„Trennung“ mit Baby

Mich würde nun mal die Meinung von Aussenstehenden interessieren. Die Situation ist folgende:
Vor 5 Wochen kam unsere Tochter zur Welt. Wie es nunmal ist sind die ersten Wochen alles andere als leicht. Durch paar Komplikationen bei der Geburt hat sie nun ein paar Problemchen womit wir schon in Behandlung sind. Ansonsten ist sie auch sehr viel am quengeln.
Mein Partner ging das ganze sehr an den Kragen, er ist immer super genervt wenn sie quengelig wird und zeigt das auch sichtlich.
Ich habe ihm viele Ruhezeiten ermöglicht, bin übers Wochenende zu meinen Eltern, lasse ihn nach der Arbeit 2-3 Stunden schlafen, je nachdem wie er aufwacht.
Er hingegen hat mir nie mal ein kleines päuschen gegönnt. Nachts lege ich mich oft mit ihr ins Nebenzimmer, da sie alle 1-2 Stunden wach wird und 30-60 Minuten auch nicht mehr zur Ruhe kommt.
„Soweit sogut“
Die Schwangerschaft war ungeplant und von ihm auch ungewollt, er hoffte anfangs sehr dass es nicht „echt“ ist und wollte mich zum abtreiben überreden. Ich habe ihm gesagt ich werde mein Baby nicht abtreiben, werde ihn aber auch nicht in die Vaterrolle zwingen. Wenn er gehen will soll er gehen. Das wollte er nicht, mit der Begründung dass sein Kind mit Papa aufwachsen soll.
Nun dadurch, dass die letzten Wochen echt anstrengend waren, sagt er dass er hier nicht glücklich wird und zieht jetzt zurück zu seiner Familie welche 3 Stunden weit weg wohnt. Er vermisst seine Freunde, seine Hobbys und will einfach zurück in die Heimat. Wir wohnten bereits 2,5 Jahre zusammen, aber ja, er hat hier nie richtig Anschlüsse gefunden.

Seine Vorstellung wie es nun weitergeht:
Er zieht weg und wir bleiben weiterhin zusammen - Fernbeziehung.
Er kommt uns immer wenn er kann besuchen,
-weil er uns ja liebt-

Meine Meinung dazu:
Er zieht sich hier schön raus aus der aktuell unbequemen Situation mit der kleinen und lässt mich damit sitzen, während er schön sein Leben nach seiner Nase weiterlebt und taucht hier dann immer mal auf wenn ihm danach ist.
Ja ich habe sie damals gegen seinen Willen behalten, aber er hat sich für uns entschieden. Es kommt mir vor als wäre es für ihn jetzt die Probezeit gewesen und nun sitzen wir hier und er hat doch keine lust, kommt aber wenn er zwischen Hobbys und ruhigen Nächten wenn er Lust hat mal vorbei.

Was das Sorgerecht betrifft will er auch seine Ansprüche erheben, obwohl er sich von Beginn an immer wieder gegen sie entschieden hat.

Davon mal ab werde ich sicherlich keine Fernbeziehung mit ihm führen.

Mir ist bewusst dass ich selbst schuld bin mit der kleinen alleine hier zu sitzen, ich liebe sie über alles und bin froh dass sie da ist. Ich weiß auch dass es auch wieder bessere Tage geben wird. Mich stört es einfach dass er nun meint halbe Sachen machen zu müssen. Entweder ganz oder garnicht🤷🏻‍♀️

Bearbeitet von Girlmommy097
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Ich frage mich, ob ihm klar ist, dass er dir nach seinem Auszug Kindes- und Betreuungsunterhalt schuldet. Das hängt nämlich nicht davon ab, ob ihr in einer (Fern-)beziehung seid, sondern davon, ob ihr in häuslicher Gemeinschaft lebt. Und das würdet ihr dann nicht mehr tun.

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Er klingt noch sehr unreif für ein Kind und selbst wenn du die Option Fernbeziehung machst, wäre da überhaupt ausreichend Vertrauen vorhanden deinerseits? Für mich klingt er jetzt alles andere als nach einem verlässlichen Partner.
Du schaffst es jetzt ja schon fast allein. Du bzw ihr werdet so nicht glücklich. Er wird nie Verantwortung übernehmen.

Bearbeitet von Romy6
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'Mir ist bewusst dass ich selbst schuld bin mit der kleinen alleine hier zu sitzen..'

Nein, das ist nicht Deine Schuld. Das darfst Du gar nicht und niemals denken !

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Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Du hast mit Deiner Meinung recht.
Er wird Papa spielen wenn er mal Lust dazu hat und gerade nichts anderes ansteht.

Der ist absolut unreif und eher selbst noch Kind als dass er zum Familienvater taugt.

Von einer Fernbeziehung würde ich Abstand nehmen. Du wirst zum Notnagel.

Dem Kind zuliebe sollte aber ein Umgang geklärt und möglich gemacht werden.

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Klar darf er sie sehen, sie ist immerhin kein Objekt und ich möchte ihr keine steine in den Weg legen.
Ich bin ein wenig beruhigt dass es hier scheinbar mehrere mit meiner Meinung gibt. Er fährt aktuell so die Mitleidsschiene, von wegen ihm fällt das nicht leicht und das ist die schwerste Entscheidung seines Lebens gewesen und er kommt so viel zu uns wie er kann (natürlich neben seinen anderen schönen Unternehmungen die man sich ohne Kind so erlauben kann 🙈)
Er will unbedingt dass es friedlich zwischen uns bleibt, aber es fällt mir ehrlich gesagt so schwer den Frieden auf Erden zu spielen wenn ich dermaßen sauer bin. Der wenige Schlaf, diese Enttäuschung von ihm, natürlich der Stress mit der kleinen. Ich gebe mir echt so viel Mühe gelassen zu bleiben

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Er hat mit Sicherheit auch seine Sicht auf die Dinge und möglicherweise ist die auch teilweise gerechtfertigt oder zumindest nachvollziehbar.
Trotzdem bist DU jetzt die Leidtragende und du hast das mit Sicherheit auch nicht verdient.
Wie schon geschrieben: Paartherapie machen und das Ganze aufarbeiten.
Bei so vielen Schwierigkeiten sehe ich da gar keinen anderen Weg.
Den Frieden auf Erden spielen würde ich auf gar keinen Fall!
Sowas rächt sich erfahrungsgemäß irgendwann und dann knallt es aber richtig

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Das sehe ich absolut genauso wie du und das würde ich ihm exakt so sagen.

5 Wochen sind NICHTS und er ist jetzt schon fertig? Und dann nur Rosinen raus picken? Nee!

Ich würde dann auch die endgültige Trennung aussprechen, wenn er geht und Umgangszeiten (schriftlich) festlegen. Nicht, wanns dem Herrn passt.

Sorgerecht schön und gut, damit gehen aber auch Pflichten einher (Unterhalt zum Beispiel, auch für dich, bis euer Kind 3 Jahre ist).

Mein Rat: lasst euch beraten, holt euch Hilfe. Jugendamt, Caritas, vielleicht auch private Träger - vielleicht könnt ihr euch so besser „einigen“.

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Oje, du Arme, das klingt wirklich scheiße :(
Erst ein paar Wochen nach der Geburt und mitten im Wochenbett in so einer verletzlichen Lage.
Durch die Strapazen der Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit, den Blutverlust, das Hormonchaos, den Schlafmangel usw ist man einfach so schutzlos und es tut so gut wenn man dann einen starken Partner an der Seite hat.
Ich sage es dir ganz ehrlich, auch wenn es weh tut: Mein Mann hat mich nach den Geburten unserer Kinder auf Händen getragen, hat gekocht, mir Snacks und Getränke gebracht wenn ich gestillt habe, hat eingekauft, Wäsche gewaschen, die Nächte mit mir durchgestanden, mir zwischendurch erzählt wie schön ich bin und wie stolz er auf mich und unser Kind ist.
Das war auch genau das, was ich gebraucht habe und ich kann mir wirklich kaum vorstellen, wie verletzt und gekränkt du sein musst.
Du kannst stolz auf dich sein, dass du trotzdem so gut klar kommst!
Es mag sein, dass dein Partner auch sehr gekränkt ist und sich vielleicht fühlt als wäre ihm ein Kind "angehängt" worden.
Oder als wären dir seine Gefühle nicht so wichtig oder als wäre er jetzt nur noch der Kinderbetreuer und Geldverdiener.
Andererseits hatte er 9 Monate Zeit seine Gefühle in den Griff zu bekommen.
Also ich denke nicht, dass ich ihm das verzeihen könnte. Ich wäre einfach zu gekränkt und würde ihn wahrscheinlich sogar ein bisschen verachten, weil er sich so "unehrenhaft" verhalten hat.
Und das Vertrauen wäre wahrscheinlich auch bei mir hinüber, ich hätte ständig Angst, dass er abhaut wenn es schwierig wird.
Wenn du die Beziehung aber noch willst würde ich euch wirklich zu einer Paartherapie raten.
Das ist mit Baby jetzt natürlich schwer zeitlich unterzubringen. Aber es hilft wirklich extrem.
Und falls die Therapie dann bei der Entscheidung zur Trennung hilft ist auch schon viel gewonnen.
Und sie kann auch helfen, die Trennung harmonischer zu gestalten.

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Die Option, dass ihr mitzieht kam nie?

Ich wäre ehrlich gesagt sauer, so kurz nach der Geburt allein gelassen zu werden.
Und wahrscheinlich würde ich dann komplett dicht machen.

Ich bin selber alleinerziehend, meine 3 Kinder waren aber schon etwas älter (12, 10 und 4 Jahre alt).
Durch die Trennung habe ich mehr Freiheiten als während der Ehe, da die Jungs jedes 2te Wochenende Papa-Wochenende haben, auch wenn die Großen das nicht wirklich leben.
Es geht und wir haben uns gut eingespielt.

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Weg mit dem. Such dir einen Partner der dich nicht mit seinem eigenen Kind im Stich lassen will! Und das tut er. Wie soll das später mit 2 3 Kindern werden? Er kommt für Sex und haut dann wieder ab weil.er es so braucht. Hallo? Der spinnt ja wohl. Trenn dich. Ohne ihn bist du besser dran. Such dir jdm der dich nicht bei der erst besten Gelegenheit im Stich lässt

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"Ja ich habe sie damals gegen seinen Willen behalten, aber er hat sich für uns entschieden."

"Was das Sorgerecht betrifft will er auch seine Ansprüche erheben, obwohl er sich von Beginn an immer wieder gegen sie entschieden hat."

Na, was denn nun? Tatsächlich wollte er das Kind nicht, dass du alleinerziehend sein wirst, war sehr wahrscheinlich. Jetzt ist es sehr früh eingetreten, das ist natürlich doof. Aber so hast du während der Elternzeit Muße, alles in Ruhe zu regeln und fürs Kind ist es so auch nicht so dramatisch.

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Naja, er hat sich gegen das Kind entschieden als er die TE zur Abtreibung gedrängt hat.
Sobald die TE klar gemacht hat, dass sie nicht abtreiben wird, hätte er ja nochmal die Möglichkeit gehabt, die Beziehung zu beenden.
Stattdessen hat er sich FÜR die Beziehung und das Kind entschieden.
Jetzt entscheidet er sich doch wieder dagegen.
Aber das Sorgerecht will er trotzdem.
Ich kann schon verstehen, dass die TE ihn langsam nicht mehr für voll nimmt.

Bearbeitet von Screwdriver
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Da muss man aber vielleicht auch aus Sicht des Vaters sehen. Er hatte keine Wahl. Er wurde zum Vater gemacht ob er nun wollte oder nicht ( ist auch okay). Da finde ich es schon logisch, das er sich vielleicht auch gedacht hat das er es probiert. Denn selbst wenn er es nicht probiert hätte, wäre er ja trotzdem Vater mit Rechten und Pflichten die gesetzlich verankert sind. Jetzt merkt er aber, er wird mit dem Leben nicht glücklich ( wollte vielleicht deswegen keine Kinder), ja was soll er denn jetzt machen ?
Vielleicht ist er auch aus schlechtem Gewissen geblieben.
Frauen haben ja ein Recht auf Abtreibung und haben das Recht sich dagegen zu entscheiden, Männer halt nicht

Bearbeitet von Hmschwieeig
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Lass ihn ziehen.

Nie und nimmer würde ich auf den Vorschlag eingehen. Wenn er geht dann ist das die Trennung und ganz ehrlich glaube ich dass das so besser ist. Dein Kind soll in Liebe aufwachsen und Liebe spüren. Die bekommt es nicht von deinem Mann egal wie sehr du gegensteuerst. Sowas spüren die Kleinen immer, wenn sie unerwünscht sind.

Du bist ohne ihn besser dran.
Er hat ja 0 ambitionen etwas zu tun dass es besser wird, im gegenteil sogar!

Nein, nein und nochmals nein.

Alles Liebe dir und deinem Kind!