Mein Freund ist Papa geworden

Hallo zusammen, ich weiß nicht genau ob ich hier richtig bin aber ich brauche irgend eine fremde sachliche Meinung/Ratschlag etc.
Meine Situation ist diese...
Wir sind alle um die 24 Jahre alt. Und haben keine Kinder... bis jetzt(oder so)
Mein Freund hatte bevor er mich kennenlernte einen one night stand und hatte das Glück(Pech) das die Frau schwanger wurde. Nun ich wusste dies von Anfang an aber das 100%tige Ergebnis vom Gheehntest das er der Papa des Kindes ist, wissen wir erst seit kurzen.
Und als ich das erfahren habe seit diesem Moment ist in mir irgendwas zusammen gebrochen so fühlt es sich an und ich hab keine ahnung mehr wo oben unten rechts links hinter oder vorne ist... eines weiß ich ich Liebe meinen Freund überalles und ich kämpfe mit ihm. Aber es muss doch irgend eine lösung geben das ich mit mir innerlich auch klar komme damit... Oder überreagiere ich komplett... und bin einfach schon so verrückt geworden...
Kann mir da irgend jemand irgendwie weiterhelfen... ich bedanke mich schon im vorrauß dafür...
Lg. Unbekannt

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Hm, klingt irgendwie als wenn du bis jetzt in einer Traumblase gelebt hast.
Du hattest doch Zeit genug, dir darüber klar zu werden, wie es für dich weiter geht wenn die Fakten auf dem Tisch liegen.
Ihr hattet Zeit genug für Gespräche, in denen auch dein Freund seinen Standpunkt rausfinden und klar machen konnte, wie sein Weg mit dem Kind aussehen soll.
Solltet ihr das nicht getan haben, dann ist doch logisch, das euch/dich jetzt die Realität schockiert und aus eurer/deiner rosa Wolkenwelt holt.
Dieses pathetische "Liebe über alles" und "kämpfe mit ihm" ist doch vernebelte Gefühlsduselei und trägt in keinster Weise zur Problemlösung bei. Ein vernebelter Kopf hat noch nie gute Entscheidungen getroffen.
Innerlich kommst du nur klar, wenn du für dich (!) eine Entscheidung getroffen hast. Wenn für dich jetzt eine Welt zusammenbricht, dann klingt das schon sehr danach, als wenn du da keinen Bock drauf hast....und das ist völlig okay. Oder willst du dich für die Liebe so verbiegen?

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Zumal ich einen ONS ohne Schutz grenzwertig finde. Jetzt muss der junge Mann halt die Suppe auslöffeln

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Und?
Himmel es ist eben ein Kind entstanden und nun heißt es sich bitte auch darum zu kümmern,er ist eben Papa.
Entweder du kannst dies jetzt positiv begleiten oder du trennest sich damit er jeder sein Leben leben kann.

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Diva2020 hat schon recht. Du solltest alle Fronten klären und dir ein Bewusstsein für die Konsequenzen aneignen.

Dann kannst du in Frieden damit „abschließen“ oder eben herausfinden, dass du damit keinen Frieden schließen kannst und dich trennen.

Fakt ist er wird auf jeden Fall Unterhalt zahlen. Und das ist auch richtig so. Allerdings macht es das natürlich finanziell, grade wenn man erst anfängt sich ein Leben aufzubauen, schwieriger.
Dann bleiben aber viele offene Fragen: was möchte er? Möchte er Umgang? Dann bedeutet das auch, dass natürlich das Kind immer ein Teil eures Lebens sein wird und auch ein gutes Verhältnis zu der Mutter. Auch rücken meistens Kinder an die erste Stelle in der Prioritätenliste der Eltern. Das ist auch richtig so. Könnte aber schwer werden, wenn es nicht auch dein Kind ist und du selbst nicht auch schon Kinder hast. Da es dann schwer nachzuvollziehen ist. Es gehört also viel Empathie dazu.
Vielleicht möchte er ja sogar das Wechselmodell in ein paar Jahren. Dann wärst du sogar aktiv mit eingebunden ohne die Mutter zu sein.

Nun musst du dich fragen: kommst du damit klar. Ist liebe alles? Dann mach es. Mit einer positiven Einstellung kann das ganze sogar klappen und schön werden. Wenn du es nicht kannst, würde ich ihm da nicht im Weg stehen.

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Es ist natürlich nicht toll oder schön, aber im Prinzip war es dir ja von Anfang an klar, dass es so ist. Vllt hast du dir nur eingeredet, dass er doch nicht der Vater ist?

Frag dich: macht ihn das zu einem schlechteren Partner? Warum? Wovor hast du Angst? Was ändert das zwischen euch? Gibt es Grund deshalb an seiner Liebe zu zweifeln?

Es gibt ja durchaus viele Beziehungen, wo ein Partner ein Kind aus einer früheren Partnerschaft hat. Das kann schwierig sein (aber eben eher wegen dem „organisatorischen“), muss aber nicht zwingend eure Partnerschaft beeinflussen (Gefühle zwischen euch).

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Ich kann schon verstehen, dass du die Möglichkeit, dass er tatsächlich der Vater ist bisher weit weggeschoben hat und dich die Realität nun brutal einholt.

Um es kurz zu machen: Überleg dir, ob DU so leben willst. Unterhaltszahlungen, je nachdem wie präsent er die Rolle als Vater auslebt auch ein fremdes Kind und die Ex in deinem Leben, nach dem auch du dich richten musst.

Du bist 24 und ungebunden, dir steht das ganze Leben offen - ganz ehrlich, an deiner Stelle würde ich mir das nicht antun.

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"Ich kämpfe mit ihm"
Was gibt es denn zu kämpfen?
Sollte daraus wirklich irgendein Kampf entstehen, würde ich die Beziehung nochmal überdenken. Beziehungen sollten zu Beginn rosarot und unbeschwert sein. Du bist jetzt 24.
Willst du so dein Leben verbringen? Irgendwann reicht das Drama auch mal und man will in ruhigere Gewässer.


Liebe Grüße
Schoko

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Wie ist es, wird er Unterhalt zahlen und am Leben vom Kind teilhaben wollen?

Emotional verstehe ich, dass es schwierig ist. Es ist halt nicht mehr nur ihr beide, die irgendwann gemeinsam eine Familie gründet. Irgendwo im Hinterkopf schwebt, dass es eine andere Frage mit einem Kind von ihm gibt. Und das ist auch noch sein erstes Kind.

Ich denke, irgendwo möchte man die besondere Frau, die einzige Familie für den anderen sein. An diesem Bild wird jetzt stark gerüttelt.

Wenn er sich entscheidet nicht am Leben des Kindes teilzuhaben, dann macht es für euch weniger im direkten Alltag einen Unterschied.

Vielleicht kannst Du Dir was vorstellen, was euer Verhältnis wieder einzigartig macht? Vielleicht könnt ihr was miteinander machen, was euch stärker aneinander bindet (vielleicht eine Reise gemeinsam oder neue Dinge ausprobieren).

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Hi,

helfen kann ich Die nicht, aber meine Einstellung sage ich Dir gerne.

Ganz ehrlich? Ich war auch mal 24 Jahre alt und für mich wäre das nichts gewesen einen Freund zu haben der Papa ist. Ich möchte keine Kontakte zu irgendwelchen Verflossenen oder ONS und beste Freunde wären wir ganz sicher auch nicht geworden 😇. Auch hätte ich mich damals nicht um ein "fremdes" Kind kümmern wollen. Dazu noch die Unterhaltszahlungen in den kommenden Jahren.

Nö, darauf hätte ich keinen Bock gehabt. Eigene Familie langsam aufbauen gerne, aber ohne "Altlasten" in dem Alter.

LG
Caro

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Der einzige Weg ist es die Sache so zu akzeptieren wie sie ist.
Er ist jetzt Vater und hat Rechte und Pflichten. Er wird Kosten und Zeit für das Kind aufbringen müssen, wenn man davon ausgeht, dass er nicht nur Zahler sein soll,sondern auch Vater sein darf.
Im Sinne des Kindes kann man nur hoffen, dass ihr einen friedvollen Umgang zustande bringt.
Warum für dich jetzt eine Welt zusammenbricht liegt wahrscheinlich daran, dass du dich bis jetzt noch nicht mit dem was wäre wenn auseinander gesetzt hast.
Gewusst hast du es ja.
Nun liegt es an euch das Beste daraus zu machen.

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"eines weiß ich ich Liebe meinen Freund überalles und ich kämpfe mit ihm"
klingt mir nach ein paar Monaten Beziehung zu sehr nach ZDF-Montagabendfilm.

Als junge kinderlose Frau hätte ich wenig Lust gehabt, mir einen Mann, der schon Familie hat, weil er ungeschützt ONS praktiziert, ans Bein zu binden.
Ein Mann, der sich nicht um sein Kind kümmert und ihm eine sehr hohe Priorität einräumt, wäre für mich indiskutabel; das soll er ja schließlich auch tun, wenn ich die Mutter bin. Nur, wenn ich die Mutter dieser Kinder bin, fällt es mir leicht, einen Schritt zurückzutreten, wenn das Kind wichtigere Bedürfnisse hat. Bei einem fremden Kind fiele mir das erheblich viel schwerer.
Für eine Familiengründung wäre das für mich einfach nicht der richtige Partner. Eine richtige Patchworkfamilie, in der meine Kinder für mich und seine für ihn am wichtigsten sind, ist vermutlich auch kompliziert, aber mehr auf Augenhöhe, wenn beide Kinder haben und mehr Verständnis, wie das Leben mit Kindern ist.

Sich darauf einzulassen, dass der Partner ziemlich viel Zeit mit seinem Kind, und so lang es klein ist, auch mit dessen Mutter verbringen wird, während man vielleicht andere Pläne gehabt hätte, das muss man schon richtig wollen.
Und in einer ganz frischen Liebe, in der es erst mal darum geht, Spaß miteinander zu haben und für den anderen höchste Priorität zu haben, wäre mir das zu kompliziert.

Wenn du überzeugt bist, dass diese Beziehung wirklich *die* Beziehung ist, wirst du es schaffen, damit zu leben.