Mein Mann und ich

Hallo zusammen,
mein Mann und ich sind gerade in einer schweren Zeit. Wir haben uns eine Immobilie vor kurzem gekauft die wir renovieren mussten. In der Zeit war bei uns eine heftige Krise. Mein Mann war ständig am meckern und hat mich respektlos behandelt.

Egal was ich tue, er meckern. Beispielsweise musste ich neulich flüstern weil unser Kind schläft und er meckert mich an und sagt du musst nicht flüstern! Du kannst normal reden. Aber in einem sehr hässlichen Ton.

Als wir renovieren mussten hat er mich angepöbelt sobald ich mich hingesetzt habe und stellt mich immer als eine faule Frau dar.
Dabei sieht er gar nicht, dass ich auch Dinge tue.

Er ist mir und meiner Familie sehr respektlos. Er antwortet forsch auf Antworten und ist sehr bestimmeriisch und nicht kooperativ.
Mein Vater hat uns sehr viel geholfen, anstatt sich zu bedanken, bemängelt er nur seine Arbeit. Ebenso bei mir!

Er hat mich auch schon sehr oft verbal beleidigt. Und auch so sehr, dass er meine Familie beleidigt hat. Er rastet oft einfach aus wenn er sauer wird. Er weiß nicht was er tun soll und läuft von der einen Ecke zur anderen. Einfach DUMM, denke ich mit jedesmal.

Wir haben schon echt ewig lang diese Probleme und ich erzähle jetzt auch nicht alles, dass würde den Rahmen sprengen.

Zusammenfassend, ich fühle nicht die Liebe, die ich empfingen sollte, ich bin einfach kühl geworden ihm gegenüber. Ich mag viel mehr Sachen NICHT an ihm, wie dass ich Dinge an ihm
Mag.

Ich wünschte ich könnte etwas an unserer Beziehung ändern, denn wegwerfen wäre mir echt sehr anstrengend. Ich kann mit ihm auch nicht reden, sobald ich es anspreche meint er, ich wäre doof und weicht aus. Geht aus dem Haus oder sonst was.

Wir haben ein gemeinsames Kind, was die Sache sehr schwer macht, und eben die Immobilie die wir erst gekauft haben vor 6 Monaten.

Ich kann mir denken, dass er sehr gestresst ist bzw. war wegen der Renovierung aber ich finde es traurig, dass er mir bzw uns gegenüber so reagiert.

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Hmm ich werde nicht so ganz schlau aus Deinem Post.

Pöbelein und Beleidigungen gehen für mich nicht klar. Allerdings finde ich jetz dein Beispiel mit dem Flüstern irgendwie relativ harmlos.

Ein Hauskauf mit Renovierung und all den damit verbundenen Verpflichtungen ist ne Wahnsinns Belastung für ne Beziehung. Kenne ich von uns. Selbst das Babyjahr hat und nicht so nerven gekostet wie das Haus und die Renovierungen. Zu der Zeit war der Ton bei uns auch rauher wie üblich. Und sicherlich hab ich meinen Mann (der generell bisschen gechilter unterwegs ist als ich) dann auch mal angeherrscht wenn er mal ne Pause gemacht hat und ich weiter machen wollte. Der Datz „einfach dumm“ zeigt darüber hinaus auch nicht von Wahnsinns Respekt deinerseits.

Es ist schwer das anhand deiner Beschreibung zu beurteilen.


Dass du sagst du magst mehr an ihm nicht wie dass du an ihm magst ist allerdings schon schwierig. So ne Aussage würde ich nicht machen. Da wäre es schon angezeigt die Sache auf den Prüfstand zu stellen.

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Wir haben selbst gebaut und das ganz ohne Kind. Da lagen die Nerven echt blank! Mein Mann und ich haben auch oft gestritten, dem anderen vorgeworfen, er macht zu wenig usw..

Letztlich: ändern müsst ihr was. Reden ist unumgehbar. Vielleicht mit professioneller Moderation, wenn ihr eure Muster alleine nicht durchbrechen könnt.

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Naja, zumindest seid ihr euch beide einig, das ihr euch gegenseitg ziemlich "dumm" findet und das schon sehr lange.
Von daher frage ich mich wirklich, wieso gründet man eine Familie und stürzt sich gemeinsam in hohe Schulden, wenn man das doch lange weiß?

Und ja, ihr habt jetzt zeitgleich zwei totale Belastungen für eine sogar funktionierende Partnerschaft an der Backe, die wirklich eine Beziehung von innen nach außen krempeln.
Unterm Strich nehmt ihr euch beide nix, du denkst es...er sagt es. Will man so leben?

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Hallo

Fühl dich verstanden, bei uns war es sehr ähnlich. Wir haben ein Haus gekauft und umgebaut, als ich schwanger war. Ich weiss nicht, wie oft ich diese Idee verflucht habe. Dazu haben wir beide Vollzeit gearbeitet.

Meine Familie hat extrem viel mitgeholfen, da mein Vater vom Fach ist. Mein Mann aber ist ein extremer Perfektionist und war ständig am meckern, dass es nicht gut genug ausgeführt sei. Was aber für ihn alles getan wurde, sah er irgendwie nicht. Jedenfalls lagen die Nerven auf beiden Seiten blank. Stress, dass wir alles bis zur Geburt schaffen, Arbeiten und natürlich die finanzielle Belastung. Wir haben uns oft angefaucht und bei mir flossen regelmässig dieTränen, was nicht nur den Hormonen geschuldet war. Ich stand zwischen den Stühlen (Familie und Mann) und war einfach nur müde, frustriert und genervt und "musste" trotzdem mit anpacken.

Was uns geholfen hat: Einen Plan aufstellen, was bis wann und von wem erledigt werden muss (und zwar realistisch), gemeinsame Auszeiten schaffen, auch wenn es nur ein Spaziergang ist, und viel über externe Firmen machen lassen. Kostet halt was, aber die Familie ist fein raus und man hat eine Garantieleistung, falls was schief läuft. Und vor allem, REDEN und den Respekt voreinander nicht verlieren. Mann muss wieder als Einheit ein gemeinsames Ziel haben. Ich weiss, nicht einfach, habe selbst oft an Trennung gedacht und das Haus verflucht. Irgendwann findet man wieder auf die gleiche Ebene zurück und man kann zurückschauen und stolz auf seine Leistung sein. Irgendwann macht es auch bei deinem Mann klick. Und ab und zu ein Lob :-) Ein Kompliment hört doch jeder gern.

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Was soll man denn da loben? "Schatz, da ist dir aber eine einfallsreiche Beleidigung eingefallen"? Oder "du hast sehr viel Menschenkenntnis, dass dir gleich meine Faulheit und Dummheit aufgefallen ist"?
Oder "das war sehr klug von dir, meinen Vater die Arbeit machen zu lassen, obwohl du mit der Qualität unzufrieden bist, ein Meisterbetrieb wär ja teurer gewesen, gut, dass du so sparsam bist"?

Für einen Pubertierenden, der sich so aufführt hätte man wahrscheinlich weniger Verständnis...

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Hallo, du siehst es ja auch, es ist eine schwierige Zeit. Während dem Hausbau hätten wir uns auch fast getrennt und es hat Jahre gedauert, bis unsere Ehe wieder okay war. Haltet durch, schafft euch Inseln mit Pausen, fahrt trotzdem mal in Urlaub und behaltet das Ziel im Auge! Ich liege jetzt jeden Tag in der Sonne auf der Terrasse und genieße das neue Haus. LG

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Ich muss mich den anderen anschließen. Wir renovieren zwar nicht, sondern (lassen) bauen, aber es ging schon so viel schief, ich könnte Bände schreiben.
Das letzte Jahr war für uns sehr hart. Die Geburt unserer 2. Tochter, die kein einfaches Baby war, der Hausbau, bei dem von Anfang an schon alles schief lief, damit verbunden eine extreme Kostensteigerung und in dem Zusammenhang finanzielle Sorgen, ob wir diese Zusatzkosten alle stemmen können.

O ja, wir haben uns angefaucht und ich habe mehrmals über eine Trennung nachgedacht, aber wie heißt es so schön: "In guten wie in schlechten Zeiten". Das haben wir uns bei der Eheschließung versprochen und daran habe ich versucht zu denken in dieser Krise. Am Hausbau scheitern viele Ehen. Das ist nichts neues. Die Frage ist, ob man dazugehören will oder ob man gemeinsam diese schwere Zeit durchsteht.

Nehmt euch mal wieder Zeit für euch zwei. Macht euch bewusst, was ihr aneinander habt. Und vor allem kommt weg von euern destruktiven, beleidigenden Auseinandersetzungen. Was bringt es euch, den jeweils anderen zu beleidigen? Außer gegenseitige Verletzungen kommt dabei nichts raus. Erzählt euch, wie ihr euch fühlt, wenn der andere so mit euch redet. Sag deinem Mann, dass seine Worte dich verletzen und gestehe dir ein, wenn du ihn deinerseits verletzt hast.
Wenn das alles nicht mehr hilft, hilft vielleicht noch eine Ehetherapie.

Alles Gute.