Bisher stille Mitleserin, habe ich mich heute doch mal registriert und komme gleich mit einem Problem...
Seit ich meinen Mann, 50, kenne, ist er im Haushalt ein echt fauler Sack. War aber nie ein echtes Problem für mich, da er beruflich 5 Tage die Woche komplett weg war und ich finde, nach einer 60-stunden-woche kann man sich am Wochenende auch ausruhen. Nun ist er aber seit Monaten krank geschrieben...
Da dies nicht ohne Grund ist und er Schmerzen hat, braucht er ja nicht komplett alles zu machen, aber .. ich arbeite Vollzeit und stehe früh um viertel vor fünf auf, gehe arbeiten, kaufe auf dem Heimweg oft ein, koche, spüle (ich wollte lieber einen Schrank mehr als eine Spülmaschine, die sich für unter der Woche nur eine Person eh nicht gelohnt hat) und versuche auch sonst alles zu machen was so anfällt.
Aber er bremst mich oft aus. Mal ist es zu spät, mal will er in Ruhe den Film sehen, mal sei ich doch auch müde, hätte schon genug geleistet, irgendwas ist immer. So Sachen wie ausmisten (dringend nötig) darf ich nicht allein, er will, dass wir es zusammen machen, aber nie passiert was, seit Jahren schon. Komme ich heim und will die Betten frisch überziehen, weil auf den Wäscheleinen im Mehrparteienhaus grad viel Platz ist, meckert er, kaum sei ich da, würde ich gleich rumstressen. Und wenn er laut wird, kriege ich Angst (kommt von Kindheit und Jugend), obwohl ich meine Hand dafür ins Feuer legen würde, dass er nie gewalttätig werden würde.
Ich möchte es endlich mal schön haben, aber... dabei bin ich auch kein Putzteufel und mache den Haushalt eher ungern (von meinem Vater gab es immer Schreierei und Schläge, wenn wir nicht genug machten, und er sagte immer, wir wären stinkend faul).
Wie kann ich mich eher durchsetzen oder ihm such mal Dampf machen? Sein Zeug (er ist ein Chaot) aufs Bett geschmissen habe ich einmal, da hatte er es wieder auf den Boden gelegt, als er pennen wollte...
Mein Mann bremst mich total aus
Ich wünsche dir die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die du nicht ändern kannst.
Das einzige, was du ändern kannst, ist deine Einstellung dazu.
Alles Gute für dich 🙂
Wenn du ausmisten willst dann mach es doch. Deins kannst du ja allein ausmisten und seine Sachen machst du kn einen Karton oder so und dann soll er kurz rüber schauen.
Und wegen dem Rest...dann leg die Wäsche am nächsten Tag wieder auf sein Bett.
Wenn mein Mann Höhenflüge kriegt,sage ich nur: Schatz...wenn du Single wärst müsstest du auch alles allein machen und ich bin nicht dein Sklave. Nur weil ich eine Vagina habe...ja so sage ich das...heißt es nicht dass ich alles im Haushalt allein mache...kannst du gleich vergessen
Tja also ich habe keine Probleme. Ich muss nur oben genanntes sagen und er ist ruhig und macht mit
Du kannst ihm ja morgens sagen: "das und dies möchte ich nach der Arbeit noch erledigen. Falls du es bis zum Feierabend schon erledigt hast -super! Dann hab ich Zeit für dich. Andernfalls erledige ich die Sachen selbst und habe danach Zeit für dich. Du hast es in der Hand!"
Könnt ihr Zeitfenster vereinbaren?
Ich kenne beide Gefühle: wenn ich etwas erledigen will, dann sofort und soweit wie es mir gut tut. Das kann andere enorm stressen. Da setze ich so viel Power frei, mit der nicht jeder umgehen kann.
Umgekehrt kann ich selbst auch die Couchpotatoe sein, die gerade Ruhe braucht. Wenn ich dann ein Duracellhäschen um mich habe, stresst mich das enorm.
Besonders dann, wenn die Person selbst nie zu frieden ist oder einen eigenen inneren Kampf mit der Vergangenheit führt.
Nie genug.
Keine Pause.
Nach Vollzeitjob noch x Stunden Haushalt, es sieht gut aus, aber die Angst faul zu sein, treibt weiter an.
Diese Ruhelosigkeit überträgt sich dann auf mich und ich schwanke zwischen Wut, Stress, Flucht, bremsen.
Dann will ich nicht die Person in ihrer Tätigkeit bremsen. Wohl aber ihr durchdrehendes Hamsterrad verlangsamen, weil mich schon der Anblick/das mitbekommen der Unruhe der Person wahnsinnig macht.
Mit Menschen, die sich selbst Pausen gönnen können, kann ich gut mehrere Tage zusammen leben.
Menschen, die nach der Arbeit noch routieren, Haushalt immer sehr wichtig ist, weil sie bei 5 Minuten Pause den vergangenen Schrei von Faulheit hören, halte ich es keinen Tag aus.
Dort vermeide ich auch Besuche.
Könnt ihr beide z.B. den Kompromis finden
- Tätigkeiten x machst du täglich. Dabei stört er dich auch nicht und bremst auch nicht.
- Dafür machst du an z.B. 3 Abenden in der Woche Pause. Nur das notwendige tägliche (Geschirr) und der Rest bleibt liegen. Dafür habt ihr verabredet eine schöne Zeit zusammen.
Kannst du dich dann entspannen und darauf einlassen? Dann genießt die Zeit.
Kannst du an verabredeten, also nicht täglichen, Tagen NICHT entspannen, nicht die Zeit mit ihm genießen, bist innerlich am Aufspringen?
Dann würde ich vermuten, dass dich deine Vergangenheit mehr belastet und du doch ein Putzteufel ist, auch wenn deine anerzogene Stimme schreit, du seist faul. Um diesen Zwiespalt zu übertönen, wird das mit noch mehr tun, abarbeiten kompesiert.
Weil die Person weiß, dass du nicht faul bist, steigert sie sich noch mehr in Arbeit noch mehr in Tun, noch mehr sich selbst beweisen, dass sie nicht faul ist, um die Stimme zu betäuben, die nicht weggeht.
Da kenne ich einige Menschen.
Mit jenen, die bei Gästen keine 5 Minuten still sitzen können - oder wenn sie bei den Gästen sind so eine Unruhe ausstrahlen - gehe ich nicht mehr hin. Zusammen leben keine Chance.
Bei jenen, die bewusst Pausen machen können, die gelernt haben an 1-2 Tagen pro Woche oder an verabredeten Abenden Pause zu machen, bin ich sehr gerne. Mit ihnen kann ich mir auch ein Zusammenleben vorstellen. Urlaube klappen auch.
Dann ist die gemeinsame Zeit aber wirklich gemeinsam. Auch im Kopf, in der Seele und ich spüre die Ruhe. Dann fühle ich mich auch nicht als Klotz am Bein.
Für mich selbst habe ich Zeitfenster eingerichtet. Zeitfenster zum Chillen, Zeitfenster für schnelles to do. Was gemacht werden muss, ziehe ich durch. Möglichst schnell. Aber nicht jeden Tag.
Ich plane mir Ruhezeitfenster ein und Abarbeitungsfenster.
Nicht nach genauem Plan. Sondern nach Ausgewogenheit und Priorität!
Ich habe für mich gelernt zu entspannen, wenn Ziel x erreicht ist. Das wichtigste zu erst.
Nach einem großem Anstrengenden kann ich mir guten Gewissens eine Pause gönnen - und den noch größeren Berg ausblenden (harte Arbeit das zu lernen).
An anderen Tagen sind es viele kleine Berge, auf die ich auch stolz sein kann. Kleinvieh macht auch Mist
Ich mag deine Antworten sonst echt sehr gerne, aber diese ist doch absolut am Thema vorbei.
Er macht absolut nichts, noch nie und jetzt sowieso mal nichts.Das ist doch was völlig anderes als das was du jetzt beschreibst oder Anregungen die du bringst.
Unter'm Strich hat er es noch bequemer und sie muss ändern, sich bemühen usw.
Hilft ihr ja irre viel...
Ich hatte es so verstanden, dass ihr Hauptproblem mit ihm ist, dass er ihren Tatendrang ausbremst und dadurch gestresst wird.
Da ich das kenne: ja, es kann mich auch stressen.
Wenn ihr Hauptproblem ist, dass er nichts im Haushalt macht, dann: klare Ansage, ihm sagen, dass er mit anpacken muss, ansonsten Trennung.
Ob sie das kann, ist die Frage. Sie schreibt zwar, dass er ein fauler Sack ist, relativiert es aber wieder
a) weil er viel arbeitet
b) jetzt wegen Krankheit nicht kann.
c) die Frage ist, ob sie es aushalten würde, wenn er mit anpackt.
Je nachdem wie sehr ihre Vergangenheit noch greift, gibt es durchaus Menschen, die das gar nicht aushalten können.
Jemand packt mit an: oh Gott ich bin unfähig muss noch mehr muss noch mehr muss noch mehr ....
c) steht nicht im Text. Da ich das von manchen so kenne, ziehe ich es in Erwägung. Wenn es nicht auf die TE zu trifft, dann ist es ein Problem weniger und sie könnte wirklich einfodern, dass er was tut.
Falls sie das auch so eingetrichtert noch prägt, sitzt der Konflikt woanders.
Da ist dann auch die Wahrscheinlichkeit groß, wieder an so einen zu gelangen, weil sie es aus Gewohnheit übernimmt und unter dem Deckmantel, dass der Typ nichts macht, sie sich selbst beruhigen kann, mit "nicht faul sein" um die innere alte Stimme nicht zu hören.
Je nachdem wo ihr Hauptproblem ist
- er bremst sie aus, weil sie mehr machen möchte
oder
- er macht nichts, weswegen sie so viel macht (und ohne ihn würde sie weniger machen oder sich besser fühlen)
wären andere Lösungen zielführend.
Sind beide Probleme gleich stark, braucht es wieder andere Lösungen bzw. beides parallel.
Er packt mehr mit an , bremst sie nicht aus und sie verbreitet weniger Stress (a) als Kompromis oder b) weil sie dadurch ausgeglichener ist).
Er hat nie geholfen und brauchte es auch nie, warum erwartest du es jetzt?
Dazu nimmt er dich nicht für voll, redet sich ständig raus und in seinen Augen funktioniert das bestens.Warum sollte er das lassen?
Wenn es was komplizierter wird für ihn, wird er laut und schon spurst du wieder.Warum sollte er das lassen?
Er zeigt dir doch deutlich genug wo du bei ihm stehst und wie er dich sieht.Wann macht es da mal Klick bei dir?
Ich würde mich gar nicht mehr erklären, sondern einfach die Betten beziehen wann ich möchte und den Rest auch.
Wenn ich meine ich muss ausmisten und er möchte nicht, nun denn, dann mache ich es trotzdem und seine Sachen kommen in extra Kartons und gut ist - sein Ding.
Und dann würde ich endlich mal damit aufhören deinen lauten Vater als Ausrede zu benutzen das du kein Geschrei magst.Du bist alt genug, kennst dieses Problem und kannst dagegen angehen.Du bist kein kleines Mäuschen mehr also höre auf dich so zu benehmen....wenn du dich selber nicht ernst nimmst, wie soll er das denn?!
Nun und dann würde ich mal ernsthaft darüber nachdenken ob man so einen Menschen bis ans Lebensende wirklich möchte.Die besten Jahre liegen noch vor dir, kann man die nicht besser vergeuden?
Es gibt doch wahrhaftig so viele tolle Männer, wenn man unbedingt einen möchte, da müssen es doch nicht solche Kerle sein wo man eher Mutter als Frau ist.
Mein Gott, schiebt doch nicht die Probleme eures ganzen Lebens auf eure Eltern. Du bist längst erwachsen und hast den faulen Sack in vollem Bewusstsein so geheiratet.
Das ist doch oft genug einfach nur Bequemlichkeit, sich EINMAL hinzustellen und dem Herrn die Meinung so unmissverständlich klarzulegen, dass er weiß, hoppla nun wehrt sie sich wirklich. Entweder......oder du kannst gehen, fertig.
Schwanz einziehen und erschrecken ist doch keine erwachsene Reaktion - oder versammeln sich hier wirklich nur noch verhuschte verängstigte Mäuschen, die sich in die Ecke flüchten, wenn der Herr und Gebieter lospoltert?
Ich bin absolut nicht streitsüchtig, aber zum einen hätte ich nie einen faulen Sack (Deine Worte) geheiratet und wäre mein Mann dazu mutiert, hätte man das noch zwei Häuser weiter gehört - und die Lage wäre geklärt gewesen.
Nur nebenbei: ich hatte eine dauerbrüllende Mutter, die zuschlug, bis das Blut floss bei Widerspruch.
Mit 18 hab ich mich geschüttelt, zog aus und wurde erwachsen. Das klappt durchaus.
Wehr Dich endlich richtig und werde wütend, nicht ängstlich.
LG Moni
Naja, was soll man da sagen? Du hast es doch in der Hand. Hör auf das Mäuschen zu spielen nur wegen deinem Vater. Du bist längst erwachsen. Aus dir sollte eine selbstbewusste starke Frau geworden sein. Wenn dem nicht so ist ist es so, ok. Aber willst du jedes mal den Schwanz einziehen wenn dein Mann lauter wird? Warum sollte er sich ändern? Er weiß doch ganz genau dass du spurst.
Ganz ehrlich was das Ausmisten angeht sehe ich das so wie die meisten hier wohl: Wenn der gnädige Herr das nicht gebacken kriegt, dann mach es selbst. Egal ob es ihm passt oder nicht. Er hatte lange genug Zeit sich einzubringen!
Ela
Danke, ihr lieben! Ihr habt mir viel zum Nachdenken gegeben.
Ja, es stimmt, dass ich mich über Leistung definiere, dies aber eher im Büro. Daheim kann ich auch problemlos chillen und renne nicht jedem Staubkorn hinterher, aber irgendwo ist der Punkt erreicht, wo einem das Chaos einfach auf den Senkel geht. Aber wenn ich arbeite oder beim Sport bin, kann ich halt nix machen, und wenn ich vor der Arbeit loslege, lynchen mich zu Recht die Nachbarn.
Meine Hoffnung ist jetzt, dass die Krankenkassen ihn in die Reha schicken möchte, wenn das klappt, hätte ich mal wieder Zeit, hier stressfrei loszulegen.
Wenn ich die Betten beziehen möchte, soll ich es einfach tun, das klingt so einfach. Aber wenn er im Bett liegt und fernsieht...