Platz? Wie sieht das die Gesellschaft? Was ist das Frauenbild? Erziehungssache? Einsuggerieren von Werbung ( der goldene Honig schmeckt viel leckerer wenn Mama den Toast beschmiert hat .... usw. ). Nein, ich glaube es liegt schlichtweg an körpereigenen Hormonen! Wie viele "starke" und "dominante" Fauen werden als Lesbe abgetan, als Mannweib? Haben sie auch ein stückweit mehr Testosteron in sich? Ist "Kämpfen", selbst nur auf der Karrierreleiter nicht doch eher Männersache?

Nein, ich denke eher, dass die naturgegebenen Umstände ( Frauen bekommen Kinder ) viele Familien einfach dazu zwingt, das Lebensmodell wie o.g. zu leben.

Dass du keinen Interessen nachgehst, weil du ein kleines Kind hast, kann ich nicht nachvollziehen. Und dein Mann beschrieb scheinbar in eurer Auseinandersetzung lediglich seine subtive Wahrnehmung. Dazu haben seine Eltern wenig beigetragen.
Wenn das Frauenbild Erziehung ist, dann seid ihr Frauen ganz schön angears***. Ihr züchtet euch selbst so nach?

Glaub ich nicht!

Schönen Tag dir, auf der der Couch mit einer Kuscheldecke und RTL 2 ;-)

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Eine Frau, die eine Familie ( samt Ehemann ) ernährt, mag stark und dominant sein ( weil von Berufs wegen das erforderlich ist ), aber fühlt sie sich auch fraulich? Fühlt sie sich mütterlich? Hat das Platz? Wie sieht das die Gesellschaft? Was ist das Frauenbild? Erziehungssache? Einsuggerieren von Werbung ( der goldene Honig schmeckt viel leckerer wenn Mama den Toast beschmiert hat .... usw. ). Nein, ich glaube es liegt schlichtweg an körpereigenen Hormonen! Wie viele "starke" und "dominante" Fauen werden als Lesbe abgetan, als Mannweib? Haben sie auch ein stückweit mehr Testosteron in sich? Ist "Kämpfen", selbst nur auf der Karrierreleiter nicht doch eher Männersache?

Lies doch mal dazu "Die Narzissmusfalle". Da findest Du einige interessante Aspekte, die nichts mit Hormonen zu tun haben.

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Was macht er denn so, außer arbeiten?

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Also ich kenne keine Frau, die sich klein macht oder klein machen lässt. Allerdings kenne ich eigentlich auch nur eher starke Persönlichkeiten.

Was mich allerdings an der Aussage deine Mannes stören würde, ist, dass er scheinbar keine Ahnung davon hat, wieviel Arbeit Haushalt, Garten und Kindererziehung machen.
Fordere doch einfach mal Freizeit ein, damit du Interessen pflegen kannst. In der Zeit soll er sich um die Kinder kümmern. Sind ja auch sein.

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Das ist die klassische Rollenverteiling, auf die du dich eingelassen hast.

Wenn du ernsthaft beruflich weiterkommen willst könntest du für eine Betreuung der Kinder sorgen - und deinen Mann klarmachen, dass ab Tag X die Haushalts- und Kinder-Verantwortung geteilt wird. Und das auch durchsetzen...

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Dein Mann wollte Dir wahrscheinlich damit sagen, dass er die Veränderung, die Du durchlaufen hast, nicht gut findet.

Wenn Du vorher Hobbies pflegtest und jetzt als Mutter das typische Heimchen gibst, findet er das halt nicht gut.

Das wäre für mich die eine Botschaft. Darüber lässt sich nacdenken.
Die andere Botschaft - absolut inakzeptabel!!

Als mein Mann in Elternzeit war, hat er sich zwar sehr gut ums Kind und das Abendessen gekümmert. Aber alles andere musste ich erledigen, weil er es nicht auf die Reihe bekam!

Soller sich doch mal um Familie/Haushalt/Haus etc. kümmern. Ich bin mir sicher, dass er seine Klappe nicht mehr aufreisst.

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der "Vollzeitarbeiter" einfach viel zu viel erwartet. Er denkt in 8 Stunden könnte man das Haus blitz blank putzen, den Rasen mähen, die Wäsche machen, die Kinder versorgen und nebenbei noch eben die Welt retten.

Das ist aber nicht so!

Lass ihn mal einen Tag Urlaub machen, du gehst aus und er kümmert sich einen Tag um Haushalt und Kinder. Ich bin gespannt was er am Ende des Tages alles geschafft hat :-)

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<<Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der "Vollzeitarbeiter" einfach viel zu viel erwartet. Er denkt in 8 Stunden könnte man das Haus blitz blank putzen, den Rasen mähen, die Wäsche machen, die Kinder versorgen und nebenbei noch eben die Welt retten.<<

Außer die Welt zu retten konnte ich das, als ich den ganzen Tag zu Hause mit kleinen Kindern war...darüber hinaus war ich noch selbständig und habe einen Hobby geplegt...oft habe ich nachmittags 2-3 Stunden "Luft" gehabt, so dass ich nach Lust und Laune rumhängen konnte :-D

Ich verstehe immer nicht, warum manche/r so jammert. Wenn man ein Baby hat oder kranke Kinder bzw. man selbst ist krank, OK, dann geht vieles drüber und drunter, aber 2 Kinder, Haushalt und sonst nichts...??? #kratz

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"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der "Vollzeitarbeiter" einfach viel zu viel erwartet."

Vielleicht ist es aber auch so, dass der "Vollzeitarbeiter" nur das erwartet, was er selbst auch für die Familie tut.

Ich verstehe auch nicht, wie man - sagen wir - 10 Stunden am Tag mit Haushalt, Garten und Kindererziehung rumbekommt, ohne sich zu langweilen (JEDEN TAG!!!!)

Und Gartenarbeit zum Beispiel ist für MICH Entspannung pur!

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Hallo

Was war denn der Grund des Streites ?

Mit der Aussage du bist uninteressant ist er ordentlich zu weit gegangen

Hättet ihr vor den Kindern gemeinsame Interessen ?

Was macht den der Herr in der zeit in der du arbeitest ?

Ich würde das Thema definitiv nochmal aufgreifen

Lg