Beziehung nach Seitensprung?

Hallo
Ich fand die Erfahrungsberichte im Thema weiter unten sehr interessant und sehr unterschiedlich. Deshalb will ich jetzt mal direkt alle mit diesem Schicksal ansprechen: wie ging es bei euch weiter? Hierbei ist natürlich klar dass das genau so individuell ist wie die Beziehung und deren Geschichten.
Ich habe mich nach der Affäre meines Mannes mit schweren Herzen getrennt. Wir haben viel geredet und kamen am Ende gemeinsam zu dem Entschluss. Die eine oder andere Sache war nicht mehr so wie sie sein sollte, vielleicht hätte man dran arbeiten können. Ich weiß es nicht.

Mein Vertrauen war in die Richtung einfach komplett zerstört und da auch Kinder im Spiel sind & ich das vor ihnen erst recht nicht gekonnt hätte, haben wir uns getrennt. Ich bin schon traurig dass es so kam, wenn ich aber schaue wie es jetzt läuft denke ich es war sicher die richtige Entscheidung. Wir verstehen uns als Menschen und Eltern toll und können den Kindern auch gemeinsam Eltern sein (gemeinsame Ausflüge usw. etc.). Die Kinder sind glücklich.

Mit einer Art ausgesprochenen,offener Ehe wäre ,und würde, ich persönlich nicht klar kommen.
Also, wie ist es bei euch?

Liebe Grüße

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Die Kinder sind glücklich ....
Meine Meinung : Trennungskinder sind nicht glücklich Trennungskinder zu sein - niemals, weder mit 3 noch mit 13 noch mit 23.

Das reden sich nur die Eltern ein um damit umgehen zu können, dass sie gescheitert sind.

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Hallo
Klar ist es nicht ideal,aber genau so ist es nicht automatisch das ideale Leben wenn die Eltern zusammen sind.
Ich denke nicht dass mir meine Kinder etwas vorspielen, ebenso rede ich mir nichts ein weil ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte dass ich gescheitert bin :-)

Liebe Grüße

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das sehe ich so nicht
wenn die Eltern zu Hause leiden und zusammenbleiben der Kinder wegen, dann leiden die Kinder mindestens genauso
wenn die Eltern sich gut verstehen - ob getrennt oder zusammen - und eventuell noch eine funktionierende Patchworkfamilie entsteht, dann können die Kinder davon sogar profitieren, weil es ein größeres familiäres Umfeld gibt und für verschiedene Probleme verschiedene Anlaufstellen existieren und von mehr unterschiedlichen Leuten gelernt werden kann - und nicht nur bei den Eltern vieles abgeguckt wird...

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ICH bin diejenige mit einem
Verhältnis und drücke mich schon lange vor einer Aussprache.

Mir wäre, ehrlich gesagt, eine offene Beziehung sehr recht. Denn, bis auf den Sex, weiß ich, was ich an meinem Mann habe!
Der Andere ist nur fürs Bett (oder so :-p), absolut nicht als zukünftiger Partner. Und auch sonst kann ich mir einen anderen Mann an meiner Seite nicht vorstellen.

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Hallo
Wann hast du vor deinem Mann davon zu erzählen, bzw. willst du das überhaupt? Das habe ich jetzt auch gelesen, das abgemacht wurde nichts zu erzählen.
Meinst du dein Mann ist generell auch eher wie ich (keine offene Beziehung) oder denkst du er wird negativ drauf reagieren wenn er weiß du hast schon längere etwas mit einem anderen?

Liebe Grüße

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Tja, dieses "wann" ist eine gute Frage......

Und wie er dazu steht, kann ich absolut nicht einschätzen.
Wir haben seit fast 3,5J keinen Sex mehr zusammen. Ich glaube nicht, dass er mit der Situation glücklich ist.

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Hallo,

Wir haben uns auch getrennt und uns scheiden lassen. Das ist jetzt 5 Jahre her. Eine Beziehung war einfach nicht mehr möglich...Das lag aber vor allem daran weil ich mich in meinen "Seitensprung" verliebt habe und ich so keine Ehe mehr führen konnte bzw wollte.

Es war die beste Entscheidung, ich bereue nichts...Meine Ehe ist zwar gescheitert, aber für unsere Kinder werden wir immer da sein, sie sind das Wichtigste für uns #verliebt!

Lg

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Hallo
Schön dass ihr was die Kinder angeht an einem Strang zieht!:-)

Liebe Grüße

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Hallo ich bin z.Z in der Schwebe... also mein Mann wollte ein Sextreffen.... dazu ist es nicht gekommen, weil ich diese ganzen Nachrichten gelesen habe.... Im moment geht es mir sehr schlecht, da ich ständig daran Denken muss , ein Tag nachdem ich das Erfahren habe, bin ich zur einer Freundin und habe dort Übernachtet... Jetzt bin ich allein auf einem Kurzurlaub um einfach mal runter zu kommen.... Ich weiß das es Ihm sehr leid tut, er sieht sein Fehler ein und ist auch echt fertig mit den Nerven.... Aber im Moment ist das alles noch so Frisch und tut noch zu sehr weh... Ob ich Ihm das verzeihen kann, glaube ich nicht :(((

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Hallo,

ich bin wohl eine der Wenigen, die nach einer Affäre immer noch bei ihrem Mann ist.

Im ersten Moment, als ich davon erfahren habe, daß er mich bereits ein Jahr betrogen hatte, war mein erster Gedanke: Das War´s! Ich gestehe auch, daß ich die ersten Tage die darauf folgten, der Kinder wegen erst mal hiergeblieben bin - sie waren damals fast erwachsen und hatten die Sache mitbekommen. Trotzdem sie bereits so alt waren, hatte es auch ihnen im ersten Augenblick den Boden unter den Füßen weggezogen und das hat mich widerum davon abgehalten, Hals über Kopf einige Sachen zusammenzupacken und einfach für unabsehbare Zeit zu verschwinden.

Mein Mann und ich haben an der Geschichte schwer gearbeitet - da gab es Höhen und v. a. Tiefen, durch die ich mein ganzes Leben nicht mehr gehen möchte.

Das liegt nun zwei Jahre zurück. Heute kann ich sagen: Mich damals darauf einzulassen evtl. hier zu bleiben, war eine Erst-Entscheidung für die "Gesamt-Situation". Wir waren damals mehr als 25 Jahre zusammen, hatten gemeinsam viel geschaffen und erreicht, ich habe hier meine "Heimat" gefunden (wir wohnen in seinem "Geburtsort"),.... die Freunde, meine Arbeit, meinen Anteil am Vereins- und Gemeindeleben.... das konnte ich mir zu diesem Moment nicht vorstellen, alles hinten zu lassen.

Heute hat sich meine Sicht auf unsere Ehe geändert: Im Gegensatz zu früher ist mir klar, es ist nicht absolut sicher, daß wir gemeinsam alt werden. Wenn ich das GEfühl habe, daß es mir nicht mehr "gut genug tut" um damit glücklich leben zu können, dann lässt sich eine Beziehung beenden. Der Garten, das Haus, das Umfeld, das ich mir hier geschaffen habe, lässt sich teilweise ersetzen und hat aber sicher nicht mehr soviel Priorität um deswegen zu bleiben. Und auch den Kindern würde ich dies begreiflich machen, wenn es eben nicht mehr geht.

Ich bin gerade dabei, mir eine kleine Eigentumswohnung zu kaufen - nicht um in diese dann einzuziehen, sondern ich brauche dies wohl einfach für meine "Sicherheit"... es ist ein gutes Gefühl, im HInterkopf das Wissen zu haben: Wenn es nicht mehr geht, dann bin ich froh, wenigstens zu wissen, wohin ich gehen kann.

Ich vertraue meinem Mann wieder, wir haben seither wieder viel mehr Sex als in den Jahren vor der Affäre - mir ist klar, daß wohl der wenige Sex, der sich Laufe des Alltags eingeschlichen hatte und mir nicht mehr so wichtig war, mit dazu beigetragen hat, daß er fremdgegangen ist. Auch besprechen wir vieles miteinander, was wir zuvor oft mit uns allein ausgemacht haben.
Trotzdem hat sich manches verändert. Das Fundament ist teilweise zerbrochen. Manche Meinungsverschiedenheiten arten in schlimmen Streit aus - in solchen Situationen kommt in mir manches wieder hoch - wobei dies längst nicht mehr so durchkommt, wie noch vor einem Jahr.

Ich würde es begrüßen, wenn die Andere hier wegziehen würde - wir laufen uns immer wieder mal über den Weg - DAS bräuchte ich definitiv nicht. Trotzdem geht es mir auch da so, dass ich merke, daß ich sie manchmal kaum mehr wahrnehme.

Fazit: Einerseits hat sich durch diese Affäre manches zwischen uns verbessert, doch alles in Allem, bleibt es wohl eine Erfahrung auf die ich gerne verzichtet hätte. Ich würde viel darum geben, wenn wir ohne diese Außenbeziehung unsere Beziehung erhalten und aufgearbeitet hätten.

Ein zweites Mal würde ich diesen Spießrutenlauf nicht mehr absolvieren.

LG

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Wow das ist wirklich Hart, und mein Respekt dafür, das du trotz allem bei deinem Mann geblieben ist.... Verzeihen ist wirklich schwerer, als einfach Weg zu gehen... Ich bin so Enttäuscht von meinem Mann, ich frage mich ob ich das jemals Verzeihen kann....

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Die Frage ist: Ob du ihm das verzeihen willst - er scheint ja wohl nicht fremdgegangen zu sein?

Ich bin mir sicher, viele die ein Leben lang treu sind, sind wohl einfach aus Mangel an Gelegenheit treu geblieben - trifft natürlich nicht auf alle zu.

ABer wenn noch nichts passiert ist, du mit ihm darüber reden kannst und ihm auch glaubst, was er dir erklärt... warum solltest du es nicht nochmal probieren. Du wirst ihn besser kennen, als die meisten anderen und wirst einschätzen können, ob du ihm weiter vertrauen kannst.

Bei einem neuen Partner weißt du das definitiv weniger, als bei jemanden den du seit Jahren kennst

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Auch ich bin eine der Frauen, die nach einer Affäre beim Mann geblieben sind. Bei mir ist es jetzt bald ein Dreivierteljahr her, dass ich es herausgefunden habe. Die Affäre ging ein paar Wochen und ich kannte die Frau auch recht gut. Ich hatte vorher immer über mich geglaubt: Einen einmaligen Seitensprung könnte ich EVENTUELL verzeihen, aber bei einer Affäre wäre ich weg. Nun ja, und dann war ich in der Situation, und auf einmal stand für mich außer Zweifel, dass ich trotzdem noch an unsere Ehe glaubte und sie auch nicht aufgeben wollte. Die erste Zeit war sehr schwer, weil auf einmal alle Sicherheiten dahin waren. Mein Mann war nicht wiederzuerkennen, er hatte sich in die andere Frau irgendwie verliebt, liebte aber mich und war total durch den Wind. Ich wusste überhaupt nicht, wo die Reise hingehen sollte. Diesen Schlingerkurs auszuhalten und trotz aller Verletztheit und Verzweiflung eine Art Anker der Liebe für ihn darzustellen, war extrem kräftezehrend. Rückblickend weiß ich nicht mehr, wie ich das geschafft habe, und ich möchte so etwas auch nie wieder durchmachen. Ich habe aber- egal wie schlecht es mir zwischendurch ging- nie daran gezweifelt, dass ich den für mich richtigen Weg gehe. Ich dachte: So lange ich noch Liebe empfinde, Hoffnung für eine gemeinsame Zukunft habe und mich dabei nicht zugrunde richte, gehe ich weiter. Trennen kann ich mich jederzeit, wenn ich merke, dass es über meine Kräfte geht oder wir nicht weiterkommen. Mein Mann ist heute sehr dankbar, dass ich trotz allem zu ihm gehalten habe und es nach wie vor tue. Die Verliebtheitsgefühle für die andere Frau sind mittlerweile verflogen, das sagt er mir und das merke ich auch in seinem Verhalten, er ist emotional wieder bei mir angekommen. Leider ist es aus verschiedenen Gründen nicht möglich, den Kontakt zu ihr abzubrechen, und sie scheint immer noch sehr starke Gefühle zu haben. Das ist nach wie vor eine Belastung für mich- zu wissen, dass sie nach wie vor hofft, dass er sich von mir trennt und doch zu ihr kommt (was laut seiner Aussage nie passieren wird), und zu akzeptieren, dass weiterhin Kontakt besteht. Da das auch langfristig wohl nicht zu ändern ist, muss ich versuchen, meinen Frieden damit zu machen.
Heute bin ich wieder überwiegend glücklich mit meinem Mann (auch wenn ich denke, dass erst die Hälfte des Weges überstanden ist). Wir sind uns auf eine gewisse Weise näher gekommen und ich habe in dieser Krise auch vieles über mich gelernt. Aber es ist auch vieles kaputtgegangen, was sehr langsam wieder heilt. Ich hatte vorher immer ein unbedingtes Vertrauen zu ihm, das hat extrem gelitten. Ich glaube, es wird allmählich wieder kommen (wenn er es nicht wieder strapaziert)- aber so wie früher wird es mit Sicherheit nicht mehr werden. Oft wünsche ich mir einfach die Beziehung zurück, die wir früher einmal hatten- aber auch wenn es oft immer noch schwer für mich ist, bin ich sicher, dass wir es gemeinsam schaffen können und dann auf eine neue Art wieder richtig glücklich sind. Oder wir schaffen es nicht (das liegt auch in seiner Hand)- dann weiß ich aber auch, dass ich wieder auf die Füße komme.
Gelernt habe ich auf alle Fälle eines: Man weiß nie, wie man auf bestimmte Lebenskrisen reagiert, wenn man sie nicht real erlebt, sondern es sich nur in der Theorie vorstellt. So viele in meinem Umfeld können nicht nachvollziehen, warum ich geblieben bin. "Ich könnte das nicht" oder "an deiner Stelle hätte ich" kann ich nicht mehr hören. Keiner läuft in meinen Schuhen, die meisten kennen die Situation noch nicht mal selbst und selbst wenn, dann muss das, was für andere richtig ist, noch lange nicht mein Weg sein. Vielleicht hilft mir diese persönliche Krise dabei, auch in anderen Dingen allzu festgefahrene Überzeugungen zu hinterfragen...

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Wow wirklich ich bin zur Zeit echt Emotional und als ich deine Geschichte gelesen habe, hat es mich wirklich sehr berührt, du kämpfst für deinen Mann einen kampf, den zu kämpfen den meisten wahrscheinlich der Mut fehlt..... ich empfinde aktuell für meinen Mann irgendwie alles, das ist so ein Misch/Masch aus Liebe und Hass, ich kann es garnicht Beschreiben.... Wie hast du raus gefunden das er eine Affäre hat und wie war deine Reaktion in dem Moment...das würde mich sehr Interessieren..... ich wünsche euch Beiden einfach das Ihr noch glücklicher werdet als ihr es davor wart.. ich drück dir die Daumen und hoffe das dein Kampf sich gelohnt hat??????

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Wir hatten durch viele äußere Faktoren (sehr kleine Kinder, Jobwechsel uä) eine sehr stressige Phase und ich hatte in den letzten Monaten gemerkt, dass er zunehmend distanziert und übellaunig war. Das habe ich erst auf den Stress geschoben, aber nachdem der Kontakt zu dieser einen Bekannten irgendwie für mein Gefühl zu freundschaftlich wurde und er ständig auf WhatsApp online war, bekam ich ein komisches Bauchgefühl. Tja, und als es mal später wurde als erwartet, ging ich einfach mal aus einer Eingebung heraus bei ihrem Haus vorbei und sah sein Auto da stehen. Er hat mir dann alles gesagt- er schien fast erleichtert, dass das Versteckspiel vorbei war. Ich selbst (und auch mein Mann) hatte erwartet, dass ich total hysterisch reagieren und ausrasten würde- das Gegenteil war der Fall. Ich habe kurz ein bisschen geweint, und dann hat sich so eine Art emotionales Notfall-Programm eingeschaltet und ich war zumindest äußerlich sehr ruhig und habe versucht, zu erfahren, wie es weitergeht. Auch danach, in den schlimmsten Wochen, waren da auf einmal ungeahnte Kraftreserven. Auf der anderen Seite eben (wie bei dir) eine Gefühlsachterbahn aus Liebe, Hass, Hoffnung, Verzweiflung, Abscheu... manchmal wollte ich am liebsten einfach nicht mehr aufwachen, aber ich war auf der anderen Seite ganz fest entschlossen, mich nicht unterkriegen zu lassen. Im Moment denke ich schon, dass es sich gelohnt hat- auch wenn noch längst nicht alles super ist. Es hat mich aber definitiv stärker gemacht.
Leider sehen es viele als Schwäche an, wenn man bleibt. Ich sehe das in meinem Umfeld... das gibt es einige, die meinen, sie würden sich "sowas nicht geben" oder "das nicht mitmachen". Ich sehe das anders. Ich mache das nicht mit, und ich bleibe nicht, weil ich einfach keine bessere Idee habe. Das ist eine ganz bewusste Entscheidung, weil ich das so WILL. Ob die Entscheidung am Ende die richtige war, wird die Zeit zeigen. Aber leben kann man nun mal nur vorwärts.
Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft für die kommende Zeit. Das ist alles andere als einfach, und gerade am Anfang ist man doch oft planlos und weiß nicht, wo der Weg hinführt. Da musst du auch keine Entscheidung erzwingen- dein Herz wird dir früher oder später sagen, was DU möchtest. Und dann findest du auch die Kraft für deinen Weg, wohin auch immer der führt. Anfangs überwiegen die schlechten Tage, aber die guten Tage werden immer häufiger!

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