Hallo ihr,
ich war mir echt unschlüssig in welches Forum das Thema passen würde. Daher hoffe ich einfach mal es passt hier rein.
Ich habe einen tollen Gemüsegarten, der früher mal ein Hühnergehege war und was wir letztes Jahr zu einem Eldorado für Nutzpflanzen umgebaut haben. Mein Mann hat im Frühjahr auf bestehende Balken Dachplatten befestigt, so dass die Tomaten einen geschützten Unterstand haben. Bevor dieses Dach nicht drauf war, konnte ich keine Beete anlegen, da er den Platz für die Leiter gebraucht hat.
Mein Mann neigt dazu Dinge sehr lange rauszuzögern. Ich pers. habe da wenig Verständnis, da ich selbst eher der Typ fürs Sofort-Erledigen bin.
Das Dach kam gerade so passend, dass ich unter Zeitdruck die Beete fertig gemacht habe, damit es für die Direktsaaten nicht zu spät war. War eine riesige Diskussion letztes Jahr, da ich etwas quengelig wurde.
Nun haben wir ein paar alte Steinplatten "geerbt", die wir/er dort gerne verlegen möchte, da ich letztes Jahr viel Arbeit mit Unkräutern hatte, die zwischen den Beeten und Kübeln gewachsen sind. Morgens in Schlappen gießen und erstmal schön mit den nackten Füßen durch Brennesseln - yay -
Fürs Verlegen müsste er das mittlerweile wieder nachgewachsene Unkraut ausstechen, Folie drunter legen, mit Kies befüllen und dann die Platten verlegen. Muss nicht genau sein, nur dass man nicht stolpert und das Unkraut nicht durch kann. Die Wege sind max. 1-2 Steinplatten breit.
Naja, was soll ich sagen. Die letzten Wochen war das "schlechte" Wetter die Ausrede. Ich hab meine Gartenarbeiten trotzdem erledigen können an Tagen an denen es nicht regnet. Klar, warm und sonnig wars jetzt nicht, aber nicht so als könnte man gar nichts machen. Eigentlich hatte ich ihm gesagt, dass die Platten spätestens zu den Eisheiligen Mitte Mai fertig sein sollen, weil die vorgezogenen Pflanzen dann in die Töpfe/Beete kommen und er dann nicht mehr so viel Handlungsspielraum hat.
Gestern schönes Wetter... heute schönes Wetter... Mann sitzt drinnen und zockt. Und ich weiß nicht, ob ich wieder quengeln soll oder ob ich einfach drauf pfeife und dieses Jahr vermeide mit nackten Füßen zum Gießen zu gehen, weil mir die Diskussion eigentlich wieder zu anstrengend ist.
Ich weiß aber auch, dass er sich im Nachgang wieder über sich selbst ärgert, weil ers nicht gemacht hat.
Grundsätzlich ist alles was wächst und was man daraus macht mein Hobby und da mag er sich auch nicht einmischen, aber wenns um handwerkliche Arbeiten drumrum geht, dann sieht er das schon eher als seinen Bereich an.
Ich überlege auch, ob ichs nicht einfach selbst machen soll. Andererseits macht die Anzucht und Pflege der Pflanzen, die später dort rein sollen auch Arbeit, die ohnehin an mir hängen bleibt und bei der ich auch gar keine Hilfe von ihm erwarten würde. Da hab ich neben Haushalt und Job noch ausreichend zu tun.
Was würdet ihr tun? Aussitzen, selbst machen oder Terror schieben? Mich ärgert grad diese "Unwissenheit" mehr als dass es nicht erledigt ist. Und ich gönn ihm ja auch seine Zeit für sich selbst, gerade weil wir allgemein eine schwierige Phase durchmachen.
Mann sagt, er macht und die Zeit drängt
Das kommt darauf an ob es euer gemeinsames Hobby ist, oder aber es ist dein Hobby. Für mich klingt es wie letzteres. Er ist dem nicht abgeneigt, es ist aber irgendwie auch nicht sein richtiges Ding. Ich fürchte das musst du dann akzeptieren. Ich würds selber machen. Dir macht das Gärtnern eh Freude, scheint du bist gern draussen und hinterher die Zufriedenheit das es gut geworden ist.
Ansprechen würd ich es trotzdem. Er kann dir ja sagen wenn es nicht sein Ding ist, kein Problem. Dann ist der handwerkliche Bereich im Garten zukünftig dein Bereich. Wäre nett wenn er dir ab und zu, ala "gib mir mal bitte den Hammer, reich mir ein Brett", zur Hand ginge, aber du weißt in Zukunft woran du bist, machst das selbst, bevor du wieder unter Zeitdruck gerätst weil er Ausreden erfindet.
Gärtnern ist mein Hobby, die Idee mit den Platten und das Angebot es umzusetzen kam tatsächlich von ihm selbst. Ich hätte mir ansonsten etwas anderes überlegt (kleinere Platten z.B.), da ich vor 11 Jahren einen Bandscheibenvorfall hatte und ich weiß, wenn ichs selbst mache, dass ich dann die nächsten Tage gehe wie eine 80 Jährige. Jetzt ist das Material da und irgendwer muss es machen. Das ärgert mich ein wenig, weils eben auch sein Angebot war.
Aber vermutlich hast du Recht. Lieber mach ichs langsamer als dass ich Mitte Mai dann ohne Lösung da stehe.
Ist bei ihm allgemein ein Problem, dass er so viele Ideen hat und gern etwas handwerklich umsetzen möchte. Aber wenns an die Umsetzung geht, dann scheitert es immer am "Wetter". Die anderen Dinge kann ich nur besser aussitzen
Hm, "Terror schieben" oder "quengeln"....joah, hat meine Tochter auch erfolglos versucht als sie klein war. Und wenn das Kind hier damit nicht durchkommt, dann kannst du davon ausgehen, das es unter uns Erwachsenen erst recht nicht klappt.
Ihr habt ja quasi einen Termin gesetzt und besprochen....also überlaß ihm dann auch, wann er die Arbeit verrichtet oder du machst es selber, wenn du die Geduld nicht hast. Auf den letzten Drücker ist immer noch rechtzeitig!
Und wenn das dein Hobby ist, dann finde ich es schräg, die damit verbundene Arbeit als an dir "hängenbleibend" zu beschreiben.
Mein Mann macht auch alles auf den letzten Drücker...aber bisher war es immer pünktlich fertig. Also, was will ich mehr? Würde hier also bedeuten, das ich ab dem 16. Mai loslegen kann. Über mehr zerbreche ich mir nicht den Kopf und garantiert gehe ich ihm auch damit nicht im Vorfeld auf den Keks, wenn ich es nicht selber kann oder will.
Das betrifft auch andere Lebensbereiche, jeder wie er möchte....ich packe für den Urlaub meinen Kram wann ich will, zelebriere das irgendwie im Vorfeld...er dagegen packt immer ein paar Stunden vor der Abfahrt. So sind wir und das ist vollkommen okay.
Ich bin ja etwas wie du, zu viel Euphorie, Planeritis, Knoten ins Gehirn denken.....ich bewundere nach all den Jahren meinen Mann für seine Gelassenheit. Am Anfang der Beziehung hatte ich Zweifel, ob das funktionieren kann....kann es, er hat mich noch nie hängen lassen und ich musste lernen, mir nicht seinen Kopf zu zerbrechen.
"Was würdet ihr tun? Aussitzen, selbst machen oder Terror schieben? "
Nichts von alledem, ich kann mich 100%ig auf meinen Mann verlassen, das nach den Eisheiligen der Weg fertig ist. Wann, wie, das ist nicht meine Baustelle.
Würde ich mich da immer 100% drauf verlassen können, dass zum Termin dann auch alles passt, würde ich mir keine Gedanken darum machen. Aber ich kann nicht mal sagen, ob er es überhaupt macht.
Wir haben bei uns öfter mal den Fall, dass bestimmte Vorhaben mal hinten runter fallen. Bei seinen Hobbies ist mir das egal, das muss er wissen. Aber hier verlasse ich mich auf ihn.
Ich erwarte von ihm nicht, dass er mein Hobby zu seinem macht. Aber wenn er mir letztes Jahr das Angebot macht, dass er das übernimmt, wir die Platten organisieren und dann nix passiert, dann bleibt es an mir hängen. Ich hätte, wenn ich es selbst gemacht hätte, andere Platten gewählt, da mir 40x40 Platten einfach zu schwer sind, wenn ich ganze Wege damit pflastern muss.
Puh, das ist dann aber eine andere Baustelle zwischen euch. Im Ausgangspost klang es ja eher danach, das ihr nur unterschiedlich tickt.
Sich auf den Partner nicht verlassen können, das ist ein echtes Problem. Damit könnte ich mich nicht arrangieren und möchte ich auch nicht leben....besonders nicht bei Anliegen, die ich selber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen kann.
Jetzt frage ich mich aber, ob er auf deine "Quengeleien" nur "bockig" reagiert oder ob du ihm da grundsätzlich (sorry) scheißegal bist. Natürlich kommt im Leben auch mal was dazwsichen und Vorhaben verschieben sich, das gehört dazu. Ich würde das Projekt jetzt nutzen, um zu schauen, ob er dich ernst nimmt. Sei aber bitte nicht kleinlich....ob die Pflanzen jetzt am 16. oder 20. Mai rauskommen....das ist egal. Sage ihm noch einmal ganz normal ein Datum, wann der Weg fertig sein muß, und dann bleib ruhig und beobachte.
Im Grunde steht doch dann der Weg hier für etwas ganz anderes, nämlich seine generelle Unzuverlässigkeit....da musst du dann für dich entscheiden, wie du zukünftig damit umgehen möchtest. ich wäre mir zu schade da den Bittsteller zu machen.
Es scheint DEIN Hobby und DEIN Wunsch. Mach es doch selbst? Dein Mann scheint da keine Notwendigkeit zu sehen.
Wie gesagt, die Idee kam von ihm. Nicht von mir. Ich hätte mir sonst vermutlich was anderes überlegt, was ich für mich mit der kaputten Bandscheibe besser umsetzen kann.
Aber dann mach das doch und fertig. Soll er zu sehen, wo er mit den Steinplatten dann hin muss und fertig.
Ich würde ihn noch einmal ansprechen und wenn dann nichts passiert einen Rollweg oder Trittsteine aus Gummi selbst legen - dann hast du mit den Bandscheiben kein Problem. Die anderen Steine kannst du dann vielleicht anderweitig verschenken/verkaufen.
Das klingt nach einer super Idee. Grundsätzlich brauch ich eh nicht Unmengen. Ich kenn diese Trittsteine nicht, aber vermutlich brauch ich da trotzdem eine 5cm Splitschicht drunter?
Eigentlich nicht. Rollwege gibt es meist aus Lärchenholz der lässt sich auf ebenen Boden einfach ausrollen. In die Zwischenräume kann man noch Steine legen wenn einen das Gras dazwischen stört. Trittplatten aus Gummi gibt es ganz verschiedene meistens sind die aus recycelten Autoreifen. Ein ebener Boden reicht eigentlich auch hier. Sowohl Trittsteine aus Gummi als auch Rollwege lassen sich dann auch relativ leicht versetzen wenn einem der Platz nicht mehr gefällt.
"Komm Schatz, das Wetter ist schön. Lass uns das ausnutzen und GEMEINSAM die Platten verlegen. Bierchen für danach hab ich schon kalt gestellt."
Wir machen handwerkliche Arbeiten grundsätzlich nur dann zusammen, wenn man wirklich zwei Leute braucht. Wir lieben uns, wir haben viel gemeinsam, aber wir haben andere Herangehensweisen an handwerkliche Arbeit. Das stresst uns beide und das weiß er. Daher ist das kein Argument für ihn. Außer das Bierchen, wobei das eh immer kalt gestellt ist
Hi,
ich bin dafür es selbst zu machen und mir beim Wurschteln den schweren Kram von ihm tragen zu lassen. Auch wenn das in erster Linie dein Hobby ist, kommt ein Nutzgarten allen in der Familie zugute. Und es ist nur partnerschaftlich auch mal beim Hobby des anderen mit anzupacken.
vlg tina
Ja, seh ich grundsätzlich auch so. Immerhin sparen wir uns dadurch im Sommer Geld beim Einkaufen. Ich friere/koche viel ein und wir wissen, was für eine Qualität auf den Tisch kommt.
Beim Platten legen hat man nur schweren Kram. Ich überlege, ob es sinnvoll ist, wenn ich das Gras schon mal aussteche und die Folie verlege. Laufe damit aber Gefahr, dass es unfertig bleibt.
Wenn es dir so wichtig ist, warum machst du es nicht selber?😅 Wäre mir zu blöd wie ein kleines Kind bei meinem Mann so quengeln zu müssen
Meine Variante: Selbst ist die Frau!
Ich habe mir geschworen, niemals abhängig von jemandem zu sein.
Also selber aneignen und selber machen.
"Terror schieben" und "quengeln", da wäre ich persönlich mir zu schade für.
Wie gesagt. Bandscheibenvorfall. Ich bin voll bei dir. Bin so unabhängig wie es geht. Finanziell und von den Fertigkeiten. Aber ich musste lernen, dass mein Körper nicht bei all dem mitmacht. Sonst würden die Platten schon lange liegen.
Wie gesagt. Bandscheibenvorfall
Das hindert dich doch aber nicht daran selber aktiv zu werden, Freundinnen, Nachbarn, Verwandte zu bitten, mit anzufassen.
Ich bin auch körperlich nicht fit, aber ich bin doch in der Lage, jemanden konkret zu bitten, mir zu helfen.
Nachdem unser Maler uns letztes Jahr im Rohbau mit unverputzem Rigips hat sitzen lassen, mein Mann arbeiten musste, genau wie mein SV, habe ich meinen Vater und zwei Freundinnen gefragt, ob sie mir helfen können.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt einen frischen Bänderriss in Fuß und Knie. Die sind sofort gekommen, wenn es passte und haben geholfen, so dass wir rechtzeitig einziehen konnten.
Der Nachbar hat mir ganz spontan und ohne großes fragen geholfen, die angelieferten Platten und anderes Material hochzutragen, zwei weitere sind dazugekommen, als sie das mitbekommen haben (war unter der Woche, die Nachbarn zum Glück im HO). Als Dankeschön haben wir alle im Sommer eingeladen und jedem ein kleines Geschenk gemacht.
Du bist bestimmt eingeschränkt, aber du kannst doch selber aktiv werden und dir Unterstützung organisieren, wenn du merkst, dass dein Partner lieber zocken will, als dir unter die Arme zu greifen.
Bist du dir nicht mehr wert als "meckern" und "toben"?