Ehe zerbricht von Tag zu Tag 😞

Hallo,
wir sind seit 15 Jahren ein Paar und seit 9 Jahren verheiratet.
2020 haben wir unsere gemeinsame wundervolle Tochter bekommen
( Wunschkind )
Wir lieben sie über alles jedoch ist sie kein Anfänger Baby / Kind, sondern fordert schon ordentlich was ein. Mittlerweile ist sie ein und halb Jahre alt und zickt ordentlich was vor allem mich nerven kostet und ich so ziemlich an meine Grenzen komme.
Mein Mann arbeitet meist den ganzen Tag, ich bin zuhause kümmere mich um die kleine etc. Ich muss dazu sagen er unterstütz mich in allem wo es geht und gibt sich so viel Mühe damit ich entlastet werde.. aber..
wir streiten so oft.. so viel wie in den letzten 6 Monaten haben wir in den 15 Jahren nicht gestritten 😞
Er kommt meist etwas fertig aus der Arbeit und versucht dennoch alles abzunehmen legt die kleine schlafen übernimmt nächte wenn die kleine zahlt damit ich mal schlafen kann usw. also er ist im allgemeinen ein sehr sehr guter Ehemann und Papa ❤️
Ich hingegen bin seit der Geburt insbesondere seit ca 6-8 Monaten so aggressiv und ungeduldig und zicke extrem was aber nicht in meiner Hand liegt 😞
Ich bin im Alltag so überfordert mit meinem
Mädchen ich gebe es zu ich bin oft überfordert und mache alles für sie und vergesse mich dabei komplett ( wobei ich an und an mal ausgehe essen usw mit Freunden )
Mein Partner hat nun zum 3 mal gesagt das wenn ich mich nicht ändere das er sich scheiden lassen will 😞
Ich sage immer ich ändere mich und dann kommt wieder der Moment wo ich zicke und schreie
Was soll ich machen 😞😞

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Ich verstehe deine Gefühlslage, weil es mir selbst ähnlich erging (wobei mein Kind nicht schwierig ist, dafür mein Mann aber keinerlei Unterlagen war/ist). Ich hätte zwei Vorschläge für dich die mir persönlich geholfen haben:

1) Sucht einen Betreuungsplatz für euer Kind und du gehst wieder ein paar wenige Stunden arbeiten. Du hast etwas Abstand vom Kind und bist dadurch ausgeglichener. Bei mir haben 6 Stunden Arbeit nach 18 Monaten Elternzeit wahre Wunder bewirkt was meine Ausgeglichenheit und meinen Energiehaushalt betraf.

2) Fang eine Therapie an. Wenn ich an meine Grenzen komme fange ich entweder an zu weinen oder laut zu fluchen. Seit ich in Therapie bin gibt es kaum mehr Situationen wo ich nicht entweder schon vorab gegensteuern oder mich dann in der Situation beherrschen kann.

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Ich finde deine Tipps super.
Wenn es machbar und bezahlbar ist, dann würde ich das Kind vielleicht sogar auch so mal einen halben Tag oder einen Tag lang betreuen lassen. In dieser Zeit kann man sich dann mal voll auf sich konzentrieren oder eben in Ruhe etwas im Haushalt machen.

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"Ich sage immer ich ändere mich und dann kommt wieder der Moment wo ich zicke und schreie
Was soll ich machen 😞😞"

Im Prinzip ist es ganz einfach: Nicht zicken und schreien.

Wenn du das nicht in den Griff kriegen kannst such dir Hilfe bei einem Therapeuten, der kann dir Tipps und Kniffe zeigen, wie du dich besser unter Kontrolle bringen kannst. Scheinbar macht dein Partner schon Einiges, wenn ich mir vorstelle ich komme nach Hause nach einem anstrengenden Arbeitstag und mich faucht ständig jemand an - nee, da hätte ich auch keine Lust drauf.

Wielange ist denn noch Elternzeit geplant? Vllt. hilft es dir, wenn du die Elternzeit beendest und wieder etwas arbeiten gehst, mal was anderes siehst als immer nur dein Kind. Dazu musst du aber bereit sein, das Kind von jemand anderem betreuen zu lassen, entweder von deinem Mann, in dem er Arbeitszeit reduziert, oder von der Kita/Tagesmutter.

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>>>Ich sage immer ich ändere mich<<<

Was hast du denn in dieser Richtung unternommen?

Vielleicht ginge es dir schon besser, wenn du wieder arbeiten gehen würdest.

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Verändert sich etwas zum Positiven, wenn du zickst und schreist?
Nein?
Besser ist es kurz den Raum zu verlassen und tief durchatmen.
Sowas in diese Richtung wäre mal eine erste Hilfe Maßnahme.
Ich bin bzw. war selbst sehr impulsiv.
Wenn ich merke, es kommt hoch, dann gehe ich selbst aus der Situation.
Mir hilft das ungemein.

Dann würde mich noch interessieren wie ein typischer Alltag bei dir aussieht. Nur um zu sehen ob man ein paar Pausen für dich abzwacken kann.

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Das ist doch kein Scheidungsgrund..Ich bin immer wieder erstaunt, warum sich scheiden gelassen wird.
Gehst du schon wieder arbeiten? Wenn ja, bist du vielleicht deshalb so gestresst.

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Ich finde es völlig legitim dass der Mann keine Lust hat sich regelmäßig anschreien zu lassen. Das ist psychische Gewalt! und für's Kind auch nicht gut.

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Ich frage mich, warum du ihm versprichst, dass du dich änderst, obwohl du keinen Plan hast, woran es bei dir liegt und wo du ansetzen sollst?

Dass man gereizter ist, wenn man gestresst und überfordert ist, kann ich verstehen. Auch wenn man gerade mit sich selbst nicht zufrieden ist, kann es zu unangenehmen Gefühlsäußerungen kommen.

Als erstes an deiner Stelle würde ich keine Versprechungen machen, die du nicht halten kannst. Als zweites würde ich in mich gehen und überlegen, was dich so unzufrieden macht und was geschehen muss, dass es besser wird. Danach machst du dir einen Plan, besprichst dieser mit deinem Mann, damit er weiß, du tust was für euch, aber versprichst nicht, dass das Zicken und Schreien von einem auf dem anderen Tag weg ist. Die Veränderung wird kontinuierlich kommen. Es wird weniger sein, sonst setzt du dich selbst zu sehr unter Druck.

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Kann es sein dass du eine postpartale Depression entwickelt hast?
Wenn du früher wirklich gar nicht so warst, ist das eine Möglichkeit.
Du solltest dir jedenfalls dringend professionelle Hilfe holen, und Strategien entwickeln deinen Frust anders als durch Schreien abzubauen. Das ist weder fair deinem Mann gegenüber noch gut für die Entwicklung des Kindes.

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Ich würde erst einmal in mich gehen, was das eigentliche Problem ist? Will ich nicht mehr mit Kind zuhause sein, sondern wieder arbeiten oder brauche ich einfach mal 2 freie Vormittage für mich? Oder einen freien Nachmittag pro Woche? Ein freies Wochenende? Dein Partner scheint dich ja zu unterstützen, aber es klingt ein bisschen, dass er auch ziemlich am Anschlag ist - wenn es um einen freien Nachmittag in der Woche ginge, oder ähnliches, würde ich kurzfristig nach einem Babysitter (in der Familie oder vielleicht ein älteres Kind im Familien/Bekanntenkreis?) schauen. Wenn du aber wieder arbeiten willst, ist das vollkommen legitim und ich würde mich schnellstens darum kümmern, dass das klappt (Gespräch mit AG und Betreuungsmöglichkeit) und ich darüber einen Ausgleich (und Bestätigung?) bekomme.
Wenn ich das alles nicht beantworten kann, würde ich eventuell auch versuchen, einen Therapeuten oder eine Beratungsstelle zu kontaktieren, um so herauszufinden, wo die Knackpunkte sind.
Und zu guter Letzt - das auf jeden Fall: Lass dich mal beim Arzt durchchecken, ob es nicht die Hormone sind - so ne Schilddrüsenunterfunktion kann auch mal durch ne Schwangerschaft ausgelöst werden und kann durchaus zu Gereiztheit u.ä. führen

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Ihr klingt beide ziemlich durch.

Vielleicht ist das reine Mamaleben auch einfach nichts für dich? Was hast du vorher gemacht?
Ich habe zwar am letzten Tag meiner Elternzeit geheult, weil Kind ja noch so klein, aber als ich wieder im Büro war, habe ich gewusst, was mir gefehlt hat ;-)

Und dann beobachte dich doch mal: wann schreist du? Schaffst du es dich vorher zurück zu ziehen?
Du solltest versuchen rauszufinden, was dich so aggressiv macht und da kann man sich auch mal gesundheitlich durch checken lassen. Alles normal nach der Geburt (ich zB habe seit dem ganz furchtbare PMS, das hatte ich vorher nicht); Schilddrüse iO?... etc.pp.