Wie kommt man aus dem Babyjahrtrott raus ohne das es eskaliert

Hallo ihr Lieben,

ich merke wie sich bei mir die Wut auf meinen Freund aufbaut und ich ihm im Kopf tausend Dinge vorhalte. Die Dinge sind meiner Meinung nach auch absolut berechtig, nur weiß ich aus Erfahrung, dass vorhalten und Schuldzuweisungen einfach nichts bringen und einem riesen Streit enden der kein Ergebnis hat. Die Grundlage meiner Probleme liegt an meiner Elternzeit. Unser Sohn ist jetzt 13 Monate und ich möchte endlich mehr zu meinem alten Leben zurück und das mein Partner mehr Verantwortung übernimmt. Vor allem auch ungefragt und nicht der gesamte Mental Load bei mir liegt.

Hier kurz zur Lage:

Ich habe Elternzeit ein Jahr gemacht. Er zwei Monate aber immer parallel zu mir.

So, jetzt das eigentliche Problem. Um unseren Sohn hab ich mich federführend gekümmert. Klar wechselt Papa auch mal Windeln oder macht ihm das Essen. Immer häufiger jedoch nur auf Anweisung. Am Wochenende geht er mit dem Kleinen mal auf den Spielplatz und meint ich soll die 3 Stunden mal für mich nutzen. Das ist die einzige Zeit in der Woche die ich für mich hab bis wir mit der Krippeneingewöhnung gestartet sind. Bei mir blieb dadurch im letzten Jahr alles liegen. Steuererklärung, nebenberufliches Studium, ... Da ich stille, habe ich auch alle Nächte übernommen. Das war für mich vor allem wegen dem Stillen alles okay bis vor zwei Monaten. Unser Sohn trinkt jetzt nur noch Nachts und zum Schlafen Milch und dadurch hätte ich tagsüber die Möglichkeit endlich wieder mehr für mich zu tun. Und ich muss sagen, dass ich nach dem Jahr auch einfach am Ende bin. Der Papa sieht das aber nicht so und will natürlich aus der bequemen Situation nicht wirklich raus.

Die Krönung war letzte Woche. Erst war er krank. Lag drei Tage im Schlafzimmer während ich mich um alles gekümmert habe. Danach hat es mich erwischt. Ich habe ihn zwar nicht direkt gefragt, aber für ihn war es vollkommen okay dass ich fett erkältet den Kleinen früh in die Kita bringe und danach auch betreue. Am Wochenende sollte er ihn nehmen. Er wollte in den Garten und ihn eigentlich mitnehmen. Dann war das Wetter schlechter und "er wollte ja arbeiten, da ist es umständlich auf ein Kind aufzupassen" Also saß ich wieder allein zu Hause. Und genau das prodelt gerade extrem in mir und ich weiß einfach nicht wie ich sachlich ein Gespräch anfangen soll. Klar arbeitet er Vollzeit aber am Wochenende, abends und eigentlich auch morgens sind wir meiner Meinung nach 50/50 für das Kind verantwortlich und es kann doch nicht sein dass ich ihn dann immer um "Hilfe" bitten muss wenn er was machen soll. Wie komm ich aus diesem Teufelskreis raus?

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Kling für mich, als ob du einfach nicht konsequent genug bist und er in der bequemen Situation feststeckt. Dein Mann setzt sich ja letztendlich mit seinem Willen und seinen Bedürfnissen immer durch, während du das nicht tust und dann letztendlich wieder alleine mit Kind zu Hause sitzt.
"Du bringst ihn in die Kita, ich bin krank, da gibt es keine Diskussion."
"Du nimmst ihn jetzt mit in den Garten, ich brauche jetzt auch mal Zeit für mich."
Verabrede dich mit Freundinnen, setz einen festen Termin für deine Steuererklärung, leg dir deine Vorlesungen etc. und zieh es dann auch durch.
Wenn reden und Schuldzuweisungen nichts bringen, dann musst du ihm konsequent mehr Verantwortung in die Hand drücken und hoffen, dass er es einfach irgendwann von selbst macht. Wenn er dann struggled, dann darfst du ihn aber auch nicht wieder ablösen. Der muss seinen eigenen Weg finden. Er war ja in einer bequemen Position, du hast ja die Federführung übernommen, wie du selbst schreibst. Dann musst du das jetzt Stück für Stück an ihn weitergeben, bis ihr bei 50/50 angelangt seid und ihn aus der bequemen Position rausholen. Vielleicht muss er auch erstmal in seine neue Rolle reinwachsen.

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Da steckt soviel Wahrheit drin. Ich brauch einfach die Willensstärke. 🙈

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Ihr seid nicht nur am Wochenende oder Morgens 50/50 für das Kind verantwortlich, sonder IMMER! Es ist euer gemeinsames Kind und nicht zu 3/4 deins und zu 1/4 seins.

Bevor du platzt, solltest du ganz dringend das Gespräch suchen. Ihr solltet klar regeln, wer was macht und wenn du krank bist und er Zuhause ist, dann kann es nicht sein, dass du trotzdem alles machst und auch alles machst, wenn er krank ist. Das Problem ist, dass du es jetzt über einJahr gemacht hast oder groß etwas zu sagen.
Wenn es zeitlich passt, dann bringt er das Kind ab jetzt jeden Morgen in die Kita und du holst ihn ab.

Ein Kind kann auch bei schlechten Wetter raus und kann auch bei arbeiten im Garten dabei sein. Knick einfach nicht mehr ein, sondern stehe auch für dich ein!

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Ich denken er ist nicht für das Kind verantwortlich während er arbeitet.

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Klar ist er auch während der Arbeit für das Kind verantwortlich. Fängt damit an, dass er einspringen muss, wenn die TE so richtig krank ist. Oder den Mental Load kann er mit auf die Arbeit nehmen - über Erledigungen nach der Arbeit nachdenken, das Abendessen planen, das Wochenende planen etc.

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wieso bleib bei dir alles liegen, musstest du dich um dein Kind rund um die Uhr kümmern? es hat doch sicher mal geschlafen oder sich alleine beschäftigt.
bei unserem jüngsten wir unser Haushalt ein 7-Personenhauhalt, wir konnten uns zwar ein Aupair leisten und eine putzfrau, aber ich habe weil selbstständig immer mind 15 Std die Woche gearbeitet, oft schon in der früh um 5.
Mein Mann war zu der Zeit beruflich unterwegs und machte in der Freizeit den Meister

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In der Zeit wo er geschlafen hat hab ich den Haushalt gemacht, mir mal was zu essen und ab dem 6. Monat dann gearbeitet.

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Und was soll das jetzt für ein Rat an die TE sein?

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Dein Mann ist eindeutig zu bequem.
Ich würd mir an deiner Stelle eine Liste schreiben, mit den Dingen, die dich stören.
Und dir für jeden Punkt eine Lösung zurechtlegen. Damit du sachlich argumentieren kannst.

Männer sind da wirklich manchmal etwas doof. Zu 100 % kapiert hat meiner das auch erst, als er plötzlich 6 Wochen völlig auf sich allein gestellt war mit Kind. Ich hab wieder zu arbeiten begonnen, Kita hatte Ferien und er allein zuhause. Mit krankem Kind und dann auch noch er krank. Der war heilfroh, als ich wieder da war und seitdem sieht er es anders und packt ganz anders mit an. Ohne dass ich ständig etwas sagen muss.

Ich fand in der EZ übrigens am beschi***, wenn man selbst krank war und trotzdem den ganzen Tag das Kind hüten musste. Wenn Männe krank war, ließ er sich Krankschreiben und kurierte sich ne Woche aus.
Ich musst mich quälen und die Stunden zählen bis mein mann nach Hause kam und das Kind nahm. Ich konnte mich ja schließlich nicht Krankschreiben lassen.
Das hat mich richtig wütend gemacht!

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Ich kann nur jedem abraten zusammen mit dem Mann Elternzeit zu nehmen. Das beste ist Frau geht arbeiten während der Mann Elternzeit hat. Nur dann muss Mann sich nämlich kümmern und zwar selbstständig.

Kannst du nicht einfach mal ein Wochenende weg fahren? Dann muss er sich mal alleine kümmern.

Bearbeitet von Hasimausix
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Im Moment kann ich leider nicht weg über Nacht, da ich da noch stille und der Kleine sich abends auch nicht vom Papa ins Bett bringen lässt. Aber tagsüber könnte ich weg und wollte das jetzt auch schon. Jedes mal ist irgendwas dazwischen gekommen. 🙄

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Geht auch ohne Elternzeit. Einfach konsequent dem Mann das Kind in die Hand drücken und die Wohnung/das Haus verlassen.

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Das Kind ist jetzt in der Krippe und du arbeitest? Ganz verstehe ich dein Problem nicht. Er macht Gartenarbeit kümmert sich auch um das Kind, und darf nach 40h Arbeit keine Pause? Ein Kind schläft doch auch und braucht keine Dauerbeschäftigung. Dein altes Leben wirst du nicht mehr zurück bekommen

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Irgendwie verstehen hier einige es falsch. Es geht null darum dass mein Kind zu anstrengend ist. Es geht mir um eine gerechtere Teilung und schaffen von Freiräumen. Ich habe das Kind immer dabei und passe auf es auf. Auch wenn ich putze oder koche. Wenn i h irgendwo hin gehe kommt der kleine mit wenn’s nicht anders geht. Mein Freund macht die Sachen alle alleine weil ich bin ja da.

Natürlich kann er von der Arbeit ne Pause machen aber wieso ich nicht? Wieso bin ich 24/7 immer die Ansprechperson fürs Kind. Ich möchte nicht mein altes Leben zu 100 % zurück aber jeder muss doch Opfer bringen damit der andere Freiräume hat.

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Sie will, dass sich ihr Mann gleichberechtigt und -verantwortlich einbringt - auch er hat nun ein Kind und nicht mehr frei nach der Arbeiten wie früher

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Hallo Schwester,

Mir geht es gleich. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen. Für uns Mamas hat sich alles verändert für die Männer nur die 2-3 Stunden am abend.

Es gäbe so viel zu sagen aber es bringt eh nichts.

Wir können beruflich auch nicht anders. Mein Partner arbeitet in einer extrem kinder- und familienfeindlichen Branche. Und gewillt was zu verändern ist er vermutlich auch nicht.

Es geht vorbei, es geht vorbei, es geht vorbei….

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Aber das ist doch klar, wenn man Kinder bekommt?

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Ist es nicht. Man kann sich auch anders aufteilen. Mein Mann hat z.b. Mehr Elternzeit genommen als ich und wir kümmern uns auch jetzt beide 50:50.

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Ich sehe das Problem schon darin, dass du das jetzt 13 Monate lang mitgemacht hast.
Er sieht es läuft, warum soll er was ändern?

Was du tun kannst? - ihm konsequent das Kind in die Hand drücken und gehen.
Dir Termine im Kalender eintragen und er hat sich auch mal danach zu richten dann.

Gehst du nie mit Freundinnen weg? Zum Sport?
Sprich mit ihm und sag ihm, dass du ab sofort 1 Abend die Woche und 1 Tag am we (beliebig änderbar wie du es willst) für dich haben möchtest. Dass du da weg gehst oder die Tür zu machst und er sich um euer Kind kümmern soll.
Oder du schickst ihn das nächste mal zum Kinderarzt, weil du da einen Termin hast etc