Hallo ihr lieben,
ich bin heute sehr niedergeschlagen…
Erst hat mich eine “Freundin“ von einer Party ausgeladen… aber das ist ein anderes Thema.
Danach gab es einen Streit zwischen mir und meinem Freund.
Ihr müsst dazu wissen, dass unsere Tochter (6 Monate) seit ca. 3 Monaten GRAUENHAFT schläft.
Im Durchschnitt wird sie so jede Stunde bis 1 1/2 Stunden nachts wach.
Ich gehe also schon seit über 3 Monaten extrem auf dem Zahnfleisch.
Nach kurzer Zeit nachdem die schlechten Nächte angefangen haben habe ich meinen Freund ins Wohnzimmer auf die Couch ausquartiert, da ich der Meinung war, dass wenigstens einer von uns fit im Kopf sein sollte. Er nimmt dann so ab ca 6 Uhr morgens unsere Tochter nochmal für eine Stunde bevor er auf die Arbeit geht, damit ich noch schlafen kann.
Also er bekommt jede Nacht seine 8-9 Stunden ununterbrochen Schlaf.
Nachdem der Tag gestern richtig richtig anstrengend war, habe ich abends gemerkt dass ich selbst nicht zur Ruhe komme. Ich bin dann kurz zu meinem Freund und habe ihn gefragt ob er Lust hätte vielleicht mal eine Nacht bei uns zu verbringen.
Er meinte direkt dass ihm das zu spontan wäre und ob wir das am Wochenende machen können, wenn er nicht zur Arbeit muss. Ich war dann etwas traurig und habe gefragt ob er sich denn zumindest kurz zu mir legen könnte weil ich das gerade gebrauchen könnte.
Er kam dann zu mir und ist dann aber auch eingeschlafen und die Nacht über irgendwie trotzdem bei uns geblieben.
Dann kam für ihn der harte Realitätsschock.
Obwohl die Nacht besser war als die meisten Nächte, hat das 5 malige aufwachen unserer Tochter meinen Freund glaube ich sehr geschlaucht.
Als ich dann morgens zu ihm kam und ihn gefragt habe wie er die Nacht empfand reagierte er direkt beleidigt. Er meinte dass ich ihn ja richtig unter Druck gesetzt habe, dass er bei uns schlafen soll und seinen Willen überhaupt garnicht wahrgenommen habe.
Ich weiß ja, dass er eigentlich so sauer ist weil er halt auch mal nachts ständig wach gemacht wurde.
Ich habe ihm dann gesagt dass ich mich richtig veräppelt von ihm fühle, weil ich das und noch schlimmeres seit Wochen durchmache und ihn nur ein Mal dabei haben wollte.
Dann hatte er gesagt, dass er das doch schon jeden Tag würdigt, was ich alles mache. Und ich habe nur gefragt ach ja? Wie? Darauf gab es nur eine schwammige Antwort.
Ich habe am Tag maximal 2 Stunden ohne Kind. Den ganzen Tag über habe ich meine Tochter, dann kommt mein Freund nach Hause nimmt sie für eine Stunde und muss dann anschließen kochen. Dann ist aber schon wieder die Bettgehzeit unserer Tochter und ich lege mich mit hin, weil ich es sonst nicht überleben würde.
Ich war dann selber richtig enttäuscht und habe ihn dann angemeckert, dass er ja keine Ahnung hat wie das ist sowas wochenlang mitzumachen und dass ich mir nicht mehr täglich sein Gelaber anhörten möchte, von wegen wie müde er sei. Weil ich mich dadurch garnicht wertgeschätzt fühle. Das betont er nämlich jeden Tag dass er so müde ist.
Auch dass er Rückenschmerzen hat und unsere Tochter nicht in die Trage nehmen kann war jetzt die Tage ein großes Thema.
Und MEINE Rückenschmerzen sind einfach schon Standard und nicht erwähnenswert geworden…
Er war davon völlig angegriffen und meinte nur dass er seine Gefühle nicht mal mehr äußern darf…
Tja. Und so sind wir verblieben weil er dann nur noch geschwiegen hatte und ich es aber auch nicht eingesehen hatte ihn zu besänftigen.
Ich weiß, dass er es nicht einsehen wird warum ich mich so verletzt fühle und das nervt mich irgendwie umso mehr, dass er denkt dass er allein komplett im Recht sei.
Was denkt ihr so darüber? Habt ihr ne Idee wie ich ihn besser vermitteln kann wie es mir geht und wie ich mich fühle? Mit reden klappt es nämlich leider überhaupt nicht ihm das klar zu machen.
Freund ist heute sauer auf mich wegen Schlafmangel
Hallo du,
oh je, bei euch liegen die Nerven grad blank, was? Schlafentzug ist nicht umsonst eine Foltermethode und das erste Babyjahr ist sicher für die meisten eine nicht ganz einfache Zeit.
Ich finde, dass du wirklich sehr verständnisvoll und großzügig gegenüber deinem Partner bist. Er kommt mir dagegen etwas empfindlich vor. Er bekommt seinen Schlaf (8-9 Stunden, davon können viele nur träumen), während du die Nächte eigentlich immer übernimmst (ja, er geht arbeiten, aber was du leistest, ist auch Arbeit!). Jetzt hat das einmal nicht geklappt, weil er bei euch eingeschlafen ist, und schon ist er sauer?
Ich würde ihn schmollen lassen und ihm sagen, dass du gerne bereit bist mit ihm darüber zu sprechen, wenn er sich wie ein erwachsener Mann verhält. Wir haben sicher alle mal schlecht geschlafen und sind müde, ob mit Baby oder ohne. Wenn's danach ginge, müsste ich oft sauer sein, wo kämen wir denn da hin?
Wenn er fertig ist mit Schmollen, würde ich ihn bitten, mit dir gemeinsam einen Plan zu erarbeiten, wie ihr euch die Organisation rund ums Kind und seinen Anteil an der Care-Arbeit weiterhin vorstellt. Das hängt natürlich maßgeblich davon ab, wie sehr er sich im Alltag bereits einbringt. Wie ist das denn eigentlich so bei euch, wie bringt er sich abgesehen von der (ohne Frage wichtigen) Erwerbsarbeit ein? Wenn er sich sonst schon gut einbringt und nur heute etwas grätig ist, könnte ich mich nach einer Entschuldigung auf ein "Schwamm drüber" verständigen. Wenn er mehr leisten könnte: Hinsetzen, reden, ihn mehr einbinden. Und irgendwann schläft euer Kind dann hoffentlich besser und alles wird wieder entspannter.
Völlig klar muss aber sein: auch du hast ein Recht auf erholsamen Schlaf. Er muss seinen Teil dazu beitragen, damit das gelingt.
Alles Gute euch, auf dass die Nächte bald besser werden und der Herr bald ausgeschmollt hat!
Liebe Grüße,
DieKati
Hm, ohne beleidigend sein zu wollen, aber was eine Memme.
Mein Freund/Mann wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, mir die ganze Arbeit mit Kind zu überlassen, er hat sich durchgeboxt mit äußerst anstrengendem Baby, stundenlangem Gebrüll, seiner Arbeit, meinem Studium und Schlafentzug. Was krochen wir damals auf dem Zahnfleisch.
Dein Freund soll sich zusammenreißen, du hältst ihm nun schon den Rücken frei, da wird er es ja wohl mit einer Nacht weniger Schlaf schaffen.
Hat sich dein Mann mal durchchecken lassen? 8-9 Stunden Schlaf erscheinen mir für einen gesunden Erwachsenen außergewöhnlich viel. Vielleicht hat er einen Mangel und ist deshalb so erschöpft.
Liebe TE,
Du tust mir echt leid. Ich kenne das total. Bei uns auch so. Baby hat so ab 3,5 Monaten wirklich mies geschlafen, jede Nacht alle Stunde wach gewesen. Wegen des Stillens habe ich jede Nacht übernommen. Mein Partner schlief im Gästezimmer.
Kind ist jetzt 2 Jahre alt und fängt endlich, endlich an, nachts halbwegs durchzuschlafen. Ich hab das Drama also etwa 2 Jahre lang genauso mitgemacht. Irgendwann blieb jede Form der Wertschätzung aus. Dazu im besten Fall noch Gejaule, dass er zu lange ferngesehen hat und darum müde ist (während ich seit 2 Jahren abends mit Baby / Kleinkind ins Bett gehe, damit es bei jedem Wachwerden sofort weiterschlafen kann).
Bei mir hat sich mit der Zeit ganz viel Wut aufgebaut. Wertschätzung ist wahnsinnig wichtig, wenn man sowas macht.
Sorry, Dein Partner ist für mich auch eine Memme.
Ich weiß, dass er wegen des Stillens die Nächte nicht übernehmen kann. Aber am Wochenende tagsüber ist doch wohl Minimum. Gibt ja nun viel Zeit zwischen dem Stillen.
Zuletzt ist es sein Ding gewesen, dass er abends bei Euch eingeschlafen ist. Wieso bist Du jetzt schuld? Er hätte ja noch aufstehen können.
Nee, ernsthaft, kein Verständnis für so ein Gejammer. Ich fürchte, Du wirst noch viel Freude mit ihm haben, was fehlende Wertschätzung angeht.
Hallo, unsere zweite Tochter hat 15 Monate lang so grottig geschlafen.Tagsüber hatte ich dank Lockdown zwei Kinder Zuhause, die Jüngste hat den verpassten Schlaf der Nacht leider nicht wie erwartet tagsüber nachgeholt, höchstens 20 Minuten am Stück geschlafen. Mein Mann hat jede Nacht mit uns verbracht, sie getragen und ist dabei gelaufen (ansonsten hat sie gebrüllt), ich habe sie stundenlang gestillt. Er ging arbeiten am nächsten Tag, ich kümmerte mich um die Kinder und machte den Haushalt. Wir waren beide durch. Richtig durch. Aber wir haben uns gegenseitig unterstützt und sehr wertgeschätzt. Das hat sich aber auch erst so richtig mit dem 2. Kind entwickelt, muss ich sagen.
Wie dem auch sei, ihr müsst euch gegenseitig helfen, ein Team sein.
Setzt euch hin, akzeptiert, dass es gerade eine harte Zeit ist (vergeht wieder) und überlegt, wie ihr gemeinsam da durch kommt.
Alles Liebe