Trotz Ehe das Gefühl "ungebunden" zu sein.

Hi ihr Lieben,
mal Hand auf Herz:
Ich führe eine langjährige, eigentlich zuverlässige und gute Ehe,soweit man es beurteilen kann, leider schleicht sich schon lange immer wieder bei mir das Gefühl ein keine richtige Verbindung mehr zu meinem Mann zu haben. Ich spreche es in letzter Zeit deutlich aus und sage auch was fehlt. Ich frage auch offen wie es ihm geht, aber er meint,wenn er nur etwas mehr Ruhe hätte würde er vollends zufrieden sein. Gleichzeitig ist das der Knackpunkt. Er könnte den ganzen Tag mit Monitoren verbringen, ich brauche Bewegung, gerade jetzt mit mehreren Kindern driften wir auseinander. Ich bin es leid kaum was mit den Kindern zu unternehmen und wenn dann ohne ihn, weil er keine Lust auf Bewegung hat. Das ist nur einer von mehreren Gründen, aber nicht Grund genug sich zu trennen..oder? Geht es Anderen hier ähnlich? Ist das der Lauf der Dinge?

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Gibt es Kompromisse, die ihr aushandeln könnt?
Wie sind die beruflichen Situationen?

Mit meinem Teenager habe ich Absprachen, wie es mit Ausflügen läuft.

- ich habe eine stressige Woche: sie unternimmt alleine etwas oder mit Freunden
- sie hat eine stressige Woche und ich Hummeln im Hintern: sie bekommt Ruhe und ich unternehme etwas mit Freunden oder alleine

- wir haben beide eine stressige Woche: es gibt ruhige Familienzeit und jede hat Zeit für sich
- wir haben beide eine chillige Zeit: wir überlegen, wer was wie gerne machen würde und teilen das auf in gemeinsame Zeit und Zeit mit unsern Freunden.


Bei euch könnte es so aussehen: es gibt Familientage und aufgeteilte Tage.

So ist es ein ewiges hin und her. Du hast Bedürfnisse, er hat Bedürfnisse. Einerseits soll es beiden gut tun, andererseits das sein, was jeweils zum einen passt. Das fände ich stressig und unklar.

Wir haben z.B. einen Abend in der Woche, in der wir die kommende Woche besprechen. Ruhige Zeit oder viele Termine.
Ich (alleinerziehend) plane mir Computerzeiten ein. Diese kennt dann mein Kind auch. Ebenso plane ich auch Familienzeit ein.

Ich bin ehrlich, wenn es stressig ist oder mir zu viel. Dann sage ich auch klar, dass es in der Zeit keine Ausflüge gibt. Es ist aber ok, wenn sie in der Zeit mit Freunden etwas macht.
Familienzeit ist dann ruhiger.

Umgekehrt ebenso. Wenn ich Hummeln im Hintern habe und sie eine stressige Schulwoche, dann fällt die Familienzeit auch ruhiger aus. Auspowern kann ich mich trotzdem.

Uns ist wichtig, dass ich sie ernst nehme und sie mich.
Könnt ihr da in Ruhe drüber sprechen und Kompromisse finden, die euch allen gut tun?

Er muss nicht immer mit - wird dafür an den Tagen auch in Ruhe gelassen, nicht genervt. Es ist vorher klar, dass er nicht mitkommt.
Dafür kommt er zu x Ausflügen gerne mit. Dann aber auch ohne Seitenhiebe, dass es ja soooo die Ausnahme ist.
Gegenzug: er jammert nicht oder nervt, weil er mit muss.

Dann habt ihr beide mehr Verlässlichkeit und seid nicht im Vorfeld schon gestresst, weil der andere ja vielleicht anders reaigert - der aus Selbstschutz/Grenzenselbstschutz der eigenen Bedürfnisse schon vorher abblockt, weil er ahnt was kommt.

Welche Ausflüge würden ihn interessieren? Die macht ihr gemeinsam.
Wozu er keine Lust hat, machst du ohne ihn oder mit Freunden.
Dafür hat er vielleicht Interessen, die er euren Kindern auch mal ohne dich zeigen kann.

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Ja danke, ich werde schauen was sich davon umsetzen lässt. Da ist einiges dran. Ich muss halt viel aktiv durchsetzen, ich habe schon Kinder, beim Partner hätte ich erwartet, dass das Interesse von Anfang an gleichermaßen vorhanden ist ohne dass ich erst mühsam die Erfüllung gewisser wichtiger Bedürfnisse und Absprachen einfordern muss, aber ich denke es lohnt sich. Ich sollte auch einige gute Eigenschaften und Verhaltensweisen erkennen und anerkennen. Er ist eigentlich immer für uns da, wenn wir ihn brauchen, das allein schon ist schon viel wert. Lieben Dank

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Den Lauf der Dinge bestimmst du ganz allein, du bist der Schöpfer deiner Welt.
Wenn es dir nicht gefällt, ändere es.

Sonnige Grüße

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Wie? Schon einiges probiert. Etliche Male, hilft nur vorübergehend. Danke

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Du hast es vielleicht nicht richtig probiert. Was gemeint war ist "love it, change it or leave it".

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Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Wenn mein Mann nach Hause kommt, setzt er sich erst mal vor den Laptop. Eine halbe Stunde mit dem Kleinen spielen (bzw fernsehen) und abends Sex, würden ihm als Familienleben ausreichen. Ich habe andere Bedürfnisse. Wir haben darüber geredet und sind aufeinander zugekommen. Dass er nach der Arbeit Ruhe braucht, habe ich akzeptiert. Dafür haben wir jedes Wochenende einen Familientag. Da unternehmen wir gemeinsam etwas und verbringen den gesamten Tag zu dritt. Mit dieser Lösung sind wir beide zufrieden.

Kennt dein Mann deine Bedürfnisse? Vielleicht helfen euch auch klare Absprachen, wie oft ihr Aktionen zusammen unternehmt.

Du bist es leid, kaum was mit den Kindern zu unternehmen? Warum unternimmst du dann nichts mit ihnen?
Durch das Verhalten meines Mannes habe ich gelernt, unabhängiger zu werden. Wenn ich mit unserem Kind einen Ausflug machen will, machen wir einen Ausflug. Ich frage meinen Mann zwar, ob er mitkommt, aber seine Antwort beeinflusst nicht, ob unser Sohn und ich uns auf den Weg machen.

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Kaum was gemeinsam zu unternehmen. Ich sagte doch, "wenn dann allein ". Es kostet mir viel Mühe alle zu

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...sorry zu schnell abgeschickt.

Es kostet mir Mühe ihn zu motivieren und wenn ich allein bin mit ihnen unterwegs fühle ich mich eben immer mehr "ungebunden" Hier geht es ja eben darum. Berufsbedingt müssen eh Absprachen getroffen werden und alles organisiert werden. Qualtytime für alle zusammen und regelmäßig wäre bestimmt schön.

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Oh man ... 😅 Dazu fällt einem ja jetzt nix Konstruktives mehr ein. Da hat wohl jemand Buddhas Weisheiten gefrühstückt?
Ich bin ja üblicherweise der Meinung, wer nic nettes zu sagen hat ... aber den konnte ich mir nicht verkneifen.

Aber zu deinem Problem. Ich glaube, eure Situation ist so festgefahren, weil sie zum Alltag geworden ist.

Ich vermute, du hast schon ausprobiert allein mit den Kindern loszuziehen und deinen Mann so zu motivieren? Und rausgekommen ist, dass dein Mann sich über die ruhige Zeit am Bildschirm gefreut hat, weil er sturmfrei hatte? Wenn nicht, wär das ne Idee?
Alternativ könntest du probieren, euch alle gemeinsam für einen Kurzurlaub (und sei es nur 3 Tage) aus dem Alltag rauszuziehen - Erlebniscamping oder sowas, wo er als Vater auch aktiv gefragt ist und man mit wenig Strom klarkommen muss. So mit Zelt aufbauen, Feuerstelle und Co. Oder Wanderung mit Leben aus dem Rucksack ... (je nach Alter der Kids)

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Ja, habe ich. Die ersten Ehejahre habe ich es auch einfach so hingenommen und nur bei mir die Verantwortung gesehen. Entsprechend habe ich viel allein unternommen (später auchmit den Kids). Jetzt sehe ich aber nicht mehr als Option. Er freut sich und es wird zur Gewohnheit. Das mache ich nicht mehr mit. Gemeinsame gute Erfahrungen wären toll. Es frustriert mich aber schon, dass es nur Pflichtbewusstsein ist, das ihn antreibt mitzumachen. Ich schaue mitunter neidisch auf andere Familien, obwohl wir so rein vom Steckbrief als "Familie Ideal" durchgehen könnten, wenn du verstehst. Ich bin gerade dabei was zu planen für meine Urlaubstage bald, vielleicht hilft es. Ich wünsche mir aber als Frau gesehen zu werden, nicht nur für Intimität oder aber als Mutter der Kinder. Verstehst du?

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Hier das gleiche in grün und ich finde Sonne Hannovers Ratschläge gar nicht so verkehrt.

Am Anfang, vor Geburt der Kinder, passten mein Mann und ich gut zusammen (love it), durch die Geburt der Kinder haben wir uns unterschiedlich entwickelt: mein Mann hat keine Lust auf Freizeitaktivitäten, die auf die Kinder ausgerichtet sind. Er war nie mit auf Sportplätzen, nie im Indoor, nie mit Schwimmen, nie mit in einem Freizeitpark, nie mit im Kindertheater, nie mit auf Jahrmärkten, nie bei Elternabenden... stattdessen erwartet er, dass die Kinder mitlaufen bei Erwachsenen-Aktivitäten, in die er sie gelegentlich auch wirklich gut einbindet (Kochen, Dinge repafieren), aber er bestimmt halt, was gemacht wird, seine Bedürfnisse zählen. Auch mir gegenüber. Und mir blutet zunehmend das Herz und ich fühle mich im Stich gelassen und ihm wenig verbunden.
Ich habe die Jahre viel versucht zu reden, zu bitten, habe um Verständnis geworben. (Change it)
Hat nix gebracht und jetzt denke ich sehr ernsthaft über leave it nach, weil mir das, was wir haben, zu wenig ist und ich mich eben "ungebunden" fühle.

Was ist die Alternative? Eherettung muss ja von beiden kommen, wenn sich nur einer abrackert, wird das schwer. Was mich hält, ist der Gedanke an die Kinder und die Frage, ob ich alleine glücklicher bin.

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Nachtrag: Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich nur mich selbst und selbst das nur bedingt ändern kann. Mein Mann hat sich nach sehr eindringlichen Ansprachen mal für ein paar Tage zusammengerissen, aber das war wider seiner Natur. Und nach zwei Wochen lief wieder alles so wie immer.

Und da gibt es nun zwei Möglichkeiten:
Man akzeptiert, dass der andere so ist wie er ist und lässt ihn so bleiben und findet einen Weg, trotzdem glücklich zu sein.

Oder man trennt sich.

Nicht leichtfertig, vorher sollte man sich schon ernsthaft miteinander auseinandersetzen, aber wenn über Jahre keine Änderung erfolgt, wenn man über Jahre merkt, dass es in elementaren Punkten einfach nicht passt, wenn Dinge, die das Familienleben betreffen, Einfluss auf die Paarebene haben, dann darf man irgendwann auch vom toten Gaul absteigen. Man muss den nicht reiten, bis der stinkt und man ebenfalls tot ist.

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Hi, es ist kompliziert. Zusammnefassend würde ich sagen, dass ich eigentlich glaubte unsere Gegensätze machen uns vollkommen, nun ist es aber so, dass wir in Alltag selten als Team funktionieren, dafür ist er einfach zu stur und ich,wenn ich überzeugt bin das Richtige zu wollen auch natürlich, gleichwohl bleiben wir aner hartnäckig dran bis wir wieder Einigkeit haben, wäre ja eigentlich ein gutes Zeichen,ne? Durch die Kids, Beruf, Haus, Familie seinerseits und Vieles blqeiben nur gemeinsame Unternehmungen auf einem 1,80 x2 Bett inklusive TV nach 21:00 Uhr, auf Dauer reicht mir das nicht und er tut kaum was aktiv, um es zu ändern, jedenfalls nicht bevor ich mit dem Thema Trennung komme, jetzt gerade ist die Situation angespannt und wir sind eben etwas befangen. Wir haben aber in unseren Ehejahren so manches zusammen geschaffen und geschafft, ich denke dieses immer wieder kehrende Gefühl des Ungebundenseins ist auch etwas sehr subjektives, manch einer würde genau das ja auch hin und wieder brauchen, deswegen weiss ich nicht, ob ich mit meinem Gefühl überhaupt richtig liege oder mir selbst Vieles verbaue durch falsche Erwartungen, deswegen frage ich hier nach Erfahrungen anderer Langzeitpaare. Lieben Dank

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Hallo, ich glaube, wenn es keine Verbindung mehr gibt, dann hat es keinen Sinn mehr.
Was nützt Dir Dein Ehemann, der zwar mit Dir was unternimmt, weil Du es Dir wünscht, aber er teilt Dein Interesse daran nicht? Ich möchte keinen Mitläufer, der das alles nur wegen des lieben Friedens willens tut.

Könnt Ihr noch gute, lange Gespräche führen? Habt Ihr noch Verständnis füreinander? Oder lebt ihr nebeneinander her und es funktioniert irgendwie?

Ob eine Verbindung und Interesse an dem anderen herrscht, spürt man ja.

Wir unternehmen auch nicht viel gemeinsam, aber die Verbindung ist auf jeden Fall vorhanden. Und das ist das, was für uns zählt.

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Schaust du bitte auch bei Antwort an lanipula.
Ja, wir können eigentlich noch sehr viel miteinander reden, wenn ich drauf beharre, tue ich es nicht, redet er nicht viel, aber er gibt sich schon viel Mühe. Es ist tatsächlich das Gefühl von Pflichterfüllen das mich nervt. Ich würde gerne spüren, dass er richtig glücklich ist, zumindest zeitweise und ich merke, dass auch ich immer mehr nur noch funktioniere. Vielleicht sind wir einfach nur müde. Wie sind schon sehr lange zusammen und von kleinauf auf den "Gemeinschaftswohl" getrimmt, sowas kann man nicht ablegen und gleichzeitig mag ich das auch, nur hin und wieder will ich auch Zweisamkeit genießen, ganz ohne Verantwortung und irgendwie fernab jeder Funktion als Mutter oder Ehfrau, aber eben mit ihm, denn nur er hat ja tatsächlich als meine Partber fürs Leben auch meine Liebe verdient. An Gedusel von Verliebtheit glaube ich nicht, das ist ein chemischer Prozess der nicht viel mit wahrer Liebe zu tun hat, nur wäre schön, wenn man es hin und wieder gemeinsam meinetwegen künstlich wieder aufleben lassen kann, wie früher eben..mit demselben Menschen. Ich frage mich gerade: Geht das? 😅

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Ich denke, dass langjährige Beziehungen bzw. Ehen gerade deshalb Ende . Beide entwickeln sich/ oder nicht, in unterschiedliche Richtungen. Da Luft und Liebe bekanntlich nicht reicht, sollte man Mit dem Partner viel Unternehmen. Wenn beide sich so auseinander gehen fragt man sich zurecht, wieso zum Teufel Man denn eigentlich noch zusammen ist.

Ich würde es auf alle Fälle ansprechen. Unzufriedenheit ist nie gut. Klar sollten wir unser Glück und unsere Laune nicht von anderen abhängig machen aber gerade in der Ehe bringt es einem Zufriedenheit wenn man weiß, dass man genug Erlebnisse Miteinander teilt.

Hoffentlich wird er es checken und ihr könnt eine Mitte finden.

Happy wife, Happy Life 🙏

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Ja eben, noch haben wir natürlich ganz klar unsere Rolle zu erfüllen was auch letzlich ja dazu beiträgt zu wissen warum man zusammen bleiben sollte, aber das reicht mir bei Weitem nicht. Ich möchte auch wieder fühlen warum wir überhaupt zusammen gekommen sind. Wir haben schon schöne Momente, aber viel zu wenig und viel geht an Energie ganz woanders hin, statt in die Beziehung. Entweder er sieht es bald oder ich gebe ihn tatsächlich auf und sei es, dass ich einfach nichts mehr tue,um unsere Ehe zu bereichern, da kann er aktiv werden oder es sein lassen. Ich denke aber auf seiner Art ist er jetzt schon aktiv, gerade heute nachmittag wieder zu meiner Verwunderung, ich hoffe es wird irgendwann von ihm aus einfach so ausgehen und nicht erst, wenn ich nicht mehr will. Ich denke leider ist wirklich der Zeitmangel ein großer Faktor. Mal sehen. Lieben Dank.