Hilfe, meine Schwiegerfamilie mag mich zu sehr

Immer wieder haben mein Partner und ich Diskussionen zu diesem Thema und es nervt mich…

Unsere Familien sind einfach sehr verschieden und natürlich ist erstmal das „normal“, wie man es zu Hause kennt.

Ich habe einen engen Bezug zu meiner Familie, eher wenig Freunde, aber eben auch die Familie. Andere haben eine enge Freundin, ich treffe mich dafür eher mit meinen Eltern oder Bruder. Meine Familie mag ihn, er kann auch immer mitkommen, für sie bin aber eben auch ich die Tochter/Schwester als erste Ansprechpartnerin, was für mich auch nachvollziehbar ist. Er ist dann eher enttäuscht, wenn was ausgemacht wird zu Zeiten an denen er nicht kann und fühlt sich ausgeschlossen. Ich sehe es eher so, dass dafür mehr gemeinsame Zeit für uns als Paar bleibt. Manchmal wird auch was ausgemacht, damit wir inklusive Schwägerin und ihm was machen.
Wenn ich mal frei und er nicht zb und mich dann mit mit meiner Familie verabrede, ist er eher enttäuscht, dass das nicht war, wenn er auch Zeit gehabt hätte. Echt anstrengend manchmal…

Seine Familie hat mich von Anfang an eher wie eine Tochter mit aufgenommen (vielleicht auch eigennützig, weil sie oft Langeweile haben). Er will eigentlich auch gar nicht so oft dort hin… Und ich will auch nicht so oft dort sein…Ist ja ein lieb, aber so viel habe ich auch wieder nicht mit denen zu besprechen oder einfach keine Lust, alle 2 Wochen einen Familienausflug zu machen. Und ist doch auch normal, dass ich zB lieber mit meiner eigenen Mutter mal was mache als mit seiner Mutter. Und alles wird mir einfach zu viel und das verstehen die nicht. Denken dann ich mag sie nicht, ich habe aber einfach keine Lust jede Woche dort zum Essen zu sein etc und sie können auch nie genug bekommen. An sich ist es ja schön, dass sie mich mögen, aber ich will nicht so vereinnahmt werden. Seine Mutter würde am liebsten noch mit mir shoppen gehen. Vielleicht bin ich da auch etwas eigen. Aber denen gibt man den kleinen Finger und sie wollen die ganze Hand… so einmal im Monat würde mir eigentlich reichen…


Er kann ja jederzeit zu seiner Familie, hat aber alleine eigentlich auch keine Lust. Wie beschrieben, zu meiner kommt er eigentlich gerne mit und er sagt selbst es ist lockerer.

Muss ich mich da einfach mal klar positionieren? Oder stehe ich mir auch selbst im Weg? An sich ja nett, dass sie mich mögen. Gibt immer wieder Diskussion deswegen, das finde ich auf die Dauer einfach unnötig.

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Hallo du,

bei uns ist es recht ähnlich, allerdings haben wir aufgrund der räumlichen Nähe zu meinen Eltern und der räumlichen Entfernung zu seinen Eltern den Vorteil, dass es nicht ganz so extrem ist.

Mir gehts ähnlich wie dir. Meine Familie sind die ersten Ansprechpartner, wenn irgendwas ist. Meine Eltern wohnen auf dem Grundstück neben uns, daher bin ich eigentlich fast täglich auf einen Kaffee dort und es wird besprochen, was so den ganzen Tag passiert ist. Mein Mann arbeitet meistens noch, ist aber generell nicht so der Typ für Kaffeeklatsch.

Seine Eltern wohnen 400km weg und man trifft sich 2x im Jahr für ein paar Tage. Allerdings habe ich fast täglich Kontakt zu meiner Schwiegermutter. Sie ruft regelmäßig an. Das kann dann auch schon mal 1-1,5 Stunden dauern, während sie klar den größeren Anteil des Gesprächs hat. Sprich, sie labbert mich förmlich zu. Der Kontakt zu meinem Mann läuft hauptsächlich über mich und wegen mir auch mittlerweile regelmäßig. Davor haben sie so alle 2 Monate mal telefoniert.

Ich finds nicht schlimm, muss aber auch sagen, dass ich über die Jahre einfach auch gelernt habe, dass ich, wenn das Telefonat grad echt unpassend ist, auch sagen darf, dass es grad schlecht ist. Ich verstehs, dass es grad bei den Schwiegereltern schwierig ist, wenn man sie zurückweisen muss. Immerhin will mans sich ja auch nicht verscherzen. Aber ist auch ok, wenn du sagst, dass du diese Woche nicht zum Essen kommst, weil ihr bisschen Zeit für euch haben wollt.
Die Diskussionen hast du mit deinem Partner oder mit seinen Eltern?

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Mit wem diskutierst du jetzt konkret? Mit deinem Freund oder deiner Schwiegerfamilie?

Aber ja, du kannst treffen auch freundlich ablehnen und sagen, dass dir einmal im Monat ca reicht. Und natürlich darfst du auch mal alleine was mit deiner Familie machen 🤷‍♀️

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Die Diskussion habe ich mit meinem Partner, weil sich seine Eltern dann bei ihm beschweren, dass wir uns zu wenig sehen. Oder sie vllt auch eifersüchtig sind, da sich unsere Hobbys mit denen meiner Familie decken und man da einfach auch öfter mal was zusammen unternehmen kann.

Zu mir haben sie noch nie was gesagt, ich habe mich aber schon irgendwie distanziert, nicht weil ich grundsätzlich was gegen sie habe aber das ist mir einfach zu viel und zu eng…

Gen, und wenn ich „zu nett“ bin, würde seine Mutter auch wieder dauernd mich fragen, ob wir dies oder jenes zusammen machen wollen. Ich hab doch auch mein leben, und ehrlich gesagt hat sie da keine Prio. Fühle mich auch manchmal undankbar, weil ich ja eigentlich froh sein sollte, dass sie mich mögen. Der Kontakt zwischen seinen Eltern und ihm wurde tatsächlich wieder enger seit wir zusammen sind. Und jetzt eben vorwürfe, dass er oder wir zu wenig kommen. Ihm gegenüber.

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Mach, was dich glücklich macht. Ich richte mich schon lange nicht mehr nach dem, was ANDERE glücklich macht. Dazu ist man nicht auf der Welt.
Ich habe ebenfalls keine Lust auf zu viel Familie und lasse es. Wer nicht damit klar kommt, muss damit leben lernen, sich von mir trennen oder whatever. Nicht mein Problem.

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So ein ähnliches Problem hatte ich mit der Familie meines Ex auch. Die waren soooo "begeistert", dass "der Junge endlich ein nettes Mädchen gefunden hat", wir sollten ständig vorbei kommen. Jedes Wochenende, am besten mit Übernachten von Freitag bis Sonntag. Hatte ich mal ein oder zwei Wochenenden keine Zeit, kamen gleich so Sprüche wie "Hallo Fremde". Supernervig.
Ich hab mich mit der Mutter meines Ex dann mal zusammen gesetzt und ihr ganz ruhig und klar gesagt, dass ich sie und ihren Mann sehr gerne mag, aber nicht meine ganze Freizeit bei Ihnen im Dorf verbringen werde. Ich habe auch meine Familie und Freunde und die will und werde ich auch weiterhin regelmäßig treffen. Da war sie dann ein bisschen geknickt, hat es aber verstanden. Ich hab dann öfters auch mal meinen Ex Freitag oder Samstag vorgeschickt und bin nur zum Kaffee am Sonntag mittag hinterher gefahren.

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Wie bei so vielem hilft da ein offenes Gespräch am verlässlichsten 😉 Vielleicht feste Dates ausmachen? Alle zwei Wochen Mittagessen am Sonntag oder so. Und wenn die Mutter shoppen gehen will, macht man das halt zweckgebunden und macht eine Tradition draus - gehen Erna und du eben immer im Advent zusammen Geschenke für den Sohn kaufen oder so.

Ich finde das grundsätzlich immer zielführender als das passiv-aggressive "Ist mir doch sch...egal, was die anderen wollen, ist meine Lebenszeit, oder?", was hier dann bisweilen empfohlen hat. Das geht natürlich auch, aber am Ende hat man eben trotzdem Stress und Unfrieden und alles ist angespannt. Darauf hätte ich keine Lust.

Erschwerend kommt bei euch natürlich hinzu, dass ihr beide offenbar deine Familie bevorzugt. Einfach mal kurz vorstellen, wie das aus der Perspektive deiner Schwiegereltern in Bezug auf deinen Partner ist. Meine Schwiegermutter hat extrem darunter gelitten, dass mein Mann sich früher kaum zuhause blicken ließ, bei meinen Eltern aber ein- und ausging. Obwohl sich unsere Eltern seit 50 Jahren kennen, eng befreundet sind, jeder auch die Kinder des anderen gefühlt als seine eigenen betrachtet... Das war ganz bitter. Und dahinter stand, wie so oft, der Wille, sich mit einer ungeklärten Thematik nicht auseinandersetzen zu wollen. Vermeidung pur. Das ist jetzt anders, und es macht alles so viel einfacher. Für alle. Auch für uns als Paar.

Bei uns läuft das übrigens ganz simpel: Wir Geschwister samt Familien sind alle jeden Freitag bei unseren Eltern zum Essen. Wer mal nicht kann oder will, meldet sich ab, kein Thema. Aber so entgehen wir diesem Druck, dem Nachfragen, dem endlosen Terminfindungskram. Der Tag wird auch genutzt um notwendige Dinge zu klären, wer ihnen wann was hilft oder so. Wir haben tolles Essen, die Eltern sehen uns und die Enkel, win win.

Meine Schwiegereltern sind als Beispiel schlecht, sie leben im Ausland. Aber da gibt es zumindest ein Video-Date pro Woche. Hat auch vieles entspannt.

Ich verstehe total, dass einen das alles nerven kann. Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass man mit dem kleinen Finger gut fährt - wenn er denn regelmäßig ausgestreckt wird und man darüber spricht. Ich hab einfach keinen Bock auf unterschwellige Spannungen, Druck, Enttäuschung... Das zerrt mehr an meinen Nerven als einmal pro Woche mit der ganzen Sippe zu essen. Und es ist ja auch meistens sehr nett.

Bearbeitet von roseately
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Positionieren.. Andere ST wären vlt froh darüber und du bist es nicht. Das zählt.

Freundlich nein sagen und keine Diskussion zulassen.

Ich ticke ähnlich.. Meine SM war mir auch zuviel wir hatten aber einige km dazwischen.

Jetzt ist sie tot und hin und wieder denke ich mir ich hätte ihr vlt doch mehr Zeit schenken können.