Hallo,
ich hatte heute das zweite große Organscreening in 20+0 bei meiner Gynäkologin. Alles wunderbar und zeitgemäß bis auf eine Auffälligkeit. Ein erweitertes Nierenbecken bzw. ein leichter fetaler Nierenstau.
Obwohl meine Ärztin mich beruhigte, dass das erst mal nicht dramatisch wäre mache ich mir Sorgen. NIPT war auch unauffällig. mich jemand beruhigen oder hat eine positive Geschichte?
Nächste Woche haben wir einen Termin bei einer Feindiagnostikerin.
Meine 2,5 Jahre alte Tochter hatte übrigens nach der Geburt einen Harnverhalt und musste mehrere Tage mit Katheter auf der Neugeborenenstation verbringen. Das fiel erst abends am zweiten Lebenstag auf. Ihre Nieren waren im Mutterleib und nach Geburt immer unauffällig. Man betitelte es als Anpassungsstörung. Es kam nie mehr vor.
Die Frauenärztin meinte heute, dass das vllt etwas genetisches bei uns sein könnte.
Was meint ihr?
Viele Grüße Britta
Vedacht auf leichter fetaler Nierenstau in Ssw 20+0
Ja, das ist durchaus ein häufiger softmarker für genetische Erkrankungen.
Als alleinige Auffälligkeit im US wiegt es nicht so schwer, wie mehrere zusammen, was die Wahrscheinlichkeit für eine genetische Ursache etwas verringert.
Wenn dein Kind sowas hatte, kann es auch eine vererbte Sache sein, die ansonsten keine großen Auswirkungen hat.
Danke für die schnelle Antwort. Was für eine genetische Erkrankung kann das denn sein? Kann das irgendwelche Auswirkung auf etwas haben? Unsere große Tochter ist bis auf diese Problematik nach der Geburt gesund. Windelfrei ist sie noch nicht, sodass ich nur beurteilen kann, dass sie pinkeln kann.
Dazu kann ich dir leider nicht mehr sagen, kenne es am häufigsten im Zusammenhang mit T21. Aber der NIPT war unauffällig, und wie gesagt, solange keine weiteren Auffälligkeiten dazu kommen, kann man guten Gewissens von einem gesunden Kind ausgehen.
Die Feindiagnostik wird ein Auge drauf haben und euch richtig aufklären, ich drücke euch die Daumen. 🍀
Hallo Bueno,
die milde Hydronephrose mag zwar auch bei Trisomie 21 nicht selten sein, sie ist aber auch bei ansonsten völlig gesunden Kindern eine relativ häufige Auffälligkeit: sie liegt bei 0,7% aller Schwangerschaften vor. In Abwesenheit weiterer Softmarker liegt die kombinierte Wahrscheinlichkeitserhöhung für Trisomie 21 beim Faktor 1,0 - mit anderen Worten, die Wahrscheinlichkeit verändert sich überhaupt nicht. Du kannst also mit Fug und Recht weiterhin auf deinen unauffälligen NIPT vertrauen.
Das einzige erwähnenswerte Risiko besteht darin, dass aus einer leichten Hydronephrose eine schwere Hydronephrose mit Gefahr für eine Nierenfunktionsbeeinträchtigung bei den allerschwersten Fällen werden KANN. Aber das ist gerade bei Mädchen super selten, so dass du dir darüber keinen Kopf zerbrechen solltest.
Wenn du positive Beispiele möchtest, siehe z.B. https://www.urbia.de/forum/172-praenataldiagnostik-schwangerschaftsvorsorge/5715938-nierenbecken-vergroessert , https://www.urbia.de/forum/172-praenataldiagnostik-schwangerschaftsvorsorge/5808695-erfahrung-grenzwertige-hirnventrikel-und-nierenbecken-erweiterung und https://www.urbia.de/forum/9-baby/5403456-milde-hydronephrose-wer-hat-erfahrung .
LG, Barbara
Liebe Leu,
danke für deine Einschätzung und die Berichte. Ich habe auf eine Antwort von dir als Fachperson gehofft. Die verlinkten Posts habe ich auch alle gelesen. Das beruhigt mich schon alles ein wenig. Ich hoffe, dass die feindiagnostikerin nächste Woche mit ihrer Einschätzung auch so entspannt bleibt.
Siehst du einen Zusammenhang mit dem Harnverhalt meiner Tochter und der jetzigen Auffälligkeit?
Grüße Britta
Ausschließen kann ich es nicht, aber ich sehe keinen hochwahrscheinlichen Zusammenhang. Selbst wenn, würde das wahrscheinlich keine schlechte Prognose für dein Kind bedeuten.
LG, Barbara