hallo ihr lieben,
da ich anonym bleiben möchte schreibe ich in diesem forum, bitte entschuldigt das.
erstmal möchte ich sagen, dass es bestimmt nicht normal und gut ist, wie es manchmal bei uns zu hause läuft, aber ich wüßte mal gerne, wie ihr mit sowas umgeht.
zu meiner vorgeschichte, mein vater hat meine mutter geschlagen, sie hat ihn als ich 5 war verlassen. mein stiefvater war nicht gewalttätig aber laut und ich habe ihn gehasst.
so nun zu uns. wir sind beide akademiker und haben 2 kinder. mein mann ist in einem elternhaus aufgewachsen in dem der vater auch viel gebrüllt hat und sonst wenig anwesend war... sowohl er als auch sein bruder haben keinen kontakt mehr zum vater, wurden aber nciht geschlagen.
die ersten jahre war eigentlich alles gut, als der kleine so 3 war und eben seinen charakter entwickelt hat, gab es hin un dwieder eskalationen, also gebrüll, dass mir als kind angst gemacht hätte. ich habe dann gesagt, wenn er das nicht im griff hat, solle er lieber mich anbrüllen als das kind.
nun haben wir zwei, mit dem großen geht es, mit dem kleinen ist es echt schlimm (er ist 3) und zur zeit eben auch in der trotzphase. es verght kein tag an dem der kleine nicht angeschrieen wird, wegen nichts wie ich finde, also er zieht sich die schuhe nicht an oder aus und das ist anlass zum aggressiven motzen. ich habe schon mit ihm geredet, dass er erst 3 ist und er ihm doch einfach die schuhe anziehen soll, dauert 1 minute... aber er bekommt es nciht raus. es ist immer mal phasenweise besser, aber ich denke er wird es nicht einstellen können.
einmal sagte mein großer, er möchte sich vom papa trennen. der meckert immer so viel. ich habe es registriert aber irgendwie verstehen sie sich ja gut und er hängt an ihm..
nun meine frage wieviel geschimpfe und geschrei erachtet ihr als mittelwert? ich meine so was wie 1x die woche 1x im monat 1x im jahr... wie ist es bei euch? wenn ihr selbst so seid, wie geht ihr damit um, oder mit eurem partner?
ich weiß einfach nicht, ob ich meinenkindern das antun kann? oder ob es eigentlich dazugehört? wir haben unsere kinder noch nie geschlagen!
lg
mein mann schreit so oft mit den kindern
Hallo Liebes,
warum redest Du Dir das schön, indem Du fragst, was ein Mittelwert für die Eskalation sein könnte?
Du wirst durch seine Aussetzer in deine schlimmsten Kindheitserlebnisse zurückversetzt und sogar dein großer Sohn hat seinen Trennungswunsch Dir gegenüber ausgesprochen - Du wurdest mit dem Zaunpfahl geradezu erschlagen und sitzt es dennoch aus?
Wie kannst Du es ertragen, wenn dein 3jähriger ständig angebrüllt wird - wie willst Du verhindern, das deine Jungs irgendwann in der gleichen Intensitität ihre Frauen und Kinder mental misshandeln?
Schön das dein Mann zumindest die Hand nicht erhebt, aber ich denke unterm Strich ist es egal, ob es Schläge sind oder Angstzustände vom Brüllen! Gesund ist es in jedem Fall nicht - Du bist ihre Mutter, nur Du kannst die Konsequenzen für deine Kinder ziehen... sie haben nicht die Möglichkeit dem ein Ende zu setzen! Sie haben ein Recht darauf geliebt und Gewaltfrei aufzuwachsen und bessere Männer zu werden, als ihr Vater!
Alles Liebe für Euch!
Ich glaube nicht, das man sowas per Mittelwert quantifizieren kann. Wenn normalerweise ein entspannter, fröhlicher Umgang miteinander herrscht finde ich auch einmal täglich ein lautes 'Jetzt putzt Euch Zähne, verdammt!' nicht schlimm.
Umgekehrt kann man auch ohne laut zu werden seinem Kind gegenüber Verachtung demonstrieren.
Mir platzt ca. 1 bis 2mal die Woche der Kragen. Da gibt es einen Anschiss, die Jungs merken 'Upps - zu weit gegangen' und es ist wieder gut. Durchschnittliche Sauer-Aufeinander-Sein-Dauer: ca. 5 Minuten, dann bin ich wieder der Meinung die allerbesten Söhne der Welt zu haben und meine Söhne würden mich gegen keine Mutter der Welt eintauschen. Wir haben also die allermeiste Zeit ein sehr entspanntes Verhältnis und somit scheint mir das ok.
Grüsse
BiDi
Jemanden anschreien ist eine Form von Gewalt in meinen Augen.
Mein Vater hat dauernd geschrien. Sobald er daheim war, hat er losgebrüllt und seinen Frust an uns ausgelassen.
Diesbezüglich bin ich also auch ein gebranntes Kind. Als ich klein war, hatte ich furchtbare Angst vor ihm. Später habe ich ihn verachtet, weil er selber absolut klein ist und selber kein Selbstwertgefühl hat. Und so sehe ich jeden, der rumschreit. Jemand der seine Autorität kleinen kindern gegenüber mit Schreien demonstrieren muss, bei dem fehlt es doch an einigem, oder?
Du sagst, ihr seid beide Akademiker. Da müsste er doch über hinreichend Reflexionsvermögen verfügen... Du brauchst Dir das alles nicht schön zu reden.
Für mich wäre er erledigt, wenn er das weiter so handhaben würde.
Ist deinem Mann nicht klar, dass er ein agresives Verhalten vorlebt ? So, wie er zum kleinen ist, so reagiert euer Kind. Ist deinem Mann nicht klar, dass er die Negativspirale durchbrechen muss?
Ich würde mir umgehend externe Hilfe suchen.
Und zu deiner eigentlichen Frage: Ich glaube nicht, dass man das quanitfizieren kann.
Wenn der Umgang sonst stimmt, ist verträgt es wahrscheinlich mehr, als wenn ständig nur Gemotze herrscht.
Bei uns ist es so, dass wir vielleicht MAL laut werden. Mit laut meine ich laut und deutlich sprechen, geschriehen wird bei uns eher nicht. Dabei reagiert mein Mann schneller als ich. Aber das kommt bestimmt nicht täglich vor und auch nicht unbedingt wöchentlich. Aber eine Statistik führen wir nicht.
lg thyme
hallo,
danke für eure antworten. es ist vielleicht schon ein schönreden, ich möchte ja, dass meine familie zusammen bleibt und es ihr gut geht.
und, ja mein mann ist reflektiert. es hat sich auch etwas gebessert, aber gerade hat er eine phase, wo es wieder ganz schlimm ist.
ich weiß auch nicht, wie ernst man diese aussage meines sohnes nehmen kann. ich habe mal zu meinem großvater gesagt, dass ich will, das er stirbt, und ich liebe diesen alten mann immernoch über alles!
ich kenne in meinem bekanntenkreis noch mehr familien, wo die väter meines erachtens viel zu laut werden... ach ja....
lg
Was deine Ausgangsfrage angeht würde ich sagen geplant 0,00%. Aber gelebte Praxis sieht ja oft anders aus. Unsere kleine Maus kann hier als Referenz noch nicht herhalten, aber mein Cousin ist und wird auch wegen jeder Kleinigkeit angebrüllt und jetzt in der Schule zeigen sich die Konsequenzen so einer Dauerbeschallung. Er hört absolut nicht, warum auch, wenn man wie in deinem Beispiel für Schuhangelegenheiten schon angebrüllt wird, wie soll man denn da lernen auf sein Gegenüber einzugehen? Das ist eine Form von asozialem Verhalten, die wiederum zu asozialem Verhalten führt. Der Bildungsgrad ist dabei völlig unerheblich. Empathie ist eine soziale Fähigkeit, die von Männern oft nicht ernst genommen wird und durch Macht ersetzt wird.
Kinder haben jedoch das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung, wenn dann man umbeding seine Frust herauslassen muss, indem er als erwachsener Mann auf ein kleines Kind einbrüllt, sollte er vielleicht über ein anderes Ventil zur Aggressionsbewältigung nachdenken. Dafür gibt es doch Fankurven oder auch diverse Kampfsportarten in denen Erwachsene das unter sich ausmachen können, ohne Schutzbefohlene in Mitleidenschaft zu ziehen.
Hallo
deine armen Kinder.Nein das kannst du ihnen nicht antun!!!
Ich würde so zwei, drei Ausraster deines Mannes aufnehmen, einen Termin bei der Familienberatung machen und das dort abspielen.
Hol dir fachliche Hilfe.
L.G.
Hi,
das kenne ich leider nur zu gut. Ich bin auch Akademikerin und versuche wirklich alles, dass die Kids ein schönes Familienleben haben.
Mein Mann hat seine Selbstständigkeit an die Wand gefahren, ist zu alt, um eine Festanstellung zu finden (geht auf die 50 zu), führt nun den Haushalt und ist MEGAFRUSTRIERT.
Ich weiß auch nicht, wie ich aus der Nummer herauskomme. Manchmal ist es über Tage gut und dann brüllt er wieder alle zusammen - wegen gar nichts. Er macht nichts im Haushalt, ich schmeiße den gesamten Laden und verdiene noch 95% unseres Einkommens, was aber niemand weiß, weil er immer so tut, als ob es bei ihm viel besser läuft, als es läuft.
Ich war schon mal (heimlich) beim Anwalt, das doofe ist, dass alles heimlich aufgenommene nirgends als Beweis zählt und mein Mann ist nach außen der Supervater (in sämtlichen Elternbeiräten, etc. etc.). Ich hätte total (und laut Anwalt berechtigt) Angst, dass Sorgerecht zu verlieren. Daher beiße ich die Zähne zusammen.
Würde ich meine Kinder nur noch alle zwei Wochen sehen, würde ich von der Brücke springen. Er weiß, dass er das als Druckmittel hat und setzt es ein.
Einmal hat er sogar Einsicht gezeigt und ging zu einem Vorgespräch - da hat der Psychologe ihm gesagt, dass das von seiner eigenen Kindheit kommt und dass es gut sein kann, dass er nach der Therapie die Familie verlässt, weil er andere Strukturen braucht. Super. Da ist er nie mehr hingegangen.
Sorry, kein Rat, nur, dass du weißt, du bist nicht alleine.