Hallo ihr Lieben,
ich lese schon lange still mit und eigentlich weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Es soll ja auch nicht zu lange werden.
Also kurz zu mir:
Ich bin Mitte 30, seit 14 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 8 Jahren verheiratet, unsere Tochter ist 2.
Wir hatten eine sehr schwere Geburt, mit Saugglocke, 14 Tage Intensivstation, die Befürchtung der Ärzte unsere Tochter könne Hirnschäden haben (es war ein Ärztefehler während der Geburt -> CTG falsch ausgewertet, zu lange gewartet,...)
Es waren grauenhafte Monate: zum einen die Angst, dass unsere Kleine Hirnschäden hat und nie ein normales Leben leben wird, zum anderen war ich überfordert. Mit allem, der Situation, dem neuen Leben, der Angst-. Ich schlitterte schnelle in eine Wochenbettdepression. Ich habe mir dann schnell therapeutische Hilfe geholt. Der hat eine "Anpassungsstörung" diagnostiziert.
Dazu kamen noch Probleme mit meiner Familie, die irgendwie nicht verstehen konnte, dass unsere Bedürfnisse nun im Vordergrund stehen.
Dann hat es sich etwas eingespielt, ich bekam die Probleme einigermaßen in den Griff.
Dann stand meine berufliche Rückkehr ins Haus und mein Arbeitgeber hat über Monate keine geeignete Stelle (arbeite in einem mittelgroßen Unternehmen) gefunden. Ich wurde hin und her geschoben, hab nun eine Stelle, die ok ist, mich aber sehr unterfordert. Aber im Team verstehen wir uns super.
Das war dann wieder der nä Tiefpunkt. ich war fertig mit allem. Mein Mann eine gute Stelle, ich beneide ihn darum (ist in der gleichen Firma). Aus dem Grund konnte ich meine Wunschstelle nicht bekommen, weil mein Mann in diese Abt. versetzt wurde....
Mein Mann und ich haben uns immer öfter gestritten. Eigentlich ist er ein sehr lieber, ruhiger Mann. Der lustig ist, mich immer wieder versucht hat aufzubauen, für unsere Tochter da ist, auch mal den Haushalt schmeißt, ich unterstützt wo es nur geht.
Aber auch seine Kraft hattte Grenzen. Er war auch öfter gereizt und genervt.
Als sich dann alles wieder etwas eingespielt hat, wurde ich schwer krank (ich kam auf den letzten Drücker ins KH, war dem Tod näher als dem Leben).
Der n Tiefpunkt, der aber bewirkte, dass meine Tochter und ich sehr eng zusammen gerückt sind. Wir wurden ein Team eine Einheit.
Jeder andere denkt: super, wunderschön. Dann hatte das ja doch sein Gutes.
Ich war über 3 Monate krank, hab immer noch Beschwerden, arbeite aber wieder.
Die folge war, dass mein Mann noch mehr Belastungen hatte, auf der Arbeit ist viel liegen geblieben, er musste sich zu Hause noch mehr kümmern, da ich nicht konnte.
Wir waren sehr voneinander genervt, bzw ich von ihm.
Dabei müsste ich doch jetzt froh sein, dass ich gesund bin, es mit meiner Tochter gut klappt.
Aber nein, was macch ich? Ich stelle unsere Beziehung in Frage, überleg mir wie es wer wenn ich mit der Kleinen alleine wäre (ich hab ja eh schon so viel mit ihr verpasst)
Wäre es schön, ich hätte mit meiner Kleinen die Zeit für mich allein....
Mein Mann ist ein Typ, dass er viel entscheidet, ich war auch immer froh darum, denn mein Selbstvertrauen war/ist am Boden.
Jedoch denke ich dann, wenn ich mit ihr allein wäre, könnte ich allein entscheiden.
Aber mein Mann hindert mich ja nicht daran.
Und nun bin ich JEDES WE nervös, mir ist schlecht, kalt, bin am Zittern, bekomme Panikattacken. und wieder stell ich mir die Frage, ob die Beziehung Schuld daran ist.
Und dann kommt die Angst vor der Angst - die sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Das nä WE naht und wieder geht's mir schlecht.
Mein Mann ist dann auch gereizt und genervt, weil er sich sehr auf uns und das WE freut.
Ich hab mich jetzt wieder an meine Therapeutin gewandt (hatte in der Anfangszeit 2, da mein1. keine Verlängerung beantragt hat). Die muss ich halt selbst zahlen.
Ich hoffe, es war jetzt nicht zu lang und zu wirr.
Aber so sind meine Gedanken, einfach nur wirr.
Ich freu mich auf eure Antworten.
LG
Panikattacken, Trennungsgedanken... sorry lang
Noch ein Nachtrag: irgendwie fühlt es sich so an, als ob ich nur mit einem von beiden glücklich sein kann. Meine ganze Liebe nur einem schenken kann.
Ich bin echt verzweifelt.
Liebe Grüße
Ich glaube, dass da was in deinem Rollenbild durcheinandergekommen ist. Dein Kind kann kein Partner sein. Dein Problem ist glaub ich eher, dass du Angst hast, die beiden könnten eine sehr enge Bindung haben und du bist außen vor. Das klingt nach Verlustangst - was aber wie gesagt gar kein Wunder ist nach deinen Erlebnissen!
Guck mal beim folgenden Link unter "Team" nach einer Kurberaterin in deiner Nähe, kontaktiere sie, schildere deine Situation und lass von denen kostenlos helfen, eine Mutter-Kind-Kur verschrieben zu bekommen. Deine ganze Situation SCHREIT förmlich danach!!!
http://www.kurberatung-deutschland.de/tag/mutter-kind-kur-beratung/
Wichtig ist, dass du eine MuKiKur über die Kurberatung beantragen lässt und nicht selbst vorher Arzt oder Krankenkasse kontaktierst, die Berater haben Erfahrung, auch abgewiesene Anträge durchzuboxen, können aber nicht mehr für dich tätig werden, wenn du schon selbst einen Antrag eingereicht hast.
Du hättest in der Kur ja nach Schwere der Belastung mehrere Wochen Zeit mit deinem Kind für dich, wieder seelisch und körperlich auf die Beine zu kommen, und der Abstand zu deinem Mann wird dir in der Zeit auch zeigen, wo du emotional zu ihm stehst. Und du hättest deine Kleine wochenlang nur für dich und könntest es genießen, dass Ihr Euch wiedergefunden habt. Und dann hoffentlich nach der Kur auch den Mann/Papa mit in den Kreis der Liebe wieder integrieren.
Ich denke, du brauchst nach allem Stress einfach eine Auszeit, um in Ruhe wieder zu dir zu finden, und da ist eine Mutter-Kind-Kur wirklich das Beste, was du tun kannst, bevor du voreilig über eine Trennung nachdenkst. Für mich klingt es, als würdest du deinen Mann schon sehr lieben und schätzen, kannst es aber momentan einfach nicht fühlen, weil dir alles zuviel ist.
Wünsche dir viel Glück und rate dir nur eins: Mach das, das wird Euch ALLEN Dreien gut tun!!!
Hallo!
Hm...ich weiß gar nicht, wo anfangen.
Dass die Geburt und die anschließende Zeit traumatisch war, kann glaube ich jeder verstehen. Dann noch der Rückschlag der eigenen, langen Krankheit, dass du da die Orientierung verlierst, ist doch eine absolut normale Reaktion.
Dein Mann nach deiner Schilderung so, als wenn du mit ihm darüber reden kannst. Spontan kommt mir der Gedanke, dass nämlich nicht in erster Linie Eure Beziehung, sondern deine Ängste das Hauptproblem sind. Runtergebrochen: du neidest deinem Mann, dass er auch Zeit mit dem Kind - dem Ziel deiner Verlustangst - hat und vielleicht den einen oder anderen Schritt mit ihr allein erlebt hat ("ich hab ja eh schon so viel mit ihr verpasst") und daneben auch noch den vermeintlich besseren Job hat. Warum machen dich die Wochenenden so fertig? Weil er dann auch mal Zeit mit EUREM (nicht deinem!) Kind verbringt? Und du dann siehst, dass sie auch ihn lieb hat?
Besonders kritisch sehe ich auch: "Der n Tiefpunkt, der aber bewirkte, dass meine Tochter und ich sehr eng zusammen gerückt sind. Wir wurden ein Team eine Einheit." in Kombination mit "Wäre es schön, ich hätte mit meiner Kleinen die Zeit für mich allein...."
Ein Kind ist kein Partnerersatz! Mit der Einstellung schadest du der Kleinen, sorry für die ehrlichen Worte. Und mit rund-um-die-Uhr-nur-Mama holst du die verpasste Zeit nicht zurück.
Was für Entscheidungen meinst du denn, alleinerziehend besser treffen zu können? Dein Mann bleibt der mitsorgeberechtigte Vater und bedenke: du wirst dann dein Kind regelmäßig längere Zeit gar nicht sehen, weil sie ein Recht auf Umgang mit ihrem Vater hat, im Trennungsfall eben ohne dich.
Dein Mann ist offensichtlich tolerant und würde dich nicht hindern, mitzuentscheiden, dann fange damit an! Nimm dir Zeit mit der Kleinen alleine und auch für euch als Familie. Wie oft verbringt ihr denn mal Zeit als Paar? Ohne die Kleine? In solchen Auszeiten findet man vielleicht auch eher raus, ob man noch liebt, als im Alltag mit Job und Kind.
Und vor allem, arbeite die Erlebnisse auf, damit du zu einer gesunden Beziehung zu dir und deiner Familie zurückfindest. Warum nimmst du deinen Mann nicht mal mit zu deiner Therapeutin?
Alles Gute!
Maja
Liebe Maja,
herzlichen Dank für deine ehrlich Worte.
Sorry dass ich mich jetzt erst melde, aber mich hat zuerst ne fiese Erkältung flach gelegt und dann ein Magen-Darm-Virus. Zudem ist unser Kaninchen ziemlich krank...
Es reißt einfach nicht ab.
Ja du hast recht, es war alles sehr traumatisch und irgendwie verharre ich immer noch in der Vergangenheit. Zum einen was früher alles besser war und zum anderen die schrecklichen Erlebnisse der Geburt und die Zeit danach. Zum Glück haben wir eine kerngesunde Tochter, die sich prächtig entwickelt. Nur das nach vorne blicken fällt mir echt schwer.
Ja mein Mann ist wirklich sehr tolerant ich rede auch sehr viel mit ihm. Langsam ist es sicher für ihn auch eine enorme Belastung.
Du hast recht mit dem was du sagst. Ich hab wohl enorme Verlustängste.
Ich hadere halt damit, dass halt die Geburt so schlimm war und dass ich die Babyzeit nicht so genießen konnte, wie ich mir das gewünscht habe. Wahrscheinlich hab ich das im Vorfeld zu rosarot gesehen. Mein Mann sagt immer, ich solle die Babyzeit nicht überbewerten und ich solle doch das Jetzt mit ihr genießen.
Und du hast auch recht, dass ich meine Verlustängste auf ihn übertrage. Die Kleine ist ein ziemliches Papakind. Sie liebt ihn sehr, wenn er wohin fährt will sie immer mit, oder wenn er heim kommt, empfängt sie ihn stürmisch. Gerade in der Zeit in der ich krankheitsbedingt nicht viel machen konnte/durfte. Ja du hast recht, das macht mich traurig.
Ich hab es auch noch gar nicht so betrachtet, dass ich sie quasi als Partnerersatz (also rein emotional gesehen) betrachte, Für mich war so der Gedanke, ich brauch niemanden ausser meine Süße. Aber auch da hast du recht, sie kann keinen Partner ersetzen.
Mit den Entscheidungen meine ich eigentlich eher banale Kleinigkeiten. Halte mich jetzt bitte nicht für kindisch. Es geht um solche Dinge, wie z.B.: ziehen wir jetzt den Schlafanzug an oder spielen wir noch 10 Min., kurzer oder langer Schlafanzug, darf se vorm essen noch was trinken,....
Ich frag dann oft meinen Mann nach seiner Meinung (der dann ab und an anderer Meinung ist - in solchen Dingen ist er etwas strenger als ich) und wenn er dann eine andere Meinung hat, dann fühl ich mich unwohl, mach es so wie er sagt und denke dann für mich, immer läuft es wie er will. Wenn ich mit ihr alleine wäre, könnte ich machen wie ich will.
Aber eigentlich sagt er immer, ich solle doch so machen wie ich denke.
Da spielt mein geringes Selbstvertrauen auch eine Rolle.
Ja ich weiß, im Falle einer Trennung wäre ich auch eine Zeit lang von ihr getrennt, ganz zu schweigen davon, dass sie ihren Papa braucht.
Und ich meinen Mann doch irgendwie auch.
Ja ich frag mich ernsthaft warum es immer am WE so heftig ist. Hab ich dann auch mehr Zeit zum Grübeln?
Und das Jobthema ist auch ein Problem. Ich hab meine Wunschstelle halt nicht bekommen, weil mein Mann in diese Abt. versetzt wurde.
Auf deine Frage wie oft wir Zeit allein verbringen: in der Zeit meiner Krankheit gar nicht. Jetzt haben wir wieder damit angefangen. So 1-2 Mal im Monat. Ansonsten machen wir 3 alles gemeinsam. Ich geh noch in ne Spielgruppe allein mit ihr, ansonsten alles zu dritt. Ist das vielleicht auch zu viel/?
Wir haben nur meine Mama als Babysitter und das Verhältnis ist ab und zu auch sehr schwierig. Die Probleme die ich hab, kommen teils aus meiner Kindheit. Immerzu wurde mir gesagt, was sagen die anderen, was machen die anderen. Wurde sehr streng mit vielen Verboten erzogen. Hab viele Dinge die verboten waren trotzdem gemacht (z.B. mit Jungs treffen - das schickt sich nicht für ein 13 jähriges Mädchen), aber es war hat verboten. Meine Therapeutin meinte, dass es verloren hab, auf mein eigenes Gefühl zu vertrauen. Und deswegen scheue ich Entscheidungen, bin aber oft auch net glücklich, wenn mein Mann entscheidet. dann fühl ich mich noch kleiner.
Mein Mann geht nun auch zu meiner Therapeutin. Er war einmal allein dort, damit sie ihn kennenlernt und seine Sicht erlebt. Wir gehen jetzt demnächst aber auch gemeinsam hin.
LG und sorry dass es so lang geworden ist.
Deine Beschwerden passen haargenau auf eine Schilddrüsenunterfunktion. Warst du schon einmal beim Endokrinologen? Ich würde da mal keine Ehe in Frage stellen.
Danke für deine Antwort.
Ich hab tatsächlich versucht, einen Termin bei einer Endokrinologin zu bekommen.
Die Arzthelferin hat mich abgewimmelt mit den Worten: der Hausarzt müsse mich schicken, der müsse zuerst die Tests machen, und erst wenn er eine Erkrankung feststellt, mit der er nicht klar kommt, dann könne ich kommen. Sie wären ja schließlich Fachärzte.... Und wenn ich einfach so kommen würde, dann auf keinen Fall mehr in diesem Jahr....
Ich hab jetzt Termin bei meinem Hausarzt, mal sehen was daraus wird.
LG
Hat vielleicht noch jmd einen Rat für mich?
Liebe Grüße