Macht ETS nach NIPT noch Sinn?

Hallo zusammen,
ich habe letzte Blut für den NIPT Test abgegeben. Eigentlich wollte ich auch zum ETS um weitere Auffälligkeiten auszuschließen, unabhängig von T13, 18, 21.
Meine Ärztin meinte das sei mit dem NIPT hinfällig, da müsste ich bis zum Organscreening warten.

Ich hatte das vorher anders recherchiert und bin jetzt ziemlich verunsichert ob wir nicht vlt auch aneinander vorbei geredet haben. Ich hab auf eigene Faust trotzdem einen Termin zum ETS gemacht was natürlich doof ist weil ich den NIPT schon an anderer Stelle in Auftrag gegeben habe…

Wie seht ihr das denn?

Liebe Grüße
Anna

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Hallo Anna, mir geht es tatsächlich genauso: FA sagte mir NIPT sei die ETs nicht nötig. Nun wollte ich einen Termin zur feindiagnostik ausmachen (anderer, spezialisierter FA) und die Arzthelferin motzte mich förmlich mit erhobener Stimme durchs Telefon an wie ich nur das ets nicht hab machen lassen können jetzt wüsste ich ja nicht ob mein Kind etwas anderes , zb einen offenen Rücken etc, hat, und jetzt „sei es ja zu spät“. Sie hat mich massivst verunsichert, mein Termin ist also morgen, und ich hab jetzt fast ne Woche nicht wirklich viel Ruhe gehabt, immer kommen Gedanken wie „hab ich genug folsäure? Genug dies? Genug das? Genug Ruhe?“
Anscheinend ist dieses ETS wohl ein kontrovers diskutiertes Thema.
Zahlen muss ich es selbst, weil ich ohne Verdacht auf irgend etwas komme.

Bearbeitet von Inaktiv
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Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind einen offenen Rücken hat, ist äußerst gering. :-)

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Das kann schon sein, ich habe mir nicht alles gemerkt was sie gesagt hat. Da waren auch u a „alle Gliedmaßen und Finger“ dabei. Kann ja jeder für sich selbst entscheiden, ich merke eh dass ich als „alte Mutter“ mit Vorgeschichte mehr verängstigt werde als jüngere Mütter, mit denen ich rede

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Liebe Anna,
Mir wurde das ets bei beiden Kindern empfohlen. Meine FÄ meinte eben, dass es ja diverse Fehlbildungen geben kann die nix mit klassischen trisomien zu tun haben aber behandlungsbedürftig sein könnten oder evtl sogar ein Grund für einen Abbruch darstellen könnten. Als Beispiel nannte sie eine pat. Bei der das Baby einen irreparablen Herzfehler hatte, das Kind demnach außerhalb des mutterleibs nicht lebesfähig war, das aber erst gegen bei der Geburt raus kam. Den nipt hab ich trotzdem auch immer machen lassen. Und ie feindiagnostik im 2. Trimester. Aber ich gehöre halt auch zur Kategorie ich will alles ganz genau wissen um mich auf alles vorbereiten zu können. Alles Gute für deine ss!!

Bearbeitet von Esmeralda1982
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Hallo Esmeralda,

danke- genau so hab ich mir das auch gedacht.
Ich werde wohl morgen einfach im pränatalzentrum anrufen und nochmal nachfragen. Auch, damit sie wissen dass ich den nipt Test schon gemacht habe.

Liebe Grüße
Anna

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Hallo Anna,
das ist ein komplexes Feld. Um herauszufinden, was das individuell beste Maß an Pränataldiagnostik für eine Schwangere ist, müsste man ein ziemlich langes Gespräch führen, dafür haben die meisten Frauenärzte keine Zeit.
Am Beispiel des ETS: Ein "Standard-ETS", das lediglich aus NT, fßHCG und PAPP-A eine Trisomiewahrscheinlichkeit errechnet, macht neben einem NIPT tatsächlich keinen Sinn. Wenn man möglichst viel herausfinden will, sollte es statt dessen einen Feinultraschall Degum-Stufe II oder III und ein Präeklampsie-Screening beinhalten (dagegen die klassische Trisomieberechnung lieber einsparen, das verwirrt nur).
Ganz allgemein: "Alles" wissen zu wollen, um sich "bestmöglich vorbereiten zu können", stößt früher oder später an die Grenzen der Sinnhaftigkeit, selbst wenn man für sich schon entschieden hat, dass man bei Auffälligkeiten zu einem Abbruch entschlossen ist. Beispielweise führt eine Exom-Sequenzierung bei jedem Menschen - auch dir und mir - dazu, dass man ca. 500-700 seltene genetische Varianten findet. Die meisten dieser Varianten kann man in ihrer Auswirkung nicht zuverlässig beurteilen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du diese Varianten wirklich alle wissen und mit deinen Ärzten diskutieren willst. Es muss schon irgendweiche klinischen Auffälligkeiten geben, damit eine solche Exom-Sequenzierung sinnvoll sein kann. Und so ist es mit fast allen anderen Untersuchungen auch: in einer völlig unauffälligen Schwangerschaft erzeugen die meisten häufiger überflüssige Beunruhigung als tatsächlich neue Handungsoptionen. Das siehst du auch hier im Forum: die meisten Threads, die zu Ende geführt werden, berichten nach mehr oder weniger großen Hürden schlussendlich gesunde Kinder.
Wenn man bereit ist, für jede potenziell hilfreiche Information ein Vielfaches an verunsichernden Befunden zu ertragen, dann kann man sich auch auf Screeninguntersuchungen in unauffälligen Schwangerschaften einlassen. Dann sollte man aber auch gewappnet (und nicht überrascht) sein, wenn es genauso kommt. Wenn man diese Untersuchungen dagegen lediglich "zur Beruhigung" machen will, dann gilt allerdings: je weniger umso besser.
Ich drücke dir die Daumen, dass du den für dich besten Weg findest und natürlich für einen guten Schwangerschaftsausgang.
LG, Barbara

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Hallo Barbara,

danke dir für deine kompetente Antwort.

Ich werde tatsächlich morgen telefonisch erfragen in wie fern eine Abwandlung des klassischen ETS möglich ist. Die ausgewählte Ärztin hat die Degum II Spezifikation.

Sollte bei dem NIPT Test irgendwas auffälliges rauskommen, muss da ja eh noch weiter „gesucht“ werden.

Meine Frühschwangerschaft war leider sehr aufregend. Im Mutterpass steht nach dem zweiten Termin „Verdacht auf missed abortion“, dann wurde der Embryo zu klein geschallt (wie sich dann herausstellte aber fälschlicherweise) und nun ist wohl soweit alles gut. Deshalb habe ich aber wohl dieses sicherheitsbedürfnis, da bisher nur oberflächliche Ultraschalluntersuchungen gemacht wurden.

Da mein Neffe das HLSL hat und es ihm aktuell sehr schlecht geht, bin ich doppelt Vorsichtig, auch wenn solch eine Diagnose nichts am Fortbestand der Schwangerschaft ändern würde.

Liebe Grüße
Anna

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Mir wurde zu beidem geraten, ich bin 38 Jahre alt... bei meinem Sohn war ich 30 und habe nichts machen lassen...

Allerdings habe ich in den letzten Jahren viele Frauen kennen gelernt mit ihren Geschichten und daher habe ich auf die Empfehlung meiner FÄ gehört.

Habe hier gerade gelesen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Baby einen offenen Rücken hat... Ich kenne eine Mama bei der es fast zu spät festgestellt wurde und die dann quasi notfallmäßig gerade noch so operiert werden konnte. Ist alles sehr gut gegangen am Ende, aber einen Tag später hätte man nicht mehr operieren können.

Also ich möchte auch so viel wie möglich abgeklärt haben....

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Lieben Dank Miri für deine Erfahrung. ☺️

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Ich bin zB eine, die das klassische ets wegen persönlicher Erfahrungen gar nicht weiter empfehlen würde, auch mein FA und der Professor meiner Klinik können darauf verzichten.
Die beiden Ärzte und auch ich würden dann eher die Feindiagnostik empfehlen.
Einfach weil wegen der Biochemie beim ets und zB allein das Alter oder das Gewicht der Mutter dafür sorgen können, dass katastrophale Ergebnisse für die Trisomien entstehen können. Hätte ich mir bei der 1. Schwangerschaft gerne erspart

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Danke dir.
Ich hab’s jetzt tatsächlich, entgegen meiner ersten Vermutung, abgesagt.
Hoffen wir jetzt erstmal dass beim nipt nichts auffälliges rauskommt.