Mann ist Rentner und macht zuwenig im Haushalt

Hallo Ihr Lieben,
ich habe mit meinem Mann momentan total Stress wegen des Themas gerechte Aufgabenteilung und suche daher Euren Rat. Hier kurz unsere Situation: ich bin 54, arbeite 30 Stunden an vier Tagen pro Woche (Mo-Do, 7:00 Uhr bis 15.30 Uhr), habe ein gutes Einkommen. Mein Mann ist 67, bereits seit 3 Jahren Rentner und daher immer zu Hause. Ich bin der Meinung, mein Mann könne sich mehr im Haushalt einbringen. Er will davon nichts wissen. Sämtliche Gesprächsversuche sind bisher gescheitert. Wir sind seit 7 Jahren verheiratet und wohnen seitdem zusammen. Davor hat mein Mann längere Zeit allein gelebt, in Schichten gearbeitet und trotzdem seinen Haushalt (2-Zimmer-Wohnung) wunderbar allein gewuppt. Also am 'Können' liegt es nicht.

Hier meine Aufgaben:
Staubwischen 1x Woche
Bad: Reinigen aller Oberflächen, Dusche, Toilette, Waschbecken & Handtücher wechseln, 1x Woche
Wäsche waschen, trocknen und verräumen
Wäsche bügeln
Küche putzen: Küchenschränke / Backofen, bei Bedarf auch Kaffeeautomat entkalken/reinigen
Kühlschrank putzen, Vorräte auffüllen
Betten machen
Bettwäsche wechseln, alle 2 Wochen
Essensplan und Einkaufsliste erstellen
Einkaufen: großer Wocheneinkauf freitags, tägliche kleinere Besorgungen
Kochen 3x die Woche
Fenster putzen
Versicherungen und Versorger (Gas, Strom, etc.) auf Stand halten
Schriftverkehr, Ablage
Steuererklärung machen
Rechnungen bezahlen
Blumenpflege
im Garten Unkraut jäten, Pflanzen abschneiden, düngen etc.

Mein Mann räumt die Spülmaschine ein und aus, saugt & wischt am Donnerstag (meistens) das Haus durch und kocht an drei Tagen der Woche (meistens einfache Sachen oder was Vorgekochtes aufwärmen). Ansonsten macht er im Winter Holz für den Kaminofen und im Sommer mäht er Rasen und schneidet die Hecke. Insgesamt bleibt seeehr viel Freizeit und er gibt zu, dass er sich manchmal langweilt. Ich habe ihm vorgeschlagen, z.B. eine ehrenamtliche Tätigkeit zu übernehmen, damit er auch mal unter Leute kommt und nicht den ganzen Tag zuhause rumhängt.

Wie sehen Eure Erfahrungen aus? Gibt es Leute in ähnlichen Situationen (Mann schon Rentner, Frau arbeitet noch)? Wie sieht Eure Arbeitsteilung aus? Bin ich mit meiner Meinung allein, dass die obige Aufteilung ungerecht ist und mein Mann mehr mit anpacken könnte? Vielen Dank für Euer Feedback!

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Hi,

du arbeitest fast Vollzeit, dein Mann ist Hausmann, also hat er auch die Mehrarbeit mit den Haushalt zu erledigen.

Andersrum würde er es von dir doch auch erwarten. Da würde ich ihm auch mal so fragen, ob er das auch in Ordnung finden würde, wenn du den ganzen Tag zu Hause wärst und nur das machst, was er macht und er müsste dann den ganzen Rest machen.

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Hallo,

ich bin nicht in der Situation, wir arbeiten beide Vollzeit und unsere Aufgaben sind gut und gerecht aufgeteilt.

Wie wäre es, wenn ihr einige Erledigungen zusammen macht, das wäre doch schon eine Erleichterung, oder? Z. B. Bett frisch beziehen, Gartenarbeit, Essensplan erstellen, Bad/Toilette putzen.

Ich z. B. erstelle den Essensplan für eine Woche auch fast immer allein, aber ich frage meinen Mann dann, er soll mir 1-2 Essenswünsche beisteuern. Er hat ja auch Lust auf etwas.

Du könntest z. B. die Liste der Aufgaben erstellen und ihr entscheidet, wer etwas lieber macht. Z. B. er entscheidet sich für die Gartenpflege, weil er ungern einkaufen geht.
Und dann, damit dein Mann es nicht vergisst, könnte er sich doch im Kalender (Smartphone wird er ja haben) einen wiederkehrenden Termin setzen z. B. Dienstags Gartenpflege oder etwas anderes.

VG

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Hallo,

gute Hinweise, vielen Dank. Gartenarbeit machen wir tatsächlich im Sommer oft zusammen und die Essensliste auch. Nur zum Einkaufen bringe ich ihn nicht. Mein Mann würde auch niemals auf die Idee kommen, mit mir zusammen das Bad zu putzen - das ist nicht seine Aufgabe (sagt er).
Die Idee mit der Liste hatte ich schon mehrmals und habe es gestern mal wieder vorgeschlagen. Da hat er grundweg gesagt, ihn interessiert das alles nicht und zu vielen Sachen habe er keine Lust. Er hätte schließlich 45 Jahre gearbeitet und das sei genug.

VG

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hey
ich hab mir auch schon öfter gedacht , mein Mann könnte mir mehr zur Hand gehen !
aber bei meinem Mann hab ich festgestellt. ich muß einfach öfter sagen bitte mach dies, bitte mach das, dann wird das erledigt -
scheinbar ist das leider bei deinem nicht so ...

Mein Mann würde auch niemals auf die Idee kommen, mit mir zusammen das Bad zu putzen - das ist nicht seine Aufgabe (sagt er). - es ist NICHT seine Aufgabe aber warum ist es deine Aufgabe ?

also nach dieser Aussage würde ich mich mit ihm nochmal hinsetzen mit deiner Liste was alles gemacht wird. und dann werden die Aufgaben aufgeteilt - dann sind es FIX seine Aufgaben und es gibt keine Diskussion ?

hoffe er macht mit !!! LG

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Da werde ich beim Lesen direkt wütend. Dein Mann arbeitet nicht, hat keine Kinder zu betreuen, keine sonstigen Verpflichtungen, beklagt sich sogar über Langeweile, aber sein Beitrag zum Haushalt beschränkt sich auf den Geschirrspüler, dreimal pro Woche Kochen, einmal durchwischen und ein bisschen Garten? Ernsthaft?

Ich bin noch lange nicht in dem Alter, aber ich kenne die Konstellation von meinen Schwiegereltern. Er ist früh in Pension gegangen, sie hat bis vor wenigen Monaten 30 h/Woche gearbeitet. Die einzige Hausarbeit, die ich meine SM je habe machen sehen, ist Wäsche und Bügeln, alles andere war Job des Hausmanns. Keine Ahnung, wie sie das in Zukunft gestalten werden, jetzt wo sie auch in Rente ist.

Wenn Gespräche mit deinem Mann nichts bringen, würde ich es wahrscheinlich eskalieren. Seine Wäsche nicht waschen, nur noch für dich einkaufen, allgemein nicht mehr putzen oder nur so viel, dass du es gerade so aushältst. So erreichst du vielleicht keine Einsicht, aber du bekommst ihn an den Verhandlungstisch. Im Moment gibt es aus seiner Sicht ja keinen Grund, etwas zu ändern, das bisschen Gemecker hält er aus.

Bearbeitet von torch
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Danke torch!! Du bringst es wunderbar auf den Punkt.

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Meine Eltern haben diese Konstellation. Mein Papa hat schon immer recht viel im Haushalt gemacht. Aber jetzt ist es so, dass er quasi alles macht. Er hält meiner Mama, die noch Vollzeit arbeitet komplett den Rücken frei. Sie muss sich im Haushalt und auch bei Behörden um gar nichts mehr kümmern. Da ist jetzt der Papa Chef.

Ich bin im Moment dabei ihn zu bearbeiten, dass er sich auch noch eine Tätigkeit ausserhalb der eigenen 4 Wände sucht, weil ich merke, dass ihm der fehlende Kontakt fehlt.

Also ich bin völlig bei dir. Dein Mann hat die Wahl sich entweder eine sinnvolle Beschäftigung (Ehrenamt, Nebentätigkeit, sinnvolles Hobby) zu suchen oder dir in einer ordentlichen Art und Weise den Rücken beim Haushalt frei zu halten.

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Ja, ich finde, dass dein Mann zu wenig im Haushalt macht und ich würde auch darauf bestehen, dass sich das ändert. Wenn sich dauerhaft nichts ändert, wäre ich weg, da ich das respektlos mir gegenüber finden würde.

Mein Mann wird auch deutlich vor mir in Rente gehen aufgrund unseres Altersunterschieds und ich bin mir sicher, dass er dann den überwiegenden Teil des Haushalts übernehmen wird. Er hat schon immer seinen Teil im Haushalt übernommen bzw. auch schon mehr, wenn ich zB krankheitstechnisch ausgefallen bin (umgekehrt habe ich das natürlich auch gemacht).

Er hat vor einigen Jahren auf eine 4-Tage-Woche gewechselt und obwohl ich es gar nicht erwartet hatte, da ich ihm den freien Tag auch als frei gegönnt hätte, hat er dann an diesem Tag auch immer einiges für den Haushalt zusätzlich gemacht.

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Das würde mich massiv stören. Besonders dann noch die Geschichte mit der Langeweile, dies ist aber ein durch Kinder bedingter Triggerpunkt.

Bei meinen Schwiegereltern war es so, dass der (Stief-)Schwiegervater ein paar Jahre eher in Rente war. Er hat dann neben ehrenamtlichen Sachen einen Großteil im Haushalt übernommen. Er hat meiner Schwiegermutter früh die Brote für die Arbeit gemacht und abends oft gekocht. Eingekauft natürlich auch. Fürs Putzen hatten sie eine Putzfrau.

Man muss übrigens dazu sagen, dass der Schwiegervater zuvor viele Jahre (mind. 15 Jahre) im Hausfrauenmodell mit einer anderen Frau gelebt hat. Er musste zu Hause nie etwas machen. Trotzdem hat er die Transformation hinbekommen.


Bei meinen anderen Schwiegereltern und meinen Eltern ist die Konstellation ähnlich, dass die Frau jünger ist, voll arbeitet und die beiden Männer bereits in Rente sind. Ich bekomme jedoch bei beiden mit, dass sie sich Beschäftigungen gesucht haben und viel mehr beim Thema Haushalt/Garten übernehmen, als die Frau und mehr als vor der Rente. Auch kümmern sich beide Männer verstärkt um ihre Eltern und/oder Schwiegereltern.
Manchmal gibt es noch klassische Verteilungen, bspw. kocht mein Vater nicht so aufwendig wie meine Mutter, aber übernimmt Aufgaben, für die er vorher keine Zeit hatte.

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Mein Mann ist zwar noch kein Rentner, aber nicht mehr weit davon entfernt und "arbeitet" auch nur noch 20 Stunden in der Woche. Ich (44) hatte immer Vollzeit bzw. Bis letzte Woche dann eben Schule und Arbeit da Umschulung. Bei uns gab es nie die Problematik wer wie viel macht, da mein Mann (64) schon immer komplett den Haushalt macht .... Von sich aus. Er sagt immer das er nicht möchte das ich nach der Arbeit nach Hause komme und dann noch was zu machen ist. Das wirst du bei deinem Mann aber auch sicher nicht mehr groß geändert bekommen. Es sind halt meist angelernte Verhaltensweisen die man nicht mehr groß ändert. Das klappt dann wahrscheinlich mal ein zwei Wochen und dann kommt die alte Gewohnheit wieder. Bzw. Weiss ich ja auch nicht ob er überhaupt fit genug ist um sich auch um Garten und co zu kümmern. Ist ja jetzt auch nicht so daß er gar nichts macht ...... Saugen, wischen und ab und an mal kochen ist ja schon mehr als bei manch anderen wenn man sich mal so umhört. Macht meiner jetzt auch nicht dauernd .... Er kehrt jeden Tag die Bude aus und das reicht auch. Bei Teppich, den wir nicht haben, kommt natürlich noch saugen dazu.

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Mein Opa und mein Oma hatten jahrzehntelang die klassische Rollenverteilung, er hat voll gearbeitet, sie war Hausfrau, allerdings mit Ehrenamt. Mein Opa hat aber mit zunehmend weniger Belastung im Job auch immer mehr im Haushalt übernommen, gerade in der Kinderbetreuung von mir und meinem Cousin hat er auch viel geholfen. Und als er in Pension ging, haben mein Opa und meine Oma sich dann den Haushalt geteilt. Mein Opa hat sogar mit über 50 noch Kochen gelernt.

Der Mann der Threaderöffnerin hat vorher einen eigenen Haushalt geführt, sorry, aber fürs Ändern ist es nie zu spät, es gibt genug Männer, die in der Rente selbst bei vorherigem klassischem Modell, ihren Anteil im Haushalt selbstverständlich übernehmen bzw. Hausmann werden, wenn Frau noch arbeitet.

Bearbeitet von nurmut
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Das erinnert mich an eine süße Story, die ich vor Jahren mal gelesen habe. Eines der Kinder sollte die Meerschweinchen füttern und meinte nur bockig: "Nee, das habe ich gestern schon gemacht." Mittags standen benutzte Teller auf dem Tisch, was für irritierte Blicke bei den Kindern sorgte. "Mama, hast du die nicht abgewaschen?" Mutter: "Nee, hab ich gestern schon gemacht". Auch Kleindung gabe es keine frische, Mutter: "Nee, ich hab gestern schon gewaschen." Schnell begriffen die Kinder, was gespielt wurde, alle haben sich köstlich amüsiert und die Kinder hatten ihre Lektion gelernt.

Und ich finde, wie du es schon vorhast, solltest du dir überlegen, wofür du nicht zuständig bist ;-)

Bearbeitet von Inaktiv
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Das Argument er hätte 45 Jahre gearbeitet ist zwar etwas auf was man mit Stolz zurückblicken kann, aber im Alltag hat es keinen Wert. Würde er alleine leben müsste er es auch machen oder wäre er dann schon ins Senorenheim gezogen? Wohl kaum.
Würde er freiwillig den Großteil machen, wäre das eine schöne Wertschätzung dir gegenüber, wenn du noch im Beruf stehst. Ihm wäre dann nicht fad und ihr könntet den Feierabend gemeinsam genießen oder jeder für sich.

Mein Mann wird auch ein paar Jahre vor mir in Rente sein. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass er den Ruhestand wortwörtlich nimmt, aber sollte es so sein würde ich ihm was husten.
Schließlich habe ich Jahre auf den Moment gewartet von der Arbeit heim in ein sauberes Nest zu kommen mit gedecktem Tisch😅☝️
Das ist eben das Schicksal des Älteren.
Dafür wechsel ich ihm dann die Windel. Das ist das Schicksal der Jüngeren. Kurz gesagt der Kelch geht hin und her😄