Ein fast 20 Jahre älterer Mann

Hey,

kurz zu mir: bin 28 Jahre alt und habe einen kleinen Sohn. Bin seit 1,5 Jahre getrennt und habe seitdem keinen anderen Mann kennengelernt, da mir irgendwie niemand so gefallen hat.

Habe letzte Woche ein neues Auto gekauft und verstand mich mit dem Verkäufer sehr gut und er hat mich eingeladen zum Essen. Das Treffen war sehr schön und wir verstehen uns super. Finde ihn vom Charakter bis jetzt sehr ansprechend und sein aussehen auch...haben uns 4 mal bis jetzt gesehen. Er hat keine eigenen Kinder und trotzdem total Kinderlieb.
Abeeeer...mache mir Gedanken über sein Alter, da er 47 Jahre alt ist. Schaut aber aus wie 37.

Denkt ihr sowas kann gut enden? Es sind fast 20 Jahre Altersunterschied.
Meine Eltern würden die Krise kriegen 😅

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Mein Vater war 17 Jahre älter als meine Mutter.
Problematisch wurde das erst als er ca.60 und sie Anfang 40 war.
Er war zwar top fit, aber wollte es insgesamt ruhiger angehen lassen und hat mehr auf
seine Gesundheit geachtet und dadurch sein Freizeit Verhalten angepasst , mehr Pausen eingebaut , weniger gearbeitet, mehr Zeit für sich gebraucht.
Richtig problematisch wurde es, als er mit 65 in Rente ging...er wollte reisen, hat viel ohne meine Mutter gemacht, hat sich ein Wohnmobil gekauft...
Das hat beide belastet, denn sie wussten, gemeinsam die Freizeit und Freiheiten des Ruhestandes genießen, wird nicht möglich sein.
Meine Mutter war damals 48 und noch voll im Berufsleben, hatte gerade nochmal richtig durch gestartet.
Als sie dann mit 65 in Rente ging, war mein Vater schon lange tot, er ist mit 74 gestorben, da war Mama 57...die letzten 4 Jahre musste sie ihn pflegen.
Also, er hat alles richtig gemacht, seinen Ruhestand ohne sie zu genießen, hat tolle Dinge gesehen, war oft monatelang weg, die Erfahrungen hatte nur er, sie war aussen vor und das hat der Beziehung nicht gut getan.
Ea gab dadurch zwei Lebenswelten, sie den ganzen Tag mit Arbeit beschäftigt, er Freizeit, tolle Erlebnisse, was ihn auch verändert hat...Und sie hatte halt Alltag mit Job und Routine.
Ich glaube in eurem Alter kann das noch gut funktionieren, sagt ja keiner dass es was für Länger sein muss.
Aber ab 60 verändert sich das Leben nochmal und dann kann es problematisch werden..
Ach so und mein Vater hatte eine Tochter mit einer anderen Frau, diese ist 15 Jahre älter als ich und hat ihn als er 59 war, zum Opa gemacht.
Er hat das sehr genossen, viel Zeit mitdem Enkel verbracht, auch etwas wo meine Mutter meist nicht dabei war, s.o.
Insgesamt müssten beide viele Kompromisse eingehen und auf einiges verzichten, insbesondere meine Mutter.
Die Lebensphasen sind halt andere und dadurch können die Bedürfnisse auseinander liegen.
Wenn du kleine Kinder hast, könnte das auch schwierig werden, weil viele Ältere sich nicht mehr wegen kleiner Kinder einschränken wollen und wieder sie Partnerschaft priorisieren möchten insbesondere wenn die eigenen Kinder selbstständig sind.
Das müsstest du abklären was er da für Vorstellungen hat.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallöchen.
Natürlich kann das klappen...
Es kann aber auch schief gehen. Wie in jeder Beziehung.
Man muss halt sich vorher über einige Dinge bewusst werden. Will er noch Kinder? Willst du noch Kinder? Wie sieht es in paar Jahren aus wenn er ü55 ist... Gesundheitszustand.
In so einer Beziehung muss man zu Beginn neutral und realistisch denken. Sonst muss einer sein Leben lang vielleicht zurück stecken.
Zumindest wenn es hier um eine feste Beziehung geht.
Wenn dabei keine großen Komplikationen in Sicht sind, würde ich einer Beziehung mit Altersunterschied die gleichen Chancen zu gestehen wie allen anderen Beziehungen .
Alles Liebe.

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Warum soll das nicht gut enden können?

Ich könnte mir zwar gerade nicht vorstellen mit einem so viel älteren Mann zusammen zu sein, aber ich konnte mir vieles im Leben schon nicht vorstellen, bis es passiert ist.
Mein Partner ist 9 Jahre älter als ich, was ich persönlich schon echt sehr viel finde und rein rational betrachtet nie in Erwägung gezogen hätte.

Wenn du 45 bist, ist dein vielleicht noch Partner fast in Rente.

Während du vielleicht noch kerngesund und munter bist, kann er vielleicht schon gesundheitliche Probleme haben.

Allerdings kann das natürlich auch genauso gut mit jemandem passieren, der so alt ist wie du oder jünger. Es kann auch alles ganz anders kommen. Das weiß man ja vorher nie.

Wenn deine eure Gefühle passen und ganz wichtig: eine gemeinsame Basis vorhanden ist, ähnliche Wertevorstellungen und er sich nicht nur mit deinem Kind arrangieren kann, sondern es auch in sein Leben integriert ohne zu murren, dann würde ich diesen Mensch nicht anbrennen lassen.

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Meine Eltern hatten 20 Jahre Altersunterschied. Ihre Ehe war sehr glücklich, mein Vater bis auf die letzten Lebenswochen fit und abenteuerlustig, er starb mit 70 an Krebs. Bei meinem Onkel und seiner Frau betrug der Altersunterschied 35 Jahre, auch das war eine lange glückliche Ehe.

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Für mich persönlich wäre es absolut nichts.Allein die Interessen sind doch anders.Und dann noch so ein kleines Kind dabei.Und Aussehen ist nicht alles.

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Ich würde mich persönlich nicht auf einem Mann einlassen der 20 Jahre Älter ist für mich wäre 10 Jahre die maximale Grenze.

Aber finde es nicht schlimm wenn andere es machen und oft klappt es auch :)

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Ich war 27 Jahre alt, geschieden und mit zwei recht "jungen" Kindern, als ich meinen 18 Jahre älteren Mann heiratete. Es war alles prima, er hatte Leben für drei, war ein super Ersatzvater und wir hatten sicher an die 25 lebendige und tolle Jahre. Dann kamen bei ihm die ersten altersbedingten Einschränkungen, mit denen ich erst umgehen lernen musste. Schleichend über die Jahre verwandelte sich das Ehepaar/Liebespaarverhältnis eben in eine Art Fürsorge für den älteren Partner, ich wurde bei Ärzten oft als seine Tochter angesprochen. Seine letzten 3 Jahre vor seinem Tod 2015 waren sehr schwierig, auch er selber wurde durch seine Einschränkungen immer schwieriger, was ich ja sogar verstand, aber trotzdem drunter litt. Die letzten Monate waren der Pflege gewidmet. Wenn ich die Fotos der letzten Jahre anschaue, hatte ich wirklich längere Zeit eher einen Vater an meiner Seite.....
Nicht falsch verstehen, ich habe meinen Mann bis zuletzt sehr geliebt.
Wieviele Jahre aber ich tatsächlich emotional auf winzigster Sparflamme gelebt habe, wurde mir erst dieses Jahr bewusst, als ich einen 8 Jahre jüngeren, vollkommen lebensfrohen und wahnsinnig empathischen Mann kennenlernte, in den ich mich Hals über Kopf einfach verlieben MUSSTE 😎. Ein Unterschied zu meinem Mann wie Tag und Nacht, diese Erkenntnis hat mich vollkommen "entwurzelt", unbeschreibliches Gefühlschaos hoch zehn ausgelöst 😂 ich habe den armen Kerl ziemlich überrumpelt, haben wir aber nun gut hingekriegt mittlerweile🙈.

Tja, Du kannst es riskieren, Garantien gibt es ja für garkeine Beziehung, aber Tatsache ist, dass eure Interessen irgendwann sehr auseinander gehen werden, logisch bei 20 Jahren. Damit müssen beide umgehen lernen - auch mit verschiedenen Ansichten über Kindererziehung, Politik, Musik usw.
Das kommt unweigerlich, auch bei anderen Paaren, die ich kenne mit größerem Altersabstand. Und - Du wirst alleine sein in einem Alter, wo das nicht besonders schön ist. Bin es jetzt 8 Jahre gewesen....nein, war wirklich absolut nicht toll. Man ist nur noch Muddi und Oma, aber als Frau einfach nicht mehr existent.
LG Moni

Bearbeitet von fruehchenomi
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Will nicht schreddern, aber dein Beitrag hat mich sehr berührt...
Was hat dir in den Jahre mit dem kranken Partner gut getan oder geholfen bzw in der Zeit nach seinem Tod?
Also konnten Freunde etwas tun oder besser nicht tun was dir geholfen hat?
Ich frage das weil eine liebe Freundin , die auch meine Patentante ist, eine schwere Zeit durchmacht, sie ist 58, ihr Mann über 80 und seit Jahren dreht sich alles nur noch um seine Erkrankungen, hier KH, da Kur, sie natürlich noch am Arbeiten, nur noch seine Bedürfnisse stehen im Vordergrund, sie existiert gar nicht mehr.
Mehr als zuhören kann ich wohl nicht?
Sie ist immer traurig wenn ich erzähle was ich so mache , Urlaub, Wandern, etc...Das geht bei ihr natürlich alles seit Jahren nicht.
Ihr Leben existiert nicht mehr und das schon ihre gesamten 50er nicht.
Sie ist traurig, gestresst,frustriert, ausgelaugt
Wie verhalte ich mich richtig?

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich hoffe, sie hat wenigstens einen ausreichenden Pflegegrad für den Mann, dann kann sie sich ja Hilfen holen. Pflegedienst, Tagespflege, Kurzzeitpflege. Veranstaltungen für pflegende Angehörige, solange setzen sich Ehrenamtliche zum Pflegling.
Ja, als Angehöriger bleibt man komplett auf der Strecke. Gut, ich hatte meine Tochterfamilie und auch Vereinsfreunde, die mir halfen, wenn echt Not am Mann war, aber trotzdem war das die belastendste Zeit meines Lebens nach meiner Scheidungszeit 1977.
Du kannst sie nur fragen, was Du mal konkret für sie tun kannst. Mal einen Tag irgendwohin fahren, essen, kaffeetrinken - und für diesen Tag eben jemand anders organisieren, der auf den Mann aufpasst.
Schlimm, allein aus diesem Grund hatte ich persönlich fast Panik, mich nochmal auf einen Mann in meinem Alter oder älter fest einzulassen. Ich will nie wieder pflegen müssen.
Daran denkt man jung nicht.
Deshalb doch lieber eine lockere Beziehung, die mehr auf dem Boden einer tollen und echt tiefen Freundschaft steht -und das habe ich jetzt.
LG Moni

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Finde ich nicht schlimm. Meine Nachbarn waren 20 Jahre auseinander und fast 50 Jahre zusammen, hatten 3 Kinder. Da steckt doch keiner drin. Der Mann kann noch 50 Jahre leben. Warum alles immer so negativ sehen. Er ist 47. Und nicht 97.

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Ich hatte mit 23 einen 44 jährigen Freund. Es war eine tolle Beziehung. Ging dann nicht wegen dem Altersunterschied auseinander.
Mein jetziger Partner ist 15 Jahre älter. Wir sind seit 10 Jahren zusammen.