Alleinverdienermodell, würdet ihr euch darauf einlassen?

Durch die Corona Krise sind mein Mann und ich absolut an unsere Grenzen gestoßen, was die Betreuung unseres Sohnes,3 Jahre alt, angeht.
Er meint, so wie es aussieht, kann man sich ja auf die staatlich organisierte Betreuung nicht verlassen und möchte dass wir uns davon unabhängig machen.
D.h.einer soll beruflich kürzer treten bzw. müsste dann ganz aufhören zu arbeiten weil unser Sohn ja die nächsten Jahre noch nicht alleine bleiben kann wenn kein Kiga bzw.keine Schule stattfinden kann.
Mein Mann meint, dass es ja immer wieder zu Schließungen kommen wird, wenn die Zahlen sich verschlechtern.
Und wer weiß welches Virus als Nächstes hier alles lahm legt....ist ja auch nicht gerade unwahrscheinlich, dass uns diese Szenarien immer wieder blühen.
Er möchte zu Hause bleiben und ich soll das Geld verdienen.
Möglich wäre es, zumindest könnte ich so wieder ohne Stress und Druck v AG arbeiten und sichere zumindest meinen Job.
Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, ja auch stark angestiegen, die Wirtschaft geht ja gerade den Bach runter.
Ich fühle mich in der Rolle nicht wohl, dass ich für 3 Personen finanziell verantwortlich bin.
Ohne Back-up, ohne zweites Gehalt was noch da ist, um uns abzusichern.
Aber was ist die Alternative....
So können wir nicht weiter machen.
Unsere Chefs schauen sich das nicht mehr an....
Und mein Mann und ich sind auch selbst total unzufrieden.
Was also tun?

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Sorry, aber für mich klingt das alles schon ein bisschen nach Verschwörungstheorien und zu abgedreht.

In der Geschichte der BRD gab es glaube ich bis jetzt noch nie so fächendeckende Schulschließungen. Ich denke

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Da fehlt der Rest:

Ich denke also nicht, dass sich das ganze Szenario nochmal so schnell wiederholt und man sich mittelfristig solche Sorgen machen muss.

Zu deiner Frage mit dem Alleinverdienermodell:

Ich würde es machen, wenn:
- genug Geld da ist.
- du das wirklich möchtest. (Manchmal verschieben sich da ja die Beziehungsdynamiken 😉).
- die Altersvorsorge privat weiter fortgeführt wird, so dass auch bei einer späten Trennung niemand im Alter in die Röhre guckt.

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Na ja, MERS und das erste SARS Virus lassen da was anderes vermuten und Epidemiologen halten das auch für möglich.
Außerdem gibt es ein unerschöpfliches Reservoir alleine an Corona Viren in allen möglichen Tierarten.
Dass da immer Mal wieder eine Zoonose überspringt, ist also mehr als wahrscheinlich....
Ich verdiene genug, allerdings kann ich natürlich das Gehalt meines Partners nicht ausgleichen.
Er verdient das Gleiche wie ich....
Wir müssen dann mit der Hälfte des Geldes auskommen, es geht, aber teurer ClubUrlaub, Hauskauf, irgendwelche Extras sind nicht drin.
Ein Auto käme weg, und ich würde mir ein ganz günstiges leasen.
Billiger wohnen geht auch....
Kommt halt auf die Prioritären an.
Weder mein Partner noch ich legen Wert auf materielle Dinge und leben auch jetzt sehr einfach.
Aber.... wenn er lange raus ist, findet er wieder was?
Die Arbeitsmarkt Situation wird sich ja voraussichtlich ziemlich lange verschlechtern.
Mir gefällt das nicht wirklich.
Ein zweites Kind war eigentlich im Gespräch, aber das ist uns beiden jetzt klar, dass das nicht in Frage kommt.
Mit zwei Kindern ist man ja noch unflexiber was den Job angeht und hat noch höhere Ausgaben.
Das wäre nur möglich wenn wir beide arbeiten, da reicht ein Gehalt nicht.
Jedenfalls sind wir uns zumindest jetzt sicher, dass wir keine weiteren Kinder mehr möchten.
Immerhin etwas Positives.

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Hallo,

wenn alle Betreuungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, bleibt euch wahrscheinlich nichts anderes übrig.

Kann sich einer von euch unbezahlten Urlaub nehmen? Dann bleibt wenigstens die Arbeitsstelle erhalten?

Es tut mir sehr leid, dass ihr solche Probleme habt, es betrifft ja immer mehr, die durch Corona in Existenznot geraten und sich was überlegen müssen. Ich hoffe, das hat alles bald ein Ende...

LG

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Alternativ könntet ihr euch überlegen, dass Ihr beide nur 50% arbeitet. Das ist finanziell glaube ich steuertechnisch etwas schlechter als wenn einer ganz zu Hause bleibt, aber da müsstet ihr halt mal rechnen und überlegen was ihr wollt und euch leisten könnt.

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Wir arbeiten beide jetzt schon Teilzeit, seit der Geburt des Kindes.
Ich 35, er 32 Stunden.

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Ich meinte so, dass immer einer zu hause ist um die kinderbetreuung zu machen. Das ist ja offenbar derzeit nicht gegeben...

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Bei uns in Österreich gibt es für Kindergärten und Schulen eine Notbetreuung.
Ist das bei euch anders?

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Nein, es wäre theoretisch möglich, aber mein Mann ist nicht systemrelevant und die Plätze sind schon voll....es darf nur eine bestimmte Anzahl Kinder betreut werden, sonst könnte man ja auch direkt offiziell wieder alle hin lassen....
Außerdem ist diese Notbetreuung nicht ansatzweise zur Abdeckung unserer Arbeitszeiten geeignet.

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Das machen wir aktuell, weil es anders nicht ging, aber auf Dauer sehe ich darin keine Lösung.

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Ich finde seinen Gedankengang nicht logisch und finde, es liest sich wie Panik. Wenn der Staat die Kinderbetreuung in Kindergärten und Schulen nicht gewährleisten kann und Eltern deshalb berufliche Nachteile haben, muss er aufgrund der Gesetzeslage für einen Ausgleich sorgen.

Also warum will dein Mann kündigen? Wo liegt der Vorteil? Was ist sein Plan? Erst 6 Wochen lang die Eltern-Hilfe kassieren und dann Arbeitslosengeld und später andere staatliche Leistungen?

Auch wenn momentan die Pläne der Regierung noch nicht ausgereift sind, wird es ganz sicher mittelfristig eine Lösung geben. Kinder sind ja auch weniger gefährdet als Erwachsene, so dass ich denke, dass bald alles wieder öffnen wird, sobald Sicherheitsstandards etabliert wurden.

In Anbetracht der Tatsache, dass Corona noch sehr neu ist und es noch nicht genug Zeit gab, um zu reagieren (in Form von Impfstoffen und Medikamenten), würde ich erst einmal etwas abwarten, bevor ich meinen Job kündige und mein Leben von mir aus umstelle.

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Aloha,

für mich klingt das nicht sinnvoll.
Grade jetzt, wo die Öffnungen der Kitas doch durchdiskutiert werden.
Normalerweise kann man sich auf die Betreuung etc verlassen. Selbst jetzt gibt es eine Notbetreuung (ja, nicht für euch - trotzdem sind die relevanten Bereiche mehr oder weniger abgesichert).
Wir leben hier immer noch am obersten Ende der Problematik. Ob man sich nicht eine viel größere Problematik schafft, indem man sich ohne Not von einem Gehalt abhängig macht, kann ich für euch nicht beurteilen, wäre für mich aber sicher keine Option. Da würde ich eher nach einer privaten Betreuung schauen, an die euer Sohn parallel gewöhnt werden kann, wenn sich alles weiter normalisiert hat. Niemals würde ich grade in der momentanen Situation ohne Not einen Job kündigen und mich vom Anderen abhängig machen.

Viele Grüße,

Ae

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Es kommt auf die Gesamtumstände an und was zu euch passt.

Irgendwie bin ich im Alleinverdienermodell. Alleinerziehend.

Bedenken würde ich folgendes:

- wie gut ist die Branche?
Findet man da leicht etwas oder sehr schwer?

- sind Alternativen möglich?
innere Flexibilität ggf. als Quereinsteiger auch etwas anderes zu machen

- wäre eine zweite Ausbildung denkbar, falls die Rückkehr ins alte Berufsfeld schwierig ist?

In Beziehungen finde ich noch weitere Absprachen sinnvoll
- sind beide Partner bereit bei Bedarf die Rollen zu tauschen?

A wird krank, arbeitslos oder kann aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht mehr arbeiten oder nicht mehr im bisherigen Beruf.

Ist B dann bereit wieder einzusteigen?

- siehe oben: ist das Berufsfeld des zu Hause bleibenden so, dass er/sie einfacher einen Job findet oder sehr schwierig.

- ist das zu Hause bleiben für immer oder versuchsweise auf Zeit oder auf Grund der aktuellen Umstände?
Wie gehen beide damit um?

- gibt es finanzielle Belastungen, die mitbedacht werden müssen?
Kann diese einer alleine stemmen?
Auch dann, wenn der Hauptverdiener ins Krankengeld oder ALG 1 rutscht?


Nicht machen würde ich es, wenn mich ein Partner dauerhaft auf eine Rolle festlegen will. Dann nicht, wenn keine Flexibilität bersteht das Modell zu verändern (Krankheit, ALG, Trennung, sonstiges)

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Und was ist, wenn ihr beide etwas kürzer tretet?
Mir wäre da auch wichtig, dass jeder für sich auf eigenen Beinen steht, falls die Ehe in die Brüche geht, für die Rente, fürs Selbstwertgefühl...
Ich kenne nur wenige Menschen, die wirklich vollends und zufrieden ausschließlich in der Elternrolle aufgegangen sind.