Guten Morgen ,
seit 2009 habe ich nicht mehr voll gearbeitet. Das höchste waren 15 Stunden die Woche. Und ich wette, allein dieser Satz provoziert schon ungemein.
Dazwischen liegen 3 Kinder. Hilfe durch die Omas habe ich überhaupt nicht mehr. Mein Mann arbeitet in Schichten und kann keine entgegengesetzte Betreuung zu regelmäßigen Zeiten sicherstellen.
Dass Kinder allein zu Hause sind, mittags nix zu essen kriegen oder in eine Art Hort gehen kommt für uns nicht in Frage.
Wir bekamen und bekommen niemals staatliche Unterstützung.
Für das normale Leben ist gesorgt. Natürlich schwelgen wir nicht in Reichtum.
Nun ist es so, dass dieses Leben andere schier auf die Palme zu bringen scheint. Mit bösen Kommentaren bis zu abwertenden Blicken. Und irgendwann fühlt man sich wirklich abgewertet.
Ich habe Aus- und Weiterbildung, jobbe in meinem erlernten Beruf und das ist auch kein Beruf, den man verlernt, der sich groß verändert, wo man einfach raus ist. Ich kann ohne Weiteres irgendwann wieder arbeiten.
Aber: mir ist es zuviel mit 3 Kindern ohne Unterstützung zu arbeiten. Ich möchte diesen Drahtseilakt nicht. Fühle mich dafür absolut nicht nervlich gerüstet.
Argument Rente: bis dahin hab ich noch gut und gerne 30 Jahre. Gibts dieses System dann so noch? Abgesehen davon habe ich nun 9 Jahre volle Rentenpunkte bekommen für die Kinder. Hätte ich in meinem Job Vollzeit nicht mal gesammelt. Ist Frauen überhaupt bewusst, dass sie in den meisten Fällen mit ihrer Arbeit überhaupt nicht auf einen Punkt pro Jahr kommen? Dass die Frau, die pro Kind 3 Jahre zu Hause bleibt, sogar mehr bekommt?
Arbeiten gehen kann ich mir später wieder vorstellen, wenn die Kinder größer sind. Und eh den ganzen Tag außer Haus.
Warum wird so dermaßen von anderen Frauen auf Frauen herum gehackt, die nicht oder ganz wenig arbeiten gehen? In einer Art und Weise, dass es schon unmöglich ist..Warum definieren sich Frauen so dermaßen über ihre Arbeit? Ich finde es schlimm ehrlich gesagt, dass es kein anderes Thema gibt. Ich finde 8 Stunden malochen und nix vom Tag haben nicht so toll. Erst recht nicht mit Kindern.
Warum entwickelt sich das alles immer krasser? Wie ein Wettbewerb. Wer geht früher und wer geht länger arbeiten? Kinder werden in dieses Modell rein gequetscht. Mit allen Konsequenzen.
Wir leben sogar kitafrei beim 3. Kind und das ist entspannt wie nie. Eine einmalige Zeit. Frei von Kiga-Krankheiten und Verpflichtungen. Das kommt früh genug.
Nur leider fand ich an Kontakten nur alleinerziehende Hartz IV Empfängerinnen. Die immer übers wenige Geld jammerten. Da finde ich dann, wenn das Geld nicht reicht, müssen sie was zuverdienen. Mache ich ja auch.
Die Themen sind dann halt auch schwierig, da nicht meine Baustelle.
Langweilig wird mir übrigens nie. Es ist immer genug zu tun.
Aber zurück zum Thema: Warum belastet es Frauen so sehr, wenn andere Frauen nicht oder sehr wenig arbeiten?
Warum wird man als Quasi-Nurhausfrau nicht in Ruhe gelassen?
Du hast sicher insofern Recht, dass das tradierte Rollenbild der Frau als (überwiegend) Hausfrau und Mutter ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Sie Frau, die sagt, sie sei damit zufrieden, wird leicht in die Schublade der altbackenden Hausmutti gepackt, unfähig aus ihren Talenten auch beruflich etwas zu machen.
Ich kann aus meiner Sicht nur sagen, dass ich in meinem Leben und Umfeld einige Frauen erlebt habe, die in die Ehe- und Familienfalle getappt sind und nach einer Trennung sowohl beruflich als auch bez. ihrer Altersversorgung nicht eben gut dastanden. Man hat sich auf die Ehe verlassen auch für's Alter und auf einmal stand man im kurzen Hemd da.
Es muss nicht so kommen. Aber es ist auch nicht verkehrt, sich finanziell abzusichern und das kann man in unserem System nun mal am besten wenn man auch selbst (Vollzeit) arbeitet.
Natürlich ist es in gewisser Weise ungerecht und einen Mann würde man wohl weit weniger mit dieser Entweder-Oder-Frage konfrontieren. Aber vielleicht wirst Du mit zunehmendem Alter der Kinder zu Erkenntnis kommen, dass Du Dich auch auch beruflich noch weiterentwickeln kannst, kannst unabhängig davon, was Dein Umfeld oder der Zeitgeist sagt. Schließlich hast Du Möglichkeiten und Fähigkeiten auch jenseits Deines Mutterdaseins.
Das Rentenloch betrifft selten nur die Mütter. Im Falle der Ehe gibt es bei einer Trennung den Rentenausgleich, dass wird gerne vergessen.
Der Mann trägt das Loch in der Versorgung mit. Zumindest der Ehemann.
Der Rentenausgleich rettet die Frau nicht vor der Altersarmut, die nie mehr oder kaum arbeiten war, da muss man realistisch sein. Je nach dem, wann eine Trennung erfolgt, kann der der andere Partner (Mann) noch privat ansparen.
Der entscheidende Punkt aber ist: Was für einen Job mit welcher Bezahlung erwartet jemanden, der jahrelang vom Arbeitsmarkt weg war?
Es ist doch in Ordnung, wenn es für EUCH in Ordnung ist.
Ich verstehe auch nicht, WER dir böse Blicke zuwirft deswegen? Es steht dir doch nicht auf der Stirn geschrieben, dass du seit 2009 ausschließlich Hausfrau bist?!?!?!?
Du musst es doch den Leuten erzählen, damit sie das wissen können.
Drum: Leute, die dich kennen, die wissen es doch (wieso klingt es schon beim Schreiben, als ob man es geheim halten müsste) und kennen eure Meinung dazu.
Und Fremde: WARUM solltest du mit anderen/Fremden darüber reden??
Zur Rente: nicht böse gemeint. Aber das "wer weiß, ob es Rente überhaupt mal gibt" hab ich so immer von meiner Nachbarin gehört. Mittlerweile ist sie Ü50 und hat sich JETZT (nach 23 Jahren Hausfrauendasein inkl. 2 Kindern) einen Halbtagsjob gesucht, weil sie festgestellt hat, dass sie nur etwas über 200 Euro Rente bekommt.
Sie ist äußerst angesäuert dem Deutschen Staat gegenüber.
Es kommt im Übrigen nicht nur auf die Anzahl der Rentenpunkte an, sondern auch, wie viel man eingezahlt hat.
Aber - wie gesagt - wenn es für euch als Familie so gut ist, was interessiert dich dann die Meinung Außenstehender?
>>>Es kommt im Übrigen nicht nur auf die Anzahl der Rentenpunkte an, sondern auch, wie viel man eingezahlt hat.<<<
Es kommt NUR auf die Anzahl der Rentenpunkte an, je mehr man eingezahlt hat, umso höher ist die Anzahl der Rentenpunkte.
Stimmt. Hab im Nachhinein gemerkt, dass ich mich unverständlich ausgedrückt hatte....
Hi,
arbeite an deiner Haltung, dann wirst du auch in Ruhe gelassen.
Und dann stellt sich immer die Frage, wer das kommentiert und ob es tatsächlich so viele sind, die das abwerten. Letztendlich sind mir Meinungen von Menschen, die so ganz anders ticken als ich, relativ wurscht, weil es ja klar ist, dass sie andere Ansichten haben.
Wenn eine gute Freundin besorgt nachfragt, ob du damit zufrieden bist und an deine Rente denkst, ist das ja was, womit man gut leben kann. Aber natürlich steckt in einer solchen Nachfrage auch ein Stück weit ein Infragestellen deines Lebensentwurfs. Wenn die biestige Schwägerin, die sich ein solches Leben nicht leisten kann, dich blöd von der Seite anmacht, ist das ja eigentlich nur ein müdes Lächeln wert.🤷♀️
vlg tina
Bist du schon mal auf die Idee gekommen, das du aneckst, weil du selber andere Lebensmodelle nicht wertfrei anerkennen kannst und sogar noch einen draufsetzt, weil du ALG 2-Beziehern pauschal Faulheit unterstellst?
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Nein, Kinder bekommen ist wirklich keine Leistung, es ist aber eine Leistung die Kinder psychisch gesund auf einen geraden Weg ins Leben zu bekommen. Ich bin weder pro Arbeiten, noch pro Zuhause bleiben, aber bei manchen Frauen (oder auch Männer), die ihre Karriere an erster Stelle stellen, bezweifle ich, dass die Kinder keinen Schaden in irgendeiner Form davontragen.
Hallo,
grundsätzlich finde ich, dass DU in Deinem Post arbeitende Frauen abwertest:
"Warum definieren sich Frauen so dermaßen über ihre Arbeit? Ich finde es schlimm ehrlich gesagt, dass es kein anderes Thema gibt. Ich finde 8 Stunden malochen und nix vom Tag haben nicht so toll. Erst recht nicht mit Kindern."
..wenn das Deine Art ist, dann verstehe ich, wenn Du im Gegenzug für Dein Lebensmodell auch angegangen wirst.
Ansonsten ist es mir persönlich auch völlig egal, wer arbeitet und wer nicht SO LANGE nicht an der Situation dann früher oder später rumgejammert wird.
Denn grundsätzlich ist es so: wer nicht arbeitet, hat idR eben nicht viel oder keine Kohle. Die Frau, die sich heutzutage auf den Mann finanziell verlässt und nach einer Scheidung jammert, dass sie schlecht da steht, ist in meinen Augen selbst schuld. Man weiß heute eben, dass es keinen lebenslangen Ehegattenunterhalt mehr gibt. Da muss man/frau vorsorgen. Oder nicht und dann nicht jammern.
Wenn Du zufrieden bist mit Deiner Situation ist doch toll.
Mäkelst Du nicht an anderen, wirst Du auch nicht angegangen.
Aber wie gesagt: ich finde es klingt bei Dir unterschwellig so, als wärst Du nicht zufrieden mit Deinem Modell.
Dieses Thema kommt hier seit Jahren immer wieder hoch. Ich frage mal zurück, wirst du häufig damit behelligt, dass du nicht arbeitest?
Ich für meinen Teil beschäftige mich gar nicht so viel mit den Modellen anderer, mir ist wichtig, dass ich nach meiner Scheidung für mich und meine Kinder sorgen kann und damit bin ich durchaus ausgelastet. Ich fühle mich auch nicht im Nachteil gegenüber einer Quasi-Nurhausfrau. Wichtig ist doch, dass du und deine Familie gut mit eurem Modell leben könnt.
Ich finde es immer sehr anmaßend andere Menschen wegen ihrer Lebensweise anzugreifen, denke dann immer, haben die Leute kein eigenes Leben?
Hallo.
Wieso in Grau, wenn du doch so überzeugt von eurem Lebensmodell bist?
Wie anderen Usern auch schon, stößt mir ebenfalls auf, dass du andere Lebensmodelle abwertest.
"Warum definieren sich Frauen so dermaßen über ihre Arbeit?"
Gegenfrage : wieso definierst DU dich so über dein Hausfrauendasein?
Merkst du was? Werte doch einfach nicht über berufstätige Mütter und dann wertet niemand über dich.
Ich definiere mich zB nicht über meine Arbeit. Ich arbeite seit ich 16 bin, habe mich dann mit 31 noch mal umorientiert, neue Ausbildung begonnen und gehe seitdem unser Jüngster 3 ist, Vollzeit (41 Std) in Schicht arbeiten.
Mein Mann arbeitet meist "nur" 32-35 Std, ist mittags zu Hause, kein Wochenende oder Feiertag arbeiten. Er ist für die Kinder da und ein Vater ist nicht "schlechter", als die Mutter. Ganz einfach.
Aber dem Vorurteil mir gegenüber, als vollzeitarbeitende Mutter, war ich anfangs auch ausgesetzt. Aber ausschließlich durch meine hauptsächlich männlichen Arbeitskollegen.
Meine liebste Antwort war immer :"Och, wisst ihr. Wenns hart auf hart kommt -> ich muss nicht in einer für mich unglücklichen Ehe verharren, da ich kaum oder 0 gearbeitet habe und nicht mehr richtig zurück ins Berufsleben finde nach ewiger 'Auszeit'. Bin finanziell unabhängig von meinem Mann UND tue was für meine Rente bis zur Verbeamtung. Ich könnte mich trennen, wenn ich will und mich und die Kinder alleine versorgen. DAS ist mir zum Beispiel wichtig."
Wenn dir so etwas nicht wichtig ist. Ok. Legitim.
Aber zur Rente noch mal : meine Mutter war bis zu uns Kindern, so wie du, ein paar Jahre Vollzeit arbeiten, dann 10 Jahre für uns Kinder daheim, dann Teilzeit, dann 450€.. Sie hat mit 62 gerade mal 430€ Rente. Ach und versteuern muss ein Rentner seine Rente auch noch. Mit der Krankenkasse war auch noch irgendwas, oder war es Pflegeversicherung. Egal. Jedenfalls kann man definitiv nicht mit jeder Rente "mal ebend locker" im Alter leben.
Mein Vater starb an Silvester plötzlich und unerwartet. Gott sei Dank, ist die Eigentumswohnung bezahlt, sonst würde sie finanziell echt arm darstehen.
Aber vielleicht hast du ja privat vorgesorgt in Form von privater Rentenversicherung oder sowas. Keine Ahnung. Ansonsten hast du ja 3 Kinder und die können dir später Geld zuschießen im Alter, wenn due Rente nicht reicht :). Ist ja nunmal auch nicht wichtig, auch ans Alter zu denken, wenn man mal sieht, was JETZT gerade so passiert mit den Preisen, Inflation, Heizen etc pp.
Aber erst ab einem gewissen Betrag.