Hallo liebe Urbia User,
ich weiss nicht wie ich anfangen soll, bin durcheinander.
Schon von klein auf war ich unkonzentriert, negativ gestimmt und sehr neiderfüllt.
Bin schon wieder auf der Suche nach einer neuen Therapie, also Einsicht ist da.
Habe einen Partner und bin in der 22ten ssw.
Und darüber bin ich wirklich froh, selbst die Familie ist da. Eigentlich alles top.
Nur leide ich unter extremen Frust, hasse mein Aussehen, meine Stimme, mein Charakter, bin recht klein und schon das passt mir null...da ich weniger mit Respekt behandelt werde wie eben andere Frauen.
Bei mir heisst es "Zwerg etc", bei anderen "oh wie hübsch"...oder ne größere Dame kommt wo nicht dranne und ihr wird geholfen, ich muss mich immer allein durch kämpfen.
Als wäre ich unsichtbar...
Jetzt wird sicher jeden denken dass ich eine unfreundliche Person bin, nein, ich bin sogar schon fast zu nett..ich sag nur Job.
Egal wie ich bin, ich fühle mich nicht vollwertig.
Leider bin ich sehr ängstlich und ich merke dass es fast schon wie ein handicap ist, mein kopf ist so voll und durcheinander dass ich als kind schon erhebliche probleme hatte.
Ich war Mobbingopfer Nr.1, verstehe sogar warum und gebe mir sogar z.T die Schuld.
So ist es ja nicht😔
Mein Partner ist auch nur noch genervt von mir, da ich extrem eifersüchtig bin.
Durch meinem Selbsthass, denke ich jeden Tag, dass es eh bessere gibt wie mich.
Der Witz dabei, ich verstehe ihn, ich verstehe mein Verhalten und ich weiss was für Gefahren durch zu viel Eifersucht etc. entstehen...ich fühl mich nur so, als würde mich mein Leben lang was steuern, was mein Verstand ausknippst.
Ich denke bis in die größten tiefen und ecken und hinter frage jedes detail...ich kann einfach nicht aufhören...es ist wie zwang sich selber zu erniedrigen. Die Einsicht für Fehlverhalten ist da, aber aufeinmal "zack" ,bin ich wieder ganz unten.
Auch wenn ich aufstehe, führe ich non stop selbstgespräche und kann mich zu nichts aufraffen außer die Wohnung sauber zu machen, alles nervt mich und das war schon immer so...totale unmotiviertheit, penne bis in die puppen (hab beschäftigungsverbot).
Sobald was ansteht, könnte ich ausrasten, sei es gesellschaftliches, einkäufe oder was auch immer.
Ich fühle mich freudlos und leblos, das einzige was mir hoffnung gibt ist das küken in meinen bauch, wenn ich was spüre fühle ich geborgenheit und freude, oft glaube ich es könnte meine Rettung sein, ein kind groß zu ziehen, ich weiss es ist schwer, jedoch habe ich dann etwas was mich am leben hält, das Kind. Ich liebe es jetzt schon so sehr.
Wie gesagt, ich fühle mich verbittert, kenne kaum jemanden der so voller wut und chronischem hass ist, ich brauche nur eine werbung mit einer schönen frau sehen und ich bin maßlos genervt und bekomme wut auf mich.
Mir ist bewusst wie mies und unakttraktiv das ist, wirklich, ich schäme mich zu grund und boden, jedoch ist es so mit Zwänge verbunden.
Was ich an mir auch nicht mag, ist das fehlende logische denken und dass ich beim sprechen, es nicht schaffe in ganzen Sätzen zu reden.
Das stresst mich akut...sich nicht mitteilen zu können..schon als kind war es so..
Oft denke ich schon darüber nach ob ich eine leichte Einschränkung habe...etwas geistiges..
Mein Partner fragte sogar schon ob ich behindert bin..
Er wird immer härter und kälter, ich kann weinen und ins schlafzimmer gehen, ihm lässt es kalt, es läuft sehr gut, wenn ich einigermaßen gute laune habe, wir lachen, alles.
Er will dass ich nach ein brautkleid gucke, aber ich weiss ja garnicht wegen meinen wachsenden bauch, er denkt immer dass ich ihn nicht heiraten will und ihn nicht schätze sowie liebe, dabei kann ich meine laune nicht so gut kontrollieren, es ist schwer für mich..
Meine Eltern kennen das auch, "alle im schwimmbad, ich zieh ein gesicht", ein bsp...
Ich kann wirklich sehr schwer "freudig" sein..ich muss mir auch oft anhören, dass ich ja nur ausreden suche, dabei iat es dann wirklich nicht so.
Will doch garnicht so sein..aber irgendwas stimmt nicht mit mir, hoffe ich bekomme bald richtige Hilfe plus Diagnose, vll hat ja jemand ne Vorahnung, was ich haben könnte, nur so ca.
Ich rufe jeden tag therapeuten an, werde aber vertröstet, brauche einzelgespräche, in kliniken, triggert mich das zusammen leben mit anderen..
Was ich auch seltsam finde, ist dass ich so "unweiblich" mich verhalte, als wäre ein mann an mir vorbei gelaufen..ich mag das klischee frau sein überhaupt nicht...ist wohl der neid, weiss ich nicht:(
Auch die heutige gesellschaft, das digitale, stören mich enorm, überall pornographisches, trends wo jeder mitmacht, fühle mich überreizt und maßlos getriggert..
Jede werbung erinnert mich an das moderne leben...
Sorry so viel text, bitte nicht böse sein :(
Mit 30 schon so verbittert?
Hallo Fiona,
ich denke du hast er wenig Selbstvertrauen.
Für mich sieht es danach aus, das die Ursachen deiner Probleme in deiner Kindheit liegen.
Wurdest du gelobt wenn du etwas gut getan hast. Hat man dich so angenommen wie du bist, oder wurde viel an dir herumgemeckert.
In der Schule wurdest du gemobbt . Das wird sich bei dir bis heute noch eingebrannt haben. Du siehst dich als nicht gut an, denkst das du eventuell minderwertig bist. Das kann mit dem Mobbing zusammen hängen.
Wie haben deine Eltern auf das Mobbing reagiert. Waren sie für dich da oder standest du ganz allein da.
Versuche dich nicht negativ zu sehen. Ich gehe davon aus, das es sehr viel gibt was für dich spricht. Du es aber leider nicht erkennst.
Rede oder schreibe dir bitte alles von der Seele was dich belastet. Ich kann mir vorstellen das in dir sehr viel ist was raus möchte und auch raus muss.
Versuche bitte deine Schwangerschaft zu genießen. Die Schwangerschaft gibt dir Hoffnung und auch gute Gefühle. Dein Kind kann dich aber nicht auffangen. Versuche weiter eine Therapie zu finden. Wenn du keinen Therapieplatz bekommst, kannst du dich auch nach Beratungsstellen umschauen, dort bekommt oft zeitnahe einen Termin.
Vg blaue-Rose
Hallo danke für deine Antwort, ja, mein selbstvertrauen ist gering, aufgrund meiner Störung, oder was das ist, habe ich allen schon damals viele Nerven gekostet... :/
Ich weiss auch nicht :/
Ich danke dir sehr für die tips :)
Du hast damals schon allen Nerven gekostet!
Ich gehe mal davon aus das es sich auch auf deine Kindheit bezieht.
Wie darf ich es mir vorstellen das du allen Nerven gekostet hast?
Bitte achte darauf, dass dein Kind sehr früh noch andere verlässliche, zugewandte Bezugspersonen haben wird außer dir.
Sonst besteht die Gefahr, dass dein Kind deine Denkmuster und Sichtweisen übernimmt.
Und damit würdest du deinem Kind nichts Gutes tun.
"bin recht klein und schon das passt mir null...da ich weniger mit Respekt behandelt werde wie eben andere Frauen"
Unsinn!
Ich bin auch nicht groß. 159 cm, im Ausweis steht natürlich 160 cm 😅.
In der Arbeit wurde ich jahrelang Bonsai genannt, selbst bei neuen Kollegen wurde ich so vorgestellt. Ich habe es mit Humor genommen und weniger Respekt war aufgrund meiner Größe nie vorhanden.
Natürlich hab ich mir auch oft gedacht, zumindest 5 cm mehr wären schön, aber es ist halt so wie es ist.
An was es mir fast nie mangelt ist gute Laune und eine positive Grundeinstellung. Dieser "Mangel" ist bei dir der Punkt. Du merkst ja selbst wie unglücklich du darüber bist. Ich drücke dir die Daumen, dass du kurzfristig einen Therapeuten findest, der dir hilfst aus deinem Tal herauszufinden.
Es besteht sonst durchaus die Gefahr, dass zuviel "Negatives" auf dein Kind abfärbt.
Gab es Momente oder Zeiten in denen du richtig glücklich warst und aufgeblüht bist?
Wie war deine Kindheit? Waren deine Eltern liebevoll und fürsorglich?
Mobbing war ein Thema. Wurde dir da jemals richtig geholfen oder hast du die Zeit einfach irgendwie durchgestanden?
Ich habe die Vermutung es ist einiges schief gelaufen und dir hat Rückhalt und Motivation gefehlt.
Das spiegelst du nun mit geringem Selbstwertgefühl wieder.
Dein Mann wird indirekt zum Sündenbock.
Er will keine große Frau heiraten, sondern dich.
Wie jemand aussieht ist sch...egal. An deiner Größe kannst du nichts ändern, aber mit einer positiven Ausstrahlung kommst du bei Menschen viel besser an als irgendein Modell.
Das ist die Würze, die einen Menschen ausmacht.
Das dein Mann langsam abstumpft kann ich verstehen. Er findet dich in Ordnung wie du bist, wenn dich nicht gerade dies und jenes triggert.
Du hast noch viel vom Leben vor dir.
Sieh dir an was du hast und nicht was andere haben. Das ist verschwendete Lebenszeit.
Es gibt Menschen, die ständig auf der Suche nach dem "Fehler" sind. Am Ende sterben sie und haben nie richtig gelebt.
Dein Kind ist nicht dazu da um dein Leben zu retten. Das musst du selbst machen.
Du willst nicht so sein, du willst es ändern.
Das ist der Grundbaustein für eine neue Fiona.
Damit ist der erste Schritt getan.
Ich weiß Therapieplätze sind rar, aber du bist jetzt schon so weit, den letzten Rest schaffst du auch noch.
Negative Gedanken vertreibt man mit positiven Gedanken. Erinnere dich an Phasen in denen es dir besser ging. Versuche dort anzuknüpfen und klopf dir ruhig mal selbst auf die Schulter und sag dir so will ich sein. Die guten Phasen belegen, dass es auch anders sein kann.
Kommt ein Tief dann denk an ein Hoch und probiere es zu leben. So lernst du deine Gedanken bewusst zu steuern und zwar in die Richtung in die du willst und nicht dort hin was dein kleines "Teufelchen" im Kopf von dir verlangt. Zwänge, Ängste muss man lernen aushalten zu können. Nur dann werden sie langsam an Intensität verlieren.
Man kann das auch mit Psychopharmaka steuern.
Zwar nicht jetzt in der Schwangerschaft, aber halte es dir als Lichtblick für danach offen.
Alles Gute für dich und dein Baby.
"bin recht klein und schon das passt mir null...da ich weniger mit Respekt behandelt werde wie eben andere Frauen"
Okay, wie klein ist "recht klein"?
Ich bin stattliche 1,50 und habe mich deshalb noch NIE schlechter behandelt gefühlt.
Dein Problem wird woanders liegen, das hast du ja schon erkannt. Aber ich wollte dir diese Rückmeldung geben. An der Größe liegt es nicht.
Du Arme. Aber es ist gut, dass du was ändern willst!
Ich denke, da es so verwurzelt bei dir ist, ist es ohne professionelle Hilfe schwer. Aber du kannst schon mal kleine Schritte gehen!
Du hast einen Mann und ein Kind im Bauch, soooo schrecklich kannst du ja gar nicht sein 😜 wenn die blöden Gedanken kommende musst du dich ganz aktiv stoppen. Sag ruhig „Stopp! Ich bin ein wertvoller und guter Mensch!“ und hindere dich aktiv am grübeln.
Wir machen in der Familie auch täglich abends, dass wir reihum sagen, was uns am Tag am besten gefallen hat. Das hilft, immer was positives zu finden. Vielleicht geht das auch bei dir selbst: auf was bist du (heute) stolz? Was hast du gut gemeistert?
Und dann bleib dran, dass du einen Therapeuten bekommst. Als Schwangere hast du ggf gute Karten!