Hallo zusammen!
Mein Mann und ich waren 15 Jahren im gleichen Unternehmen tätig. Er war erfolgreicher Abteilungsleiter. Uns ging es immer gut. In 2013 wurde ich ungeplant schwanger. Wir entschieden uns für das Kind. Unser Sohn kam am 01.01.2014 auf die Welt und ist seitdem unser größtes Geschenk. 2014 war das glücklichste Jahr überhaupt für mich ... bis zum Dezember. Dann ist eine Welt für mich zusammengebrochen. Mein Mann hat seine Arbeit im Unternehmen verloren. Viele andere gut bezahlte Mitarbeiter sind mit ebenfalls gegangen (worden). Die Stimmung ist echt mies dort. Es heißt unter der Hand, dass es einen Bonus für die Vorgesetzten gibt, wenn sie gutbezahlte Mitarbeiter aus dem Unternehmen kicken.
Ich musste dann ab Januar 2015 wieder Vollzeit arbeiten. Vorher war ich in Elternzeit und wollte eigentlich drei Jahr zu Hause bleiben. Ich vermisse meinen kleinen Sohn und die gemeinsame Zeit mit ihm so sehr. Am Anfang hatte ich noch Hoffnung, dass mein Mann bald einen neuen Job bekommt, aber nach 9 erfolglosen Monaten schwindet die Hoffnung. Er ist bereits 54 Jahre alt. Und obwohl man ihm dieses Alter weder ansieht (er ist topfit und sportlicher als so manch 30jähriger) noch anmerkt, macht es die Jobsuche nicht einfacher.
Im März nächsten Jahres bekommen wir kein Arbeitslosengeld mehr und es wird schwierig das Haus und alles weitere von meinem Gehalt zu zahlen.
Darüber hinaus haben wir uns für ein Geschwisterchen für unseren Sohn entschieden. Leider endete eine Schwangerschaft im Juni dieses Jahres in einer Eileiterschwangerschaft. Bislang bin ich auch noch nicht wieder schwanger geworden.
Mittlerweile habe ich richtig depressive Phasen. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Obwohl ich eigentlich nicht daran glaube, habe ich eine astrologische Beratung (gibt es kostenlos über unsere Zeitung, da es anonym veröffentlicht wird) eingeholt. Dort wird gesagt, dass die Lebensarbeitszeit für meinen Mann wohl vorbei ist und es schwierig wird, dass er einen neuen Job findet. Ich wäre eine starke Persönlichkeit und würde für den weiteren Lebensunterhalt sorgen. Aber ich bin nicht stark. Ich weine fast täglich. Wir streiten sehr viel. Ich kann einfach nicht mehr. Ich arbeite ja immer noch in dem Unternehmen und dort ist die Stimmung und die Arbeitsbedingungen wirklich echt mies geworden.
Diese Situation belastet mich unglaublich.
Wie würdet Ihr reagieren? Muss ich mir psychologische Hilfe holen? Ich hab' echt Angst, dass es mich kaputtmacht.
Mein Mann findet keine Arbeit - ich kann nicht mehr
<<Ich musste dann ab Januar 2015 wieder Vollzeit arbeiten. Vorher war ich in Elternzeit und wollte eigentlich drei Jahr zu Hause bleiben. Ich vermisse meinen kleinen Sohn und die gemeinsame Zeit mit ihm so sehr.<<
Die Situation erfordert aber nun deinen beruflichen Einsatz.
<<Darüber hinaus haben wir uns für ein Geschwisterchen für unseren Sohn entschieden. <<
Das kannste ja wohl mal knicken. Zum einen, solange, bis dein Partner wieder Arbeit hat...zum anderen, wenn nicht: Wärst du bereit, die Familie alleine zu ernähren? Verdienst du überhaupt genug dafür? Würde dein Partner auf dem gleichen Niveau verdienen, wenn er neue Arbeit fände? Muss er sich evt. Gehaltstechnisch "nach unten" orientieren?
Ausserdem finde ich deinen Partner zu alt für weiteren Nachwuchs. Ganz ehrlich.
Jobtechnisch: Ja, es wird schwer für deinen Partner. Mein Partner hat einen Jobwechsel vornehmen müssen, mit Anfang 50. Das ging grade noch so. Er hatte grosses Glück, trotz finanzieller Abstriche. Ihm wurde damals klar gesagt, mit Mitte 50 hätten sie ihn nicht mehr eingestellt, da sich die Firmeninternen Investitionen nicht mehr lohnen (zu nah an der Rente dran).
Trotzdem Kopf hoch und zur Not habt ihr ja dein Einkommen.
Gruss
agostea
Wie wäre es erst für dich, du würdest das zweite Kind bekommen, müsstest aber wegen den Finanzen sofort nach dem Mutterschutz wieder arbeiten? Du vermisst jetzt schon die Zeit mit dem Ersten, was passiert mit dir, du müsstest dich von deinem Baby trennen.
Ich würde wohl das positive aus der Situation rausziehen und würde auch nicht davor zurück schrecken das Haus zu verkaufen. Den Kinderwunsch würde ich erstmal vergessen.
Hallo,
laß Dich mal .
Ich nachvollziehen, wie es Dir geht. Mein Mann hatte vor einigen Jahren mit Anfang 50 seinen Job verloren. Er wurde gegangen - es war alles extrem mies von Seiten der Firma. Die Welt meines Mannes ist total zusammengebrochen. Für ihnwar immer klar: er blei9bt dort bis er vorzeitig in rente gehen kann.
Ich war damals im 7.Monat schwanger. Er war unterhaltspflichtig seinen Kindern aus 1.Ehe gegenüber. Mein Mann war mit den Nerven runter. So haben wir entscheiden, dass ich blad nach der Geburt wieder Vollzeit arbeite und er bleibt daheim, regeneriert sich, bewirbt sich.
Nicht bei meinem baby sein zu können, war echt schlimm für mich. Aber dennoch - Miete und Rechnungen wollen bezahlt werden.
Mein Mann war ziemlich down. Hat versucht das Beste draus zu machen. Ich ebenso. Nach fast 2 Jahren hat er wieder Arbeit gefunden. Bis dahin gab es viele Enttäuschungen, die an seinem Ego kräftig kratzten. Planlose Vermittlungsvorschläge von der Agentur für Arbeit. Absagen aufgrund seines Alters oder weil überqualifiziert. etc. Manchmal auch Angst vor der Zukunft: z.B. können wir das Haus halten?
Den Job, den er fand, war wieder in seiner alten Branche. Und für uns beide wie ein Geschenk: ein Job zwar mit weniger Verdienst, aber der ihm Spass macht. Bei dem er sich inzwischen eine gute Position erarbeitet hat. Eine Garanie gibt es für keinen Job. Aber die nächsten 2 Jahre sehe ich gesichert.
Es wird auch bei euch weitergehen. An einem Punkt, wo wir es nicht (mehr) gedacht haben, ging eine Türe auf.
Allerdings würde ich in der aktuellen Situation vermutlich kein 2. Kind planen - so schwer es mir auch fiele. Oder vielleicht doch?
Ich wünsche Dir viel
Macht doch mal einen Plan.
Was ist am wichtigsten für Euch beide. Dann am zweit wichtigsten und so weiter. Mit klaren Gedanken ohne Schwermut.
Zu leicht verstrickt man sich.
Dein Mann kann übrigens das ALG 1 etwas verlängern, 6 Monate, in dem er ein Konzept für eine Selbstständigkeit vorlegt. Das ist eigentlich relativ easy, kleiner Business Plan von einem Experten (z:b Steuerberater) absegnen lassen und beim Amt abgeben. Ich weiß ja nicht, was Dein Mann gemacht hat aber so eine "Beratungstätigkeit" geht immer.
Gibt nochmal etwas Luft.
Ich wünsch Deinem Mann Glück bei der Jobsuche und das zweite Kind wird sicher machbar sein wenn auch die Rahmenbedingungen wieder besser sind. Ein Kind ist kein Problemlöser.
Hallo!
Dein Mann muss sich unbedingt bewerben, bewerben bewerben. Vielleicht auch ein bisschen weiter wegm, dann müsstet ihr zur Not eben das Haus verkaufen und woanders neu anfangen - aber wenn Dein Mann den ALG1-Anspruch verliert, dann könnt ihr das Haus wahrscheinlich so oder so nicht mehr halten.
Um Deine Stelle wäre es ja auch nicht so schade, falls Du sowieso in Elternzeit gehen willst und die Stimmung in der Arbeit so schlecht ist. Du findest woanders ja vielleicht auch was neues.
Macht euch nicht das Haus zum Gefängnis, wegen dem ihr euch nur in umittelbarer Nähe bewerben könnt.
Hi,
Dein Mann muss sich auch in anderen Orten, Städten, etc. bewerben!
Und wenn es heißt, das es in Zukunft komplizierter wird, Wochenendebeziehung, Haus verkaufen. Ein zweites Kind kannst Du wohl erst einmal adacta legen, außer, ihr plant Eure Finanzen so, das ihr mit Deinem Gehalt über die Runden kommt und Dein Mann Hausmann wird.
lisa
Ich würde es mal sein lassen, ein Kind zu planen, wenn du eh schon am Boden zerstört bist und dich verrückt machst.
Ich weiß ja nicht, wo ihr wohnt, aber habt ihr nicht die Möglichkeit bzw. dein Mann, dass er sich auch in der näheren Umgebung bewirbt?
Was hat er denn beruflich genau gemacht, dass es kaum Chancen für ihn gibt?
Ich würde zunächst den Kinderwunsch auf Eis legen - eine Schwangerschaft von Dir als Alleinernährerin der Familie ist wirklich das Letzte, was ihr jetzt brauchen könnt.
Dann ist es tatsächlich so, dass über 50jährige nur sehr schwer einen Job finden. Mein LG war auch sehr lange arbeitslos, obwohl er vorher einen Top Job hatte. Seit 1 Jahr hat er wieder Arbeit, aber erheblich unter seiner Qualifikation und schlecht bezahlt. Ich kann Dir deshalb keinen Mut machen. Wäre eine Selbständigkeit etwas für deinen Mann? Oder kann er Nachhilfestunden geben oder so? Um zu deinem Gehalt etwas hinzu zu verdienen?