Kurz zu meiner Familiensituation, 20 Jahre zusammen, 10 davon verheiratet Sohn mit 4.
Es geht um meinen Mann. Er ist der liebste Mensch, trägt mich auf Händen. Leider fängt er im Moment wieder damit an, immer und überall die Schuld bei mir zu suchen. Es geht dabei um Kleinigkeiten, aber mich kränkt es trotzdem. Zum Beispiel: mein Sohn hat die Kappe schief auf, " Ach hat die Mama die Kappe schon wieder nicht richtig aufgesetzt."
Oder, Ich habe Wäsche gewaschen, mein Mann findet seine Lieblingssocken nicht..
" Die hast sicher du falsch eingeräumt" stellt sich heraus er hatte sie vergessen zut Wäsche zu geben. Ich vergesse eine Wasserflasche zum Spielplatz mitzunehmen. Riesen Aufstand seinerseits.. Wie kann das nur passieren.. Neben an ist ein Supermarkt, ich bin dann schnell etwas kaufen gegangen. Ich denke mir immer all die Situation sind Kleinigkeiten ich würde mich nie so aufregen, er macht es und es kränkt mich. Bei dem Sockenthema, habe ich mich dann einmal aufgeregt und gesagt ( leider etwas lauter, was normalerweise nicht meine Art ist, ich war aber schon so genervt), er soll halt zuerst schauen und dann reden. Da war er eingeschnappt. Ich weiß das sind Kleinigkeiten, aber es ist halt jeden Tag etwas anderes.. Wir hatten da schon mal ein Gespräch drüber vor ein paar Monaten fing es auch so an. Er hat sich danach aber gebessert..
Jetzt wird es wieder ärger.. Bin ich da zu kleinlich.. mache ich da aus einer Mücke einen Elefanten?
Wie soll ich mit solchen Situationen umgehen? Ich brauche Input von Außen..
Die Mama hat....
Wenn sowas mal vorkommt, find ich es nicht schlimm. Gehäuft nervt mich sowas aber auch. Und ich würde ihm sagen, dass ihr doch schon mal drüber gesprochen habt, es leider aber aktuell wieder einreißt.
Hm, bei meinem Mann haben auch immer die anderen Schuld. Ich habe ihn so kennengelernt. Ja, es ist ein doofer Charakterzug.
Allerdings habe ich auch ein ziemlich dickes Fell, ich habe keine Probleme ihn (auch vor anderen) in seinen "Schüben" auflaufen zu lassen. Ich war deswegen noch nie gekränkt oder so etwas. Es prallt einfach an mir ab. In all den Jahren kam es deswegen nur zweimal zu einem richtigen Streit, und bei einem davon war ich dann auch noch wirklich Schuld.
Ich habe keine Ahnung was da in seiner Kindheit schiefgelaufen ist, ist auch nicht mein Problem. Er hat mir aber schon oft gesagt, das er mich dafür bewundert, das ich einen Fehler einfach so eingestehen kann. Und ja, er versucht mich zu "kopieren". Aber man merkt, das ihm sehr schwer fällt, Fehler einzugestehen.
An Kleinigkeiten hänge ich mich nicht auf,die höre ich nicht mal mehr, habe ich gute Laune lache ich dann einfach los und er bekommt einen Spruch. So einen Aufstand auf dem Spielplatz (wie dein Beispiel), so etwas kenne ich nicht von ihm. Da kann ich mich allerdings über mich selber aufregen, während ich mich noch aufrege wäre er schon längst im Supermarkt gewesen.
Ich habe ihn ja von Anfang an in seine Grenzen gewiesen, keine Ahnung ob es deswegen bei uns nicht unter die Gürtellinie geht.
Ich weiß ja, das es eine Macke von ihm ist, ich nehme das überhaupt nicht persönlich. Aber im Gegenzug werde ich sehr deutlich, wenn er wirklich mal unfair wird. Ein aktuelles Beispiel bei uns: Spielzeug auf dem Rasen, Mann ändert Zeiten des Mähroboters ohne mich zu informieren, Kind heult weil Spielzeug kaputt, Mann haut raus: "Wieso hast du denn nicht aufgepasst?". Ich kann ihn dann mit zwei deutlichen Sätzen "K.O. setzen", er zieht grummelnd ab und bringt am nächsten Tag neues Spielzeug mit. Das neue Spielzeug ist quasi sein "Schuldeingeständnis", über die Lippen kommt ihm das nicht. Ist okay, kann ich mit leben.
Dein Mann ist doch nicht seit gestern so, oder? Kann ich mir einfach nicht vorstellen. Geheiratet habt ihr trotzdem. Also warum stört dich diese Macke jetzt? Du solltest für dich selber da schmerzfreier werden, ändere deine Denkweise, beziehe Position (wenn nötig). Nicht falsch verstehen, du sollst dich nicht verbiegen. Du mußt für dich halt den Entschluß fassen, ob du damit leben willst oder nicht...komplett ändern wird er sein Verhalten nicht.
"Jetzt wird es wieder ärger.. Bin ich da zu kleinlich.. mache ich da aus einer Mücke einen Elefanten?"
Kleinvieh macht auch Mist
Steter Tropfen höhlt den Stein
Der (kleine) Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt
Meine Art ist
1. klare Ansage !
Je nach Person auch Fragestellung: was ist los mit dir?!
Stress: etwas Nachsicht. Stress ist sch*** ; aber lass es nicht an mir aus!
Rücksicht meinerseits, wenn ich es weiß, in für die Person wichtigen Punkten. Dafür werden solche Kommentare oder andere Sticheleien unterlassen
Klärung dann gerne in Ruhe. Wo der Schuh wirklich drückt.
2. Spieß umdrehen !
(klappt nicht bei jedem und würde ich nicht bei jedem machen. Fingerspitzengefühl ist erfordert)
Mir fällt gerade kein passendes Beispiel ein. Mit Fingerspitzengefühl und je nachdem wie voll das Fass schon ist, kommt dann was von mir
3. Schulterzucken
Deine Wäsche, dein Ding. Bei angemessenem Ton können wir gerne reden.
4. wenn das Fass wirklich überläuft, geht es in Richtung.
Danke für's Erinnerung, die Scheidungspapiere wollte ich ja auch noch vorbereiten.
Da kommt dann von mir ein Spruch , der eine Trennung/Rückzug / Kontakteinschränkung deutlich macht.
Dazu muss ich aber schon richtig kochen, das Fass überlaufen und 1. nichts ernst genommen wird, übergangen wird oder die Person meint sich noch mehr rausnehmen zu müssen.
Mein favorisierter Weg ist 1.
klappt aber nicht immer und dann höhlt steter Tropfen den Stein
oder das Kleinvieh macht so viel Mist, dass die Ka**e am Dampfen ist
An sich sind es natürlich Kleinigkeiten.
Aber ich verstehe gut dass es dich kränkt.
Ihm scheint am wichtigsten zu sein dass er unfehlbar ist, und bei irgendetwas das nicht läuft wie es sollte auf jeden Fall die Verantwortung bei dir liegt.
Problematisch wird es wenn das Kind ständig vermittelt bekommt die Mama macht etwas falsch. Du hast falsch geputzt, falsch aufgeräumt, das falsche gekauft, das falsche angezogen...... Sowas überträgt sich ganz schnell. So lernt euer Sohn wenn etwas nicht so gut läuft muss einfach ein Schuldiger her, und das darf auf keinen Fall man selbst sein.
Versuch doch mal den Spieß umdrehen., so lange und so plump bis er es merkt.
Gelegenheiten dürfte es dann ja hin und wieder schon mal geben 😁
Bei den Beispielen mit den Socken:
Ach da hat der Herbert wieder Tomaten auf den Augen.
Und das nächste Mal natürlich seine Socken oder die gesamte Wäsche nicht mehr einräumen, sondern schön im extra Wäschekörbchen auf sein Bett stellen mit dem Hinweis "Herbert räum das bitte selbst auf ich möchte auf keinen Fall riskieren dass du deine Socken nicht findest weil ich sie falsch eingeräumt habe"
Irgendwann wirkts.
Viel Glück.
☺
Ich kenne sowas von meinem eigenen Freund. Keine Ahnung, manchmal denk ich mir der Junge wurde zuhause zu sehr verwöhnt. Wir hatten deswegen auch schon mehrere Diskussionen. Mittlerweile hat er kapiert, dass ich nicht für seinen Kram verantwortlich bin. Wenn es ihm nicht passt wie ich die Wäsche mache (und ich ja anscheindend seine Socken fresse) muss er sich eben selbst darum kümmern.
Was bestimmte Dinge für mich oder meinen Sohn betrifft bin ich mittlerweile schon so in Übung, dass ich eigentlich nichts mehr vergesse. Und falls doch wird es geholt oder nachgekauft.
Dafür bin ich aber schon so abgestumpft, dass mir die Dinge die nur meinen Partner betreffen egal sind. Ich erinnere ihn an nichts. Er ist alt genug. Ausnahmen sind Dinge wie der Reisepass für den Urlaub. Denn da hätte die ganze Familie ein Problem. Ich spreche wirklich von dem was nur ihn alleine betrifft.
Mein Mann versucht das auch gerne mal. Ich aber umgekehrt auch.
Bei uns ist das aber nichts dramatisches, sondern wir machen uns einen Spaß daraus. Aber in der Situation am Spielplatz z. B. hätte ich ihn gefragt wo denn er die Flasche hätte. Nicht mit? Ach Schatz, hast du sie auch vergessen?
Dich stören seine Äußerungen, also bitte ihn nochmal das zu unterlassen, weil es dich verletzt.
Er hat es ja schon mal verstanden und ich schätze der alte Schlendrian hat sich wieder eingeschlichen.
Bei uns war bzw. ist es genau anders herum, dass die Kindsmutter motzt gefühlt in einer Tour an allem herum.
Ich finde das zermürbend und kränkend und wenn das bei Dir ähnlich ist, dann nimm dieses Gefühl einfach mal hin, ohne es zu bewerten (zu kleinlich, Elefant aus Mücke etc.). Man kann sich natürlich auch fragen, warum man dadurch gekränkt wird, aber es ist erst einmal ein Gefühl, ein sinnvolles dazu, denn wörtlich genommen bedeutet es ja: Das macht mich (auf die Dauer) krank!
Ebenso kann man sich fragen, was andere Menschen zu solchen Sprüchen reitet. Können sie ihre Gefühle so wenig regulieren, dass eine schiefe Mütze nicht ertragen? Brauchen sie es, andere abzuwerten, damit sie sich selbst besser fühlen? Beides sind problematische Verhaltensweisen in einer Partnerschaft und übrigens auch in der Erziehung (bei uns heißt es bei den Kindern dann: Mama kann man es ja eh nicht recht machen...)
Die entscheidende Frage ist aber, was man damit macht. Man könnte versuchen es einfach wegzulächlen - klappt eine gewisse Zeit, aber irgendwann war bei mir auch der innere Buddha am Ende. Man könnte zurückhauen, aber damit vergiftet man, wie ich finde, nicht nur die Beziehung, sondern auch sich selbst, man wird so kleinlich, wie man nie sein wollte. Also vielleicht doch die Ansage.
Wobei am Anfang die Erkenntnis steht: Man wird es einem solchen Menschen nie recht machen können, also ist schon der Versuch sinnlos. Aber man versucht es weiter, weil es ja manchmal doch keinen Ärger gibt und so pervers das ist: das Ausbleiben von Vorwürfen ist allein schon eine Belohnung für das Gehirn und dann versucht man es doch wieder...
Am Schluss war es soweit, dass ich mir z.B. beim Einkaufen schon im Kopf überlegt habe, was jetzt wieder falsch sein könnte und versucht habe, es zu vermeiden. Die Kartoffeln z.B. durften nicht zu klein sein, aber auch nicht zu schmutzig - nur was macht man, wenn es nur große schmutzige oder kleine saubere gibt? Oder Bananen: Nicht zu grün, aber auch nicht zu reif.
Eines Sonnabends war ich wieder einkaufen und sollte Bananen kaufen und ich fand in der Tat schöne perfekt reife Bananen. Als ich nach Hause kam pflaumte mich die Frau an, die Bananen seien ZU LANG. Zu lang, sagte ich?!? Ja, die Bananen seien zu lang, das würde nicht gehen, zu viel für ein Kind, aber wenn sich zwei die Bananen teilen sollten, gäbe es wieder Stress, wer bekommt wie viel, wer beißt zu erst usw.
Das war der allerletzte Tropfen und zwei Tage später bin ich ausgezogen.
Hallo.
"Er ist der liebste Mensch, trägt mich auf Händen."
Echt? Wann denn?
In den Pausen, wenn er sich gerade nicht an Dir abarbeitet?
Ich würde Ansagen machen ... und zwar jedes Mal, wenn er unfair wird und an Dir rumkrittelt.
Und zwar richtig.
Und wenn er dann schmollt ... so what ... er wird schon sehen, wie einsam so ein Verhalten auf Dauer macht.
Die Veränderung muss auf lange Sicht von ihm ausgehen .... Du hast nur Dein eigenes Verhalten mit seiner blöden Art verändern.
ich wünsche Dir einen langen Atem ...
Gruß
sisein